Er war 25 Jahre lang als evangelikaler Pastor tätig. Doch dann begegnete er der Gottesmutter Maria, wurde katholisch und gibt bis heute unermüdlich Zeugnis, welche Liebe Gott ihm erwiesen hat.
Richard Borgman kam 1947 in Colorado Springs in den USA als frühgeborenes, schwer krankes Kind zur Welt. Seine Mutter ließ ihn zum Sterben im Krankenhaus zurück. Dieses Verlassenwerden von der leiblichen Mutter war, wie er später erkannte, eine tiefe Wunde, die sein Leben wie eine bitter Wurzel geprägt hatte, die Gott aber durch Maria heilte. Richard starb nicht, sondern das methodistische Ehepaar Borgman adoptierte ihn. So konnte er in einer guten Familie aufwachsen. Aber er war ein schwieriger Charakter, der seinen Eltern viele Sorgen bereitete. Noch sehr jung lernte Richard Danelle kennen. Als sie heirateten, war sie gerade 19 und er 20. Beide erfuhren eine Bekehrung zum Glauben an Jesus und er wurde Pastor in einer evangelikalen Gemeinde. 1975 ging er im Auftrag seiner Gemeinde nach Afrika an die Elfenbeinküste. 1978 begannt Richard mit der Mission in einem Gefängnis mit 4.500 Insassen.
Was die Katholische Kirche anbelangt, teilte Richard damals die Sichtweise seiner evangelikalen Vereinigung: Sie sei die schädlichste Sekte der Welt. „26 Punkte gegen die katholische Kirche hatte ich einmal für einen Vortrag zusammengetragen.“ Nun lernte er aber im Gefängnis den katholischen Priester der Anstalt kennen, dessen Verhalten ihm imponierte und ihn zwang, seine Meinung zu ändern: „Ich konnte zwar gut predigen, aber der Geistliche lebte das, was ich nur predigte. Ich dachte: Hauptsache die Gefangenen hören von Gott und bekehren sich. Wie es ihnen geht, war mir nicht so wichtig.“ „Sie (der Priester und eine Ordensschwester) haben die Menschen zwar nicht durch die Kraft des Heiligen Geistes zum Umfallen gebracht, aber sie hatten eine Sanftheit und eine Zärtlichkeit, die mir fehlte.“ Richard erkannte, dass er seit vielen Jahren ein ungelöstes Problem hatte: er predigte zwar die Barmherzigkeit Gottes, aber es mangelte ihm an Güte, vor allem gegenüber seinen Nächsten: Frau, Kinder, und gute Freunde.
Auch Maria, die Mutter des Herrn, lehne er ab. Maria ist ja bei den Evangelikalen so gut wie nicht präsent. Und da zeigte ihm Jesus eines Tages im Gebet, dass er die Lösung seiner Probleme bei Maria finden kann. „Nun sah ich Maria am Fuße des Kreuzes ausharren, ihre Augen voll sanfter Güte. Sie machte ihrem Sohn Mut, für mich zu leiden und zu sterben.“ Richard begann zu weinen und bat Gott, ihm die 51 Jahre Hass gegen seine eigene, leibliche Mutter und die Mutter des Herrn zu verzeihen. „Mit einem Schlag löste sich die Verbitterung. Ich wurde geheilt, war frei. In einem einzigen Moment hatte mich Jesus am Kreuz befreit. Er hatte sich im Innersten meines Hasses, meiner Verletzungen, der tiefen Wurzeln meiner Verbitterung bemächtigt und alles ausgerissen. Härte und Grausamkeit verließen mich schlagartig.“ „Siehe meine Mutter, ich teile sie mit dir,“ hört er den Herrn sagen. Und Maria wird Richards Mutter.
„Ich habe mich damals in Maria verliebt und somit in alles rund um die katholische Kirche, deren Mutter sie ist.“ Damit begann sein Weg in die katholische Kirche, in die er zusammen mit seiner Frau am 2. Feb. 1999 eintrat.