Der hl. Josef ist der Schutzpatron der Kirche

Der hl. Josef ist der Schutzpatron der Kirche, aber auch ein mächtiger Beschützer aller, die ihn verehren. Ein schönes Zeugnis über die Hilfe des hl. Josef hat eine Frau aus Sigmaringen gegeben. Es ist zugleich ein schönes Bild für das, was der hl. Josef für die Kirche tut. Sie schreibt:

In der Stadt Sigmaringen steht das Waisenhaus „Nazareth“, in dem meine Schwester und ich Unterkunft fanden, als unsere Mutter in der Heiligen Nacht des Jahres 1940 starb, während der Vater in Russland war. Das Haus ist in zwei große Flügel geteilt, in deren Mitte das Kirchlein steht. Über dem Dach des Chores wachte eine Statue des heiligen Josef mit dem Jesukind und dem Lilienstab als Schutzherr des Hauses.

Als im Jahre 1945 sich der Krieg dem Ende näherte, bezogen die Franzosen Stellung auf der Wilhelmshöhe oberhalb der Stadt, genau gegenüber unserem Waisenhaus auf der anderen Stadtseite. Wir Kinder und die Erwachsenen waren alle im Keller. Unser Hausvater, Direktor und Geistlicher Rat Karl Kaupp, hatte das Allerheiligste aus dem Tabernakel geholt und brachte es zu uns in den Keller. Von diesem Augenblick an war mir klar, dass jetzt nichts mehr passieren kann. Weil ich wusste, dass der heilige Josef nichts zulässt, was seinem anvertrauten Sohne schaden könnte, war ich überzeugt und innerlich sicher, dass unser Waisenhaus verschont bleibt und wir alle wieder heil und zufrieden aus dem Keller kommen dürfen.

Wir baten im Rosenkranzgebet die Muttergottes und ihren Bräutigam, den hl. Josef, um Schutz und Hilfe. Währenddessen wurde von der Wilhelmshöhe her aus Panzern in Richtung unseres Hauses geschossen. Offenbar sollte unser Hauskomplex, in dem man SS vermutete, getroffen werden. Aber nichts passierte! Später äußerte der kommandierende Offizier dieser Panzereinheit unserem Hausvater gegenüber, dass damals alle Panzerrohre auf unser Haus gerichtet waren. Er habe sich gewundert, dass kein einziger Treffer erzielt wurde, sondern alle Geschosse über das Haus hinweggeflogen seien und in die Äcker einschlugen.

So hat der große heilige Josef, der Schutzherr des Waisenhauses, unsere flehentlichen Gebete erhört und wunderbar geholfen.

In den vergangenen Monaten mussten wir miterleben, wie sozusagen aus allen medialen Kanonenrohren die Kirche und der Heiliger Vater beschossen wurden, um sie zu treffen, sie zu zerstören und ihr zumindest schweren Schaden zuzufügen. Wenn wir den hl. Josef bitten, dann wird er auch diese Geschosse des Bösen immer wieder ablenken.

Quelle: A.M. Weigl, Und wieder half der heilige Josef

Sel. Kardinal Newman – sein Glaube an die katholische Kirche kam nie ins Wanken

Am 19. Sept. 2010 wird unser Heiliger Vater anlässlich seines Besuchs in England Kardinal John Henry Newman seligsprechen.

Das ist ein wichtiges Zeichen für die ganze Kirche, auch für die anglikanischen Gemeinschaften. Denn Kard. Newman hat bis heute viele Menschen durch seine Schriften und durch sein Lebensbeispiel zu einem tieferen Glauben und zur Konversion zur katholischen Kirche geführt.

