Maria Königin

Der hl. Kardinal John Henry Newman schreibt über Maria:

„Als Jesus zu predigen begann, zog sich seine Mutter zurück; sie mischte sich nicht in sein Werk ein; ebenso begann sie nicht zu lehren und zu predigen, nachdem Jesus in den Himmel zurückgekehrt war; sie setzte sich auch nicht auf den päpstlichen Stuhl; sie nahm am priesterlichen Dienst nicht teil; sie beschränkte sich darauf, ihrem Sohn demütig in der von den Aposteln täglich gefeierten Messe zu begegnen. Die Apostel sind nun ihre Diener im Himmel, aber auf Erden waren sie ihre Oberen in der Kirche.

Selbst damals, nach ihrem Tod und dem der Apostel, als sie Königin wurde und zur Rechten ihres Sohnes Platz genommen hatte, wandte sie sich nicht an das gläubige Volk, damit es ihren Namen bis an die Enden der Erde bekannt mache und die Welt auf sie blicke, sondern sie wartete geduldig auf den Zeitpunkt, an dem ihre Glorie dazu beitragen konnte, der Glorie ihres Sohnes zu dienen.

Als man gegen ihre Verehrung Einwände vorbrachte, hat sie geduldig auf den Tag gewartet, an dem man ihr ihre Rechte nicht mehr streitig machte; ja, sie hat bis heute gewartet, um endlich … die prächtigste ihrer Kronen zu erhalten, indem man unter dem Jauchzen der ganzen Kirche, die Unbefleckte Reinheit ihrer Empfängnis anerkennt.“

 

Wir schenkten ihr eine Wunderbare Medaille

Maria hat der hl. Katharina Labouré 1830 den Auftrag gegeben: „Lass nach diesem Bild eine Medaille prägen! Die Personen, welche sie tragen, werden große Gnaden erhalten.“ Maria hat diese Versprechen in unzähligen Gandenwundern erfüllt. Aber Maria braucht Menschen, die diese Gnadenschätze mit Liebe, Mut und Beharrlichkeit den anderen vermitteln, wie dies z.B. die Mitglieder Legio Mariens zu tun suchen. Solche Apostel wie im folgenden Zeugnis brauchen wir heute:

„Als Mitglied der Legion Mariens möchte ich ein Erlebnis mit der Wunderbaren Medaille berichten: Es war im Jahre 1991. Wir besuchten des Öfteren eine fast 80jährige Frau und konnten sie nach vielen Besuchen zum Gebet des Rosenkranzes gewinnen. Unsere Gespräche bezogen sich u. a. auf die Beichte und den Besuch der heiligen sonntäglichen Messe. Die alte Dame war völlig ablehnend. Bei unseren Besuchen versuchten wir immer wieder über dieses Thema zu sprechen.

Es schien alles umsonst zu sein. Ihre Ausrede war, dass sie am Sonntag keine Zeit hätte, weil sie für ihren Mann kochen müsse. Wir schenkten ihr eine Wunderbare Medaille und baten sie, diese an einem Kettchen um den Hals zu tragen und vertrauensvoll zu beten. Bei unserem nächsten Besuch war sie allem aufgeschlossen und nach langem Zureden versprach sie, am Sonntag zur heiligen Messe zu gehen. Sie war auch bereit zu beichten. Sie gestand ehrlich, dass sie 50 Jahre lang nicht mehr gebeichtet hätte. Wir Legionäre fuhren mit ihr dann zum Beichten. Nach der heiligen Beichte kam sie glücklich und freudestrahlend auf uns zu. Seit diesem Tag geht sie wieder regelmäßig in die heilige Sonntagsmesse und in gewissen Abständen zur heiligen Beichte. Wir wissen, dass wir diese Umkehr nur der Gottesmutter zu verdanken haben. Die Wunderbare Medaille hat auch in diesem Fall ihre große Kraft bewiesen.“

 

 

Maria hat von Gott die Verheißung des Sieges

Und der heilige Pater Maximilian Kolbe bestärkt uns im Vertrauen auf Maria:

„Die modernen Zeiten werden von Satan dominiert werden und werden es noch mehr in Zukunft sein. Der Kampf gegen die Hölle kann von Menschen nicht geführt werden, auch nicht von den intelligentesten. Nur die Unbefleckte Jungfrau Maria hat von Gott die Verheißung des Sieges über den Dämon erhalten.“

