Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt

Vor seiner Himmelfahrt hat Jesus uns seine bleibende Gegenwart verheißen. Er ist zwar zum Vater gegangen, aber gerade deshalb ist er in einer ganz neuen Weise bei uns. Wir werden zwar in manchen Situationen den Eindruck haben, als wären wir von Gott verlassen. Aber im Glauben können wir erkennen, wie der Herr uns immer wieder zu Hilfe kommt.

Unser Heiliger Vater hat in seinem neuen Buch „Jesus von Nazareth“ eine Begebenheit aus dem Leben Jesu, durch die Jesus uns seine  Sorge für seine Jünger gezeigt hat, treffend ausgelegt:

Es gibt eine wunderbare kleine Geschichte im Evangelium (Mk 6,45-52 Par.), wo Jesus während seines irdischen Lebens diese Art von Nähe vorwegnimmt und sie uns so leichter verständlich werden lässt.

Nach der Brotvermehrung veranlasst der Herr die Jünger, ins Boot zu steigen und zum anderen Ufer nach Betsaida vorauszufahren, während er selbst das Volk entlässt. Er zieht sich dann „auf den Berg“ zurück, um zu beten. So sind die Jünger allein im Boot. Es ist Gegenwind, der See ist aufgewühlt. Sie sind bedroht von der Macht der Wogen und des Sturms. Der Herr scheint weit weg zu sein im Gebet auf seinem Berg. Aber weil er beim Vater ist, sieht er sie. Und weil er sie sieht, kommt er über den See zu ihnen, setzt sich mit ihnen ins Boot und ermöglicht ihnen die Fahrt zum Ziel. Dies ist ein Bild für die Zeit der Kirche – gerade auch uns zugedacht. Der Herr ist „auf dem Berg“ des Vaters. Deshalb sieht er uns. Darum kann er jederzeit in das Boot unseres Lebens einsteigen. Deswegen können wir ihn immer rufen und immer gewiss sein, dass er uns sieht und hört. Das Boot der Kirche fährt auch heute im Gegenwind der Geschichte durch den aufgewühlten Ozean der Zeit. Oft sieht es aus, als ob es untergehen müsse. Aber der Herr ist da und kommt zur rechten Zeit. „Ich gehe und ich komme zu euch“ – das ist das Vertrauen der Christenheit, der Grund unserer Freude.

Ich war von Jesus Christus fasziniert

Der wachsende Einfluss des Islam in unseren Ländern ist eine Tatsache, an der wir nicht achtlos vorüber gehen können. Wir müssen uns auch im Klaren sein, dass die Christenverfolgung in den islamischen Ländern am stärksten ist. Aber auf der anderen Seite dürfen wir nicht übersehen, dass sich immer wieder Muslime zum Christentum bekehren.

Viele dieser Bekehrten berichten davon, dass sie durch eine besondere Erfahrung, in der ihnen Jesus Christus selbst in einem Traum oder einer Vision erschienen ist, zum christlichen Glauben gefunden haben. Ein Reihe von Bekehrten haben davon Zeugnis gegeben, dass sie auf einer Pilgerfahrt nach Mekka, zum zentralen muslimischen Heiligtum, diese Bekehrung erfahren haben.

Von Frau Nahed Mitualli, einer Lehrerin aus Ägypten wird z.B. berichtet: Sie war eine überzeugte ägyptische Muslima, die alle Pflichten des Islam regelmäßig verrichtet hatte. Sie sagte, sie habe alle Menschen gehasst, die nicht an den Islam glaubten und machte christlichen Schülerinnen in ihrer Schule das Leben schwer. Sie erzählte: „Während einer Pilgerfahrt nach Mekka entdeckte ich die Wahrheit über den Islam“. Seit dieser Erfahrung fing sie bereits in Mekka an, den Islam mit dem Christentum zu vergleichen. „Durch viel Studium begann mein Glaube an Jesus Christus als Retter und Gott… Ich verlor meine Arbeit und Kinder, meinen Ehemann, mein soziales Ansehen und vieles mehr für den wahren Gott“. Sie musst eine ganz neue Existenz aufbauen.
Wegen ihrer Bekehrung zum Christentum müssen diese Gläubigen oft große Opfer auf sich nehmen, aber umso leuchtender für uns alle ist ihr Lebensbeispiel.

