Als die hl. Theresia v. Lisieux noch in die Volksschule ging, fragte sie ihre Lehrerin einmal, was sie an den schulfreien Tagen machen würde, wenn sie allein sei.
»Ich antwortete ihr, daß ich hinter mein Bett ginge, in einen leeren Zwischenraum, der sich dort befand und den ich leicht mit dem Vorhang abschließen konnte. Dort würde ich “denken”. “Aber an was denkst du?” fragte sie mich. “Ich denke an Gott, an das Leben … an die Ewigkeit, kurz und gut: ich denke! …” Die gute Ordensfrau lachte sehr über mich. Später erinnerte sie mich gern an die Zeit, wo ich dachte, indem sie mich fragte, ob ich immer noch denke … Heute verstehe ich, dass ich damals das innere Gebet übte, ohne es zu wissen, und dass mich Gott darin bereits im Geheimen unterrichtete.«
Es ist gar nicht so einfach, beim Beten wirklich an Gott zu denken, das braucht tägliche Übung.