Der italienische Schauspieler Pietro Sarubbi spielte im Film „Die Passion Christi“ von Mel Gibson die Rolle des Barabbas. Es war nur eine kurze Szene, die er zu spielen hatte, aber sie wurde für ihn zu einer wirklichen Begegnung mit Jesus, die sein Leben gänzlich veränderte. In Interviews, Vorträgen, Talk-Shows und in seinen Buch „Von Barabbas zu Jesus“ gibt er Zeugnis von seiner Bekehrung, um vor allem die Jugend für den Glauben zu gewinnen.
Pietro Sarubbi (Jg. 1961) war von Kindheit an ein unruhiger Geist. Mit 13 Jahren lief er von zu Haus weg, um Zirkuskünstler zu werden. Nach manchen Enttäuschungen gelang es ihm, zu einem italienweit angesehenen Theater- und Filmschauspieler zu werden. Wie es in der Unterhaltungswelt üblich ist, lebte Sarubbi viele Jahre lang weit vom Glauben entfernt. Im Sommer 2002 erhielt er von Mel Gibson das Angebot im Film „The Passion“ mitzuwirken. Es war für ihn enttäuschend, dass er nur diese kurze Rolle des Barabbas spielen sollte, lieber wäre ihm Petrus gewesen. Widerwillig nahm er aber die Rolle an. „Schließlich wollte ich ja viel Geld verdienen, berühmt werden und in die Zeitungen kommen.“
Aber die Dreharbeiten wurden für ihn zur großen Gnade. Er erzählt: „Von Mel Gibson hatte ich Anweisung, nicht eher auf Jesus zu schauen, bis ich am Schluss meiner Szene, von den Ketten befreit, die Stufen des ‚Prätoriums‘ hinabsteigen würde. Erst dann sollte ich, Barabbas, auf diesen armen zerschundenen Unbekannten schauen, der an meiner Stelle nun in den Tod gehen musste … Als ich also die erste Stufe hinunterging, spürte ich plötzlich etwas wie einen leichten Ruck, zusammen mit dem Empfinden von Wärme an meiner rechten Schulter. Unwillkürlich drehte ich mich um … und war vom Blick des Jesus-Schauspielers, der mich nun traf, zutiefst überrascht und verwirrt! Ich fand darin nichts von all dem, was ich erwartet hatte, keinerlei Wut oder Klage. In seiner enormen Tiefe lagen vielmehr Milde, Annahme und Barmherzigkeit, ein Schleier von Liebe und Sorge um mich, Barabbas, und meinen verkommenen Zustand, das alles zusammen und in einer Weise, wie ich in meinem Leben nie zuvor angeblickt worden war! Es war ein starkes, unbeschreibliches Empfinden, das in meinem Herzen eine plötzliche Veränderung bewirkte. Und was beim Film oft mühsam ist, nämlich dieselbe Szene immer und immer wieder zu drehen, wurde für mich zur Chance, diesen Blick, der jedes Mal eindringlich war, zu vertiefen und tief aufzunehmen; den Blick eines Schauspielers, aber in ihm wohnte Gott! Ja, in diesem Blick begegnete mir der Blick Jesu.“ … „Das war für mich etwas so Gewaltiges, dass mir das Herz davon heute noch vor Rührung und Betroffenheit übergeht.“ … „Immer wieder sah ich mir Die Passion Christi an, die für mich zum Katechismusunterricht wurde. Vor allem die Szene vom Letzten Abendmahl ließ mich nicht los …
An einem gewissen Punkt erlebte ich die Sehnsucht, ja die dringende Notwendigkeit, die hl. Eucharistie zu empfangen. Umso größer war der Schmerz, darauf verzichten zu müssen, da ich mit einer Frau zusammenlebte, mit der ich nicht verheiratet war. Diese ungeheure Anziehungskraft brachte mich schließlich dazu, meine selbstgebastelten Ansichten zu überdenken: Noch im November desselben Jahres 2003 heirateten wir kirchlich. Seitdem haben meine Kinder einen Papa, der ein bisschen ruhiger, sanfter und lebensfroher ist. In meinem Schauspielberuf dagegen suche ich nach Wegen, dem Herrn und dem Glauben zu dienen, und das erfüllt mich mit riesengroßer Freude.“