Als ich meine Augen öffnete, sah ich alles

Vom 1.-6. August des vergangenen Jahres 2023 fand in Lissabon der 37. Weltjugendtag statt. An der Abschlussmesse mit dem Papst am 6. Aug. nahmen etwa 1,5 Millionen Menschen teil.

In der Stadt Alcobaça, die etwa 40 km von Fatima und 120 km von Lissabon entfernt ist, war eine Gruppe von 300 Jugendlichen aus Spanien untergebracht, die zu Jugendclubs des Opus Dei und anderen kirchlichen Organisationen gehörten. Unter ihnen war auch die 16-jährige Jimena. Ihr besonders Schicksal war, dass sie seit zweieinhalb Jahren durch eine Augenkrankheit fast blind war. Sie hatte nur mehr 5% Sehkraft. Alle ärztlichen Behandlungsversuche waren erfolglos geblieben. Sie hatte schon begonnen, die Blindenschrift zu lernen. Es war ein Kreuzweg für Jimena und auch ihre Eltern. Trotzdem nahm sie voller Hoffnung am Weltjugendtag teil. Sie setzte ihr ganzes Vertrauen auf die Hilfe der Gottesmutter.

Denn bei einer persönlichen Wallfahrt vor wenigen Wochen zum Bild Unserer Lieben Frau vom Berg Karmel in Rincón de la Victoria, einer kleinen Stadt bei Malaga, hatte Jimena beim Beten des Rosenkranzes plötzlich das Gefühl, dass Maria sie bitte, vom 28. Juli bis zum 5. August eine Novene zu beten. Jimena und ihr Vater beschlossen, eine Novene zu “Maria Schnee” zu beten, denn am 5. Aug. feiert die Kirche das Fest der “Weihe der Basilika Maria Maggiore in Rom”, also das Fest “Maria Schnee”.

Jimena lud auch Verwandte und Freunde ein, mitzubeten und sie bat diese, auch weitere Menschen dazu einzuladen. Über die sozialen Medien und Freundeskreise verbreitete sich die Bitte rasch. Und am Ende war “die Sache fast aus dem Ruder gelaufen”, wie Jimenas Vater sagte, denn schließlich waren es Tausende, die mit Jimena und ihrer Familie diese Novene um Heilung beteten.

Am 5. August war Jimena zusammen mit ihrer Gruppe noch in Alcobaça, wo sie während der Weltjugendtage untergebracht waren. Als sie aufstand, war es wie immer: Sie sah nur vollkommen verschwommen, alles war dunkel. Trotzdem war sie sehr aufgewühlt, denn sie fühlte etwas Besonderes. Es war der letzte Tag der Novene. Wird etwas geschehen? Noch vor der hl. Messe, die die Gruppe am späten Vormittag in der Pfarrkirche feiern wollte, ging Jimena zur heiligen Beichte, “zur tiefsten und besten Beichte meines Lebens”, wie sie sagte. Dann besuchte sie mit Hilfe ihrer Freunde die heilige Messe in der Pfarrkirche.

“Nachdem ich die Kommunion empfangen hatte, saß ich auf der Kirchenbank und fing an, sehr zu weinen, weil es der letzte Tag der Novene war und ich in diesem Gebet so sehr um Heilung gebeten hatte,” erzählt Jimena. “Ich hielt die Augen nach der Kommunion lange verschlossen, weil ich Angst hatte, sie zu öffnen. Doch als ich meine Augen öffnete, sah ich alles. Ich sah den Altar, ich sah den Tabernakel. Und ich sah viele meiner Freunde, die mit mir gekommen waren. …” Jimena konnte es gar nicht fassen, was mit ihr geschehen war.

Am Schluss der hl. Messe erzählte sie unter Tränen allen Jugendlichen, was Maria für sie getan hatte und las allen das Novenengebet zur Muttergottes vor. Es brach großer Jubel aus. In einer Whats-App Sprachnachricht dankt sie allen, die mitgebetet hatten: “Ich bin über-, überglücklich … der 5. August ist mein neuer Geburtstag, weil mir die Gottesmutter an diesem Tag ein großes Geschenk gemacht hat, das ich nie vergessen werde! Also, vielen Dank an alle, die so viel für mich gebetet haben.”