Am 7. März 2021 starb in einem Spital in Madrid die 10-jährige Teresita Castillo de Diego an einem Hirntumor. Sie starb im „Ruf der Heiligkeit“. Ihr Tod berührt inzwischen viele Menschen in Spanien und darüber hinaus.
Der Bischofsvikar von Madrid, Pater Angel Camino Lamelas berichtet: „Am Welttag der Kranken, am 11. Feb. 2021, feierte ich die heilige Messe wie jedes Jahr im Krankenhaus. Anschließend wollte ich einigen Kranken die Kommunion bringen und die Krankensalbung spenden. Der Krankenhauspfarrer erzählte mir von Teresita. Als ich in ihr Zimmer kam, … schaute ich auf das Mädchen. Der Kopf war verbunden, aber ich konnte ihr Gesicht sehen. Mich überraschte, dass dieses kindliche Gesicht wie die Sonne strahlte. Dann sagte sie mir: ,Ich bete, damit viele Kinder Jesus kennenlernen'“. Teresita offenbarte ihm auch, dass sie Missionarin werden möchte. Der Bischof ernannte sie daraufhin spontan zur Missionarin und ließ ihr auch eine Urkunde zukommen, die dies bestätigte. Diese Beauftragung durch den Bischof gab ihr große Kraft für die letzten Wochen ihres Leben. Sie hatte schon lange immer wieder unter starken Kopfschmerzen zu leiden. Sie sagte: „In diesen Tagen meiner Krankheit opfere ich mein Leiden für die Menschen auf. Zum Beispiel für jemanden, der krank ist, für die Priester.“ „Ich glaube, dass ich dadurch Missionarin werden kann.“ Teresitas Mutter sagt: „Ich verstand, dass sie ihre Mission mit der Aufopferung ihres Leidens verband.“
Teresita war mit drei Jahren aus Sibirien gekommen und in Spanien adoptiert worden. Ihre Mutter erinnert sich: „Sehr bald kam sie mit meinem Mann und mir täglich in die Kirche. Nach der Messe ging Teresita immer in die Sakristei, um den Priester zu begrüßen. Und sie begrüßte alle, denen sie begegnete, weil sie sehr gesellig war.“ 2015 war der Tumor entdeckt und durch Operation und Chemo behandelt worden. Zunächst schien alles unter Kontrolle zu sein, doch ab Ende 2018 begann der Tumor wieder zu wachsen. Es folgten einige Therapien, ehe Teresita im Januar 2021 wieder ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Zu einer Operation kam es nicht mehr wegen verschiedener Komplikationen.
Teresitas Wunsch, Missionarin zu werden, erwachte in ihr, als sie einen Film über die hl. Mutter Teresa von Kalkutta gesehen hatte. „Ich möchte andere zu Jesus mitnehmen, die Kinder, die ihn nicht kennen, damit sie in den Himmel kommen und dort immer, immer glücklich sind.“ Sie verstand es als ihre Mission, „immer von Jesus zu sprechen und Freude zu geben“.
Ihre Mutter berichtet: „Als sie im Mai 2019 die Erstkommunion empfing, fragte ich sie: ‚Was hast Du bei der Kommunion empfunden?‘ Teresita antwortete: ‚Ich fühlte, dass Gott mich liebt und mich in den Himmel einlädt‘.“
Der Bischofsvikar berichtet, dass seit ihrem Tod Dutzende Zeugnisse von Gläubigen und Nicht-Gläubigen bei ihm eingegangen seien, die vom Glaubensbeispiel Teresitas berührt sind. Teresita beginnt schon missionarisch zu wirken, denn bis zu ihrem Tod war es ihr größter Wunsch, Missionarin für Jesus zu sein.