Eine neue market-Umfrage mit der Frage: „Was ist Ihnen heilig?“ hat ergeben, dass „Familie“ in den vergangenen Jahren den Österreichern noch „heiliger“ wurde und gleichzeitig religiöse Werte weiterhin im Absinken sind. 82 Prozent erklärten, dass ihnen Familie und Kinder „heilig“ seien. Der Wert ist damit seit 1994 um 22 Prozentpunkte angestiegen. Gleich dahinter kommt die persönliche Freiheit (81 Prozent). Diese konnte um 17 Prozentpunkte zulegen. Religiöse Werte sind aber weiterhin im Abnehmen. Der Glaube an Gott ist nur mehr 30 Prozent der Österreichern „heilig“, die christliche Taufe nur 20 Prozent. Beim Vater Unser und den Zehn Geboten sind es dann nur mehr 13 Prozent. Hier ist der Rückgang in den letzten 15 Jahren mit elf Prozentpunkten besonders dramatisch und bestätigt damit auch die These, dass die überwiegende Mehrheit der römisch‑katholischen Österreicher (offiziell 5,8 Millionen im Jahr 2008) Taufscheinkatholiken ohne Bezug zu wesentlichen Elementen der Religion sind. (vgl. kath.net)
Es ist zwar erfreulich, dass die Familie von so vielen hochgeschätzt wird und es ist auch der Wunsch der meisten jungen Menschen, eine glückliche Familie zu gründen. Aber dieser Wertschätzung der Familie steht eine Realität gegenüber, die ganz anders aussieht, ist doch die Scheidungsrate schon über die 50 Prozent-Marke gestiegen. Und das bedeutet, dass für einen großen Teil der Menschen eine „glückliche Familie“ nur ein Traum, ein Ideal, eine Idee, ein Wunsch ist, den sie nicht verwirklichen können. So viele Ehen und Familien gehen zugrunde, so viele Kinder können den Segen eines guten, intakten und christlichen Familienlebens nicht mehr erfahren. Das ist ein sehr leidbringendes Erbe, das die kommenden Generationen zu tragen haben.
Die Umfrage macht auch eine der Ursachen dieses Zustandes offenbar. Gott, Kirche, christlicher Glaube, leben nach den Geboten hat für die meisten Menschen kaum mehr Bedeutung. Aber wo Gott aus dem Leben der Familie verdrängt wird, oder wo man die Familie ohne Gott aufbauen möchte, da sind die Menschen ihren eigenen Kräften überlassen, die nur begrenzt sind. Es mag oft eine Zeit lang gut gehen, aber die Macht des Egoismus ist doch viel stärker als alle Ideale, Wünsche und Träume, die man sich über ein glückliches, gemeinsames Leben gemacht hat.
Ohne die Hilfe und Gnade Gottes können die Menschen nicht wirklich in Frieden und in dauerhafter Einheit zusammenleben; das ist so in den Familien, das ist auch unter den Staaten nicht anders. Wenn für die 82 Prozent der Befragten nicht die Familie sondern Gott, die Taufe, die Gebote und das Gebet das Heiligste wäre, dann würde es viele „heilige Familien“ geben. In unserer Gesellschaft könnte vieles anders sein.
Jeder, der aber versucht, gleich in welcher Situation er sich jetzt in seiner Familie befindet, Gott heilig zu halten der bringt Heil und Segen in sein eigenes Leben und in seine Familie.