 

Maria Knotenlöserin

Maria wird heute von vielen Gläubigen als die Knotenlöserin verehrt. Diese Anrufung geht auf den hl. Irenäus zurück. Er sagt: „Und so geschah es, dass der Knoten von Evas Ungehorsam gelöst wurde durch den Gehorsam Marias. Was die Jungfrau Eva durch Unglauben gebunden hat, das hat die Jungfrau Maria durch Glauben gelöst.“ Das Original des Gnadenbildes Maria Knotenlöserin befindet sich in der Wallfahrtskirche St. Peter am Perlach in Augsburg. Die Entstehungsgeschichte dieses Bildes offenbart uns die Gnademacht Marias: Wolfgang Langenmantel (+1637) stand kurz vor der Trennung von seiner Frau Sophia Rentz (+1649) und besuchte deshalb den Pater Jakob Rem SJ in Ingolstadt. Pater Rem betete vor einem Bildnis Mariens und sprach: „In diesem religiösen Akt erhebe ich das Band der Ehe, löse alle Knoten und glätte es.“ Danach war wieder Friede zwischen den Eheleuten eingekehrt, es kam nicht zur Trennung, und ein Enkel der Familie hat später zur Erinnerung das Bild der Knotenlöserin in Auftrag gegeben.

So hat Maria die Knotenlöserin gerade in verworrenen Familiensituationen immer wieder geholfen. Hier das Zeugnis einer Mutter aus dem Jahr 2006: „Durch eine Freundin erhielt ich die Novene ‚Maria die Knotenlöserin‘, und ich war von den Meditationen und schönen Gebeten überwältigt. Das Büchlein erreichte uns einen Tag, nachdem es leidvolle und schmerzliche Unstimmigkeiten mit unseren Kindern gegeben hatte …

Am Ende der Novene wurde mir eine Gnade geschenkt, auf die ich 11 Jahre gewartet hatte. Meine Tochter, die seit 11 Jahren nichts mehr von sich hatte hören lassen und die sich bisher jeglichem Schritt zur Versöhnung widersetzte, rief mich am neunten Tag der Novene an und bat mich um Verzeihung! Ich bin glücklich. Das war einer der schönsten Tage in meinem Leben.“

 

Unsere Fürsprecherin

Der hl. Kardinal Newman sagt in einer seiner Predigten über die Gottesmutter:

„Das ist der Grund, warum die selige Jungfrau mächtig genannt wird – vielmehr manchmal allmächtig, weil sie mehr als irgend jemand sonst, mehr als alle Engel und Heiligen, die große und machtvolle Gabe des Gebetes hat. Niemand hat einen solchen Zugang zum Allmächtigen wie seine Mutter; niemand hat Verdienste gleich den ihrigen. Ihr Sohn wird ihr nichts verweigern, was sie erbittet; und darin liegt ihre Macht. Wenn sie die Kirche verteidigt, können weder Höhe noch Tiefe, weder Menschen noch böse Geister, weder große Monarchen noch das Werk eines Mannes, noch die Gewalttätigkeit eines Volkes es erreichen, uns zu schaden; denn das menschliche Leben ist kurz, aber Maria regiert darüber hinaus, sie ist Königin auf ewig.“

Die Marienfeste im September, und der Rosenkranzmonat Oktober laden uns ein, Maria im täglichen Rosenkranz um die Bekehrung der Sünder und die Rettung der Seelen zu bitten.

 

Gute Mutter, du kannst sie doch nicht enttäuschen

Don Bosco predigte das Triduum zum Fest Mariä Himmelfahrt in der ländlichen Gemeinde Montemagno bei Turin, Italien. Eine unerbittliche Dürre drohte die Kartoffelernte, das Hauptprodukt des Landes, völlig zu ruinieren.

In der Eröffnungspredigt beim Triduum verkündet Don Bosco: „Brüder und Schwestern, wenn ihr in diesen drei Tagen eifrig kommt, um das Wort Gottes zu hören, und euer Gewissen durch ein gutes Bekenntnis reinigt, verspreche ich euch zum Abschluss dieser drei Tage Regen.“ Als Don Bosco von der Kanzel heruntersteigt, kommt der in Panik geratene Pfarrer auf ihn zu und sagt: „Don Bosco, was habt ihr da versprochen? Regen zum Abschluss?“ „Das habe ich gesagt?“ erwidert er überrascht.

