Pater Pedro Arrupe, der frühere General des Ordens der Jesuiten erzählt in einem Büchlein an die Jugend, dass er seine Berufung in Lourdes während der Sakramentsprozession gefunden haben.
Er sagt: „Mein erstes eucharistisches Erlebnis hängt mit meiner Berufung als Jesuit zusammen. Während einer Prozession mit dem Allerheiligsten in Lourdes wurde ich auf dem Platz vor der Basilika Zeuge eines Wunders. Kurz vor Beginn der Prozession mit dem Allerheiligsten ging eine Frau in mittleren Jahren, die einen Rollstuhl vor sich herschob, an uns vorüber. Es war ein junger Mann von etwa 20 Jahren, der von der Kinderlähmung ganz verkrüppelt war. Seine Mutter betete laut den Rosenkranz, und von Zeit zu Zeit seufzte sie: «Heiligste Maria, hilf uns!» Es war eine ergreifende Szene. Der Augenblick kam, wo der Bischof den jungen Kranken mit der Hostie segnete. Dieser schaute mit dem gleichen Vertrauen zur Monstranz hin, mit dem der Lahmgeborene im Evangelium zu Jesus aufschaute. Der Bischof machte mit der Monstranz das Zeichen des Kreuzes, da erhob sich der junge Mann geheilt von seinem Rollstuhl. Die Umstehenden schrien voller Freude. «Ein Wunder! Ein Wunder!» . Der Herr hatte ihn wirklich geheilt.
Ich bin unfähig, euch jetzt zu schildern, was ich in jenen Momenten fühlte und dachte. Ich kam von der medizinischen Fakultät in Madrid, wo ich so manche ungläubige Professoren und Kameraden kannte, die sich über Wunder nur lustig machten. Nun war ich aber Augenzeuge eines wirklichen Wunders geworden, das Jesus Christus in der Eucharistie gewirkt hatte. Ich freute mich grenzenlos.
Ich kehrte nach Madrid zurück. Die Bücher fielen mir aus der Hand. Die Vorlesungen und Experimente, die mich vorher so begeistert hatten, kamen mir öde vor. Meine Kameraden fragten mich: «Was ist mit dir los? Du hast ja deinen Kopf verloren!» ja, ich war tatsächlich außer mir, dachte ich doch nur noch an die zum Segnen erhobene Hostie und an den gelähmten jungen, der aus dem Rollstuhl sprang. Drei Monate später trat ich ins Noviziat der Gesellschaft Jesu in Loyola ein.