John Henry Newman wurde am 21. Feb. 1801 in London geboren. Er wuchs im Haus seiner anglikanischen Eltern auf. Schon früh zeigte sich seine intellektuelle Begabung. Mit 15 Jahren erfuhr er eine grundlegende Bekehrung zum Glauben. Er studierte in Oxford, wurde Professor und empfing die anglikanischen Weihen. Als Prediger in Oxford gewann er großen Einfluss, weil er es verstand, die Glaubenslehre klar und tiefgehend darzulegen. 1829 begann er die Kirchenväter – die großen Glaubenslehrer der ersten Jahrhunderte – zu studieren. Zusammen mit anderen Geistlichen rief er die Oxford-Bewegung ins Leben (1833) , die zu eine Erneuerung der anglikanischen Kirche im Geist der Kirchenväter beitragen wollte. Aber durch das Studium der Kirchenväter erkannte Newman, dass nicht die anglikanische, sondern die katholische Kirche jene war, die den Glauben der Kirchenväter bewahrt hatte und damit auch die wahre, von Christus gegründete Kirche ist. Nach langem Ringen um das Licht der Wahrheit durch Gebet und Studium trat er am 9. Okt. 1845 in die katholisch Kirche ein. Das war die entscheidende Wende in der Mitte seines Lebens, aber er hatte nach allem Suchen den sicheren Hafen gefunden. Er ging dann nach Rom, wurde dort zum Priester geweiht, trat der Gemeinschaft der Oratorianer des hl. Philip Neri bei und gründete in Birmingham ein Oratorium.

Sein weiterer Weg in der katholischen Kirche war von vielen Schwierigkeiten, Verleumdungen und Enttäuschungen gekennzeichnet. Trotz dieser schmerzliche Erfahrungen betonte er immer wieder: „Mein Glaube an die katholische Kirche ist keinen Augenblick ins Wanken geraten, seit ich in ihre Herde aufgenommen bin.“
1879 hat Papst Leo XIII. ihn zum Kardinal ernannt, um wie er sagte, mit er Ehrung Newmans auch die Kirche zu ehren.

Hl. Theresia von Lisieux – „Hier hast du 500 Lire!“

Vor 100. Jahren geschah eines der außergewöhnlichsten Wunder, die die hl. Theresia von Lisieux gewirkt hat. Dieses Wunder, das 1910 im Karmelkloster von Gallipoli in Italien geschah, war für die Kirche einerseits die Be-stätigung ihres „kleinen Weges“ und es hat auch den Weg zur Seligsprechung von Theresia geebnet.

Am 12. Juli 1897, als die hl. Theresia dem Tode nahe war, sagte die Priorin (ihre leibliche Schwester) zu ihr: „Du wirst vom Himmel auf uns herabschauen, nicht wahr?“ Theresia aber sagte überraschend: „Nein, ich werde herunterkommen.“ Und sie hat ihr Wort gehalten.

Bald nach ihrem Tod wurde Theresia bekannt durch ihre Autobiographie „Geschichte einer Seele“. 1908 erfuhr auch die Priorin des Karmels von Gallipoli, Mutter Maria Carmela vom Herzen Jesu, etwas über Theresia. Die Priorin war genauso alt wie Theresia und hatte mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ihre Klostergemeinschaft bekam die Wirtschaftskrise zu spüren. 1910 war das Kloster dem Ruin nahe. Es war mit 300 Lire verschuldet; damals eine beträchtliche Summe. Mutter Maria Carmela war zuversichtlich, dass ihr die kleine Therese helfen würde.

In der Nacht vom 15. auf den 16. Januar 1910 erschien ihr im Traum eine junge Karmeliten-Schwester. Sie lächelte ihr zu und forderte sie auf, ihr in das Zimmer zu folgen, in dem sich die Geldkassette mit dem Schuldschein befand: „Der Herr bedient sich der Seelen im Himmel ebenso wie der auf Erden“, sagte sie. „Hier hast du 500 Lire; damit kannst du die Schulden deiner Gemeinschaft bezahlen.“ Mutter Maria Carmela meinte, dass es die Gottesmutter sei: „Nein, meine Tochter, ich bin nicht unsere himmlische Mutter, sondern die Dienerin Gottes, Sr. Therese von Lisieux.“ Mit diesem Titel „Dienerin Gottes“ hat sie schon auf den Prozess zur Seligsprechung hingewiesen, der im selben Jahr eingeleitet wurde. Als ihr Theresia das Geld gegeben hatte und sich anschickte zu gehen, hielt sie die Priorin zurück sagte zu ihr: „Wartet, Ihr könntet Euch verirren.“ Doch sie antwortete mit einem engelsgleichen Lächeln: „Nein, meine Tochter, mein Weg ist sicher, ich habe mich nicht verirrt!“ Damit deutete sie an, dass der Weg der Kindschaft, den sie gelehrt hat, ein sicherer Weg zur Heiligkeit ist.
Am Morgen danach wurde zum Erstaunen der gesamten Gemeinschaft in der Geldkassette ein neuer 500-Lire-Schein gefunden.