Bei jeder Predigt war die Kirche voll. Die Beichtstühle wurden gestürmt. Alle, die vom Alter her konnten, hatten sich am Morgen des Himmelfahrtstages eingefunden. Zum Abschluss am Nachmittag war die Kirche übervoll. Währenddessen strahlte die Sonne spöttisch vom wolkenlosen Himmel. Als Don Bosco, schon leicht beunruhigt, am Ende des Magnifikat auf die Kanzel stieg, schickte er den Sakristan, um den Himmel zu inspizieren, während er selbst ein kleines Gebet murmelte: „Gute Mutter, du kannst sie doch nicht enttäuschen; sieh ihre Bereitschaft!“ Der Sakristan kehrte zurück und sagte: „Da ist eine Wolke am Horizont, so groß wie eine Polizisten Hut, aber nichts Ernstes.“ Don Bosco ging zur Kanzel. Er hatte noch keine zehn Sätze gesagt, als ein gewaltiger Donnerschlag ertönte und ein wohltuender Regen zu fallen begann!

 

Wir werden das Haus wieder aufbauen, größer und besser als vorher

1842 kamen der französische Priester Pater Edward Sorin und seine Mitbrüder mit nur 300 Dollar in die Wälder von Nordvirginia.  Und in nur dreieinhalb Jahren errichteten sie die Universität Notre Dame.

Nach vielen Jahren des Wachstums brach am Morgen des 23. April  1879 ein schlimmes Feuer aus und zerstörte die ganze Anlage: das Hauptgebäude, die Klassenräume, die Schlafräume, die Essensräume, die Bibliothek, die Arbeitsräume,  das Museum, die Administration. Die Studenten und Professoren hatten den Eindruck, dass dies auch das Ende der Universität war. Die Geschichte, die dann geschah, wurde durch Generationen weitergegeben.

Pater Sorin ging durch die Ruinen, die noch rauchten, und sah sich die Zerstörung an. Dann gab er allen zu verstehen, dass sie in die Kirche kommen sollten. Er stellte sich vor die Altarstufen und sprach die folgenden Worte: „Ich kam hierher als ein junger Mann und träumte vom Gebäude einer großen Universität zu Ehren der Gottesmutter.“ Und dann fügte er hinzu. „Aber ich muss sie wohl zu klein gebaut haben. Deshalb hat Maria das Gebäude niedergebrannt, um damit Schluss zu machen. Morgen in der Früh, sobald die Ziegel kalt sind, werden wir das Haus wieder aufbauen, größer und besser als vorher.“

Und am nächsten Morgen sahen die Studenten den 65jährigen Pater Sorin unter den noch rauchenden Ziegeln mit einem Schubkarren. 300 Arbeiter waren bis zu 16 Stunden am Tag am Werk, um in kürzester Zeit das Universitätsgebäude und eine noch größere Kirche zu errichten.

Das ist ein wunderbares Beispiel für die Kraft des Glaubens. Auch wenn wir heute die Zerstörung der europäischen, christlichen Zivilisation mit ansehen müssen, im Vertrauen auf die Hilfe der Gottesmutter können wir auch inmitten der Trümmer mit dem Aufbau beginnen durch ein Leben aus dem Gebet und den hl. Sakramenten.

 

Maria und der Heiligen Geist

Der hl. Ludwig Maria von Montfort schreibt im Goldenen Buch über unsere Beziehung zu Maria und zum Heiligen Geist:

„Wenn der Heilige Geist, ihr Bräutigam, Maria in einer Seele findet, beeilt er sich, ganz in diese Seele einzugehen. Je mehr Raum diese Seele seiner Braut gibt, desto überreicher teilt er sich ihr mit. Einer der Hauptgründe dafür, dass der Heilige Geist heute keine auffallenden Wunder in den Seelen wirkt, liegt darin, dass er in ihnen keine genügend tiefe Verbundenheit mit seiner treuen und unzertrennlichen Braut findet.“

