Vor Gericht erzählte die dreizehnjährige Marie aus Belgien, wie Michael Fourniret (der später verurteilete Serienmörder) zuerst ihr Vertrauen gewann. Als er sie am 26. Juni 2003 nötigte, in seinen Lieferwagen zu steigen, begann sie etwas Schlimmes zu ahnen. „Während des Einsteigens habe ich mich der Muttergottes anvertraut. Ich sagte: ‚Heilige Maria, geh vor mir her, damit mir nichts geschieht‘. Ich begann in meinem Herzen zu beten.“ Dann betete sie auch laut. „Ich fragte ihn, ob er an Gott glaube, er antwortete mir nicht.“ Fourniret blieb auf einem abgelegenen Weg stehen, führte Marie nach hinten in den Laderaum des Wagens und fesselte sie an Händen und Füßen. Als Marie zu schreien begann, würgte Fourniret sie und sagte: „Wenn du schreist, bring ich dich um.“ Hinten im Wagen betete Marie aus ganzer Seele. „Ich sagte mir, jetzt ist es aus. Ich sah mein Leben vor mir ablaufen, fühlte mich wie in einem Film.“ Plötzlich lösten sich die Fesseln ihrer Füße, sie befreite sich und konnte mit den Zähnen auch die Fesseln der Hände lösen. Als das Auto an einer Kreuzung hielt, öffnete Marie die hintere Schiebetür und flüchtete, ohne dass Fourniret es bemerkte. Eine vorbeikommende Autofahrerin ließ sie in ihren Wagen steigen und während der Fahrt erkannte Marie in dem ihnen entgegenkommenden Lieferwagen ihren Entführer, der, als er ihre Flucht bemerkte, umgekehrt war. Durch die von der Autolenkerin notierte Autonummer konnte Michel Fourniret von der Polizei verhaftet werden. Der Staatsanwalt beglückwünschte Marie und bedankte sich während des Prozesses bei ihr: „Du hast dein Leben und das vieler anderer junger Mädchen gerettet.“ Im Mai 2008 wurde der siebenfache Mörder zu lebenslanger Haft verurteilt. Paulus sagt: „Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam“ (Eph 6,18).
Marianisches
Sonnenwunder
Am 1. Nov. 1950 hat Papst Pius XII. feierlich den Glauben verkündet, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Es ist eine Wahrheit, die die Kirche immer geglaubt hat, die aber durch die Verkündigung des Dogmas endgültig ausgesprochen wurde. Vor einigen Jahren wurde im Privatarchiv der Familie Pacelli eine handschriftliche Notiz von Papst Pius XII. gefunden, in der er berichtet, dass er in den Tagen vor der Verkündigung des Dogmas ein Sonnenwunder beobachten konnte, das dem Sonnenwunder von Fatima ähnlich war. Es war für ihn ein Zeichen des Himmels zur Bestätigung des Dogmas.
Am 30. Oktober 1950 gegen 16.00 Uhr machte Pius XII. in den vatikanischen Gärten seinen gewohnten Spaziergang. Er las und studierte dabei. In der Nähe des Piazzale della Madonna di Lourdes erhob er die Augen: „Ich wurde von einem Phänomen ergriffen, das ich bisher nie gesehen hatte. Die Sonne, die noch ziemlich hoch stand, erschien wie eine gelbliche glanzlose Kugel, die ganz von einem leuchtenden Reif umgeben war.“ „Ohne die kleinste Störung“ konnte er auf die Sonne schauen: „Ein ganz feines Wölklein befand sich davor.“ „Die glanzlose Kugel bewegte sich im äußeren Bereich leicht, indem sie kreiste oder sich nach links und rechts hin und her bewegte. Doch im Inneren der Kugel sah man mit aller Klarheit und ohne Unterbrechung stärkste Bewegungen.“ Der Papst sah dieses Phänomen am folgenden Tag, dem 31. Oktober sowie am 1. November, dem Tag der Verkündigung des Dogmas erneut: „Dann nicht mehr.“ Er versuchte später noch öfters unter ähnlichen Bedingungen die Sonne zu beobachten, aber er konnte nie mehr etwas Ähnliches beobachten. „Das ist kurz und klar die reine Wahrheit“ – beschließt der Papst seinen Bericht. Gott gibt uns vom Himmel her immer wieder seine Zeichen, damit wir an die Herrlichkeit und Macht Marias glauben, die er ihr gegeben hat.