Quelle: „30Tage“/Mai 2010

Die zwei Kronen des hl. Maximilian Kolbe

Vom hl. Maximilian Kolbe, dessen Gedenktag wir am 14. August feiern, wird berichtet, dass er als Kind ziemlich lebhaft war, so dass seine Mutter einmal voll Schmerz ausrief: „Mein armes Kind, was wird aus dir einmal werden?“ Diese Frage hat ihn bestürzt.

Später gestand er seiner Mutter folgendes grundlegendes Ereignis: „Ich betete oft zur heiligen Jungfrau Maria, sie möge mir sagen, was einmal aus mir werden soll. Da erschien sie mir eines Tages und bot mir liebevoll zwei Kronen dar, eine war weiß, die andere rot. Die weiße Krone bedeutete, dass ich jungfräulich bleiben, die rote, dass ich Märtyrer werden würde. Ich habe sie beide angenommen!“ Maria hat beide Verheißungen erfüllt. Er wurde Franziskaner-Minorit und 1918 zum Priester geweiht. 1941 starb er den Martyrertod im Konzentrationslager Auschwitz, als er stellvertretend für einen Familienvater in den Hungerbunker ging.

„Die Unbefleckte, unsere liebevolle Mutter, hat uns stets mit ihrer Zärtlichkeit umgeben und wird es immer tun“, schrieb er aus dem Gefängnis.

Hl. Margareta – Botin des Heiligsten Herzens Jesu

Der Monat Juni ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht. Die Herz-Jesu-Verehrung, wie wir sie heute kennen, geht auf die heilige Margareta Maria Alacoque zurück. Sie ist eines der vielen Beispiele dafür, dass Gott das Kleine und Demütige erwählt, um Großes zu tun. Obwohl schüchtern, stets kränklich und ungebildet, hat sie als Ordensschwester, die nur 43 Jahre alt geworden ist, in der Kirche mehr bewegt, als mancher Kirchenlehrer und Papst. Auf ihre Visionen und ihren unermüdlichen Einsatz geht die Einführung und Feier des Herz-Jesus-Freitages und des Herz-Jesu-Festes und ein weltweites Aufblühen der Herz-Jesu-Verehrung zurück.

Margareta Maria Alacoque kam am 22. Juli 1647 in dem burgundischen Dorf Lautecour (Frankreich) als Tochter eines königlichen Notars zur Welt. Als sie acht Jahre alt war, starb ihr Vater. Fortan lebte sie bei ihrer Mutter und den Großeltern väterlicherseits, wo sie jedoch eine harte Behandlung erfahren hat. Mit zehn Jahren erkrankte sie so schwer an Kinderlähmung, dass sie vier Jahre lang fast immer ans Bett gefesselt war. Nachdem sie ein Gelübde machte und Jesus versprach in einen Orden einzutreten, falls sie wieder gesund würde, geschah ein Wunder: Sie wurde plötzlich geheilt. Margareta war 24 Jahre alt, als sie am 20. Juni 1671 endlich, nach vielen Schwierigkeiten durch ihre Angehörigen, ihr Versprechen einlösen und in das Kloster der Heimsuchung in Paray-le-Monial eintreten konnte.