„Wenn Maria in seiner Seele Wurzeln geschlagen hat, bringt sie in ihr Gnadenwunder hervor, wie nur sie es kann, denn sie allein ist die fruchtbare Jungfrau, der niemals jemand an Reinheit und Fruchtbarkeit gleichgekommen ist noch gleichkommen wird. Zusammen mit dem Heiligen Geist hat Maria das Größte, was denkbar ist, hervorgebracht: den Gott-Menschen. Folglich wird sie auch in den letzten Zeiten die größten Wunder vollbringen. Bildung und Erziehung der großen Heiligen, die es bis zum Ende der Zeiten geben wird, ist ihr vorbehalten, denn nur diese einzigartige und bewundernswerte Jungfrau kann zusammen mit dem Heiligen Geist einmalige und außerordentliche Dinge vollbringen.“

 

Sie ist deine Mutter

Ein italienischer Exorzist erzählte, dass eines Tages ein junger Mann in großer Not zu ihm kam, weil er verzweifelt war; er konnte es nicht mehr ertragen. Er war nicht nur körperlich krank, sondern auch sein Geist wurde ständig gequält. Er hatte sich mit okkulten Praktiken beschäftigt, ganz zu schweigen von Drogen, Alkohol und anderen schädlichen Dingen!

Der Priester war gerade von einem anderen schwierigen Fall in Beschlag genommen  und konnte seine Arbeit nicht unterbrechen. Da er aber das Leiden des jungen Mannes sah, wollte er ihn nicht enttäuscht weggehen lassen. Er erinnerte sich an die Muttergottesstatue in seiner Kirche. Es ist die Muttergottes der Rue du Bac in Paris, die Jungfrau der Wundertätigen Medaille. Sie streckt ihre Hände aus und den Ringen, die sie an ihren Fingern trägt, entspringen Strahlen, welche die Gnaden symbolisieren, die Maria allen gewährt, die sie darum bitten. Der Priester sagte zu dem jungen Mann: „Geh und bete vor der Statue und schau ihr in die Augen! Sie ist deine Mutter, sie wird dir helfen!“

Der junge Mann kniete vor der Jungfrau Maria nieder, schrie ihr sein Elend entgegen und richtete seinen Blick auf ihre Augen. Plötzlich spürte er eine große Erleichterung, die ihm aus dem Blick der Gottesmutter zukam. Noch nie in seinem Leben hatte er eine solche mütterliche Zärtlichkeit verspürt. Voller Freude verweilte er lange vor der Statue. Es war wie ein Balsam, der seinen Körper, sein Herz und seine Seele durchdrang! Als er wegging, war er geheilt und befreit!

 

Der Sieg Mariens

Der hl. Maximilian Kolbe (+1941), der sein Leben anstelle eines Familienvaters im Hungerbunker opferte, war ein großer Verkünder Mariens, der Unbefleckten Empfängnis. Er sagte einmal: „Die moderne Zeit wird vom Satan beherrscht und das gilt in Zukunft noch mehr. Der Kampf gegen die Hölle kann nicht von Menschen geführt werden, auch nicht von den Intelligentesten. Nur Maria, die Unbefleckte Empfängnis, bekam von Gott die Verheißung des Sieges über den Teufel. Seit ihrer Aufnahme in den Himmel bittet die Muttergottes jedoch um unsere Mitarbeit. Sie sucht Seelen, die sich ganz und gar ihr weihen, um in ihren Händen wirksame und sichere Werkzeuge zu sein, die Satan eine Niederlage bereiten und das Reich Gottes auf dieser Erde errichten.“
Der hl. Maximilian Kolbe hat durch Maria diesen Sieg über Satan im Konzentrationslager errungen. Die Mutter des hl. Maximilian berichtet: Eines Morgens, bereits nach dem Märtyrertod ihres Sohnes, von dem sie jedoch noch nichts wusste, wachte sie auf, kniete sich nieder und begann zu beten. Plötzlich hörte sie ein leises Klopfen an der Tür; sie drehte sich um und erblickte ganz erstaunt ihren Sohn in seinem Franziskanerhabit. Maximilian war fröhlich, lächelte, war ungewöhnlich schön und strahlte eine unerklärliche Heiligkeit aus. Frau Kolbe fragte glücklich: „Mein Sohn, haben dich die Deutschen freigelassen?“ Er ging durchs Zimmer ans Fester und sagte: „Sorge dich nicht um mich, Mutter. Dort, wo ich bin, ist die Fülle des Glücks.“ Nachdem er dies gesagt hatte, verschwand er. Maria Kolbe wusste sofort, dass ihr Sohn verstorben war und gekommen war, um sie zu informieren.