Der hl. Josef, dessen Fest wir am 19. März feiern, ist auch der Patron der Sterbenden, da er in der Gegenwart von Jesus und Maria gestorben ist. Er wird diese Gnade auch allen vermitteln, die ihn um eine gute Sterbestunde bitten.
In der Pfarrkirche von Gnesau in Kärnten steht eine Statue des hl. Josef, zu deren Füßen eine kleine Versehlaterne hängt, mit der es folgende Bewandtnis hat. Der 1966 verstorbene Pfarrer Messinger hat davon berichtet: In den ersten Jahren nach seinem Amtsantritt (1915) in Gnesau wurde er eines Nachts gegen halb ein Uhr zu einem Versehgang gerufen. Den Boten kannte er nicht. Er wollte den Mesner wecken, damit er ihn begleite. Der Bote meinte, das sei nicht notwendig, er mache das. Der Pfarrer war recht verwundert, als dieser dann beim Öffnen des Tabernakels in gutem Latein das „Confiteor“ betete, denn er hielt ihn ja für einen Bauernknecht. Mit der Versehlaterne in der Hand ging der Bote nun voran in die nächste Ortschaft, dem Bergwald zu. Als er am letzten Hof vorbeiging, sprach ihn der Pfarrer an und sagte, dass da oben nur noch Wald sei. Der Mann bat jedoch, er solle nur mitkommen. Auf einmal sah er, dass die Laterne vor ihm auf dem Weg stand und der Bote verschwunden war.
Der Pfarrer sah direkt vor sich eine Heuhütte, aus der ein Stöhnen nach außen drang. Daraufhin schaute er in der Hütte nach und sah einen alten, schwer kranken Bettler auf dem Heu liegen. Als dieser den Priester mit der Versehlaterne sah, sagte er mühsam: „Hochwürden, wie kommen denn Sie da her? Mein Leben lang habe ich zum heiligen Josef gebetet, er möge mich nicht ohne Sterbesakramente sterben lassen. Jetzt habe ich gedacht, ich müsse trotzdem ohne Priester sterben. Und nun sind Sie da!“ Erschüttert bereitete der Pfarrer den Armen auf den Tod vor und blieb bei ihm, bis er gegen Morgen verstarb.