Was wird unser größter Trost sein am Ende?

Gedanken zum Fest der Aufnahme Marias in den Himmel

Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Das Ende ihres Lebens war nicht der Tod als eine Trennung von Leib und Seele, durch die der Mensch aufhört ein ganzer Mensch zu sein, weil nur mehr die Seele weiterlebt, während der Leib bis zur Auferstehung dem Zerfall und der Verwesung preisgegeben ist.

Diese gewaltsame Trennung von Leib und Seele durch den Tod ist eine Folge der Sünde. Wir haben Angst davor. Was wird mit uns im Tode geschehen? Der Tod bleibt für uns – wie wir es auch drehen und wenden mögen – etwas Schreckliches.

Doch für Maria war das Ende ihres irdischen Lebens wunderbarer Übergang in die Verherrlichung von Leib und Seele, es war ein seliger Heimgang zu ihrem Sohn. Weil Maria so selig und glücklich aus dieser Welt gegangen ist, so wird sie all ihren Kindern, die sie als ihre Mutter lieben und verehren, gerade in der letzen Stunde der größte Trost sein und ihnen auch Anteil geben an dieser Seligkeit, mit der sie ins ewige Leben hinübergegangen ist.

Hier das Zeugnis eines Heiligen: In der Nacht zum 6. Dezember 1876 hatte der hl. Don Bosco einen „Traum“, in dem ihm Dominikus Savio, einer seiner Zöglinge, der im Jungendalter verstorben war und später heiliggesprochen wurde, mit vielen anderen Jugendlichen erschien. In diesem Traum, von dem Don Bosco berichtet, fragte er Dominikus: „Sage mir nun, was dir in der Todesstunde am meisten Trost gewährte.“ Savio: „Was scheint dir, könnte es gewesen sein?“ Bosco: „Vielleicht, daß du die schöne Tugend der Reinheit bewahrt hast?“ Savio: „Nein, das nicht allein.“ Bosco: „Vielleicht, daß du ein ruhiges Gewissen hattest?“ Savio: „Ja, das war sehr gut, aber es war nicht das Beste.“ Bosco: „War es deine Hoffnung auf den Himmel?“ Savio: „Auch nicht.“ Bosco: „War es der Schatz vieler guter Werke?“ Savio: „Nein, nein.“ Bosco: „Was war es dann?“ Savio: „Was mir in meiner Todesstunde am meisten Trost gewährte, war die Hilfe der mächtigen und liebenswürdigen Mutter des Erlösers. Sage deinen Jugendlichen, sie sollen nie vergessen, zu ihr zu beten, solange sie leben. “
Maria wird unser Gebet erhören, wenn wir uns immer wieder vertrauensvoll an sie wenden. „Bitte für uns jetzt und in der Stunde unseres Todes.“

Segne, du Maria, segne mich, dein Kind

Bei einer Umfrage in den Pfarren Deutschlands und Österreichs, welche Lieder in ein neues „Gotteslob“ aufgenommen werden sollten, das in den nächsten Jahren herauskommen wird, erreichte das Lied „Segne, du Maria“ ganz unerwartet den ersten Platz in der Reihung der Kirchenlieder.

Dieses schlichte innige Lied bringt mit einfachen Worten und mit einer eingängigen Melodie genau das zum Ausdruck, was im tiefsten der Seele vieler gläubiger Menschen da ist: angesichts aller Mühen und Schwierigkeiten, die das Leben mit sich bringt, auch im Blick auf die Menschen, zu denen wir in Beziehung stehen, brauchen wir die Hilfe, den Segen und die Fürsprache der Gottesmutter.

Der Text zu diesem Lied stammt von Cordula Wöhler, die von Kindheit an ihren Weg mit Maria gegangen ist. Cordula Wöhler wurde 1845 in Mecklenburg geboren und stammt aus einem protestantischen Pfarrhaus. Von früher Kindheit an fühlte sie sich zu Maria hingezogen, die in einer alten, gotischen Pieta (Schmerzensmutter mit dem Leichnam Jesu auf den Knien) in ihrer protestantischen Kirche dargestellt war. Sie hat oft heimlich vor dieser Statue zu Maria gebetet. Als ihre Elter bemerkten, dass Cordula Maria verehrte, haben sie die Statue kurzerhand entfernt, da es nach protestantischer Vorstellung keine Verehrung für Maria geben darf.

