Am 3. Sonntag im Jahreskreis (B) hören wir in der ersten Lesung aus dem Buch Jona, dass der Prophet Jona im Auftrag Gottes der Stadt Ninive den Untergang ankündigen musste. Die Einwohner von Ninive haben in Sack und Asche Buße getan und sich von ihren bösen Wegen abgewendet. Deshalb hat Gott Ninive vor der Strafe des Untergangs verschont.
So können wir für unsere Zeit die Frage stellen: Kann das Ninive unserer Tage, das heißt unsere Kultur und Gesellschaft, noch gerettet werden?
“Es muss etwas kommen. So kann es nicht mehr lange weitergehen!” Das sagen die einfachen Leute, die sich über den Zustand unserer Welt ihre Gedanken machen. Damit wollen sie keine Unheilspropheten sein. Das sagt ihnen der nüchterne Hausverstand. Das Schwert hängt bedrohlich über unseren Häuptern. Wird es noch vierzig Tage dauern oder beginnt es schon übermorgen. Die Leute wissen es auch nicht. Allen aber sitzt irgendwie die Angst im Nacken. Aber diese Angst führt nicht wirklich zur Bekehrung der Herzen. Es sind kaum Zeichen der Umkehr zu sehen. Die Gleichgültigkeit gegen Gott und die Ablehnung des christlichen Glaubens und der Gebote Gottes wird immer größer. Die Kirchen werden leerer, die Beichtstühle nur mehr von ganz wenigen aufgesucht.
Am Anfang des öffentlichen Wirkens Jesu steht auch der Ruf zur Umkehr: “Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!” (Mk 1,15) Jesus Christus ist gekommen die Barmherzigkeit und Liebe Gottes zu offenbaren und eine Zeit der Gnade auszurufen. Wer an Jesus Christus glaubt, sich von seinen Sünden abwendet, der wird bei Gott Vergebung und Rettung finden. Das hat Jesus sehr eindrucksvoll gezeigt, als er zu jener Frau sagte, die wegen Ehebruch gesteinigt werden sollte: “Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!” (Joh 8,11).
Das ist die Botschaft unserer Erlösung, die bis heute ihre Gültigkeit behält. Die Umkehr des Herzens ist auf jeden Fall unsere Rettung, gleich was auch sonst über uns kommen mag.
Denn an Jesus Christus zu glauben hat immer mit einer Bekehrung zu tun, mit einer Änderung unseres Lebens. Das kann man an den großen Bekehrungsgestalten wie der hl. Maria Magdalena, dem hl. Paulus, der hl. Augustinus und anderen sehen. Bekehrung und Besserung des Lebens bleibt für uns eine beständige Lebensaufgabe.
Keiner ist so schlecht, dass er nicht umkehren könnte. Aber auch keiner ist so gut, dass er nicht besser werden könnte.