Schwester Margareta Maria, die bereits vor dem Eintritt ins Kloster tiefe mystische Erfahrungen hatte, wurde von Jesus mehr und mehr in das Geheimnis der göttlichen Liebe eingeführt und hatte verschiedene Erscheinungen. Diese Begnadung erregte jedoch das Misstrauen und die Abneigung ihrer Vorgesetzten und Mitschwestern. Mit Strenge und schweren Prüfungen versuchten sie, die ihrem Wesen nach einfache und demütige Margareta zu brechen. Jesus trug Margareta auf, diese ungerechte Behandlung aus Liebe zu ihm zu ertragen. So blieb Margareta fest in ihrem Glauben und Vertrauen auf Jesus. Die Anfeindungen und Verleumdungen, die sie ertragen muss, vermehrte ihre Liebe zum Herrn nur noch mehr. Die Abneigung gegen sie steigerte sich so, dass Margareta einmal in der Nacht von einer Gruppe von Mitschwestern regelrecht überfallen wurde. Sie rissen ihr den Schleier herunter und schlugen ungezügelt auf sie ein. Der Exzess dieser Nacht brachte allerdings auch eine Wandlung mit sich. Langsam wuchs bei den Schwestern die Einsicht, dass die Ekstasen und Visionen der hl. Margareta nicht Einbildung und Täuschungen waren.

Jesus schenkte ihr in einer Vision während der Fronleichnamsoktav am 16. Juni 1675 den Anblick seines heiligsten Herzens „leuchtender als die Sonne und durchsichtig wie ein Kristall, mit deutlich sichtbarer Wunde, von einer Dornenkrone umrankt und darüber ein Kreuz“. Dann trug er ihr auf, jeden Freitag die hl. Kommunion zu empfangen, eine Stunde zu wachen und an seinem Leiden teilzunehmen und sich dafür einzusetzen, dass ein besonderes Fest in der Kirche zur Verehrung seines Heiligsten Herzens eingeführt werde.
In den folgenden Jahren widmete sich Margareta Maria nun mit aller Kraft der Verbreitung der Herz-Jesu-Andacht. Mit Hilfe ihrer treuesten Gefährten und ihres Seelenführers, dem Jesuitenpater Claude de la Colombière, brachte sie die Dinge voran, so wie Jesus es ihr aufgetragen hatte. Und noch kurz vor ihrem frühen Tod durfte sie erleben, dass trotz aller Widerstände in ihrem Konvent die erste Herz-Jesu-Andacht feierlich begangen wurde.

Am 16. Oktober 1690 starb Margareta Maria Alacoque im Ruf der Heiligkeit, aufgezehrt von ihrem Sühnewerk für das Herz Jesu. Treu und vertrauensvoll hatte sie die ihr von Christus übertragenen Sendung erfüllt. Doch erst nach ihrem Tod begannen ihre Bemühungen reiche Früchte zu tragen: Die Herz-Jesu-Andacht gewann weltweit Millionen Anhänger. Papst Pius IX. verkündete 1856 das Herz-Jesu-Fest für die ganze Kirche. Sein Nachfolger, Leo XIII., weihte 1899 die ganze Welt dem göttlichen Herzen. Viele Länder und Städte haben diese Weihe bereits vollzogen oder tun es in dieser Zeit. Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu wurde zum festen Bestandteil der Liturgie und der Volksfrömmigkeit.

Schwester Margareta Maria selbst wurde 1864 selig und am 13. Mai 1920 heilig gesprochen; ausdrücklich auch aufgrund ihrer Treue, mit der sie die Botschaft Christi erfüllte und ganz in den Dienst der Herz-Jesu-Verehrung stellte. In der Chapelle de la Visitation, jener Kapelle im Kloster von Paray-le-Monial, wo sie ihre Visionen hatte, ruht die Heilige in einem vergoldeten Schrein und zieht noch heute viele Pilger an.

Der heilige Josef – großer Helfer in der Not

Der schon verstorbene Pfarrer B. Reuter aus Deutschland, der die Notzeit nach dem ersten Weltkrieg erlebt hatte, erzählte immer mit großer Ergriffenheit, wie ihm der hl. Josef einmal geholfen hatte. Das könnte auch für uns ein Ansporn sein, im Monat März, der dem hl. Josef geweiht ist, ihn um seine Fürsprache zu bitten, da vielleicht ähnliche Notzeiten wieder auf uns zukommen könnten.