Maria und der Heilige Geist
Der hl. Ludwig Maria von Montfort, von dem das „Goldene Buch“ über die vollkommene Hingabe an Jesus durch Maria stammt, sagt über Maria und den Heiligen Geist: „Zusammen mit dem Heiligen Geist hat Maria das Größte, was denkbar ist, hervorgebracht: den Gottmenschen. Folglich wird sie auch in den letzten Zeiten die größten Wunder vollbringen. Bildung und Erziehung der großen Heiligen, die es bis zum Ende der Zeiten geben wird, ist ihr vorbehalten, denn nur diese einzigartige und bewundernswerte Jungfrau kann zusammen mit dem Heiligen Geist einmalige und außerordentliche Dinge vollbringen.
Wenn der Heilige Geist, ihr Bräutigam, Maria in einer Seele findet, beeilt er sich, ganz in diese Seele einzugehen. Je mehr Raum diese Seele seiner Braut gibt, desto überreicher teilt er sich ihr mit. Einer der Hauptgründe dafür, dass der Heilige Geist heute keine auffallenden Wunder in den Seelen wirkt, liegt darin, dass er in ihnen keine genügend tiefe Verbundenheit mit seiner treuen und unzertrennlichen Braut findet.“
Maria – Stern des Meeres
Es wird erzählt: Die Fischer eines kleinen Dorfes konnten schon viele Tage nicht mehr in der Nacht zum Fischen hinausfahren. Ein dichter Nebel versperrte ihnen die Sicht auf die Sterne, an denen sie sich auf dem Meer orientierten. Einer der Fischer aber hatte eine Idee. Er schnitzte sich einen großen Stern. Er hängte ihn an eine Stange und befestigte diese an seinem Boot. Am Abend ruderte er aufs Meer hinaus. Rings herum war dichter Nebel. Aber vor ihm leuchtete sein Stern, an dem er sich orientierte. Leider kam er nie mehr zurück.
So ähnlich wie dieser Fischer machen es heute viele Menschen im Bereich des Glaubens. Sie orientieren sich an selbstgemachten Sternen: an Stars, Idolen und Moden, an esoterischen, gnostischen und pseudowissenschaftlichen Lehren. Sie meinen darin das Heil zu finden. Ein Dichter sagte sehr treffend: „Es gibt keine Dummheit, an die der moderne Mensch nicht imstande wäre zu glauben, sofern er damit nur dem Glauben an Christus ausweicht.“
Das wahre Licht, das uns in dieser dunklen Weltzeit aufgeleuchtet ist, ist Jesus Christus. „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12). Und Maria, durch die Jesus Christus, das wahre Licht, in die Welt gekommen ist, leuchtet uns in besonderer Weise als der „Stern des Meeres“ (wie der Name „Maria“ auch übersetzt werden kann). In seiner Predigt über den Namen Mariens sagt der hl. Bernhard: „Wenn du erfährst, dass dieses Erdenleben mehr ein Dahintreiben in Wellen, Wind und Wetter ist als ein Dahinschreiten auf festem Land: Wende deine Augen nicht ab vom Licht dieses Sternes, damit du nicht untergehst in den Stürmen. In Gefahren, in Ängsten und Zweifeln denk an Maria! Ihr Name weiche nicht aus deinem Mund, weiche nicht aus deinem Herzen. Bitte sie, und niemals bist du hoffnungslos. Denk an sie, dann irrst du nicht.“
Bete täglich den Rosenkranz – er löst all deine Probleme!
Maria hat bei ihren Erscheinungen immer wieder zum Rosenkranzgebet aufgerufen. Es bringt uns selbst und vielen anderen großen Segen, wenn wir den Wunsch der Gottesmutter erfüllen. Theresia, die sich in ihrer Not entschlossen hat, mit dem Rosenkranz zu beginnen, gibt uns ein schönes Zeugnis.