Aber Cordula, die sehr intelligent und wissbegierig war, beschäftigte sich weiter mit dem Glauben und stieß auf verschiedenste Fragen, die den katholischen Glauben betrafen, vor allem die Frage nach der eucharistischen Gegenwart. Auf einer Reise lernte sie dann die katholische Kirche kennen und nach jahrelangem Ringen fasste sie den Entschluss, katholisch zu werden. Der Schritt war schwierig für sie, denn sie spürte gleich den Widerstand ihre Eltern und Geschwister, die ihr sagten, sie müsse von zu Hause weg, wenn sie katholisch würde. Sie suchte den Frieden und vertraute sich am letzten Tag des Maimonats 1870 (sie war 25 Jahre alt) der Gottesmutter an und schrieb das Gedicht „Segne, du Maria“. Kurz darauf teilte sie ihren Entschluss den Eltern mit. In dem Gedicht schrieb sie sich alle Anliegen von der Seele, vertraute all ihr Denken und Tun der Gottesmutter an.

Der Bruch mit ihrer Familie war aber unvermeidbar. Sie ging nach Tirol und fand dort eine neue Bleibe, arbeitete auf einem Bauernhof als Magd, später heiratete sie und war auch schriftstellerisch tätig. Nach längerer Zeit haben auch ihre Eltern und Geschwister ihren Weg in die katholische Kirche akzeptiert.
„Segne, du Maria …“ ist entstanden in der inneren Not, die ein entscheidender Schritt im Glauben und die Treu zum Ruf Gottes mit sich bringen kann. In der Ungewissheit dessen, was alles auf sie zukommen und im Wissen, dass es Opfer kosten und auch Leiden mit sich bringen würde, hat Cordula Maria angerufen, sich und ihre Lieben dem Segen der Gottesmutter übergeben. Das ist es, was auch wir immer wieder tun sollen.

Segne du, Maria,
Segne mich, dein Kind,
dass ich hier den Frieden,
Dort den Himmel find‘.
Segne all mein Denken,
Segne all mein Tun,
Laß in deinem Segen
Tag und Nacht mich ruh n‘!

Segne du, Maria,
Alle, die mir lieb;
Deinen Muttersegen
Ihnen täglich gib:
Deine Mutterhände
Breit auf alle aus:
Segne alle Herzen,
Segne jedes Haus!“

Segne du, Maria,
Alle, die voll Schmerz!
Gieße Trost und Frieden
in ihr wundes Herz!
Sei mit Deiner Hilfe
nimmer ihnen fern!
Sei durch Nacht und Dunkel
stets ein lichter Stern!

Segne du, Maria,
jeden der da ringt,
der in Angst und Schmerzen
Dir ein Ave bringt.
Reich ihm Deine Hände,
dass er nicht erliegt –
dass er mutig streite,
dass er endlich siegt.

Segne du, Maria,
unsre letzte Stund!
Süße Trostesworte
flüstre dann der Mund!
Deine Hand, die linde,
drück das Aug uns zu,
bleib im Tod und Leben
unser Segen du,
bleib im Tod und Leben
unser Segen du!

Noten von „Segen du, Maria“
Liedblatt (A5) mit drei Strophen in PDF-Format
Segne-du-Maria

Wollen Sie mir die Freude machen?

150 Jahre Erscheinung der Gottesmutter in Lourdes

Am 11. Februar 1858 erschien Maria zum ersten Mal dem 14-jährigen Mädchen Bernadette Soubirous. Sie zeigte sich 18 Mal in der Grotte von Massabielle und offenbarte sich schließlich als die „Unbefleckte Empfängnis“. Mit dieser Initiative hat die Gottesmutter Lourdes zu einem besonderen Gnadenort gemacht, an dem in den vergangenen 150 Jahren unzählige Menschen Stärkung im Glauben und Heilung an Seele und Leib erfahren haben. Betrachten wir einige Aspekte der Botschaft, die uns Maria hier gegeben hat.

1) Maria hat die Menschen vor allem zu Gebet und Umkehr aufgerufen. Aber es ist wichtig zu sehen: Erst in der 8. Erscheinung sprach Maria über Buße und Umkehr und rief eindringlich zum Gebet für die Sünder auf. Das war aber nicht der erste Inhalt ihrer Botschaft. Das erste, das Bernadette von Maria erfahren hat, war, dass die weiße Dame ihr zulächelte, ihr durch das Lächeln ihre Liebe und ihr Wohlwollen zeigte. 7 von 18 Erscheinungen hat Maria nur darauf verwendet, Bernadette in ein immer tieferes und liebevolleres Vertrauen hineinzuziehen, ihr alle Angst zu nehmen.

