Maria ist zutiefst mit dem Geheimnis der Eucharistie verbunden. Was das für uns bedeutet hat der Heilige Vater in seiner Enzyklika „Ecclesia de eucharistia“ in wunderbarer Weise dargestellt. Hier ein kurzer Auszug:
Im Bericht über die Einsetzung am Abend des Gründonnerstags ist von Maria nicht die Rede. Dagegen weiß man, dass sie unter den Aposteln zugegen war, die nach der Himmelfahrt in Erwartung von Pfingsten versammelt waren. Gewiss konnte Maria nicht bei den Eucharistiefeiern unter den Gläubigen der ersten christlichen Generation fehlen, die am Brechen des Brotes festhielten.
Was muss Maria empfunden haben, als sie aus dem Mund von Petrus, Johannes, Jakobus und der anderen Aposteln die Worte des Letzten Abendmahls vernahm: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird? Dieser Leib, der als Opfer dargebracht und unter sakramentalen Zeichen erneut gegenwärtig wurde, war ja derselbe Leib, den sie in ihrem Schoß empfangen hatte! Der Empfang der Eucharistie musste für Maria gleichsam bedeuten, jenes Herz wieder in ihrem Schoß aufzunehmen, das im Gleichklang mit ihrem Herzen geschlagen hatte, und das von neuem zu erleben, was sie selbst unter dem Kreuz erfahren hatte.
In gewissem Sinn hat Maria ihren eucharistischen Glauben bereits vor der Einsetzung der Eucharistie gelebt. Bei der Verkündigung empfing Maria den göttlichen Sohn, auch seinen wahren Leib und sein wahres Blut, und nahm in sich das vorweg, was sich in gewissem Maß auf sakramentale Weise in jedem Gläubigen ereignet, der unter den Zeichen von Brot und Wein den Leib und das Blut des Herrn empfängt. Von Maria wurde verlangt zu glauben, dass der, den sie durch das Wirken des Heiligen Geistes empfing, der Sohn Gottes war.
In Fortführung des Glaubens der Jungfrau wird von uns verlangt zu glauben, dass derselbe Jesus, der Sohn Gottes und der Sohn Mariens, unter den Zeichen von Brot und Wein mit seinem ganzen gottmenschlichen Sein gegenwärtig wird.