Am 25. Sonntag im Jahreskreis hören wir im Evangelium das Gleichnis von den Arbeiter im Weinberg, die vom Gutsherrn zu verschiedenen Stunden des Tages zur Arbeit angeworben werden und die am Ende alle den gleichen Lohn erhalten. Mit diesem Gleichnis stellt uns Jesus die Güte Gottes vor Augen, die für uns nicht immer so einfach zu verstehen ist.
Es geht hier um das Himmelreich, den Himmel, das ewige Leben, den ewigen Lohn, den wir uns einerseits verdienen müssen, der aber zugleich ein Geschenk ist.
Zuerst zeigt sich die Güte Gottes in seiner Absicht, dass Gott alle Menschen retten will. Deshalb geht er den Menschen immer wieder nach, um sie für die Arbeit an seinem Reich zu gewinnen. Solange wir in diesem Leben sind, kann Gott bis zur letzten Stunde mit dem Ruf seiner Gnade an die Menschen herankommen.
Ein zweiter Beweis seine Güte besteht darin, dass er allen, die seiner Einladung folgen, den Lohn zuteilt, der für sie recht ist. Das Entscheidende vor Gott ist nicht die Größe unserer Leistung, was wir alles vollbringen konnten, sondern dass wir bereit waren, den Willen Gottes zu tun. Wer diesen guten Willen hat, der wird von Gott reich belohnt, auch wenn er nicht mehr viel Zeit hatte, etwas für das Reich Gottes zu tun.
Die Güte Gottes, die ganz anders ist, als wir sie uns vorstellen, sollte uns wirklich mit Freude und Dankbarkeit erfüllen.
Eigentlich hätten die Arbeiter der ersten Stunde anders reagieren müssen. Im Gleichnis könnte auch stehen: „Als die Arbeiter der ersten Stunde die Großzügigkeit und Güte des Gutsherrn sahen, freuten sie sich mit den anderen, die auch den Tageslohn erhielten und dankbar nahmen sie ihren Denar entgegen. Sie waren glücklich, im Dienst eines so gütigen Herrn zu stehen.“
Jesus hat aber das Gleichnis nicht so erzählt: Die Arbeiter der ersten Stunde begannen über die Güte des Gutsherrn zu murren. Jesus offenbart hier die Schwäche des menschlichen Herzens.
Wir tun uns schwer, uns mit dem Glück und dem Erfolg unserer Mitmenschen von Herzen mitzufreuen. Und so können wir auch nicht mehr so richtig dankbar und froh sein über den Segen und die Gnade unseres Glaubens.
Gott hat mit jedem Menschen seinen Plan, hier dürfen wir nicht miteinander vergleichen.
Das Einzige, worum wir uns sorgen sollten ist, dass wir die Einladung des Herrn nicht überhören, mit der er zu jeder Stunde des Tages an uns herantreten kann.
Schließlich werden wir auch von Herzen wünschen und dafür beten und opfern, dass jene, die jetzt noch fern sind vom Reich Gottes, wenigstens in der letzten Stunde gerufen werden und diesen Ruf beantworten können.
Denn es ist das größte Glück für uns, im Dienst unseres so gütigen Herrn und Gottes zu stehen.