Das ist es auch, was Maria mit uns tun will. Sie will uns in ein tieferes und innigeres Gottvertrauen hineinführen. Die zarte und einladende Liebe Gottes spüren wir aus den Worten Marias an Bernadette: „Wollen Sie mir die Freude machen, vierzehn Tage lang hierher zu kommen?“ Diese Worte zeugen von einer wunderbaren Sanftheit und Feinfühligkeit. „Sie hat ‚Sie’ zu mir gesagt“, so hat es Bernadette später mitgeteilt. Nie zuvor war sie von jemandem so angesprochen worden. Das ist nicht ein Befehl wie: „Tu dies, lasse das!“ Man muss diese Worte wirklich bedenken: „Wollen Sie mir die Freude machen.“ Mit unserem Tun und Lassen Gott eine Freude machen, das soll also unser Bestreben sein. Mutter Julia Verhaeghe sagt: „Gottes einladendes Licht zwingt den Menschen nicht. Er will, dass wir ihm in Freiheit und Liebe dienen.“

2) Ein weiterer Aspekt der Botschaft von Lourdes liegt in der Einladung Marias, dass Bernadette 14 Tage lang jeden Tag zur Grotte kommen solle. Diese 14 Tage fielen damals genau in die Fastenzeit und müssen in einem größeren Zusammenhang gesehen werden. Papst Pius IX. hatte das Jahr 1858 zum Jubeljahr erklärt. Sein Aufruf wurde von Bischof der Diözese Tarbes, zu der Lourdes gehörte, in einem Hirtenbrief vom 20. Januar 1858 aufgenommen. Der Bischof lud die Pfarrer seiner Diözese ein, einen Prediger zu finden, der die Gläubigen 14 Tage lang durch Fastenpredigten unterweisen sollte. Abbe Peyramale, der Pfarrer von Lourdes, hatte noch niemanden gefunden, der in Lourdes predigen konnte, als die Mutter Gottes in der Grotte erschien. Maria hatte gleichsam diese Aufgabe übernommen, die Menschen in diesen 14 Tagen zu unterweisen und zu Gebet und Umkehr zu führen. Es kamen in diesen Tagen tausende Menschen zur Grotte.

Maria wollte uns damit sagen, was sie in Kana schon den Jüngern gesagt hat: „Was er euch sagt, das tut!“ Das heißt für uns heute: Was der Herr euch durch die Kirche sagt und lehrt, das tut!

Erlösung aus dem Götzendienst durch Maria

Es ist heute Mode, andere Kulturen und heidnische Religionen zu glorifizieren, besonders wenn sie fern oder längst verschwunden sind. Nehmen wir die aztekische Kultur in Amerika als Beispiel.
Den Missionaren, die die Indianer zum christlichen Glauben geführt haben, wird oft vorgeworfen, sie hätten damit diese Kultur zerstört. Sie wird als kleines Paradies dargestellt, das so niedlich erscheint, wenn die Kulturreste von Touristen bewundert oder bei uns in Museen ausgestellt werden.
Die aztekische Kultur hatte sicherlich wunderschöne Bauten, und manch andere beeindruckende kulturelle Errungenschaften vorzuweisen.

Aber die Azteken waren in einem schlimmen Götzenglauben gefangen. Nach ihrem Glauben mussten sie jährlich 30.000 bis 35.000 Menschenopfer ihren Göttern darbringen, um die Götter zu besänftigen – bei lebendigem Leib wurde den Opfern das Herz herausgerissen.

Für die Azteken war der Glaube an Jesus Christus die Erlösung aus diesem furchtbaren Götzendienst. Die Azteken waren schon auf das Kommen einer neue Epoche vorbereitet. In ihrer Zeitrechnung waren sie gerade zum Abschluss einer Zeit gelangt und in Erwartung der Offenbarung von etwas Neuen. Das entscheidende Zeichen für sie, dass sie sich wirklich dem neuen Glauben anschließen konnten, den die Eroberer gebracht hatten, war die Erscheinung der Gottesmutter in Guadalupe.

