Am 15. September feiert die Kirche den Gedenktag der Schmerzen Mariens. Der greise Simeon hat bei der Darstellung Jesu im Tempel der Gottesmutter angekündigt, dass ihre Seele ein Schwert durchdringen wird. Dies hat sich am Kalvarienberg erfüllt, als sie unter dem Kreuz stand und mit Jesus alle Leiden mitgetragen hat, die Jesus für uns auf sich nahm. Den Schmerz des Lanzenstiches, mit dem das Herz Jesu durchbohrt wurde, hat sie im Herzen verspürt, da Jesus ja schon tot war.
So ist Maria zur Miterlöserin und Vermittlerin aller Gnaden geworden. Papst Benedikt XV. (1918) begründet das: „So wie sie litt und fast mit ihrem leidenden und sterbenden Sohn starb, so verzichtete sie für die Rettung der Menschen auf ihre Rechte als Mutter auf diesen Sohn und opferte ihn auf, um die göttliche Gerechtigkeit zu besänftigen, sodass gerechterweise gesagt werden kann, dass sie zusammen mit Christus das Menschengeschlecht erlöst hat. Aus diesem Grund werden offensichtlich all die verschiedenen Gnaden des Schatzes der Erlösung auch durch die Hände der Schmerzensmutter verteilt” (Apostolisches Schreiben Inter sodalicia, 22. März 1918).
In diesen beunruhigenden Zeiten, die viele Leiden mit sich bringen, kann unser Vertrauen in die Hilfe der Gottesmutter nicht groß genug sein. Als Schmerzensmutter kennt sie unsere Nöte und kann uns trösten. Da sie als Miterlöserin und Mittlerin aller Gnaden auch unsere Königin ist, dürfen wir nicht vergessen, dass Gott ihr die Aufgabe übertragen hat, in die Geschichte einzugreifen und sich dem Handeln des Teufels zu widersetzen. Denken wir an die vielen Einladungen zu Gebet, Opfer, Bekehrung und zur Weihe an ihr unbeflecktes Herz, die sie in ihren Erscheinungen an uns gerichtet hat.