Ein weiteres Zeugnis:
»Ich bin jetzt 24 Jahre alt, bin gelernter Schlosser und stamme aus einer einfachen Familie in der Südosttürkei. Mein Vater ist Fernfahrer, meine Mutter Hausfrau. Ich habe noch sechs Geschwister, alle Familienmitglieder sind tiefgläubige Muslime. Vor etwa sechs Jahren begegnete ich in meinem Heimatort jungen Christen und Muslimen, die miteinander über alles offen sprachen, sogar miteinander singen und beten konnten. … Mit der Zeit hatte ich den Wunsch, mehr über den christlichen Glauben zu erfahren. Ich begann die Bibel zu lesen und war von Jesus Christus fasziniert. Die Bibel und Jesus waren eine Überraschung für mich; die Art, wie Jesus mit Menschen umging, faszinierte mich. Das Gottesbild, das mir hier entgegentrat, das kannte ich bisher nicht. Nach einiger Zeit erbat ich den Taufunterricht. Beim Abschluss des Unterrichts stand ich vor einer schwierigen Entscheidung. Ich musste zwischen Jesus und meinen Eltern wählen. Der Vater stellte die Bedingung: „Dein Glaube oder deine Familie!“ – Ich betete und entschied mich für Jesus. Jesus ist für mich so bedeutend, dass ich auch die Eltern für ihn verlassen musste! Endlich wurde ich getauft, ein großes und tiefes Erlebnis für mich. Ein neuer Lebensabschnitt begann. Ich war mir aber auch bewusst, dass ich als Christ mit Schwierigkeiten zu rechnen haben würde. Kurz nach der Tauffeier erschienen in der Tat Beamte der örtlichen Polizei bei mir, und ich wurde als angeblicher Terrorist verhört. Auch viele Freunde wandten sich von mir ab. Deutlich ließen sie mich ihre Verachtung als einen „vom rechten Glauben Abgefallenen“ spüren. Meine Eltern reagierten entsetzt. Für mich begann ein Familiendrama. Ich musste das Haus verlassen – ich hatte ab sofort kein Zuhause mehr. Ich betete viel. Immer wieder suchte ich Kontakt zu meinen Eltern. Wenige Tage vor dem Antritt des Militärdienstes wurden meine Gebete dann erhört: Auf die Vermittlung meiner Mutter hin war mein Vater bereit, mich in seinem Haus zu empfangen. … Inzwischen fühle ich mich in der katholischen Kirche so richtig zuhause! In der heiligen Eucharistie begegne ich Jesus, und ich möchte nur noch das tun, was Jesus von mir will. Jetzt studiere ich mit Freude Theologie und will mich für meine Aufgabe (als Priester) in meiner Heimat gut vorbereiten.«

Durch Maria gerettet vor der ersten Atombombe

Am 6. August 1945 hat die amerikanische Armee die ersten Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Es gab hunderttausende von Toten und eine furchtbare Verwüstung.

In Hiroshima geschah aber etwas Außerordentliches. Eine kleine Gemeinschaft von Jesuitenpatres lebte in einem Haus, das nicht weit entfernt war von dem Ort, an dem die Bombe explodierte.

Alle Menschen im Umkreis von eineinhalb Kilometern starben. Die Pfarrkirche in der Nähe des Hauses und alle umliegenden Gebäude wurde völlig zerstört. Das Haus der Jesuiten jedoch blieb stehen, und keinem der Jesuiten ist etwas passiert. Unter den acht Priestern war auch Pater Hubert Schiffer. Er war beim Abwurf der Bombe über Hiroshima dreißig Jahre alt und lebte danach noch dreiunddreißig Jahre in guter Gesundheit weiter. Er starb in Frankfurt in Deutschland, am 27. März 1982.

