Der Philosoph Valentin Tomberg (1900-1973), der auf seiner Suche nach der Wahrheit zum katholischen Glauben fand, beschreibt seine Erfahrung in folgender Weise:
“Der Weg des Hermetismus (=Thomberg versteht darunter das aufrichtige Suchen nach Wahrheit und Weisheit), so einsam und intim er auch ist, umfasst authentische Erfahrungen, aus denen folgt, dass die römisch-katholische Kirche in der Tat ein Verwahrer der christlichen geistlichen Wahrheit ist, und je mehr man auf dem Weg der freien Erforschung dieser Wahrheit voranschreitet, desto mehr nähert man sich der Kirche. Früher oder später erfährt man unweigerlich, dass die spirituelle Realität – mit einer erstaunlichen Genauigkeit – dem entspricht, was die Kirche lehrt: dass es Schutzengel gibt; dass es Heilige gibt, die aktiv an unserem Leben teilnehmen; dass die Heilige Jungfrau Maria real ist und dass sie fast genau so ist, wie sie von der Kirche verstanden, verehrt und dargestellt wird; dass die Sakramente wirksam sind und dass es sieben – und nicht zwei, drei oder gar acht – davon gibt; dass die drei heiligen Gelübde – Gehorsam, Keuschheit und Armut – in der Tat das Wesen aller authentischen Spiritualität ausmachen; dass das Gebet ein mächtiges Mittel der Nächstenliebe ist, sowohl im Jenseits als auch hier unten; dass die kirchliche Hierarchie die himmlische hierarchische Ordnung widerspiegelt; dass der Heilige Stuhl und das Papsttum ein Geheimnis göttlichen Wirkens darstellen; dass Hölle, Fegefeuer und Himmel Realitäten sind; dass schließlich der Meister selbst – obwohl er alle liebt, Christen aller Konfessionen wie auch alle Nichtchristen – seiner Kirche treu bleibt, da er dort immer präsent ist, da er die Gläubigen dort besucht und seine Jünger dort unterweist. Der Meister ist dort immer auffindbar und zugänglich.”
Für den aufrichtigen Sucher der Wahrheit erfüllt sich immer, was der Herr gesagt hat: “Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme”(Joh18,37).