Christkönig – Der Menschensohn wird kommen, um zu richten

Am Christkönigssonntag hören wir das Evangelium vom Gericht, das Jesus Christus als der Menschensohn am Ende der Zeit halten wird. Er wird die Menschen scheiden wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.

Warum kommen die Menschen auf der rechte Seite in den Himmel und warum werden die anderen auf der linken Seite verdammt? Was ist das Kriterium, nach dem sie beurteilt werden?

Jesus sagt es ganz eindeutig: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben …“

Der Maßstab heißt für alle: Wer Jesus in einer Notlage geholfen hat, der kann vor seinem Gericht bestehen.

Alle sind über diesen Maßstab verwundert und fragen Jesus, wo er ihnen als Notleidender begegnet ist und wo sie ihm geholfen oder die Hilfe verweigert haben. Er sagt: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Er identifiziert sich ganz mit allen Hilfsbedürftigen und Schwachen.

Die Menschen, die Jesus auf die rechte Seite stellt, sind mit offenen Augen und mit einem erbarmenden Herzen durchs Leben gegangen, sie haben die Not gesehen und den anderen geholfen, einfach weil sie Menschen in Not waren. Was jene auf der rechten Seite auszeichnet, ist das mitfühlende Herz, die tätige Liebe und Barmherzigkeit.

Sie haben nicht gefragt: Wer ist das? Was bekomme ich dafür? Sie sind nicht auf sich selbst und auf ihren Vorteil fixiert. Sie sehen, was dem anderen nottut, und setzen sich für ihn ein.

Den Menschen auf der linken Seite fehlt das alles, sie sind ohne echtes Mitleid mit den Schwachen und Wehrlosen, die Not der anderen sehen sie nicht und kümmern sich auch nicht um sie. Sie leben nur für sich selbst und ihre Ideen.

Wir brauchen nur einzelne Verhaltensweisen in unserem Leben zu betrachten, um zu sehen, was herauskommt, wenn die Liebe fehlt: Pflichterfüllung ohne Liebe macht verdrießlich; Verantwortung tragen ohne Liebe macht rücksichtslos; Besitz haben ohne Liebe macht geizig, neidisch und habsüchtig; Gerechtigkeit üben ohne Liebe macht hartherzig; freundlich sein ohne Liebe macht heuchlerisch; klug sein ohne Liebe macht grausam; Erziehung ohne Liebe macht hart und erbarmungslos.

Was wird Jesus im Gericht über unser Generation sagen, in der die Liebe immer mehr erkaltet? Und doch gibt es auch in unserer Zeit großartige Zeugen der Liebe, die das Herz am „rechten“ Fleck haben und die Werke der Barmherzigkeit üben.