Die Lossprechung von ihren Sünden

Pater Tim Deeter erzählt: »Es war in der Zeit, als ich täglich die Kranken eines Spitals in der Nähe meiner Pfarrei in den USA besuchen ging. Eine Frau, die im Koma lag, stand immer auf meiner Liste.

Eines Tages, als ich eine große Anzahl von Kranken zu besuchen hatte, sagte ich mir: “Ich werde diese Frau von meiner Liste streichen; es hat keinen Sinn, sie zu besuchen, denn sie kann nicht mit mir sprechen.” Doch während ich die anderen Kranken besuchte, fühlte ich mich gedrängt, trotzdem zu ihr zu gehen. Ich setzte mich daher an ihr Bett und begann die gewohnten Einleitungsworte: “Ich bin Pater Tim, heute ist es Montag, usw… ” Am Schluss dachte ich jedoch: “Das hier ist wirklich sinnlos. Sie kann nicht antworten. Ich verliere nur meine Zeit. Ich werde nicht mehr wiederkommen und sie von meiner Liste streichen!” Da erfasste mich plötzlich ein Gedanke, der nicht von mir war: “Diese Frau braucht die Lossprechung von ihren Sünden!”

In der Tat, sie konnte nicht beichten, denn sie war im Koma. Da beugte ich mich wieder über sie und flüsterte ihr zu: “Wenn Sie einige Sünden begangen haben, für die Sie noch keine Lossprechung erhalten haben, dann legen Sie sie jetzt dem Herrn in Ihrem Herzen offen dar, dann werde ich mit Ihnen den Reueakt sprechen.” Ich wartete einige Minuten, sprach dann den Reueakt und gab ihr die Lossprechung. Während ich mich wieder auf meinem Stuhl setzte, erhob sich die Frau plötzlich auf ihrem Bett! Ohne mich anzuschauen, richtete sie ihre Augen auf das Kreuz, das an der Wand hinter mir befestigt war. Sie öffnete ihre Arme weit, und das Gesicht erstrahlte in einem schönen Lächeln, und sie rief: “Jesus!” Dann fiel sie zurück und starb. Ich drehte mich hastig um, um zu sehen ob Jesus da wäre, aber ich sah ihn nicht.

Er war für sie gekommen, auf mein Priesterwort im Sakrament der Beichte hin, und er hatte sie mit sich genommen!

Ihr seht wie wichtig die Sakramente sind! Wenn Gott euch aufruft sie zu empfangen, dann verschiebt es nicht auf später, denn wer weiß, ob ihr morgen noch lebt!«

 

Das Blut der Märtyrer ist der Same für neue Christen

Das Blut der Märtyrer ist der Same für neue Christen. Diesen Zusammenhang haben die Christen in der Verfolgungszeit der ersten drei Jahrhunderte erfahren. Das Zeugnis eines Bekehrten unserer Tage zeigt uns, wie dies auch heute noch geschieht.

“Ich heiße Jean-Pierre, bin verheiratet, Vater von drei Kindern und Großvater von drei kleinen Enkeln. Ich wurde getauft und gefirmt. Als Jugendlicher verlor ich den Glauben. Am 15. Februar 2015 tauchte im Internet ein Video auf, das die Hinrichtung von 21 koptischen Christen durch Islamisten zeigte. Beeindruckt von ihrem Mut begann ich über meine Beziehung zu Gott nachzudenken! (…)

Ich spürte, dass ich eine Wahl zu treffen hatte: an Jesus glauben oder nicht. Drei oder vier Monate lang wirbelten die Fragen in meinem Kopf herum. Dann begann ich zu beten. Ich vervielfachte meine Recherchen im Internet, ich war begierig darauf, Zeugnisse zu hören… dass man mir von Jesus erzählte.

So entdeckte ich, dass die Jungfrau Maria in Laus (Frankreich) erschienen ist “für die Bekehrung der Sünder”. Ich schlug meiner Frau vor, das Heiligtum in Laus zu besuchen und auf den Spuren von Benoîte Rencurel zu gehen, der die Muttergottes von 1664 bis 1718 erschienen ist. An jenem Tag, dem 25. Juni 2015, habe ich mich mit dem Herrn versöhnt, in der Beichte. Sicher dank eines kleinen Anstoßes vonseiten der Gottesmutter, die zu Benoîte gesagt hat: „Ich habe diesen Ort von meinem Sohn für die Bekehrung der Sünder erbeten, und er hat ihn mir gegeben.”

