Am So. 19. Oktober 2008 wurden in der er Basilika von Lisieux Louis und Zelie Martin, die Eltern der heiligen Theresia von Lisieux gemeinsam als Ehepaar selig gesprochen.
Bei der Feier wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie aufgrund ihres beispielhaften Lebenswandels selig gesprochen worden seien und nicht, weil sie die Eltern einer Heiligen sind.
Beide Eheleute wollten ursprünglich in einen Orden eintreten. Zélie wollte bei den „Töchtern der Barmherzigkeit“ in Le Mans eintreten. Aber die Oberin sage ihr, das sei nicht der Wille Gottes. Sie war enttäuscht über diese Ablehnung und wie sie später in einem Brief bekannte, betete sie deshalb: „Mein Gott, ich werde in den Stand der Ehe treten, um deinen heiligen Willen auszuführen. Dann bitte ich dich aber, schenke mir viele Kinder, und sie sollen dir geweiht sein.“ Louis erlernte das Uhrmacherhandwerk, er wollte bei den Augustinern eintreten. Aber die Voraussetzung für den Eintritt war das Latein. Er begann ein Sprachstudium musste es jedoch aufgrund einer Krankheit abbrechen.
Die beiden lernten einander 1858 kennen. Zélie erzählte, dass sie sehr stark beeindruckt war, als sie Louis zum ersten Mal sah. Sie vernahm eine innere Stimme: „Diesen da habe ich für dich vorbereitet“.
Louis und Zélie heirateten drei Monate nach ihrer ersten Begegnung. Sie beabsichtigten, nach dem Vorbild des heiligen Josef und der Jungfrau Maria wie Bruder und Schwester zusammenzuleben. Zehn Monate gemeinsamen Lebens in völliger Enthaltsamkeit führten sie zu einer tiefen seelischen und geistlichen Vereinigung. Erst der Rat ihres Beichtvaters und der Wunsch, dem Herrn Kinder zu schenken, veranlassten sie zum Abbruch dieser heiligen Erfahrung. Zélie schrieb später an ihre Tochter Pauline: „Ich für mich wollte viele Kinder haben, um sie für den Himmel zu erziehen“.
In den folgenden Jahren schenkte ihnen Gott neun Kinder. Zélie schrieb: „Wir lebten nur noch für unsere Kinder, das war unser ganzes Glück, und wir haben es nur in ihnen gefunden.“ Doch dieses Kindersegen war überschatte durch das Kreuz. Vier ihrer Kinder starben schon als kleine Kinder. Auch das intensive eheliche Glück der Martins sollte nicht sehr lange dauern – nur 19 Jahre, denn Zélie starb am 28. Aug. 1877 mit 46 Jahren an einer Tumorerkrankung, die sie sich durch einen Sturz zugezogen hatte.
Für Louis Martin war dies eine schwere Prüfung, die tief sein Herz traf. Er führte die in der Harmonie einer vollkommenen Liebe begonnene Aufgabe weiter: die Erziehung seiner fünf Töchter. Aber auch sie musste er loslassen, denn in den Jahren von 1882 bis 1888 traten alle seine Töchter, darunter auch die hl. Theresia ins Kloster ein. Als er sich von seiner Tochter Céline verabschiedete, sagte er: „Komm, treten wir zusammen vor das Allerheiligste, um dem Herrn dafür zu danken, dass er mir die Ehre erweist, alle meine Kinder zu nehmen.“
Die Frucht Ihrer Liebe
Die hl. Theresia mit 8 Jahren.
Ihr Vater nannte sie: „kleine Königin“. Thérèse wurde 1873 geboren, sie war 4 Jahre alt, als ihre Mutter starb. Mit 15 Jahren trat sie in das Karmelitinnenkloster von Lisieux ein, wo sie mit 24 Jahren starb. 1925 wurde sie heilig gesprochen und 1997 von Papst Johannes Paul II. zur Kirchenlehrerin erhoben.