Maria hinterließ auf dem Umhang des hl. Juan Diego, eines bekehrten Indianers, ein Bildnis von sich. Das Beeindruckende an diesem Bild ist, dass Maria sich in ihrer Kleidung und ihren Gesten ganz den Vorstellungen der aztekischen Kultur angepasst hatte. Sie sieht wie eine Sonnengöttin aus, die aber im Zeichen des Kreuzes den wahren Gott und Erlöser bringt. Und als sie am 12. Dezember 1531 erschien, begann genau an diesem Tag der neue Zyklus, die neue Epoche, der Azteken. Dieser “Zufall“ war wohl einer der Gründe, warum sich innerhalb von zwei Jahren zwischen vier und sechs Millionen Azteken taufen ließen.

Bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen

Am 8. Dez. feiern wir das Hochfest der unbefleckten Empfängnis Mariens. Im Jahre 1830 erschien Maria der jungen Novizin Katharina Laboré in der Klosterkirche der „Barmherzigen Schwestern“ in der Rue du Bac in Paris. Maria beauftragte sie , die „wunderbare Medaille“ prägen zu lassen, damit die Menschen zu großem Vertrauen in sie als die unbefleckt Empfängene motiviert werden. Die Medaille trägt ja die Aufschrift: „Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.“ Maria hat mit dieser Medaille einen wahren Siegeszug begonnen und unzähligen Menschen geholfen. Eine Begebenheit, die uns anspornen kann, in der Liebe zu Maria zu wachsen, sei hier angeführt.

Eine brasilianische Frau und Mutter machte im Jahre 1995 mit ihrer kleinen fünfjährigen Tochter, die unheilbar krank war, eine Wallfahrt in die Rue du Bac. Die Frau hatte etwas über die Erscheinung der Gottesmutter in Paris gelesen. Ein Umstand berührte sie ganz besonders. Bei ihrem ersten Erscheinen saß Maria, während sie mit Sr. Katharina Labore sprach, auf einem gepolsterten Stuhl, der dort in der Kirche war. Diesen Stuhl kann man heute noch sehen. So kam dieser Frau eine Idee, von der sie fest überzeugt war: wenn ihre Tochter sich auf diesen Stuhl setzen könnte, dann würde die Gottesmutter sie heilen. In diesem Glauben reiste sie mit ihrer Tochter nach Paris. In der Kirche angelangt, die immer von vielen Gläubigen besucht ist, sah sie, dass es gar nicht so einfach war, zu diesem Stuhl der Gottesmutter zu gelangen. Der Erscheinungsbereich war durch Kordeln abgegrenzt. Sie fragte eine der barmherzigen Schwestern, die gerade am Putzen der Kirche waren, ob sich ihre Tochter auf den Stuhl setzen dürfe.

Aber die Schwester sagte: Entschuldigen sie, das kann ich ihnen nicht erlauben, denn sonst würde ja jeder darum bitten – und das ist unmöglich.“ Das war natürlich eine schwere Enttäuschung für die Mutter. Als die Schwestern weggegangen waren, fasste sie einen anderen Plan: Wenn ihre Tochter schon nicht auf dem Stuhl sitzen durfte, dann sollte sie ihn wenigstens berühren. Und so flüsterte sie ihr zu, sie solle unter den Kordeln auf allen Vieren hindurch unter den den Sessel kriechen und ihn von unten berühren. Das kleine Mädchen machte es so, wie die Mutter gesagt hatte. Doch als sie zum Sessel hinkam, stand sie plötzlich auf und legte ihren Kopf auf die Samtpolsterung des Stuhles und nach einer gewissen Zeit kroch sie wieder zurück. Ihre Mutter tadelte sie: „Warum hast du das gemacht? Ich habe dir doch gesagt, du sollst nur kurz den Sessel berühren!“ Die Kleine antwortete strahlend: „Aber Mama, die FRAU hat mir gesagt, ich soll meinen Kopf auf ihr Knie legen.“

Nach Brasilien zurückgekehrt, konnten die Ärzte bestätigen, dass das Kind völlig geheilt war.
Diese Begebenheit gibt uns ein wunderbares Bild dafür, mit welcher Haltung und mit welchem Vertrauen wir zu Maria kommen sollen: wie dieses Mädchen, das ihren Kopf auf die Knie der Gottesmutter legte. Wer sich von Mariens Liebe berühren lässt, der wird von vielen Wunden und Leiden geheilt.