Er war damals im Priesterseminar. Seine Eltern konnten ihn kaum finanziell unterstützen, da sie selber nicht viel besaßen. Damit er sich die fürs Studium nötigen Bücher und Unterlagen kaufen konnte, machte er einmal sogar Schulden. Er unterschrieb einen Wechsel von 260.-DM, damals für einen Studenten viel Geld, und dachte, dass er das Geld schon irgendwie bekommen werde. Der Tag der Einlösung des Wechsels kam immer näher, aber er hatte das Geld noch immer nicht beisammen. So begann er eine Novene zum hl. Josef. Er bat ihn inständig um seine Hilfe, aber es kam kein Lichtblick.

Schon war der Tag der Einlösung angebrochen. In der Früh bei der hl. Messe betete er noch einmal zum hl. Josef. Er war schon fast verzweifelt und in Versuchung dem hl. Josef zu grollen. Mit dieser niedergeschlagenen Stimmung kam er aus der hl. Messe. Da ging der Regens des Seminars auf ihn zu und teilte ihm mit, dass für ihn Geld abgegeben worden sei. Ein alter Mann mit einem Bart habe es ihm übergeben. Er wollte gerne wissen, wer das war, aber der Regens wusste es nicht und auch an der Pforte, an der er hätte vorbeikommen müssen, hatte niemand diesen Mann mit Bart gesehen. Da wurde ihm klar, das kann nur der hl. Josef selber gewesen sein. Es war genau die Summe, die für den Wechsel fällig war.

Später erzählte er dem Regens diese Begebenheit. Da leuchtete das Gesicht des Regens auf und er sagte: „Dann habe ich ja dem hl. Josef die Hand gegeben.“

Bernhard Lehner – Diener Gottes

Im Dezember 2009 hat die Heiligsprechungskongregation einstimmig den heroischen Tugendgrad für den „jugendlichen Diener Gottes“ Bernhard Lehner erklärt. Anfang der 1950-er Jahre wurde in der Diözese Regensburg das Seligsprechungsverfahren für ihn eingeleitet.

Im Leben von Bernhard Lehner, der nur 14 Jahre alt wurde, finden sich keine außergewöhnlichen Taten, aber er hat das Alltägliche mit außergewöhnlicher Gottesliebe getan.

Bernhard wurde 1930 als Sohn eines Schreiners im niederbayerischen Herrngiersdorf geboren. Schon als Volksschüler besuchte er fast täglich die heilige Messe. Sehr früh kam in ihm der Wunsch auf, Priester zu werden. 1941 durfte er in das Seminar Obermünster in Regensburg eintreten. Als sein Grundsatz galt: „Im Beten der Frömmste, im Studieren der Fleißigste und im Spielen der Fröhlichste.“ Anfang Dezember 1943 erkrankte Bernhard an septischer Diphtherie. Sein Zustand verschlechterte sich zunehmend. Gerade in der Krankheit und auf dem Sterbebett ist er über sich selbst hinausgewachsen. „Heiligmäßig“ erschien er allen, die ihn pflegten und ihn noch besuchen durften. Bei vollem Bewusstsein starb er am 24. Januar 1944. Überliefert sind seine Worte: „Lasst mich doch sterben. Wer wird denn weinen, wenn man in den Himmel kommt!“ Sein Leben und Sterben, seine Liebe zu Gott und den Nächsten hinterließen einen starken, nachhaltigen Eindruck. Er wurde zum Vorbild für Kinder und Jugendliche. In der Not der Nachkriegszeit verbreitete sich sein Ruf als Fürsprecher bei Gott. 13 000 Gebetserhörungen wurden bisher gemeldet.

Hl. Franz von Sales – Maria rettet ihn aus seelischer Not

In der Zeit um das Jahr 1586 wurde unter den Theologen auf das Heftigste darüber diskutiert, ob der Mensch etwas zu seiner eigenen Rettung beitragen könne oder ob alles in der Gnade Gottes liege. Die Calvinisten vertraten die Auffassung, dass Gott von vorneherein für jeden einzelnen Menschen bestimmt hat, ob er erlöst oder verdammt sei.