Pater Schiffer erzählte seine Erfahrung von Hiroshima während des Eucharistischen Kongresses in Philadelphia (USA) im Jahre 1976.

Damals waren alle acht Jesuitenpatres der Gemeinde in Hiroschima noch am Leben. Wörtlich sagte er: “Ich befand mich im Zentrum der Explosion der ersten Atombombe und befinde mich heute hier in bester gesundheitlicher Verfassung. Ich wurde von der Explosion nicht betroffen. Könnt ihr nicht auch dasselbe erhoffen?” Pater Schiffer teilte auch mit, dass hunderte von ‚Fachleuten‘ und Agenten jahrelang nach dem wissenschaftlichen Grund suchten, weshalb das Haus und die Patres nicht getroffen wurden. Sie haben keine Antwort gefunden. Doch die Antwort lautet: in jenem Haus wurde jeden Tag gemeinschaftlich der Rosenkranz gebetet und die Priester lebten nach der Botschaft der Muttergottes von Fatima.

Weltgebetstag um geistliche Berufungen

Der 4. Sonntag in der Osterzeit wird auch Guthirtensonntag genannt und ist zugleich der Weltgebetstag um geistliche Berufe. Die Berufung zum Priestertum ist eine besondere Gnade, die Gott schenkt, die aber der Berufene in einer persönlichen Glaubensentscheidung beantworten muss. Jesus hat uns aufgetragen um geistliche Berufungen zu beten, damit die jungen Menschen zu ihrer Berufung ja sagen können.

Kardinal Meisner erzählte in einem Interview mit „Zenit“, wie er diese Berufung zum Priestertum erfahren hat:

„Obwohl ich in der härtesten Diaspora-Situation groß geworden bin: ohne eigene Kirche, ohne Monstranz, ohne Muttergottesfigur, ohne alles, was den katholischen Glauben auch nach außen hin schön und anziehend macht, hat mich dort der Ruf Gottes getroffen. Unser Seelsorger sagte uns immer: Wir können den anderen nichts zeigen, was die katholische Kirche ist, wir können das nur durch uns selbst zeigen. Seit ich denken kann, hat mich immer – wie man heute sagen würde – die Freude an Gott bewegt, so dass der Wunsch, Priester zu werden, ganz natürlich mein Leben als Kind und Jugendlicher bestimmt hat. Dazu kamen viele überzeugende Christen in der eigenen Familie und in unserer armseligen Diasporagemeinde. Ich war immer glücklich, Christ, namentlich katholischer Christ, zu sein.“

Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben

Am 5. Fastensonntag hören wir im Evangelium den Bericht über die Auferweckung des Lazarus. Im Gespräch mit Martha offenbart Jesus seine Macht:

„Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?“ Diese Frage nach dem Glauben richtet der Herr an jeden von uns. Denn in unserem Leben gibt es immer wieder eine ähnliche Situation, wie sie uns im Evangelium geschildert wird.

Marta und Maria und auch ihr Bruder Lazarus waren mit Jesus in inniger Freundschaft verbunden. Sie glaubten an ihn. Sie wussten, dass in Zeiten der Not nur Jesus wirklich helfen konnte. Darum hatten sie ihn auch rufen lassen, als Lazarus sterbenskrank war.

Nun aber wird ihr Glaube auf die Probe gestellt. Jesus tut für sie nicht das, was sie sich erwartet hätten. Er hat den kranken Lazarus nicht geheilt und nicht verhindert, dass er starb. Als Jesus nach Betanien kam, lag er schon vier Tage im Grab.

