Du stiegst nicht herab vom Kreuz

In Dostojewskis Roman “Die Brüder Karamasoff” findet sich die Erzählung vom Großinquisitor, der Jesus, der ihm als dornengekrönter König erscheint, Vorwürfe macht über den Weg, den Jesus zur Erlösung der Menschen gewählt hat:

“Hättest du Krone und  Schwert genommen, so hätten sich dir alle freudig unterworfen. In einer einzigen Hand wäre die Herrschaft über die Leiber und über die Seelen vereint, und das Reich des ewigen Friedens wäre angebrochen. Du hast es versäumt … Du stiegst nicht herab vom Kreuz, als man dir mit Spott und Hohn zurief: Steig herab vom Kreuz, und wir werden glauben, dass du Gottes Sohn bist. Du stiegst nicht herab, weil du die Menschen nicht durch ein Wunder zu Sklaven machen wolltest, weil dich nach freier und nicht nach einer durch Wunder erzwungenen Liebe verlangte …”