Maria Königin

Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen und gekrönt. Was sie als unsere Königin und Mutter vom Himmel aus tut, das sei hier mit einer Begebenheit veranschaulicht.Cadiou, ein Soldat der französischen Marine, hat von einem Erlebnis berichtet, das er im Jahre 2002 hatte. Sie waren nach einem Manövereinsatz mit ihrem Schiff schon einige Zeit auf dem Meer unterwegs, als sie feststellten, dass ein Matrose fehlte. Er musste offensichtlich über Bord gefallen sein. Der Kommandant ließ das Schiff wenden, um die Stecke abzusuchen.

Cadiou war mit seiner Mannschaft im Hubschrauber. Nach stundenlanger, vergeblicher Suche waren sie schon mutlos geworden. Es blieben nur mehr wenige Minuten Zeit, da die Sonne bald unterging. Dann hatten sie keine Chance mehr, den Verlorenen zu finden. Von einem Gefühl der Hilflosigkeit überfallen, dachte Cadiou plötzlich an Maria, sie war für ihn noch die einzige Hoffnung. Er richtete ein glühendes “Gegrüßet seist du, Maria” an die Gottesmutter. Er murmelte die letzten Worte des Gebetes, als seine Augen von einem winzigen Punkt zwischen zwei Wellen angezogen wurden. Ohne große Überzeugung bat er den Piloten, die Maschine in diese Richtung zu steuern. Doch je weiter sie in die angegebenen Richtung flogen, umso mehr stieg die Hoffnung – und tatsächlich, sie konnten es fast nicht glauben – es war der Verlorene. Er war noch am Leben, aber völlig entkräftet. Die Bergung des Verunglückten war für die gut geübte Mannschaft keine Schwierigkeit mehr.

Hier hat Maria wie schon so oft in einer leiblichen Not geholfen. Aber diese Begebenheit können wir als ein Zeichen für das sehen, was Maria zum ewigen Heil der Menschen tun möchte. Viele sind vom Schiff der Kirche abgefallen, viele leben fern von Gott, sie treiben dahin auf dem weiten Meer dieses Leben.Wenn wir uns mit Maria im Gebet verbinden, öffnet sie uns die Augen für die vielen Menschen, die in Gefahr sind, auf ewig verloren zu gehen.

Maria – Mittlerin zu Jesus Christus

Am Fest des Unbefleckten Herzens Mariens (Sa. 16. Juni 2007) feiern wir in der Kapuzinerkirche eine hl. Messe mit persönlicher Weihe an die Gottesmutter. Für uns als Katholiken ist es von großer Bedeutung, dass wir uns in den Schutz Mariens begeben und sie nachahmen. Was die Weihe an Maria bedeutet, das gilt es immer wieder neu zu überlegen:

Maria hat von Gott die besondere Auserwählung empfangen, die Mutter des Erlösers zu sein. Jesus, der menschgewordene Gottessohn, hat sich selbst Maria anvertraut und von ihr das Menschsein angenommen. Vom Kreuz aus hat Jesus seine Mutter auch uns zu Mutter gegeben. Maria, die ganz aus Gott lebte und frei war von jeder Sünde, hat ihre Mutterschaft vollkommen gelebt und übt sie auch vom Himmel her für ihre Kinder aus.

Wenn wir nun mit Maria ernsthaft in Beziehung treten und uns selbst ihr weihen, dann wird das nicht ohne Folgen bleiben, dann wird etwas von ihrer Reinheit und Gottnähe auch uns erfassen, dann wird die Frau, die mit ihrem Leben der Schlange den Kopf zertritt, auch uns helfen, dass wir dem Bösen mehr und mehr widerstehen können.

Kardinal Ratzinger hat einmal auf folgendes hingewiesen: Maria ist nicht in diesem Sinn Mittlerin zu Jesus, dass sie zwischen Jesus und uns steht; sondern sie ist Mittlerin, indem sie eine Umgebung der Liebe schafft, in der wir zu einem vertrauten Umgang mit Jesus, ihrem Sohn hingeführt werden. Der Mantel Mariens ist wie eine Atmosphäre, in der wir vom Bösen und der Sünde bewahrt werden, wie Kinder im Schutz des Mantels ihrer Mutter vom Unwetter geschützt werden. In der Gegenwart ihrer Liebe können wir in der Liebe zu Christus und unseren Mitmenschen wachsen.

