Wie konnten die Christen in Japan während der Verfolgungszeit durch 200 Jahr den katholischen Glauben bewahren? Bei einer Konferenz an der Universität Gregorian in Rom, die im Oktober 2017 stattfand, hat der japanische Professor für Kirchengeschichte Pater Kawmura SJ drei wesentliche Elemente genannt:
- Die Bruderschaft der Barmherzigkeit: Der hl. Franz Xaver hat schon bei seiner Missionierung diese Bruderschaft gegründet, die in den einzelnen Gemeinden von Laien geleitet wurde und sich karitativen Werken widmete. Als die Verfolgung begann, wurden diese Bruderschaften zu einem Mittel zur gegenseitigen Hilfe und zur Unterweisung im Glauben durch leitenden Katechisten.
- Es gab unter den Christen eine mündliche Tradition mit dem Titel „Prophetie des Katechisten Bastian“, die den verfolgten Christen Hoffnung auf eine künftige Wiedergeburt der Kirche gegeben hat.
Bastian war ein Katechist, der 1660 den Märtyrertod starb. Er hat vor seinem Tod prophezeit: „Nachdem sieben Generationen vergangen sein werden, wird ein schwarzes Schiff kommen, auf dem einige Beichtväter sein werden. Die Menschen werden dann beichten können, sogar wöchentlich.“ Um zu unterscheiden, ob die Beichtväter wirklich Priester der katholischen Kirche waren, sollten sie ihnen drei Fragen stellen: Lebst du allein? Wie ist der Name deines Führers in Rom? Verehrst du die Hl. Jungfrau Maria? - „Buch der Reue und des Gebets“. Dieses Büchlein bestand aus den Erinnerungen ihrer Vorfahren, die ihnen als Kraftquelle dienten und aus einem Reuegebet, das auf der katholischen Lehre beruhte: Der Sünder könne die Vergebung erlangen, wenn er wahre Reue erweckt und es könne die aktuelle Beichte der Sünde auf die Zeit verschoben werden, bis ein Priester verfügbar sei. So lebten die „Verborgenen Christen“ immer in Beziehung zu den Sakramenten der Kirche. Ein Zeichen auch für uns!