Maria im Glaubensbekenntnis

Ein eifriger protestantischer Pastor in Schottland hatte in seiner Pfarre auch eine gewisse Anzahl sehr frommer, katholischer, irländischer Familien. Er war darüber sehr verdrossen und wandte sich gerne an die Kinder, um sie im katholischen Glauben zu verunsichern.

Eines Tages begegnet ihm auf seinem Weg ein kleines, irländisches Mädchen von ungefähr acht Jahren. Er spricht es freundlich an, bittet es, ihm einige Gebete aufzusagen und verspricht ihm einige Pennys, wenn es seine Sache gut macht. Zur Zufriedenheit des Pastors betet die Kleine sofort das „Vater Unser“, worauf er sie auffordert, noch ein anderes Gebet zu sprechen. Also beginnt das Kind mit dem „Gegrüßet seist du, Maria“, aber der Pastor unterbricht es und sagt: „Das ist kein Gebet, man kann zu keiner Frau beten, nur zu Gott darf man beten.“ Die etwas in Verlegenheit gebrachte Kleine beginnt daraufhin das Glaubensbekenntnis zu beten, wobei ihr der Pastor Mut zu spricht. Doch angekommen bei „geboren von der Jungfrau Maria“, seufzt das Kind ganz verstört: „Da ist sie wieder! Was soll man da machen?“
Der Pastor war durch die Bemerkung des Mädchens ganz verlegen. Er gab ihr zwei Pennys, verabschiedete sie und ging fassungslos nach Hause. Da ist sie wieder, diese Jungfrau Maria, in seinem Credo, das er so oft gebetet hat, ohne darauf geachtet zu haben! Da ist sie, im Zentrum unseres christlichen Glaubens! Und dies war der Beginn langer Überlegungen, die ihn wenig später zum katholischen Glauben übertreten ließen. Er selbst erzählte manches Mal diese für ihn so grundlegende Geschichte später, als er katholischer Priester geworden war.