Diese Diskussion um die sogenannte „Lehre von der Vorherbestimmung“ hatte den jungen Franz von Sales mitten ins Herz getroffen und seinen Glauben tief erschüttert. 1586 erlebte er eine schreckliche Weihnachtszeit, da er wirklich meinte, Gott habe ihn verdammt. Er könne leben wie er wolle, nach seinem Tod wird er in die Hölle kommen, weil Gott ihn dazu vorherbestimmt hat. Diese Erkenntnis traf ihn so tief, dass er auch körperlich erkrankte.

Ganz in der Nähe seiner Wohnung befand sich die Kirche St.EtiennedesGrès, bekannt durch ihre Statue der Schwarzen Madonna. Sie wurde sein Zufluchtsort. Ungefähr sechs Wochen lang, schleppte er sich immer wieder dorthin, um seine Not und Verzweiflung in die Arme der Gottesmutter zu legen. Er warf sich vor ihr nieder und öffnete in der Gegenwart Gottes sein Herz. Das uralte Mariengebet „Gedenke, gütige Jungfrau Maria …“ begleitete ihn.

Mitte Januar 1587 fand er vor der Schwarzen Madonna auch tatsächlich aus seiner Krise heraus. Im Gebet zu Maria wurde ihm plötzlich klar, dass Gott niemals etwas wollen kann, das für den Menschen nicht das Beste ist, denn Gott ist die Liebe. Das wurde Franz von Sales im Angesicht der Gottesmutter klar und ab diesem Zeitpunkt, war er bis an sein Lebensende von jeglichem Glaubenszweifel erlöst.

Rücksicht auf die Schwächeren

Am 4. Oktober ist der Gedenktag des hl. Franz von Assisi, dem Gründer aller franziskanischen Gemeinschaften. Eine Begebenheit aus seinem Leben zeigt uns seine Rücksichtnahme auf die Schwächeren, die ein Zeichen echter christlicher Liebe ist. Diese Haltung brauchen wir heute um so mehr, da im großen Leistungsdruck der Gesellschaft die Schwächeren auf der Strecke bleiben.

Als der heilige Franz mit seinen Brüdern in Rivotorto weilte, hörte er um Mitternacht laute Schreie: „Ich sterbe, ich sterbe!“ Alle erwachten und Franziskus stand auf und fragte den Bruder warum er glaube, dass sterben müsse. „Ich sterbe vor Hunger!“, sage er. Denn voll Glaubenseifer hielten die Brüder mit Franziskus oft ein strenges Fasten. Sofort ließ der hl. Franz den Tisch decken und aß selber mit, damit der andere sich nicht zu schämen brauchte. Er bat auch die anderen Brüder; sich an den Tisch zu setzen. Als alle beisammen waren, sagte er: „Jeder soll auf seine Natur achten. Und wenn einer von euch mit weniger Nahrung auskommt als der andere, so soll derjenige, der mehr braucht, sich nicht gewaltsam nach dem Maß der anderen richten, sondern seinem Leibe auch das Nötige geben. Gott will’ Barmherzigkeit, nicht äußere Opfer…“

Pater Pio – Ein Kreuz, das nicht bloß Einbildung war

Der heilige Pater Pio, dessen Gedenktag am 23. Sept. gefeiert wird, hat 50 Jahre lang die Wundmale Christ an seinem Leib getragen.

Es war für ihn ein lebenslanger Leidensweg. Doch er sagt aus eigener Erfahrung: „Das Kreuz wird dich niemals niederdrücken. Sein Gewicht mag dich ins Schwanken bringen, aber seine Kraft wird dich aufrecht halten.“

Pater Pio war auch oft umgeben Menschen, die seine Gnadengaben bezweifelten oder pychologisch erklären wollte. Ein „aufgeklärter“ Besucher sagte einmal zu ihm:

„Nicht wahr, Pater Pio, Sie haben sich so intensiv und andächtig mit dem Leiden des Herrn befasst, sich das so sinnfällig vorgestellt, dass bei Ihnen selbst die Wundmale erschienen sind?“ Pater Pio antwortete: „Mein Herr, nicht wahr, wenn Sie sich nur ganz intensiv vorstellen, dass Sie ein Ochse sind, so werden Ihnen wahrscheinlich dennoch keine Hörner wachsen.“