„Ich war zwei Jahre lang mit einem jungen Mann befreundet, doch diese Freundschaft ging in die Brüche. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mit niemandem darüber sprechen. Ich zog mich von allen Menschen zurück und wollte allein mit meiner Enttäuschung fertigwerden. … In der Mittagspause ging ich öfters in die Kirche, und dort weinte ich dann oft vor lauter Verzweiflung und Einsamkeit. Und da fiel mir etwas auf: ein gelbes kleines Heftchen mit einem Rosenkranz, auf dem stand: Bete täglich den Rosenkranz – er löst all Deine Probleme! In mir spürte ich so eine Art Galgenhumor – ’nein‘, dachte ich mir, ‚das gibt es nicht, wie sollte ein Rosenkranz, der ja nicht lebendig ist, meine Probleme lösen können?‘ … Ich war so ausgelaugt, so hoffnungslos. Und so beschloss ich, den Rosenkranz zu kaufen. Ich begann mit einem oder zwei Gesätzchen am Tag, aber die betete ich langsam und ganz bewusst anhand der Betrachtung im gelben Heftchen und dachte darüber nach. Am Anfang betete ich nur den schmerzhaften Rosenkranz. Wenn ich die Leiden Jesu betrachtete, kam mir mein eigenes Kreuz gering vor. … Der glorreiche Rosenkranz sagte mir dann später, dass Jesus auferstanden ist und lebt und dass ich jetzt im Leid nicht allein war. So sah ich einen Sinn in all meiner Not – in meinem ganzen Leben. Nun konnte ich wie Jesus sagen: ‚Vater, Dein Wille geschehe!‘ Für das kommende Jahr nahm ich mir fest vor, mit Gottes Hilfe täglich den Rosenkranz zu beten. Ein Jahr später durfte ich meinen jetzigen Mann kennen lernen, der ebenfalls mit dem Rosenkranz sehr verbunden war. Wir beten oft gemeinsam den Rosenkranz und erfahren, was Jesus gesagt hat: ‚Wenn zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, dann bin ich mitten unter ihnen.‘ Der Rosenkranz hat meine Probleme gelöst, und ich möchte Jesus und Maria danke sagen!“
Mein Unbeflecktes Herz wird triumphieren
Am 13. Mai feiert die Kirche das Fest „Unserer Lieben Frau von Fatima“. Im Jahre 1917 ist die Gottesmutter von Mai bis Oktober jeweils am 13. Tag des Monats den drei Kindern Lucia, Francisco und Jacinta erschienen, um die Menschen zum Rosenkranzgebet und zur Umkehr der Herzen aufzurufen.
Bei der dritten Erscheinung, am 13. Juli, vertraute Maria den Kindern Geheimnisse an, die Lucia erst 25 Jahr später veröffentlichen durfte. Unter anderem bat Maria darum, dass Russland ihrem Unbefleckten Herzen geweiht und dass die Sühnekommunion am ersten Samstag des Monats eingeführt werden soll. Und dann sagte Maria: „Wenn man meine Bitten erfüllt, wird Rußland sich bekehren und es wird Friede sein. Wenn nicht, so wird es (Rußland) seine Irrtümer in der Welt verbreiten, Kriege und Verfolgungen der Kirche hervorrufen; die Guten werden gemartert werden, der Heilige Vater wird viel zu leiden haben; mehrere Nationen werden vernichtet werden … Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren, der Heilige Vater wird mir Rußland, das sich bekehren wird, weihen und der Welt wird einige Zeit des Friedens geschenkt werden.“
Es ist nur wenig bekannt, dass im Jahr 2000 in Italien alte, authentische Dokumente gefunden und veröffentlicht wurden, in denen dieser Sieg Unserer Lieben Frau von Fatima schon 436 Jahre vor ihrem Erscheinen in Fatima vorausgesagt wurde.
Es war am 16. Oktober 1454 im Konvent St. Maria Magdalena, Alba bei Turin: Die kleine, demütige Schwester Filipina liegt im Sterben. Die ganze Klostergemeinschaft hat sich um das Sterbebett der heiligmäßigen Nonne versammelt, um sie mit ihrem Gebet zu begleiten. Anwesend sind auch die Äbtissin und Gründerin des Konvents, Margrete von Savoyen, die später selig gesprochen wurde, und der Beichtvater der Gemeinschaft. Alle wurden Zeugen einer außerordentlichen Begebenheit und besiegelten dies durch ihre Unterschrift auf einem Dokument, adressiert an „Alle diejenigen, die es in den Jahren, die noch kommen, lesen werden“.
