Eines der bekanntesten Herz-Jesu-Bilder ist das Bild, das der Künstler Pompeo Girolamo Batoni (1708- 1787) im Jahre 1760 gemalt hat. Mit der Entstehung des Bildes hat es eine besondere Bewandtnis. Batoni war zu seiner Zeit einer der bekanntesten und besten Maler Roms.
Der römische Jesuitenobere P. Dominikus Calvi gab ihm den Auftrag, für das Professhaus der römischen Jesuiten ein Herz-Jesu-Bild zu schaffen. Batoni, der selbst ein tief gläubiger Mann und Herz-Jesu-Verehrer war, wollte sich an die Arbeit machen. Aber es fehlte ihm die Inspiration, wie er dieses unendliche Liebe des Herzens Jesu im Bild zum Ausdruck bringen sollte. Auch im Gebet und in Exerzitien, zu denen er sich zurückzog, kam ihm keine Idee. Seine innere Not war schon groß geworden. Eines Morgens machte er sich nach dem Besuch der hl. Messe auf den Heimweg, da begegnet ihm ein Bettler und bat ihn um ein Almosen. Meister Batoni entsprach dieser Bitte etwas zögernd, weil er nur ein größeres Geldstück bei sich hatte, mit dem er sich eigentlich ein Frühstück gönnen wollte. Doch in dem Moment, als er dem Bettler die Münze hinreichte, erhörte Gott das stille Gebetsanliegen des Malers. Der Bettler legte nämlich seine linke Hand ans Herz und streckte gleichzeitig die rechte Hand bescheiden aus, um die Gabe entgegenzunehmen. Als Batoni das sah, wurde er augenblicklich inspiriert, denn im Blick auf den Bettler gingen seine Gedanken unmittelbar zu Jesus, der auch seine Hand uns gegenüber ausstreckt, um unsere Gegenliebe für Seine große Erlöserliebe zu erbitten und zu empfangen, nach dem Schriftwort: “Gib mir dein Herz, mein Sohn!“ (Spr 23,26). Nach diesem Erlebnis eilte Batoni nach Hause, entwarf in einem Schwung das Bild und malte es binnen kurzer Zeit zur vollen Zufriedenheit seines Auftraggebers. Heute befindet sich dieses Bild in Rom in der Kirche “Il Gesù”. Tausende Male kopiert, ist Batonis Gemälde bis heute das bekannteste Gnadenbild des Herzens Jesu.
Mit diesem Jahr der Barmherzigkeit bietet uns Jesus gleichsam mit der einen Hand die Liebe seines Herzens an. Aber er erwartet von uns, dass wir uns selber, unser Herz, ganz in seine Hand geben. Wir können dies tun vor allem im Gebet in der heiligen Messe und in der heiligen Beichte.