Der eucharistische Glaube Mariens

Maria ist zutiefst mit dem Geheimnis der Eucharistie verbunden. Was das für uns bedeutet hat der Heilige Vater in seiner Enzyklika „Ecclesia de eucharistia“ in wunderbarer Weise dargestellt. Hier ein kurzer Auszug:

Im Bericht über die Einsetzung am Abend des Gründonnerstags ist von Maria nicht die Rede. Dagegen weiß man, dass sie unter den Aposteln zugegen war, die nach der Himmelfahrt in Erwartung von Pfingsten versammelt waren. Gewiss konnte Maria nicht bei den Eucharistiefeiern unter den Gläubigen der ersten christlichen Generation fehlen, die am Brechen des Brotes festhielten.

Was muss Maria empfunden haben, als sie aus dem Mund von Petrus, Johannes, Jakobus und der anderen Aposteln die Worte des Letzten Abendmahls vernahm: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird? Dieser Leib, der als Opfer dargebracht und unter sakramentalen Zeichen erneut gegenwärtig wurde, war ja derselbe Leib, den sie in ihrem Schoß empfangen hatte! Der Empfang der Eucharistie musste für Maria gleichsam bedeuten, jenes Herz wieder in ihrem Schoß aufzunehmen, das im Gleichklang mit ihrem Herzen geschlagen hatte, und das von neuem zu erleben, was sie selbst unter dem Kreuz erfahren hatte.

In gewissem Sinn hat Maria ihren eucharistischen Glauben bereits vor der Einsetzung der Eucharistie gelebt. Bei der Verkündigung empfing Maria den göttlichen Sohn, auch seinen wahren Leib und sein wahres Blut, und nahm in sich das vorweg, was sich in gewissem Maß auf sakramentale Weise in jedem Gläubigen ereignet, der unter den Zeichen von Brot und Wein den Leib und das Blut des Herrn empfängt. Von Maria wurde verlangt zu glauben, dass der, den sie durch das Wirken des Heiligen Geistes empfing, der Sohn Gottes war.

In Fortführung des Glaubens der Jungfrau wird von uns verlangt zu glauben, dass derselbe Jesus, der Sohn Gottes und der Sohn Mariens, unter den Zeichen von Brot und Wein mit seinem ganzen gottmenschlichen Sein gegenwärtig wird.

8. Dez. 2004: 150 Jahre Dogma „Unbefleckte Empfängnis Mariens“

Ich bin die Unbefleckte Empfängnis!
Maria, Gottes makelloses Konzept vom Menschen

Am 8. Dezember 1854 hat Papst Pius IX. mit dem Apostolischen Lehrschreiben „Ineffabilis Deus“ verkündet, dass die Gottesmutter vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an von der Erbsünde befreit war. In Lourdes erschien Maria 1858 achtzehn Mal der vierzehnjährigen Bernadette Soubirous und gab sich am 25. März 1858 als die „Unbefleckte Empfängnis“ zu erkennen.

Die Bregenzer Louresgrotte ist für uns eine beständige Erinnerung an das Geheimnis der Unbefleckten Empfängnis, da sie die erste Statue beherbergt, die auf Anweisung der hl. Bernadette hergestellt und in der Erscheinungsgrotte aufgestellt wurde. Was bedeutet dieses Dogma für uns?

In Maria leuchtet uns das Bild des von Gott geschaffenen und erlösten Menschen auf, so wie Gott den Menschen haben wollte. Sie ist der „Höchstfall“ der Erlösung. Die Gnade Jesu Christi hat an ihr schon im voraus das Wunder gewirkt, dass sie in ersten Augenblick ihres Daseins im Schoß ihrer Mutter Anna vor der Erbsünde bewahren wurde und zugleich ganz erfüllt war von der Gnade und Liebe Gottes. Als die unbefleckte Empfangene ist Maria auch Zeit ihres Lebens ohne Sünde gebliebe.

Was das bedeutet hat Mutter Julia Verhaeghe, die Gründerin der geistlichen Familie „das Werk“ einmal anschaulich beschrieben. Sie sagt: „In der Persönlichkeit Mariens begegnet uns ständig eine kindliche Einfalt und ungeteilte Reinheit. Maria kennt in sich nicht das analysierende Selbstbewusstsein, das als bittere Frucht unsere Gespaltenheit und unser inneres Zerteiltsein hervorbringt. Sie kennt in sich nicht die Dunkelheit und den Widerspruch der Sünde und des schlechten Gewissens. In ihr gibt es nichts Lebensfremdes und nichts, das nicht zur Reife gekommen wäre. All das Wunderbare ihrer Berufung zur Mutterschaft, all ihr bräutliches und mütterliches Mitwirken mit Gottes Erlösungsplan entspringt ihrem reinen und unbefleckten Herzen“.

Wir könnten uns fragen: Rückt Maria mit ihrer Sündenlosigkeit nicht für uns in eine unvorstellbare Ferne? Wird sie nicht unnahbar für uns Menschen in diesem „Tal der Tränen“, die wir beladen sind mit der Last unserer Sünden? Diese Befürchtung ist unbegründet. Sie, die Sündenlose ist uns näher als irgendein anderer Mensch es sein kann. Die Sünden machen den Menschen immer unmenschlich; sie trennen, verletzen und zerstören. Maria als die Unbefleckte ist „der menschlichste aller Menschen“. Sie ist erfüllt von reinster barmherzigen Liebe zu uns. Darum hat sie unter dem Kreuz auch die Mutterschaft für uns alle angenommen, für Menschen, die ihren Sohn durch ihre Sünden ans Kreuz gebracht haben.