Folgendes ereignete sich: „Während ihres Todeskampfes hatte Schwester Filipina eine wunderbare Offenbarung. … Verzückt von einer vollkommen himmlischen Freude grüßte sie die Heiligen, die vor ihr erschienen, und nannte sie beim Namen: Die Allerheiligste Mutter vom Rosenkranz, die heilige Caterina von Siena, den Seligen Umberto und Abt Wilhelm von Savoyen. Sie sah schreckliche Kriege voraus, das Exil Umbertos II. in Portugal und sprach von einem Ungeheuer aus dem Osten, einer Geißel der Menschheit, das von Unserer Lieben Frau von Fatima besiegt werden würde. Schließlich verstarb sie in den Armen der Äbtissin.“
463 Jahre vor der Erscheinung von Fatima enthüllte Gott die kommende Züchtigung einer in Sünde gefallenen Welt durch das „Ungeheuer aus dem Osten, der Geißel der Menschheit“. Da Sr. Filipina diese Geißel im Zusammenhang mit Unserer Lieben Frau von Fatima nannte, konnte sich das nur auf die Irrtümer Russlands beziehen, von denen die Gottesmutter bei ihrer Erscheinung in Fatima im Jahre 1917 sprach. Darüber hinaus bezeichnete Unsere Liebe Frau den Zeitpunkt, an dem sich die Geißel erheben werde, als die Zeit des Exils von König Umberto II. von Italien. Dies trug sich ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu, 1946, in dem Jahr also, in dem die Sowjetunion fast ganz Osteuropa besetzt hatte, und fünf Jahre nachdem die Seherin Lucia mit Erlaubnis ihres Bischofs zwei der drei Geheimnisse von Fatima enthüllt hatte. Diese alten Dokumente bestätigen also, dass die Botschaft von Fatima nicht einfach ein Produkt der Phantasie von Kindern ist, sondern wirklich ein dringlicher Ruf Marias zur Umkehr, den wir nicht überhören dürfen.
Unter dem Schutz der Gottsmutter Maria
Vom Gründer der Gemeinschaft der „Marianisten“ P. Josef Chaminade, einem großen Marienverehrer, wird berichtet, dass er während der französischen Revolution in Paris von der Polizei verfolgt wurde, weil er wegen seiner Glaubenstreue den Eid auf die Verfassung nicht abgelegt hatte.
Eines Tages wurde er auf der Straße von der Revolutionspolizei erkannt und sie wollten ihn festnehmen. Aber er lief davon. Als er auf seiner Flucht an einem Haus vorbeikam, in dem Freunde wohnten, ging er hinein und mischte sich unter die Familie, die um den Kamin versammelt war. Der Priester setzte sich neben ein kleines Kind und nahm am Familiengespräch teil. Die Polizisten stürmen herein, und durchsuchten alles, konnten ihn aber nicht finden, obwohl er mitten unter den Leuten saß. Sobald die Polizei weg war, fragte man sich, warum die Polizei Pater Chaminade nicht gesehen hatte. Da sagte das kleine Kind, das neben Pater Chaminade gesessen war: „Sie konnten den Herrn Pater doch nicht sehen, denn die schöne, in Weiß gekleidete Dame, die gleichzeitig mit ihnen hereingekommen ist, stand immer vor ihm, um ihn zu verstecken.“ Durch die fürsorgliche Obhut der Gottesmutter Maria konnte Pater Chaminade mehrmals dem Tod entkommen.
Gerade in unserer Zeit brauchen wir diesen Schutz der Mariens. Die Angriffe des Bösen sind so vielfältig. Weihen wir uns immer neu ihrem unbefleckten Herzen.
Maria – Das Herz einer Mutter versteht immer ihr Kind
Die hl. Theresia von Lisieux beschreibt einmal, dass es ihr viel Mühe kostet, den Rosenkranz gesammelt zu beten. Was sie in diesen Schwierigkeiten getan hat, das kann auch für uns eine Hilfe sein.
„Den Rosenkranz ganz allein zu beten, ich schäme mich, es zu gestehen, kostet mich mehr als den Gebrauch eines Bußwerkzeuges … Ich spüre, dass ich ihn recht schlecht bete. Ich kann mir große Mühe geben, die Geheimnisse des Rosenkranzes zu betrachten; es gelingt mir einfach nicht, meinen Geist zu sammeln … Lange war ich über diesen Mangel an Andacht betrübt, der mich verwunderte; denn ich liebe die hl. Jungfrau so sehr, dass es mir leicht fallen sollte, ihr zu Ehren Gebete zu sprechen, die ihr gefallen. Jetzt bedrückt es mich weniger. Ich denke, die Himmelskönigin wird als meine Mutter meinen guten Willen sehen und damit zufrieden sein. ..
Das Herz einer Mutter versteht immer ihr Kind, selbst dann, wenn es nur stammeln kann.
