Dieses ungewöhnliche Holzkruzifix befindet sich in der Kirche San Juan aus dem 12. Jahrhundert auf dem Jakobsweg im Dorf Furelo in der Nähe von Melide, Galicien. Die Statue hat den Namen ‘Cristo de la Mano Tendida’ (Christus mit der ausgestreckten Hand).
Dazu wird von einer Generation zur anderen folgende Geschichte überliefert, die uns das Erbarmen Jesu mit reuigen Sündern zeigt:
Unter dem Kreuz beichtete ein Mann in aufrichtiger Reue seine zahlreichen schweren Sünden. Der Priester gab ihm die Lossprechung, bat ihn aber, in Zukunft nicht rückfällig zu werden. Der Mann war darum bemüht und blieb eine Zeitlang seinem Versprechen treu. Dann aber wurde er schwach. Wieder sprach ihn der Priester im Namen Gottes von seinen Sünden los.
Als es dann aber die Gewohnheit einerseits und die menschliche Schwäche andererseits mit sich brachten, dass er wiederum schuldig wurde, zweifelte der Priester an der Echtheit seiner Reue und wollte ihm die Lossprechung verweigern. In diesem Augenblick habe der Gekreuzigte seine Hand vom Nagel gelöst und zeichnete über jenen Mann das Zeichen der Lossprechung.
Dann aber wandte er sich dem Priester zu und sagte ihm: “Du hast dein Blut nicht für ihn vergossen! Ich habe mein Leben für diesen meinen Sohn gegeben, wenn du ihm also nicht die Absolution erteilst, werde ich ihn lossprechen.”