Ein Mann hat erzählt: Von Kind an musste er von seiner Mutter immer wieder spüren, dass er unerwünscht war. Das hat ihn sehr verletzt. Auf diesem schmerzlichen Weg kam ihm eines Tages der Gedanke, sich Maria ausdrücklich zur Mutter zu erwählen, sich ihr zu weihen. Das hat ihm inneren Frieden geschenkt und er konnte seiner Mutter die Ablehnung, die er immer erfahren musste, von Herzen verzeihen.

Die hl. Edith Stein schreibt: «Maria hat uns unserem Gnadenleben nach geboren. Darum besteht eine intime Verbindung von ihr zu uns: Sie liebt uns, sie kennt uns, sie ist bestrebt, einen jeden von uns zu dem zu machen, was er sein soll».

So ist es gut für uns, das unbefleckte Herz Mariens zu verehren, unser Leben Maria zu weihen, damit uns diese Atmosphäre der Freiheit und Liebe einhüllt, damit wir von der Sünde bewahrt bleiben und unser Glaube an Jesus immer mehr wächst.

Durch Maria unsichtbar für den Bösen

Wie Maria ihre Kinder beschützt, wenn sie Vertrauen in ihre Hilfe haben, zeigt der folgende Bericht.

Es geschah am 3. Oktober 1993. Unsere Tochter Maria besuchte damals ein Mädchengymnasium bei Bonn. An jenem Tag feierten sie an dieser Schule das St. Theresienfest mit einem feierlichen Hochamt am Morgen und nachmittags wurde Theater gespielt, gesungen und musiziert. Ich wollte Maria mit meinem Besuch überraschen und reiste früh am Morgen  die Fahrt dauerte gute sechs Stunden  los.

Um Freiburg herum musste ich die Toilette aufsuchen. Es war noch ganz dunkel, das sonst rege Treiben an deutschen Autobahnraststätten hatte zu dieser frühen Stunde noch nicht eingesetzt. Zwei Schwarze standen herum  das war alles. Um zur Toilette zu gelangen, musste man eine Treppe hinunter und einen Gang entlang laufen. Unten angekommen, schloss ich mich, nichts Böses ahnend, in eine Kabine ein. Nun musste ich hören, dass mir die beiden Schwarzen folgten und alle Türfallen der etwa zwanzig Kabinen herunterdrückten um festzustellen, wo ich mich befand. Bald hatten sie das herausgefunden und stellten sich vor meiner Türe, wohl mit ganz schlechten Absichten, auf die Lauer.

Was sollte ich tun ? Weit und breit kein Mensch, der mir hätte helfen können  aber ich musste weiter! Da erinnerte ich mich daran, mal gelesen zu haben, dass die liebe Gottesmutter ihre Kinder unsichtbar mache vor den Feinden, wenn man SIE um Hilfe anrufe. So packte ich meine Tasche fest unter den Arm, vertraute auf das Wort meiner himmlischen Mutter und öffnete die Tür. Die Schwarzen standen da  links und rechts der Kabine  und starrten die sich öffnende Türe an. Mich sahen sie nicht! Ich konnte unbehelligt zwischen den beiden durchschlüpfen und dem Ausgang zueilen. Ein Blick zurück  sie standen noch immer entsetzt an derselben Stelle, die leere Kabine anstarrend. Erst als ich mich wieder im Auto auf der Weiterfahrt befand, konnte ich mich so recht von Herzen über das eben Erlebte freuen.

Möchten doch alle Marienkinder sich voll Vertrauen an unsere himmlische Mutter wenden, wenn sie so unverhofft in Gefahrensituationen hinein geraten  aber nicht nur dann! Unsere Mutter wartet immer auf uns, besonders in der heutigen Zeit. Das gilt nicht nur für die leiblichen sondern auch für alle geistlichen Gefahren.