Marta und Maria waren in dieser Zeit scheinbar alleingelassen. Sie mussten ohne die Hilfe Jesu ihren Schmerz über den Verlust ihres Bruders tragen.
Wir finden in unserem Leben oft eine ähnliche Situation vor. Wir wünschen und erbitten die Hilfe Gottes, dass etwas nicht eintrifft, vor dem wir Angst haben, oder dass sich die Dinge so entwickeln, wie wir sie gerne haben möchten. Aber der Lauf der Vorsehung bringt etwas anderes und es scheint, dass wir gerade in den schwersten Stunden von Gott allein gelassen sind und uns fragen: „Wie kann er das zulassen? Warum hilft er nicht? Warum greift er nicht ein?“

Aber was sehen wir nun an Martha und Maria? In dieser Zeit der Prüfung, in der sie auf Jesus geduldig gewartet haben, ist ihr Vertrauen in Jesus gewachsen.
Gott lässt uns zuweilen warten auf seine Hilfe, damit die Sehnsucht nach ihm größer wird. Wir möchten meist nur eine rasche Erleichterung des Leidens, eine Lösung unserer Probleme haben und sind gar nicht so sehr an ihm persönlich interessiert. Oft ist es leider so: Wenn Gott den Menschen schnell geholfen hat, dann vergessen sie ihn bald wieder. Wenn der Herr uns aber warten lässt und wir im Glauben und im Gebet durchhalten, so wird die Freude an ihm umso größer sein.

Wir erfahren schon etwas von der Macht der Auferstehung seines Leibes, denn er tut für uns immer Größeres als wir erwarten. Wir können mit Martha aus ganzem Herzen sagen: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“

Warum gibt es das Böse in der Welt?

Warum gibt es das Böse in der Welt? Der hl. Pater Pio hat diese Fragen mit einem schönen Gleichnis beantwortet:

„Da sitzt eine Mutter und stickt. Ihr kleiner Junge sitzt auf einem Schemel zu ihren Füßen und sieht ihr bei der Arbeit zu: er sieht aber nur die Rückseite: ein Gewirr von Knoten und Fäden. Er fragt die Mutter: Mama, kannst du mir sagen, was das wird? Ich kann nicht erkennen, was es sein soll. Jetzt beugt sich die Mutter zu ihrem Kind und zeigt ihm die Oberseite des Stickrahmens. Jede Farbe hat ihren rechten Platz und die verschiedenen Fäden formen ein schönes Ganzes. Wir sehen nur die Rückseite der Handarbeit. Wir sitzen auf einem niedrigen Schemel.“

Wenn wir das Leiden Christi und seine Auferstehung betrachten, dürfen wir schon etwas von diesem Webmuster Gottes erkennen.

Beichten ohne falsche Scham

P. Bernhard Vosicky von den Zisterziensern in Heiligenkreuz bei Wien, ein gesuchter Beichtvater, berichtete: „Vor Jahren war ich in Annaberg, einem nationalen Heiligtum in Schlesien. Dorthin kommen im Juli viele Leute beichten: Junge, Alte, Polizisten, Soldaten, Priester stehen vor den Beichtstühlen Schlange. Einer der dortigen Franziskaner zeigt dann auf diese Leute und sagt: In Polen sündigt man noch, also gehen die Leute beichten. Bei euch sündigt man offenbar nicht mehr.“

Da liegt leider das Problem: Die Leute bei uns sündigen zwar auch, gehen aber nicht zur Beichte, weil sie die Sünde nicht erkennen oder einsehen wollen. Man hat sich daran gewöhnt, die Sünde als Kavaliersdelikt anzusehen oder sie einfach zu verdrängen. Ein schlechtes Gewissen haben viele zwar noch, aber dann verdrängen sie es auch wieder leicht. Und je mehr man abstumpft, umso schwieriger wird es. Viele sagen, sie wüssten gar nicht, was sie zu beichten hätten, und wenn ihnen etwas bewusst wäre, dann schämen sie sich, es zu beichten.

Ein Pfarrer sah einmal den Teufel vor der Kirchtür stehen und fragte ihn, was er hier mache. Er sagte: „Als die Leute sündigten, habe ich ihnen das Schamgefühl weggenommen. Jetzt gebe ich es ihnen wieder zurück.“ Man muss diese List durchschauen und mutig und ohne falsche Scham zur Beichte gehen. Jesus wartet mit seiner barmherzigen Liebe auf uns.

