Pater Martin Etchegarry, der Sohn einer baskischen Bauernfamilie, berichtete über seinen Berufungsweg.
Als Kind und Jugendlicher war er sehr schwierig. Seinen Vater brachte er fast zur Verzweiflung. Weder mit Strenge noch mit Nachsicht konnte sein Vater ihn bessern.
Als Martin dreizehn Jahre alt war, nahm ihn sein Vater eines Tages zu einer kleinen Kapelle mit, die der Gottesmutter geweiht war. Geradewegs ging er mit ihm zum Altar. „Mutter Maria“, sagte er, „ich will ihn dir geben. Mache aus ihm einen guten Christen. Lass ihn dein Kind sein. Beschütze ihn.“ Dann kniete sich sein Vater nieder und setzt sein Gebet still fort. Tränen rollten über seine Wangen.
Martin aber stand unbeweglich dabei. Zunächst gleichgültig und frostig, dann verlegen, betrachtete er bald das Marienbild, bald seinen Vater, der betete und weinte. Das Gebet und die Tränen eines Vaters vermögen bei der Schmerzreichen Mutter sehr viel. Während die flehentlichen Bitten des Vaters zum Himmel stiegen, senkte sich auf den Sohn die Gnade der Reue.
Alsbald beugte auch Martin die Knie. Martin begann zu schluchzen. „Vater, verzeih mir! Verzeih mir!“ murmelte er. „O ja, ich verzeihe dir!“ antwortet der Vater.
Die Jahre vergingen. Martin zählt nun 17 Jahre. Seine Lebensführung war vorbildlich geworden. Nach schwerer Arbeit sagte Martin eines Tages zu seinem Vater: „Komm mit zu Unserer Lieben Frau.“ Diesmal war es Martin, der als erster die Kapelle betrat. Er kniete nieder und betete mit lauter Stimme: „Mutter Maria, sage meinem Vater, was du von mir wünschst. Lass ihn begreifen, dass du mich ganz haben willst, dass ich ihn verlassen muss. Sage meinem Vater, dass du mich auserwählt hast, ein ‚Oblate der Gottesmutter‘ zu werden.“ Da unterbrach ihn sein Vater: „Was ich gegeben habe, nehme ich nicht zurück. Gehe, wohin dich die Muttergottes ruft.“
Quelle: http://www.mariedenazareth.com