Durch den eucharistischen Segen geheilt

Als schwerkranker Mann unternahm der Schweizer Benediktiner Bruder Leo Schwager im Frühjahr 1952 seine erste Wallfahrt nach Lourdes. Dabei wurde er von einem Augenblick auf den anderen von Multipler Sklerose im Endstadium geheilt. In einem Zeugnis, das er noch ein halbes Jahr vor seinem Tod 2004 gegeben hat, schildert er seine Erlebnisse:

Als er nach Lourdes kam, war er völlig gelähmt. So wurde er gleich am ersten Tag vormittags zum Bad im Lourdeswasser gebracht. Aber sein Zustand hat sich nicht geändert.

Da er sich nicht äußern konnte wurde er von einem Pfleger versehentlich auch am Nachmittag noch einmal ins Bad gebracht; ohne Erfolg. Er sagt „Und ich war so müde, ich hatte so große Schmerzen und wäre so gern heimgefahren worden ins Spital Notre Dame de Lourdes. Aber ich konnte nicht sprechen, ich konnte nicht einmal ein Zeichen geben, weil die Glieder so gelähmt waren. Und so hat der gute Mann mich einfach auf den Rosenkranzplatz gefahren, wo die Kranken aufgestellt wurden für den Krankensegen. In meinem Innern habe ich gedacht: ‚Nun in Gottes Namen, das wirst du jetzt auch noch aushalten.‘ An diesem Tag hat Kardinal Gerlier von Lyon den Krankensegen erteilt. … Als der Kardinal mit dem Allerheiligsten mit der Monstranz den Segen gerade vor mir spendete, da ging es wie ein Schlag durch meinen ganzen Körper vom Kopf bis zum Fuß. Und mir wurde schwarz. Ich wusste von nichts mehr. Mein letzter Gedanke war noch: „So, jetzt kannst du sterben.” Plötzlich merkte ich, dass ich auf den Knien vor dem Bischof auf den Füssen war. Sofort kam einer unserer Schweizer Ärzte, hat mich an der Schulter gehalten und gefragt: ‚Bruder Leo, was ist los mit Ihnen?‘ Und ich konnte ihm spontan zur Antwort geben: ‚Mir geht es gut, ich bin gesund.‘ Und ich habe mich wirklich ganz wohl gefühlt, wie neu geboren. Der Arzt hat sich neben mich hingekniet.“

Dieses Wunder wurde auch kirchlich bestätigt. Nach seiner Heilung hat Bruder Leo durch mehr als 50 Jahre unzählige Pilger nach Lourdes begleitet.