Quelle: vgl.: Zeugnis von Therese K. in SKS. 2000/24)

Maria, Du Ursache unserer Freude

Der Marienmonat Mai als Zeit geistlicher Freude

Der hl. Paulus fordert uns im Philipperbrief auf: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ In unserer Zeit scheint es nicht so viel Grund zu echter Freude zu geben. Wer aber Maria ehrt und liebt, der kann durch sie immer wieder geistliche Freude und inneren Trost erfahren. Sie hat deshalb den Ehrentitel erhalten: „Maria, du Ursache unserer Freude!“ Betrachten wir diesen Titel ein wenig näher:

Diesen Ehrentitel finden wir in der lauretanischen Litanei. Er hat seinen Ursprung in der Botschaft der Engel bei der Geburt Jesu Christi: ”Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren. Er ist der Messias, der Herr” (Lk 2,10). Maria hat den Erlöser geboren. Das ist der wahre Grund zur Freude. Christliche Freude ist also dort, wo Maria uns Jesus bringt. Johannes der Täufer und Elisabeth, seine Mutter, durfte dies als erste erfahren: ”Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind vor Freude in ihrem Leib” (Lk 1,41).

Maria ist aus einem weiteren Grund Ursache unserer Freude: Sie hat durch ihre volle und freie Gehorsamsbereitschaft den Eintritt des Erlösers in die menschliche Geschichte ermöglicht. Weil Maria ihr Ja-Wort gesprochen hat, hat uns Gott die Erlösung von Schuld und Sünde in ganzer Fülle geschenkt.
In das Gesicht vieler Menschen unserer Zeit ist die Traurigkeit eingeschrieben. Manches davon ist die Folge jener Traurigkeit, die Adam und Eva durch ihren Ungehorsam in die Welt gebracht haben. Eine der Folgen des Ungehorsams gegenüber Gottes Geboten ist immer die Traurigkeit. Maria hat diese Traurigkeit Adams und Evas durch ihren Gehorsam in Freude gewandelt. Alle, die bereit sind, wie Maria Gott zu gehorchen, tragen auch wieder zur Freude in der Welt bei.

Ein trauriger Mensch ist vielen Versuchungen ausgesetzt. Wie viele Sünden werden im Schatten der Traurigkeit begangen! Wenn jedoch eine Seele mit Jesus und Maria vereint ist, dann ist sie heiter, dann strahlt ihr Glanz nach außen und erhellt so die Gemüter anderer Menschen.

Die Gottesmutter hat geholfen

60 Jahre Kriegsende – 50 Jahre österreichischer Staatsvertrag

Unser katholischer Glaube hält wesentlich daran fest, dass Gott mit seiner weisen Vorsehung dieser Welt und jeden Menschen regiert und lenkt. Er ist der Herr der Geschichte. Maria hatte in Gottes Heilsplan immer eine besondere Aufgabe. Das dürfen wir auch bei der Betrachtung der Geschichte des 20. Jahrhunderts nicht übersehen.

Am 13. Juli 1917 sagte Maria in Fatima zu den Kindern: “Ihr habt (in einer Vision) die Hölle gesehen, auf welche die armen Sünder zugehen. Um sie zu retten, will der Herr die Andacht zu meinem Unbefleckten Herzen in der Welt einführen. Wenn man das tut, was ich sage, werden viele gerettet und der Friede wird kommen. Der Krieg geht seinem Ende entgegen; aber wenn man nicht aufhört, den Herrn zu beleidigen, wird nicht lange Zeit vergehen, bis ein neuer, noch schlimmerer beginnt. Wenn ihr in einer Nacht ein unbekanntes Licht sehen werdet, so wisset, es ist das Zeichen von Gott, dass die Bestrafung der Welt für ihre vielen Verbrechen nahe ist: Krieg, Hungersnot, Verfolgung der Kirche und des Heiligen Vaters … “

Der Ruf der Gottesmutter in Fatima wurde offensichtlich weitgehend überhört und so trat auch ein, was sie vorausgesagt hatte.

25./26. Jänner 1938: Am Abend dieses Tages bemerkt man über ganz Europa am nächtlichen Himmel ein außergewöhnliches Nordlicht. Sr. Lucia, die Seherin von Fatima, erklärt diese Lichterscheinung als das von Maria prophezeite Zeichen vom Himmel.

Bald darauf bricht der von den Nationalsozialisten Deutschlands angezettelte Krieg aus, der mit einem unvergleichlichen Siegeszug beginnt. Ein Land um das andere wird erobert, und nichts scheint diese antichristliche nationalsozialistische Macht aufhalten zu können. Der gesamte europäische Kontinent stand direkt oder indirekt unter der Macht jenes Mannes, der im Hinblick auf den sicher zu erwartenden erfolgreichen Ausgang des Krieges seinen Parteifunktionären zum voraus die Weisung erteilt hatte, als ersten Teil der Siegesfeier jeden katholischen Geistlichen auf dem Dorfplatz aufzuhängen.
Wie kam es aber zur Wende in diesem Krieg?

