Jedes Jahr erinnert uns die Kirche mit dem Fest Allerheiligen an die Gemeinschaft der Heiligen. Dazu gehören auch die Armen Seelen im Fegefeuer, die ja früher oder später nach ihrer Läuterung zu den Heiligen im Himmel gehören werden. Es ist wichtig, dass wir uns die Glaubenslehre über die jenseitige Läuterung vor Augen halten. Im Katechismus steht:
“Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können. Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist, Purgatorium, d.h. Fegefeuer. … Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer dargebracht, damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können. Die Kirche empfiehlt auch Almosen, Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen“ (KKK 1030f).
Worin besteht diese Läuterung? Man könnte das Leiden der Armen Seelen mit dem “Heimweh” vergleichen, das für manche Kinder ein großer seelischer Schmerz ist, der fast nicht zu lindern ist, solange sie fern von zu Hause sind. Die Seelen im Fegefeuer werden durch dieses “Heimweh nach Gott” geläutert, damit ihre Liebe zu Gott vollkommen wird. Die Seelen werden in der Liebe Christi, durch sein Opfer am Kreuz, vollendet. Wir können ihr Heimweh lindern, indem wir ihnen diese Erlöserliebe Christi zuwenden, durch unser Gebet und Opfer, durch die Aufopferung der heiligen Messe und durch die Ablässe, die uns die Kirche gewährt. Vergessen wir die Armen Seelen nicht! Sie warten auf unsere Hilfe.