Wer sich deshalb von der Mutterliebe Mariens berühren lässt und auch nur einen Funken des Vertrauens in sie hat, auch wenn er weit vom Wege Gottes abgewichen ist, so wird sie mit ihrer Fürbitt- und Liebesmacht alles tun, um ihn aus seinen Verirrungen zu retten und zu Gott zurückzuführen. Diese Macht hat sie schon oft bewiesen.

Bedeutung des 8. Dez. für Österreich

Für Österreich und besonders für Wien ist das Fest der unbefleckten Empfängnis von großer Bedeutung. Während des Dreißigjährigen Krieges war auch die Eroberung Wiens durch das schwedische Herr zu befürchten. Zum Dank für die Hilfe der Gottesmutter in all diesen Gefahren erhob Kaiser Ferdinand III., der ein großer Marienverehrer war, am 18. Mai 1647 Maria, die Unbefleckte Empfängnis, zur “Schutzfrau Österreichs” und führte den 8. Dezember in Österreich als “kirchlichen Staatsfeiertag” ein.

Auf dem Platz Am Hof, ließ er auch eine Mariensäule errichten, die feierlich geweiht wurde. Seit dieser Zeit gibt es viele Zeugnisse für die Hilfe Mariens und für das Vertrauen, das die Menschen der „Magna Mater Austriae“, der großen Schutzfrau Österreichs, immer entgegengebracht haben.

Die Weihe Österreichs an die Gottesmutter wurde im Laufe der Geschichte immer wieder erneuert. Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der 8. Dez. als staatlicher Feiertag abgeschafft, aber nach der Befreiung Österreichs zum Dank für die Hilfe Mariens wieder eingeführt. Österreich würde sich vom Schutz Mariens lossagen, wenn wir diesen Feiertag um ein paar Euro an den „Götzen Mammon“ verkaufen.

Die wundertätige Medaille

Im Jahre 1830 erschien Maria der 24 jährigen Novizin Katharina Labouré, die bei den Vinzentinerinnen in der Rue de Bac in Paries eingetreten war. Sie sah Maria auf der Weltkugel stehen. An den Fingern trug sie kostbare Edelsteine. Von einigen Steinen gingen leuchtende Strahlen aus, von den andern nicht.

Maria sagte zu Katharina: „Siehe, diese Strahlen sind das Sinnbild der Gnaden, die ich über jene ausgieße, die mich darum bitten. Die Edelsteine, die keine Strahlen aussenden, versinnbilden jene Gnaden, die zu erbitten man versäumt.“
Darauf bildet sich um die Erscheinung ein ovaler Rahmen, auf dem in Gold geschrieben steht: “ O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.“

Dann hörte Katharina die Worte: “Laß nach diesem Bild eine Medaille prägen! Die Personen, welche sie tragen, werden große Gnaden erhalten. Die Gnaden werden überreich sein für jene, die Vertrauen haben.”

Nun wendet sich das Bild, und die junge Novizin erkannte, wie die Rückseite der Medaille aussehen sollte. Ein „M“, von einem Kreuz überragt, das auf einem Querbalken ruht. Darunter das Herz Jesu von einer Dornenkrone umgeben und das Herz Mariens, von einem Schwert durchbohrt. Ein Kranz von 12 Sternen umrahmt das ganze Bild.

Nach kirchlicher Prüfung der Echtheit dieser Erscheinung wurde die Medaille 1832 geprägt. Ihre Verbreitung über die ganze Welt war von Anfang an von auffallenden Wundern, Bekehrungen und Krankenheilungen begleitet.
Sie hat zurecht den Namen die wunderbare oder wundertätige Medaille!

Persönliche Marienweihe

Die Marienweihe als Hingabe an Jesus durch Maria ist ein bedeutsamer Akt für unser geistliches Leben. Denn wir erkennen damit ausdrücklich jene Beziehung an, in die Jesus selbst uns zu Maria gebracht hat.

Jesus hat vom Kreuz aus seine Mutter auch uns zur Mutter gegeben. Dies war eine testamentarische Verfügung, der letzte Wille Christi vor seinem Sterben. Wer nun diese Beziehung zu Maria bewusst annimmt und aus ihr lebt, der wird auch die besondere Hilfe Mariens erfahren. Viele Heilige, wie z.B. Theresa von Avila und Theresia von Lisieux bestätigen dies.

Maria wird uns vor allem helfen, aus der Führung des Heiligen Geistes zu leben. Denn sie selbst steht in einzigartiger Beziehung zum Heiligen Geist. Der hl. Ludwig von Montfort sagt: “Zusammen mit dem Heiligen Geist hat Maria das Größte, was denkbar ist, hervorgebracht: den Gottmenschen. Folglich wird sie auch in den letzten Zeiten die größten Wunder vollbringen. Wenn der Heilige Geist Maria in einer Seele findet, beeilt er sich, ganz in diese Seele einzugehen. Je mehr Raum diese Seele Maria gibt, desto überreicher teilt er sich ihr mit.” Die Marienweihe bedeutet, dass wir bewusster aus den Gaben des Heiligen Geistes leben. Wir haben sie in der Taufe und Firmung empfangen. Sie machen den Menschen bereit, dem Antrieb des Heiligen Geistes ohne Zögern, prompt und rasch zu gehorchen, wie die Segel das Schiff bereit machen, dem Antrieb des günstigen Windes zu folgen. Maria besaß diese Gaben in Fülle: die Gabe der Weisheit und des Verstandes, der Wissenschaft und des Rates, der Stärke, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht.

Wer sich Maria weiht, gelangt auch zu einer tiefen Freude im Glauben. Maria, ist hier die “Ursache unserer Freude”. Den die Freude ist eine besondere Frucht des Heiligen Geistes.