Die Kette Mariens, die in den Himmel führt
Der 2003 verstorbene Franziskaner P. Gereon Goldmann, der als „Lumpensammler von Tokio“ bekannt wurde, erzählt von seinen Erlebnissen in der Seelsorge:
In der Vorstadt von Tokio, „Zur Holzbrücke“, lebten in alten Militärbaracken, eintausend alte Menschen, Einsame und Heimatlose. Eines Nachts um zwei, läutet das Telefon: eine alte, im Sterben liegende Frau, verlangt nach einem Priester.
Als junges Mädchen, besuchte sie eine katholische Schule. Dort wurde sie drei Jahre lang von einer Ordensschwester unterrichtet und mit siebzehn Jahren hat sie sich zum Christentum bekehrt. „Ich habe das Heilige Wasser und das Gottesbrot empfangen“, sagt sie mir. Doch dann wurde sie nach dem Willen ihrer Familie mit einem buddhistischen Mönch verheiratet, der weit in den Bergen einen Tempel besaß. Dort musste sie sich um den Tempel kümmern und ihn instand halten. Sie hatte auch zahlreiche Gräber zu pflegen und während der Begräbnisfeierlichkeiten die Beweihräucherung vorzunehmen. Ihr Mann hätte ihr schon erlaubt, in die Kirche zu gehen, es gab aber keine. Sie gebar sieben Kinder. Nach 70 Jahren starben ihr Mann und alle Kinder, davon fielen fünf Söhne im Krieg. Vor zehn Jahren kam ein anderer buddhistischer Mönch und sie musste den Tempel verlassen.
Ich frage sie, ob sie während all dieser Jahre an Gott gedacht hatte. Sie sieht mich erstaunt an und holt mühsam ihre rechte Hand unter der Decke hervor. Sie hält darin einen Rosenkranz und sagt: „Während all dieser Jahre, jeden Tag und mehrere Male am Tag, ohne jemals einen auszulassen, habe ich während meiner Arbeit gebetet. Ich hatte immer die Kette Mariens in den Händen oder in meiner Tasche und jeden Tag habe ich sie gebeten, mich vor meinem Tod noch einmal einen katholischen Priester finden zu lassen, der mir das Gottesbrot gibt.“
Schutz im Unbefleckten Herzen Mariens
In seinem neuesten Buch: „L’ultimo esorcista – La mia battaglia contro Satana“ (bis jetzt nur italienisch) beschreibt der in Rom lebende Exorzist Gabriele Amorth seine Erfahrungen im Kampf gegen die Mächte der Finsternis. Er sagt unter anderem:
„Der Angriff des Satans gilt hauptsächlich denen in der Welt, die Machtpositionen einnehmen. Denn wenn er Menschen in sein Netz zieht, die große Verantwortung tragen, bedeutet dies, dass er so wie beim Fall von Dominosteinen viele andere zu den seinen macht. Und dann: Die am meisten Angegriffenen sind die Männer der Kirche. Warum? Weil sie die Heiligen Gottes sein sollten, und wenn sie sich dagegen von Satan überwältigen lassen, werden sie im Gegenteil zu Gottes Feinden.
Satan greift vor allem den Papst an. Sein Hass auf den Nachfolger Petri ist extrem heftig. Diese Erfahrung habe ich bei meinen Exorzismen gemacht. Wenn ich Johannes Paul II. nenne, schäumen die Dämonen vor Wut. Andere schreien und flehen darum, ihn nicht mehr zu nennen. So auch bei Benedikt XVI. Jede Geste des Papstes, seine so innigen und ruhigen Liturgiefeiern, sind ein mächtiger Exorzismus gegen das Wüten des Teufels.
Nach dem Papst greift der Satan die Kardinäle, die Bischöfe und alle Priester und Ordensleute an. Das ist normal. Keiner darf sich darüber entrüsten. Und ebenso wenig darf man sich entrüsten, wenn einige in der Kirche den Schmeicheleien nachgeben und sich überwältigen lassen. Die Priester, die Ordensmänner und Ordensfrauen sind zu einem harten geistlichen Kampf aufgerufen. Nie dürfen sie dem Teufel nachgeben. Wenn sie die Tür ihrer Seele auch nur ein wenig dem Teufel öffnen, tritt dieser ein und nimmt sich ihr ganzes Leben“ (vgl.: kath.net).
Wie können wir uns schützen? Die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens ist für uns ein ganz mächtiger Schutz. Maria wird über uns ihren Schutzmantel ausbreiten, wenn wir sie inständig bitten und uns selbst und alle Menschen, die unserem Gebet anvertraut sind, immer wieder ihr übergeben.
„Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen.“