Am 4. Oktober ist der Gedenktag des hl. Franz von Assisi, dem Gründer aller franziskanischen Gemeinschaften. Eine Begebenheit aus seinem Leben zeigt uns seine Rücksichtnahme auf die Schwächeren, die ein Zeichen echter christlicher Liebe ist. Diese Haltung brauchen wir heute um so mehr, da im großen Leistungsdruck der Gesellschaft die Schwächeren auf der Strecke bleiben.
Als der heilige Franz mit seinen Brüdern in Rivotorto weilte, hörte er um Mitternacht laute Schreie: „Ich sterbe, ich sterbe!“ Alle erwachten und Franziskus stand auf und fragte den Bruder warum er glaube, dass sterben müsse. „Ich sterbe vor Hunger!“, sage er. Denn voll Glaubenseifer hielten die Brüder mit Franziskus oft ein strenges Fasten. Sofort ließ der hl. Franz den Tisch decken und aß selber mit, damit der andere sich nicht zu schämen brauchte. Er bat auch die anderen Brüder; sich an den Tisch zu setzen. Als alle beisammen waren, sagte er: „Jeder soll auf seine Natur achten. Und wenn einer von euch mit weniger Nahrung auskommt als der andere, so soll derjenige, der mehr braucht, sich nicht gewaltsam nach dem Maß der anderen richten, sondern seinem Leibe auch das Nötige geben. Gott will’ Barmherzigkeit, nicht äußere Opfer…“