Der sel. Martín Martínez Pascual – Ich will nichts weiter als euch den Segen geben

Das Foto des sel. Martín Martínez Pascual, das unmittelbar vor seiner Hinrichtung gemacht wurde, erinnert uns an den hl. Stephanus, von dem es heißt: “Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.” (Apg. 7, 55f) Mit entschlossenem und frohen Blick konnte er dem Tod ins Auge sehen, weil er durch den Tod hindurch schon den auferstandenen Herrn sah.

In den Jahren 1936 bis 1939 wütete in Spanien ein Bürgerkrieg, der von Seiten der linken Republikaner zu einer schweren Verfolgung der katholischen Kirche geführt hat. Tausende Christen wurden von den republikanischen Milizen oft auf grausamste Weise um des Glaubens willen umgebracht, vor allem auch viele Ordensleute, Seminaristen, Priester und Bischöfe. Papst Benedikt XVI. hat 498 dieser Märtyrer im Jahr 2007 seliggesprochen.

Einer von diesen Märtyrern ist der selige Martín Martínez Pascual. Er wurde 1910 geboren, 1935 zum Priester geweiht und übernahm dann eine Aufgabe in der Priesterausbildung. Im Sommer 1936 verbrachte er einige Ferientage im Heimatdorf, als dort im Zuge des spanischen Bürgerkriegs republikanische Milizen auftauchten. Zuerst versteckte er sich. Am 26. Juli feierte er seine letzte hl. Messe und trug danach den Leib des Herrn bei sich. Durch öffentlichen Aushang wurden dann die Priester aufgefordert, sich dem örtlichen Komitee zu stellen, ansonsten drohte man ihren Angehörigen schreckliche Konsequenzen an. Am Morgen des 18. August stellte er sich. Mit anderen wurde er eingesperrt. Ihnen konnte er die hl. Kommunion reichen. Ein befreundeter Milizionär wollte ihm zur Flucht verhelfen. Er lehnte ab, weil er mit seinen Brüdern als Märtyrer sterben wollte. Am Abend des Tages, gegen 18.00 Uhr, wurde er mit sieben anderen Priestern von bewaffneten Milizionären durch das Dorf getrieben, vorbei an brennenden sakralen Gegenständen und Devotionalien. Schließlich wurden sie zu weiteren Leidensgenossen auf einen LKW verfrachtet. Sie wurden aus dem Dorf gebracht und erschossen. Es heißt: Der selige Martín wurde nach seinem letzten Wunsch gefragt. Er habe gesagt: “Ich will nichts weiter als euch den Segen geben, damit Gott euch die Dummheit, die ihr begehen werdet, nicht anrechnet.” Und nach dem Segen: “Jetzt laßt mich noch einmal mit aller Kraft rufen: Viva Christo Rey – Es lebe Christus, der König”! Zu den republikanischen Milizen gehörte ein Fotograf. Er habe das Foto des Seligen nur Augenblicke vor seiner Ermordung gemacht.

Der christliche Ursprung des Krankenhauses

Jesus hat gesagt: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Dieses Wort des Herrn haben die Jünger Christi und die Kirche von Anfang an als einen Auftrag verstanden, sich der Armen, Kranken und Schwachen in tätiger Nächstenliebe anzunehmen. Das wird uns schon in der Apostelgeschichte berichtet.

Es hat zwar bei manchen heidnischen Heiligtümern eine Art von Hospiz gegeben, wo mittellose Pilger übernachten konnten und gespeist wurden, aber in der vorchristlichen Zeit hat es keine dem Krankenhaus vergleichbare Institution gegeben.

Das ist umso mehr erstaunlich, wenn man das Niveau berücksichtigt, das von den öffentlichen Diensten in den Städten und Metropolen der Antike erreicht worden war. Weder in Sparta oder Athen noch in Alexandria oder Rom hat es Spitäler gegeben. Das, was wir heute an sozialen Einrichtungen haben, wie Krankenhäuser, Altersheime usw., das sind alles „christliche Erfindungen“. Die Liebe macht eben erfinderisch, heißt es.