 

Martyrium – Blick in den Himmel

Aus der schrecklichen Verfolgungszeit der Katholiken durch die anglikanischen Protestanten im 16. Jahrhundert wird uns folgendes berichtet:

Roger Warren, ein Weber aus der englischen Grafschaft Lancaster, wurde zum Galgen verurteilt, weil er katholischen Priestern geholfen und sie beherbergt hatte. Man legte ihm den Strick um den Hals, aber als man die Leiter entfernte, zeriss der Strick und Warren fiel zu Boden. Nach einigen Augenblicken kam er wieder zu sich. Er kniete nieder und betete still. Seine Augen schauten zum Himmel, und sein Gesicht strahlte vor Freude.

Der Hauptmann bot ihm noch einmal die Freiheit an, wenn er seinem Glaube absage. Warren erhob sich und sagte: “Ich bin der gleiche wie vorher, immer noch bereit, für Jesus Christus zu sterben. Mach mit mir, was ihr wollt.” Und er beeilte sich, die Leiter wieder zu besteigen. Der Hauptmann rief: “Warum so große Eile?” Darauf Warren: “Hättet ihr gesehen, was ich eben gesehen habe, würdet ihr es genauso eilig haben zu sterben wie ich.” Der Henker legte ihm ein festeres Seil um und zog die Leiter zurück. So starb der Märtyrer Roger Warren.

 

Ich bin Christ – das Zeugnis eines Märtyrers

Aus dem 3. Jahrhundert sind uns verschiedene Protokolle von Prozessen erhalten, die in der Verfolgungszeit gegen Christen geführt wurden. Von einem Märtyrer mit Namen Sanctus wird uns berichtet, dass der Richter ihn nach seinem Namen, nach seiner Abstammung und seiner Heimat fragte. Auf jede dieser Fragen hat er nur die Antwort gegeben: “Ich bin ein Christ!” Das feste Bekenntnis dieses Christen im Angesicht des Todes hat sogar seine Verfolger in Erstaunen versetzt.

Am Zeugnis dieses Märtyrers kann uns bewusst werden, was es heißt, getauft zu sein. Denn in der Taufe sind wir zu einem neuen Leben geboren worden.

1.) Durch die Taufe tragen wir den Namen Christi, so wie ein Kind bei seiner Geburt den Familiennamen seiner Eltern erhält. “Ich bin Christ!” Das schließt ein, dass ich mich zu Jesus Christus, aber auch zu seiner Familie bekenne, die die katholischen Kirche ist.

2.) Durch die Taufe haben wir auch eine neue Abstammung, das heißt neue “Eltern” erhalten. Gott hat mich als sein Kind angenommen, er ist mein Vater und die Kirche ist meine Mutter. Es ist eine der beglückendsten Einsichten im Glauben, wenn wir das begreifen.

3.) Durch die Taufe haben wir schließlich einen neuen Wohnsitz erhalten. Der hl. Paulus sagt: “Unsere Heimat ist im Himmel” (Phil 3,20).

 

Die Kirche ist keine menschliche Institution

Die Gnade Gottes kommt auf den unterschiedlichsten Wegen in die Herzen der Menschen und der Herr beruft sie in seine Nachfolge. Ein Beispiel für das Wirken des Herrn ist Mahairo Yuki. Er stammt aus Japan und hat sich als junger Mann und Schüler besonders für die Weltgeschichte interessiert. Dabei “stolperte” er auch über das Christentum, das für ihn völlig unbekannt war. Und heute mit 26 Jahren ist er auf dem Weg zum Priestertum.

In einem Interview mit Nachrichtenagentur CNA erzählte er: “Als Kind war ich nicht Christ, sondern Atheist. In meiner Familie gab es keinen Glauben, kein Bekenntnis. Aber als ich zur Schule ging, interessierte ich mich sehr für die Geschichte der Welt und die Kirchengeschichte. Ich spürte eine große innere Unruhe, so ging ich eines Tages in die Kathedrale in Oita (Japan) und sagte, dass ich mit einem Priester sprechen wollte. Dieser meinte, wenn ich diese Unruhe verspürte, könnte ich mit Katechismusunterricht beginnen.”

Pater Damian Kazuki war der Priester, der Mahairo ein Jahr lang in den katholischen Glauben einführte und in der Osternacht 2010 empfing der junge Japaner die Taufe, Firmung und Erstkommunion; damals war er 18 Jahre alt.

Mahairo berichtete, was ihn am meisten beeindruckte, als er den katholischen Glauben kennenlernte: “Die Universalität der Kirche und die christliche Nächstenliebe.” “Die Kirche ist keine menschliche Institution, sondern eine übernatürliche. Der Heilige Vater ist der Nachfolger des heiligen Petrus und Stellvertreter Christi auf Erden; das wusste ich nicht, und es erschien mir sehr schön, übernatürlich.”