Hier tritt ein heilsgeschichtlicher Zusammenhang zutage, den man in den Geschichtsbüchern nicht findet. Papst Pius XII. hat sich in der äußersten Not des Krieges an das erinnert, was Maria in Fatima gesagt hat und weihte am 31. Okt. 1942 die Welt dem Unbefleckten Herzen Mariä. Dieser Tag wird nun tatsächlich zum Wendepunkt im Kriegsgeschehen. Ein französischer Militärkritiker schrieb damals: “Auf allen Schlachtfeldern, in der Wüste Afrikas wie auf den vereisten Ebenen Rußlands treten die deutschen Armeen seit dem November 1942 den Rückzug an. Die Umkehr der Lage erfolgte plötzlich und fast gleichzeitig, von einem Ende der ungeheuren Schlachtlinie zum anderen. Dieser Charakter der Ereignisse hat alle Beobachter verblüfft.”

Es lässt sich aufzeigen, dass die entscheidenden Siege der Alliierten meist an Muttergottesfesten errungen wurden. So wurde durch die Hilfe Mariens die Zeit des Nationalsozialismus abgekürzt, jener Wahnideologie, die 50 Millionen Todesopfer gefordert hat.

Im Licht von Fatima müssen wir auch den Staatsvertrag und die Freiheit Österreichs sehen. Noch bis zum Februar 1955, 10 Jahre nach Kriegsende, schien es völlig aussichtslos, dass es einmal ein besatzungsfreies Österreich geben könnte. Nach der 268. Verhandlung zum Staatsvertrag sagte der sowjetische Außenminister Molotow in Berlin: „Herr Figl, machen sie sich keine Hoffnungen. Was wir Russen einmal haben, das geben wir nicht her.“

Und doch geschah das Wunder, dass Österreich aus dem Machtbereich des sowjetischen Kommunismus freikam. Und das war nicht nur das Ergebnis geduldiger Verhandlungen sondern auch eine Erfüllung der Verheißung Mariens in Fatima.

„Tut, was ich euch sage und ihr werdet Frieden haben!“ Diese Worte, die Pater Petrus Pavlicek in seinem Herzen vernahm, stam¬men aus der Botschaft von Fatima. Öfters betonte P. Petrus: „Was wäre geworden, wenn ich damals in Mariazell nicht auf diese Eingebung gehört hätte?“ Sein Gehorsam gegenüber der Einladung Mariens war offensichtlich grundlegend für die Entwicklung Österreichs zur Freiheit.

Der Fanziskanerpater Petrus Pavlicek hatte im Krieg eine Broschüre über die Erscheinungen in Fatima gelesen. Im Februar 1946 kam er nach Mariazell, um Maria für die glückliche Heimkehr aus dem Krieg zu danken. Er vertraute Maria auch die Not Österreichs an, und da hörte er in seinem Inneren die Antwort:
„Tut, was ich euch sage, und ihr werdet Frieden haben.“ Im Februar 1947 gründete den Rosenkranz-Sühnekreuzzug (RSK). Er zog mit einer Fatimastatue durch ganz Österreich, um für diese Gebetsgemeinschaft zu werben.

1955 gehörten ihr 500.000 Mitglieder an, die den Rosenkranz beteten 1. zur Sühne für die vielen Beleidigungen Gottes, 2. um die Bekehrung der Sünder und 3. um Frieden und Rettung der Welt und die Freiheit Österreichs. Er rief auch zu monatlichen Sühnewallfahrten in der Franzisanerkirche in Wien auf, weiters wurden jährlich große Lichterprozessionen auf der Wiener Ringstraße abgehalten.

Mitte des Marienmonats, am Sonntag, 15. Mai 1955, wurde der Österreichische Staatsvertrag – nach 354 Verhandlungen – im Schloss Belvedere in Wien unterzeichnet. An diesem Tag fand in der Wiener Franziskanerkirche die 81. der monatlich abgehaltenen Sühneandachten des RSK statt. Das waren 9 x 9 (!) Sühneandachten oder neun Gebetsnovenen; ein offensichtliches Zeichen der Hilfe Mariens.