Der hl. Franz von Sales, dessen Gedenktag wir am 24. Jän. begehen, schreibt:
Eines der ersten Kreuze kann unser eigener Charakter sein mit seinen Grenzen und Fehlern. Das Kreuz unserer eigenen Fehler ist meist sehr heilsam, weil es uns reinigt und demütigt. Vor Gott zählt die aufrichtige und lautere Absicht, die Schwächen und Fehler zu überwinden und sich zu bessern, nicht so sehr der spürbare Erfolg und das Gelingen. Ihm genügt das Verlangen und der Wille uns zu bessern, aber er lässt uns die Schwächen unseres Charakters weiterhin sozusagen als Büßerhemd tragen. Und zwar aus dem einfachen Grund, damit wir den Grad der Heiligkeit nicht erkennen, zu dem wir auf dem Weg sind. Denn wenn wir die eigene Vollkommenheit sehen würden, so wären wir einer Versuchung ausgesetzt, die die Menschen am tiefsten zu Fall bringt, nämlich dem Hochmut und dem Stolz. Aber so bewahrt uns der Herr vor dem Stolz, indem er uns die Fehler belässt, die uns immer wieder demütigen. Und so könnte man sagen errichtet Gott seinen Heiligen Tempel auf den Ruinen unserer Misserfolge und unserer gedemütigten Eigenliebe.