Mahairo setzte seine Ausbildung fort und entdeckte mit Hilfe von Pater Damian auch seine Berufung zum Priestertum. “Pater Kazuki empfahl mir, ein paar Tage geistlicher Exerzitien zu machen, und dort habe ich meine Berufung entdeckt; das war im Jahr 2015”.

Aber es war alles nicht so einfach: Mahairos Eltern waren sehr überrascht von der Änderung seines Lebens und seiner Berufung zum Priestertum. “Mein Vater akzeptierte es von Anfang an, aber meine Mutter verstand meine Bekehrung nicht besonders gut und war sehr wütend auf meine priesterliche Berufung. Pater Kazuki hat mich geistlich unterstützt und auch mit meinen Eltern hat er mehr als ein Jahr lang darüber gesprochen. Jetzt haben sie es akzeptiert und sind sehr glücklich.”

Quelle: vgl. CAN

Hl. Antonius von Padua – Verkünder des Wortes Gottes

Am 13. Juni feiern wir das Fest des hl. Antonius von Padua. Er ist der Kirchenpatron der Bregenzer Kapuzinerkirche. Er war ein großer Prediger des Evangelium und hat in seiner Zeit viele Menschen zum Glauben geführt; auch durch viele Zeichen und Wunder, die Gott auf seine Bitte hin gewirkt hat. Darum ist er auch heut noch ein mächtiger Fürsprecher und Nothelfer für uns.

Für den hl. Antonius war entscheidend die Verkündigung des Wortes Gottes und der Lehre des Glaubens. Eine eindrucksvolle Erzählung veranschaulicht uns, dass der Teufel alles mögliche versucht, damit wir vom Hinhören auf das heilbringende Wort Gottes abgelenkt werden. Heute kann er dies tun vor allem durch die Medien, durch die wir uns so leicht beeinflussen lassen.

Bei einer Predigt des hl. Antonius in Puy trat plötzlich ein Briefbote auf unter der Volksmenge und rief mit lauter Stimme nach einer Frau, der er schnell einen Brief aushändigen müsse, denn es handele sich um die Ermordung ihres Sohnes. Als er sie fand, machte er ihr laut eine jämmerliche Erzählung des ganzen Vorfalls. Antonius gebot mit der Hand Stillschweigen und redete von der Kanzel aus die Frau an, sie solle nur ganz getröstet sein, ihr Sohn lebe in bester Gesundheit und sie werde ihn bald wieder sehen. Den Briefträger aber entlarvte er als einen Abgesandten der Hölle, der nur gekommen war, die Predigt zu stören und die Frucht des Wortes Gottes zu vereiteln. Da der Betrug des bösen Geistes hiermit entdeckt war, verschwand in einem Augenblick der Böse, welcher die Gestalt des Briefträgers angenommen hatte. Der heilige Prediger nützte aber diesen Vorfall, um die Menschen auf alle Hinterlist der bösen Geister aufmerksam zu machen.

 

Miracle – wie Gott seine Wunder tut

Joseph Haydn (Ölgemälde von Thomas Hardy, 1791)

Die 96. Sinfonie Joseph Haydns (1733-1809) ist in den englischsprachigen Ländern allgemein unter dem Namen “Miracle” bekannt. Das ist auf ein “wunder-bares” Ereignis während der Uraufführung im Jahre 1791 in London zurückzuführen. Als der hochverehrte Wiener Komponist den Konzertsaal betrat, verließen die neugierigen Zuschauer ihre Plätze und stürmten nach vorn, um Haydn aus der Nähe sehen zu können. Die Sitze in der Mitte des Parterres wurden dadurch leer. Und kaum war das geschehen, so stürzte der mächtige Kronleuchter von der Decke und zertrümmerte eine große Anzahl der Stühle. Nachdem der erste Schreck vorbei war, brachten die Konzertbesucher ihre Überraschung durch den Ausruf  “Miracle! Miracle!” (Ein Wunder!) zum Ausdruck. Haydn selbst soll der gütigen Vorsehung Gottes gedankt haben, dass er in dieser Weise ein Werkzeug der Rettung von dreißig Menschenleben sein durfte. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Gott seine Wunder tut – auch heute noch.

 

Der Sprung in der Schüssel – Gott führt alles zum Guten

Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln zum Wassertragen hatte. Sie hingen am Enden einer Stange, die die Frau über ihren Schultern trug. Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die andere jedoch immer nur noch halb voll. Zwei Jahre lang geschah dies täglich: die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht war.

Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sagte sie zu der alten Frau: “Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft.” Die alte Frau lächelte. “Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht? Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.”