Die erste Krankenanstalt überhaupt mit vollständigem Betreuungs- und Behandlungsangebot hat der hl. Basilius der Große um das Jahr 372 gegründet. Er war Bischof von Caesarea (das heutige Kayseiri) in Kappadokien in der Türkei. Der damalige Kaiser Valens hat ihm ein Grundstück zur Verfügung gestellt und so hat der hl. Basilius hauptsächlich mit seinem eigenen Vermögen diese erste Anlage, die Basileias genannt wurde, errichtet. Sie wurde zum Vorbild für viele weitere kirchliche und staatliche Einrichtungen.

Die Basileias war wie eine zweite Stadt, selbstversorgend und autonom, und verfügte über sämtliche Stufen der Spitalsbetreuung: Prävention, Behandlung und Fürsorge nach dem damaligen Stand der Medizin. Es gab ein Waisenhaus, eine Herberge für Fremde, einen Hort für Neugeborene und Kinder, Gebäude für alte Menschen, für Leprakranke und andere ansteckende Krankheiten, eine Schule, wo Menschen mit einem körperlichen Gebrechen einen Beruf lernen konnten, und ein Spital für die Betreuung von Kranken, Lahmen und Armen.

Dies sollten wir mit bedenken, wenn wir heute ganz selbstverständlich Spitäler usw. in Anspruch nehmen. Alles ist ursprünglich aus der Liebe zu Christus gewachsen.

Quelle: vgl.: Medizin & Ideologie 3+4/2010

Wonach richten wir unsere Uhr?

Eine Begebenheit, die sich in einer Stadt in England zugetragen haben soll, ist eine treffendes Gleichnis für unsere gesellschaftliche Situation.

Ein Mann ging täglich zur Arbeit und hielt jedes Mal vor dem Uhrengeschäft an, um seine Uhr zu stellen. Der Uhrmacher fragte ihn: „Sie stellen jeden Tag Ihre Uhr an meiner Uhr? Was arbeiten Sie?“ Er sagte: „Es ist mir peinlich, es Ihnen zu sagen. Ich bin der Zeitmesser in einer Fabrik und unsere Uhren gehen nicht richtig. Ich stelle meine Uhr immer an Ihrer Uhr, denn ich muss um 16 Uhr die Glocke zum Ende der Schicht läuten.“ Der Uhrmacher lachte und sagte: „Sie werden es nicht glauben. Meine Uhr geht auch nicht richtig. Ich stelle meine Uhr immer nach der Glocke, die ich nachmittags um 16 Uhr höre.“

Das ist die heutige Situation: Die Medien orientieren sich danach, was bei den Leuten ankommt und sich verkaufen lässt, die Menschen orientieren sich an dem, was die Medien ihnen vorgeben. Genauso kann man auch die vorherrschende Politik, die die Wirtschaft, die Wissenschaft und Kunst sehen, in denen immer mehr daneben geht, die Orientierungslosigkeit wird immer größer.

Als Christus einmal die Menschen sah, die zusammengekommen waren, um ihn zu hören, und von ihm Orientierung erwarteten, hatte er Mitleid mit ihnen, weil sie wie Schafe ohne Hirten waren (vgl. Mk 6, 34).

Inmitten der Strömungen ihrer Zeit wussten sie nicht, woran sie sich halten sollten. Wieviel Mitleid muss Jesus auch mit unserer Zeit empfinden – wegen all des großen Geredes, in dem sich doch eine große Orientierungslosigkeit verbirgt. Aber woran sollen wir uns halten?

Jesus sagt von sich: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Das sind keine leeren Worte und Versprechungen. Jesus Christus ist die Sonne der Wahrheit. Wer sich an ihn und seine Lehre hält, bei dem laufen die Uhren richtig.