Geschichte

Gründung des Kapuzinerklosters Bregenz

Im Jahre 1603 bemühten sich die Bregenzer um die Ansiedlung des damals noch jungen Zweiges der franziskanischen Ordensfamilie, der Kapuziner. In Italien blühte der Orden schon fast ein Jahrhundert. Aber erst vor wenigen Jahren waren die Patres und Brüder “trans Alpes” über die Alpen gekommen und hatten in der Schweiz (Altdorf), in Frankreich (Paris) und in Tirol (Innsbruck) segensreich zu wirken begonnen.

In Bregenz bestand schon über ein Jahrzehnt eine Raststation für durchreisende Brüder, die “alte Schuel”. Bei diesem Anlass wurden sie mit den Bürgern bekannt; durch ihre freundliche Art und ihr seelsorglicher Eifer gewannen sie viele Freunde in der Stadt und in der Umgebung bis weit hinein in den Bregenzerwald.

Auf Drängen der Stadtväter und der Bevölkerung wurde nach zähen Verhandlungen mit den Ordensobern und kirchlichen Stellen die Erlaubnis zum Bau von Kloster und Kirche erteilt. Reichliche Spenden aus Stadt und Land, besonders vom Stift Mehrerau, ermöglichten in den Jahren 1635/36 die Errichtung des Konvents.

Selbst eine bösartige Pestseuche, die über 1000 Opfer forderte, konnte dem Eifer am Werk nicht Einhalt gebieten. 1639 vollendete der damals noch kaum bekannte Meister Jakob Khuen den Bau. Es ergab sich, dass der Weihbischof Sebastian Müller von Augsburg, ein gebürtiger Bregenzer, am 9. Oktober 1639 im Auftrag des Diözesankapitels von Konstanz die hl. Weihe feierlich vornehmen konnte.

Geschichte der Kirche St. Antonius

Von Anfang an zeichnete das Kirchlein franziskanische Einfachheit aus. Jedoch gerade diese dürfte so viele aus nah und fern anziehen. Dazu kam noch, wie die Chronik vermerkt, dass der Kirchenpatron, St. Antonius von Padua, sich vom ersten Tag an als zuverlässiger Helfer in allen Nöten erwies. Viele Mirakel und Miranda, also Wunderbares und Staunenswertes, trugen seinen Ruf ins ganze Land um den Bodensee. Selbst Calvinisten und Protestanten nahmen seine Hilfe, und zwar mit gutem Erfolg, in Anspruch.

Während des Schweden-Einfalls 1647 bot das Kirchlein hunderten verängstigten Frauen und Kindern Asyl und Obdach, während im Kloster verwundete Soldaten und Landstürmer Hilfe und Pflege fanden.
Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Innenausstattung natürlich mancherlei Veränderung. Die Kirche war ursprünglich mit Altären der sogenannten „Kapuziner- Renaissance“ ausgestattet. In den Sechziger- Jahren des 19. Jhd. wurden diese Altäre durch neugotische, vom Kapuzinerbruder Wenzel von Bregenz geschnitzte Altäre, ersetzt.

Seine jetzige Gestaltung erhielt das Gotteshaus in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Vom Juli bis Oktober 2002 wurden die Kirche innen gründlich renoviert. Bei der Renovierung in den sechziger Jahren des 20 Jahrhunderts wurden die geschnitzten Altäre entfernt und die Kirche in der jetzigen Form gestaltet.

St. Antonius Kirche als geistliches Zentrum heute

Rund 360 Jahre haben die Kapuziner in Bregenz und weit darüber hinaus segensreich gewirkt. Sie wurden damals nach Bregenz geholt, weil sie auf die Bregenzer durch ihren vorbildlichen Lebenswandel, durch ihr Gebet, als Prediger, Beichtväter und Seelsorger einen tiefen Eindruck gemacht haben. Das Kloster und die Kirche wurden zu einem bedeutsamen geistlichen Zentrum.

Im Jänner 1996 mußten die Kapuziner Bregenz verlassen. Kloster und Kirche blieben aber in ihrem Besitz. Das Kloster wurde durch die Initiative des „Freundeskreises der Schwestern der heiligen Klara und der Kapuziner“ von 1999 – 2001 renoviert. Die franziskanische Gemeinschaft der „Schwestern der hl. Klara“ bewohnt seit 2001 das Kloster.

Die Klosterkirche wurde 1996 von Bischof Klaus Küng als Rektoratskirche errichtet und zur Weiterführung der Seelsorge den Priestern der geistlichen Familie „des Werkes“ anvertraut, die im nahe liegenden Kloster Thalbach ihren Sitz hat.

Durch die Feier der Wochentags- und Sonntagsgottesdienste, die wöchentliche Beichtgelegenheit, die Feier des Herz-Jesu-Freitags, durch Vorträge und Einkehrtage im angeschlossenen Bruder-Benno-Raum …  wird das geistliche Erbe, das uns mit der Kapuzinerkirche St. Antonius gegeben ist, weiter gepflegt.

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