Stellen Sie sich vor: Sie sind 19 Jahre jung. Sie sind gesund, schön, voll Lebenslust, voll der Erwartungen an das Leben. Nun werden Sie von einem Tag auf den andern von der Polizei überwältigt, gefangengenommen und für 35 Jahre ins Gefängnis gesperrt, und das unschuldig! — So ist es 1974 in Florida/USA geschehen: Der 19jährige James Bain wird wegen angeblicher Entführung und Vergewaltigung eines neunjährigen Jungen für lebenslänglich hinter Gitter gebracht, weil dieser ihn fälschlicherweise als Täter identifiziert hatte.
Im Dezember 2009 konnte mittels eines DNA-Tests die Unschuld von James Bain nachgewiesen werden…
Was heißt das? Die 35 schönsten, intensivsten Jahre seines Lebens waren unwiederbringlich «im Eimer», im Gefängniseimer. Keine Freiheit, kein eigenes Heim, keine Liebe, keine eigene Familie, keine eigenen Kinder … Zum wahnsinnig werden!
Und vom Leben in diesen Gefängnissen schreibt ein anderer Gefangener, nämlich Jens Söring, der dort eine Bekehrung durchmachte: «Das Gefängnisleben ist die Hölle auf Erden, und jeder von uns Gefangenen muss einen Weg finden, den Schmerz erträglich zu machen».
Nun was hat James Bain bei seiner Freilassung geantwortet, als die Reporter ihn fragten, ob er nicht total wütend sei: wütend auf den Jungen, der ihn ungerechterweise ins Gefängnis gebracht hatte, wütend auf die Justiz, auf Gott, die Menschen, die Welt? Was war seine Antwort? «Ich bin nicht zornig, weil ich Gott habe». — Können wir das verstehen? «Ich bin nicht zornig, weil ich Gott habe.» Keine Wut, kein Hass, keine Verbitterung, keine Rachegedanken? Einfach unglaublich!
Das ist ein Geheimnis des Glaubens und der Liebe. Es ist das Geheimnis der Christen, die zum Vater im Himmel gehören. Weil ich Gott habe: darum bin ich nicht wütend, nicht verzweifelt, nicht verbittert, darum zürne ich nicht und fluche nicht. Weil ich Gottes Liebe in meinem Leben lebendig erfahre, seinen unsagbaren Frieden, weil Gott in seiner Liebe bei mir ist, in mir, in meinem Herzen.
Quelle: http://www.vision2000.at/