Kein Opfer meinerseits kann die Liebe Christi aufwiegen

Die kroatische Schauspielerin Edita Majic (Jg. 1970) machte in den 90er Jahren eine sehr erfolgreiche Karriere und erregte mit ihrem Talent und ihrer Schönheit große Aufmerksamkeit. Doch 2004 verließ sie die Theater- und Filmwelt und führte seitdem ihr Leben als Karmelitin im Kloster St. Joseph in der spanischen Stadt Avila, dem ersten Kloster, das die hl. Teresa von Avila 1562 gegründet hatte und das noch nach der ursprünglichen Regel geführt wird: sie haben keine Heizung in ihren Räumen, kein warmes Wasser, und sie schlafen in Zellen auf Strohbetten und fasten und beten die meiste Zeit des Jahres.

Viele Menschen konnten ihren Weg nicht verstehen, aber für sie war es der Weg, den Gott sie geführt hat. Sie berichtet: Sie wurde zwar getauft, führte aber während ihrer Jugend kein christliches Leben und reduzierte ihren Glauben auf die Pflege von Familientraditionen. “Als Kind und Teenager mochte ich die Kirche und den Gottesdienst überhaupt nicht und habe die Firmung erst nach meiner Bekehrung empfangen”.

Trotz ihrer zunehmenden künstlerischen Erfolge verspürte Edita in ihrem Leben einen Zustand innerer Leere. Sie war umgeben von Bewunderern und Freunden, aber sie spürte, dass viele Menschen sich nicht so sehr für sie selbst interessieren, sondern für ihre Position und Popularität und dass sie die Freundschaft mit ihr für ihre eigene Karriere nutzten.

In ihrer Heimatstadt Split ging sie mit ihrer Mutter regelmäßig in die Kirche. Edita erinnert sich, dass sie in den Momenten der größten Enttäuschung und des Stresses unbewusst gespürt hat, dass Gott ihr hilft und einen völlig neuen Lebensplan für sie vorbereitet. So wurde ihr immer klarer, dass die Schauspielerei nicht der Hauptweg ihres Lebens sein könne. Nach und nach zog sie sich von lukrativen Theater- und Filmangeboten zurück. Sie begann, die Heilige Schrift und die Schriften von Johannes vom Kreuz und Teresa von Avila zu lesen. Bald fing sie an, zur Anbetung in ihre Pfarrkirche zu gehen. “Irgendwann musste ich mich für einen Wechsel entscheiden. Es war schwierig für mich, mit dem Rauchen aufzuhören, nicht mehr jedes Wochenende zu nächtelangen Partys mit den Zagreber Bohemiens zu gehen.” In den letzten zwei Jahren vor ihrem Eintritt in den Karmel besuchte sie jeden Tag die hl. Messe, betete den Rosenkranz und hielt Anbetung vor dem Allerheiligsten. “Ich bin nur ein gewöhnlicher Sünder, dem Gott gnädig war. Es ist kein Verdienst, dass ich Karmelitin geworden bin, kein Opfer meinerseits kann die Liebe Christi zu mir aufwiegen.”