Ein würdiges Modell für den heiligen Josef

Am 19. März feiern wir das Fest des hl. Josef und der Monat März ist ihm geweiht. Der hl. Josef ist für uns alle ein besonders Vorbild. Auch wir sollten Vorbilder sein, von denen sich die anderen etwas „abmalen“ können. Was dazu notwendig ist, zeigt uns die folgende Begebenheit:

Ein Kunstmaler, der den Auftrag hatte, ein Bild des hl. Josef für eine Kirche zu malen, ging durch die Straßen Münchens und suchte einen Mann, der ihm als Modell für den hl. Josef dienen könnte. Vor allem die Gesichtszüge des hl. Josef sollten den Typ eines Heiligen darstellen, aus dessen Augen sowohl das heilige Feuer der Liebe leuchtet als auch Sanftmut und Milde. Nach langer vergeblicher Suche kam ihm auf dem Weg nach Hause ein Hausierer mit seinen Koffern entgegen, der von Tür zu Tür ging und allerlei kleine Dinge, wie Schnürbändel, Rasierseife, Knöpfe … anbot. „Das ist der Kopf, wie geschaffen für mein Bild“, dachte sich der Künstler und fragte ihm, ob er nicht für drei Tage einige Stunden Modell sitzen würde für ein Josefsbild. Überrascht schaute ihn der Mann an und da er zögerte sagte der Künstler: „Sie verlieren nichts bei diesem Geschäft. Ich werde Sie gut bezahlen.“ „Nein, nein, das kann ich nicht machen.“ „Aber bedenken Sie doch, dass Sie in eine Kirche kommen; das ist eine Ehre, die nur wenigen zuteil wird.“ „Ja, eben darum kann ich nicht, darf ich nicht!“ Enttäuscht verabschiedete sich der Künstler. Am nächsten Tag traf er ihn wieder. Er wollte an ihm vorübergehen, doch diesmal kam der Mann auf ihn zu. „Jetzt kann ich Ihnen Modell sitzen.“ „Wie? Gestern wollten Sie sich doch nicht.“ „Ja, wissen Sie, wenn ich als heiliger Josef gemalt in eine Kirche kommen soll, dann, so dachte ich mir, muss ich mich zuerst richtig vorbereiten; darum habe ich heute früh gebeichtet und kommuniziert.“

Quelle vgl.: A.M. Weigl, Und wieder half der heilige Josef