Seelen retten!

Das ewige Heil unserer Mitmenschen darf uns als Christen nicht gleichgültig sein. Im geheimnisvollen Leib der Kirche sind wir miteinander verbunden. Durch unser Gebet und Opfer können wir einander helfen, den Weg zu Gott zu finden.

Die hl. Theresia von Lisieux erzählt in ihrer Lebensbeschreibung “Geschichte einer Seele”, was sie getan hat, um Seelen zu retten. Theresia verspürte eine große Sehnsucht in ihrer Seele, Menschen für Gott zu retten. Sie schrieb: „Ständig klang das Wort des sterbenden Heilandes: ‚Mich dürstet‘ (Joh 19, 29) in meiner Seele wider und entfachte darin einen nie zuvor gekannten glühenden Seeleneifer. Die Sünder wollte ich um jeden Preis der ewigen Verdammnis entreißen.”

Eines Tages erfuhr Theresia von einem Verbrecher, der zum Tode verurteilt worden und völlig unbußfertig war, so dass die Gefahr bestand, dass er ewig verloren sein könnte. Theresia bat deshalb Gott von ganzem Herzen, dass Gott diesen Mann doch retten möge. „Mein Gott“, schrieb sie, „ich bin überzeugt, dass du dem unglücklichen Verbrecher Pranzini verzeihen wirst. Auch wenn er nicht beichten und kein Zeichen der Reue geben sollte, will ich es dennoch glauben. So groß ist mein Vertrauen auf deine unendliche Barmherzigkeit. Da es aber mein erster Sünder ist, bitte ich dich zu meinem Troste um ein Zeichen seiner Reue.“

Am Tag nach der Hinrichtung erfuhr sie aus der Zeitung, dass er kurz vor seiner Hinrichtung auf dem Schafott noch das Kreuz ergriffen und dreimal geküsst habe. Das war für Theresia das erbetene Zeichen. Ihre Sehnsucht, Seelen zu retten, wuchs von Tag zu Tag.