Das hl. Messopfer, das die Kirche Sonntag für Sonntag, ja täglich feiert, die heilige Kommunion, die wir empfangen dürfen und auch die heiligen Hostien, die wir im Tabernakel aufbewahren, sind nicht bloß ein schönes Symbol für Jesus, sondern das ist die lebendige Gegenwart des Herrn unter uns. Was wir nach der Wandlung sehen oder bei der hl. Kommunion empfangen, ist zwar der äußeren Gestalt nach Brot, aber der geistigen Substanz nach ist es nicht mehr Brot, sondern der reale Leib Christi, Jesus Christus selbst. Deshalb machen wir, wenn wir die Kirche betreten, auch zum Tabernakel hin eine Kniebeuge, um Christus anzubeten, oder wir halten auch Anbetung vor dem Allerheiligsten. Das ist das Geheimnis des Glaubens, zu dem wir uns bekennen.
Christus hat durch außergewöhnliche Zeichen und eucharistische Wunder im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder bestätigt, dass unser Glaube an seine Gegenwart in der hl. Eucharistie keine Fantasie sondern Wahrheit ist.
Eines der berühmtesten eucharistischen Wunder fand im 8. Jahrhundert in Lanciano in Italien statt. Ein Basilianermönch hatte während der Feier der hl. Messe Zweifel, ob während der Konsekration das Brot tatsächlich zum Leib und der Wein zum Blut Christi wird. Als er die Wandlungsworte sprach, verwandelte sich das Brot in wirkliches Fleisch und der Wein in Blut, die seit dieser Zeit bis heute erhalten geblieben sind. 1970 gab Papst Paul VI. einer Gruppe von italienischen Wissenschaftlern den Auftrag, diese heiligen eucharistischen Gestalten eingehend zu untersuchen und im Jahre 1976 haben von der UNO ausgesandte Ärzte noch einmal eine unabhängige Untersuchung durchgeführt. Beide kamen zum selben Ergebnis: Das Fleisch, das hier seit über 1200 Jahren in einem Reliquiar aufbewahrt wird, stammt aus einem menschlichen Herzen und hat sogar noch Zeichen des Lebens in sich, und das Blut ist menschliches Blut mit der Blutgruppe AB, die hauptsächlich im vorderen Orient vorkommt.
Ein weiteres eucharistisches Wunder geschah 1996 in Buenos Aires. Weihbischof Bergoglio (Papst Franziskus) leitete damals die Untersuchungen. Eine konsekrierte Hostie, die von unbekannten Tätern profaniert worden war, verwandelte sich ebenfalls in einen menschlichen Herzmuskel. Dies stellten amerikanische Wissenschaftler unter der Leitung von F. Zugibe, einem bekannten Kardiologen und Gerichtspathologen im Jahre 1999 in New York fest. Als sie die aus Buenos Aires zugesandte Probe untersuchten, wussten die Wissenschaftler nicht, woher sie stammte. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass es sich bei dem untersuchten Material um einen Teil eines Herzmuskels handelte, dass das Herz zur Zeit der Entnahme der Probe lebendig war und dass dieses Herz gelitten hatte.
Eines der neuesten eucharistischen Wunder, das ebenfalls eingehend wissenschaftlich untersucht wurde, geschah im Oktober 2008 in der Pfarrkirche St. Antonius von Padua in Sokolka, im Nordosten Polens: Auch hier verwandelte sich eine konsekrierte Hostie zum Teil in Muskelgewebe eines menschlichen Herzens, das lebt, aber sehr leidet und bereits in Agonie gefallen ist.
Durch diese außergewöhnlichen Zeichen möchte uns Christus auf klare und eindeutige Weise neu bewusst machen, dass während der Feier der Eucharistie sein Leiden, sein Tod und seine Auferstehung gegenwärtig wird, alles, was er aus der Liebe seines Heiligsten Herzens für uns getan hat. Sein Herz schlägt in der heiligen Eucharistie für uns weiter. Wenn wir die hl. Messe mitfeiern und die hl. Kommunion empfangen, so will uns der Herr mit seinem Leib verbinden, damit er in uns lebt, damit der Geist seiner opfernden Liebe in uns genährt werde und damit gleichsam sein Herz in unserem Herzen weiterschlägt. Wer zur hl. Kommunion geht, der bezeugt öffentlich, dass er sich bemüht, ein Leben zu führen, das nicht in einem schweren Widerspruch zu Christus, seiner Kirche und seinen Geboten steht. Darum brauchen wir auch immer wieder die Reinigung des Herzens im Sakrament der Beichte. „Jesus, sanft- und demütig von Herzen, bilde unser Herz nach deinem Herzen.“