So machte es Gott mit uns. Jeder von uns hat seine ganz eigenen Fehler, Schwächen und Sünden. Er hat einen ‘Sprung in der Schüssel’, durch den viel daneben läuft. Wer aber am Herrn hängt, ihn liebt und sich von ihm durchs Leben tragen lässt, für den führt der Herr alles zum Guten (Röm 8,28), und er lässt auf seinem Weg die schönsten Blumen wachsen.

 

Der Friede sei mit euch!

Das Evangelium des 3. Sonntags der Osterzeit (B) berichten uns über das Erscheinen des auferstandenen Herrn am ersten Tag der Woche. Die Herzen der Jünger waren durch die tragischen Ereignisse aufgewühlt. Und nun kommt der Auferstandene zu ihnen. Er macht ihnen keine Vorwürfe wegen ihres Versagens, sondern er spricht ihnen seinen göttlichen Frieden zu: “Friede sei mit euch!” Zu den größten Geschenken, die der Herr auch uns immer neu bereiten will, gehört sein Friede. Das Evangelium zeigt uns einen Weg, wie wir den Frieden erlangen.

1.) Es heißt, dass Jesus bei verschlossener Tür zu ihnen kam. Das ist ein Bild, dass er in unser Herz kommen will. Viele Menschen unserer Tage sind sozusagen draußen in der Welt unterwegs; das heißt, der Geist, die Seele, das Herz schweifen immer in der Welt umher. Die Menschen sind geplagt von einer gewissen Unersättlichkeit: immer mehr haben, mehr wissen, mehr Vergnügen, mehr Genuss. Und doch bleiben sie unzufrieden. Der hl. Augustinus sagt: “Unruhig ist unser Herz, o Gott, bis es Ruhe findet in dir.” Zum inneren Frieden gelangen wir, wenn wir unsere Wünsche mäßigen und uns in der Stille des Gebetes Gott zuwenden, z.B. in einer Kirche, in der Gegenwart des allerheiligsten Sakramentes. Wer im Gebet Gott in sein Herz kommen lässt, empfängt seinen Frieden.

2.) Es heißt im Evangelium: Jesus öffnete ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. In den Evangelien und in der Lehre des Glaubens wird uns vor allem die Erlösung und Vergebung geoffenbart, die Gott allen schenkt, die umkehren und an Jesus glauben. Das ist die Wahrheit, die uns frei macht. Und wenn wir uns gegen die Wahrheit und Liebe versündigt haben, dann erwartet uns der Herr im Bußsakrament. Dort könne wir jene Gnade erfahren, die uns den tiefen Frieden des Herzens und der Seele gewährt.

3.) Es heißt: Jesus zeigte ihnen seine Hände und Füße, die die verklärten Wunden der Kreuzigung trugen. Das heißt für uns: Das Kreuz bleibt ein Teil unseres irdischen Lebensweges. Seit Christus aber am Kreuz die Welt erlöst hat, ist das Kreuz zu einer Quelle des Segens geworden. Wenn wir uns innerlich nicht gegen das Kreuz wehren oder davor fliehen, wenn wir vereint mit Christus die Mühen des Lebens annehmen, im Glauben an den Herrn die Lasten des Lebens tragen und den Weg der Nachfolge gehen, dann wird der Herr uns seinen Frieden schenken.

Der heilige Paulus sagt: “Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren” (Phil 4,7).

 

Sel. John Henry Newman – Die Zugänge der Seele nicht versperren

Der sel. Kardinal Newman hat in einer Predigt, die er als anglikanischer Geistlicher gehalten hat, auf die Gefahren hingewiesen, die unser Herz für den Ruf und die Gnade Gottes unzugänglich machen können. Was er sag, ist immer aktuell und bedenkenswert:

“Ich muss offen sagen, mag diese Äußerung auf den ersten Blick auch unbegründet erscheinen, dass die Annehmlichkeiten des Lebens die Hauptschuld an unserem Mangel an Gottesliebe tragen. Solange wir nicht lernen, auf jene Annehmlichkeiten bis zu einem gewissen Grad zu verzichten, wird unser Geist nicht in der Lage sein, göttliche Eindrücke aufzunehmen und das Streben nach himmlischen Dingen wach zu halten. Ein behagliches und leichtes Leben, ein ununterbrochener Genuss der Güter der Vorsehung, reiche Mahlzeiten, weiche Kleidung, bequem eingerichtete Wohnungen, sinnliche Freuden, das Gefühl der Sicherheit, das Bewusstsein der Wohlhabenheit, diese und ähnliche Dinge versperren, wenn wir nicht achtsam sind, alle Zugänge der Seele, durch die das Licht und der Atem des Himmels zu uns dringen können.”