Am 25. Mai feiert die Kirche den Gedenktag des hl. Philipp Neri. Er wurde 1515 in Florenz geboren. Mit 21 Jahren kam er nach Rom, wurde Priester und lebte dort bis zu seinem Tod in äußerster Bedürfnislosigkeit. Durch seinen gewinnenden Humor hatte er großen Einfluss, war ein beliebter Seelenführer und gründete eine Vereinigung von Weltpriestern, das Oratorium. Er wurde oft von Bischöfen konsultiert, um die Echtheit von Mystikern zu erkennen. Eines Tages im Jahre 1560 waren einige Kardinäle geteilter Meinung über eine Ordensschwester, die Visionen hatte. Philipp Neri wurde um seine Stellungnahme gebeten. Er ging zum Kloster und als diese junge Schwester zu ihm kam, sah er sie voll Wärme an und sagte: “Aber ich will nicht Sie sehen, ich will die Heilige sehen!” “Aber ich bin doch die Heilige.” – “Ah! Sie sind die Heilige? Danke schön.” Er drehte sich auf dem Absatz um und vertraute den Kardinälen an: “Ihre Visionen sind nicht von Gott …”
Der hl. Philipp Neri war auch ein großer Verehrer der Gottesmutter. Als der neapolitanische Gelehrte Kardinal Caesar Baronius, der auch zur Gemeinschaft der Oratorianer gehörte, 1572 erkrankte und dem Sterben nahe war, betete der hl. Philipp nach der letzten Ölung für das Leben seines lieben Schülers. Baronius fiel sogleich in einem tiefen Schlaf und sah im Traum wie der hl. Philipp zu Füßen des Erlösers und seiner Heiligen Mutter für ihn betete: “Herr, gib mir Baronius! Gib ihn mir zurück, ich wünsche es sehr, so sehr!” Als Jesus sich weigerte, wandte Philipp sich an Maria und nachdem Maria bei Jesus Fürbitte eingelegt hatte, wusste er sofort, dass er erhört worden war. In diesem Moment erwachte Baronius in der Überzeugung, dass er jetzt nicht sterben würde. Und tatsächlich erholte er sich noch am selben Tag und berichtete von diesem Traum.