Ein bemerkenswertes Sinnbild für die Verheißung Jesu, dass er seine Kirche auf Petrus, dem Felsen, bauen wird, ist der Petersdom in Rom. Der heilige Apostel Petrus erlitt im Jahre 64 unter Kaiser Nero das Martyrium. Er wurde mit anderen Christen im Circus des Kaligula und des Nero, der sich auf dem heutigen Petersplatz befand, gekreuzigt und im Friedhof, der neben dem Circus am Abhang des Vatikanhügels lag, in einem einfachen Erdgrab bestatte. Von Anfang an war das Grab das Ziel vieler Pilger.
Zu Beginn des vierten Jahrhunderts ließ Kaiser Konstantin über dem Grab eine große Basilika errichten. Schließlich wurde vom 15. bis zum 17. Jhd. der Petersdom gebaut, wie wir ihn heute kennen, mit der von Michelangelo entworfenen Kuppel, die sich direkt über dem Apostelgrab erhebt. Papst Pius der XII. ließ in den 40-ger und 50-ger Jahren archäologische Ausgrabungen vornehmen, die wissenschaftlich die Tradition des Petrusgrabes bestätigten.
Eine Führung durch diese Ausgrabungen mit abschließendem Gebet des Glaubensbekenntnis direkt vor dem Erdgrab ist für Rompilger oft eines der schönsten Erlebnisse, die den Glauben stärken, den schon Petrus vor Jesus bekannte: “Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes” (Mt 16,16).