Der hl. Kardinal John Henry Newman schreibt über Maria:
“Als Jesus zu predigen begann, zog sich seine Mutter zurück; sie mischte sich nicht in sein Werk ein; ebenso begann sie nicht zu lehren und zu predigen, nachdem Jesus in den Himmel zurückgekehrt war; sie setzte sich auch nicht auf den päpstlichen Stuhl; sie nahm am priesterlichen Dienst nicht teil; sie beschränkte sich darauf, ihrem Sohn demütig in der von den Aposteln täglich gefeierten Messe zu begegnen. Die Apostel sind nun ihre Diener im Himmel, aber auf Erden waren sie ihre Oberen in der Kirche.
Selbst damals, nach ihrem Tod und dem der Apostel, als sie Königin wurde und zur Rechten ihres Sohnes Platz genommen hatte, wandte sie sich nicht an das gläubige Volk, damit es ihren Namen bis an die Enden der Erde bekannt mache und die Welt auf sie blicke, sondern sie wartete geduldig auf den Zeitpunkt, an dem ihre Glorie dazu beitragen konnte, der Glorie ihres Sohnes zu dienen.
Als man gegen ihre Verehrung Einwände vorbrachte, hat sie geduldig auf den Tag gewartet, an dem man ihr ihre Rechte nicht mehr streitig machte; ja, sie hat bis heute gewartet, um endlich … die prächtigste ihrer Kronen zu erhalten, indem man unter dem Jauchzen der ganzen Kirche, die Unbefleckte Reinheit ihrer Empfängnis anerkennt.”