Hl. Antonius von Padua – Verkünder des Wortes Gottes

Am 13. Juni feiern wir das Fest des hl. Antonius von Padua. Er ist der Kirchenpatron der Bregenzer Kapuzinerkirche. Er war ein großer Prediger des Evangelium und hat in seiner Zeit viele Menschen zum Glauben geführt; auch durch viele Zeichen und Wunder, die Gott auf seine Bitte hin gewirkt hat. Darum ist er auch heut noch ein mächtiger Fürsprecher und Nothelfer für uns.

Für den hl. Antonius war entscheidend die Verkündigung des Wortes Gottes und der Lehre des Glaubens. Eine eindrucksvolle Erzählung veranschaulicht uns, dass der Teufel alles mögliche versucht, damit wir vom Hinhören auf das heilbringende Wort Gottes abgelenkt werden. Heute kann er dies tun vor allem durch die Medien, durch die wir uns so leicht beeinflussen lassen.

Bei einer Predigt des hl. Antonius in Puy trat plötzlich ein Briefbote auf unter der Volksmenge und rief mit lauter Stimme nach einer Frau, der er schnell einen Brief aushändigen müsse, denn es handele sich um die Ermordung ihres Sohnes. Als er sie fand, machte er ihr laut eine jämmerliche Erzählung des ganzen Vorfalls. Antonius gebot mit der Hand Stillschweigen und redete von der Kanzel aus die Frau an, sie solle nur ganz getröstet sein, ihr Sohn lebe in bester Gesundheit und sie werde ihn bald wieder sehen. Den Briefträger aber entlarvte er als einen Abgesandten der Hölle, der nur gekommen war, die Predigt zu stören und die Frucht des Wortes Gottes zu vereiteln. Da der Betrug des bösen Geistes hiermit entdeckt war, verschwand in einem Augenblick der Böse, welcher die Gestalt des Briefträgers angenommen hatte. Der heilige Prediger nützte aber diesen Vorfall, um die Menschen auf alle Hinterlist der bösen Geister aufmerksam zu machen.

 

Miracle – wie Gott seine Wunder tut

Joseph Haydn (Ölgemälde von Thomas Hardy, 1791)

Die 96. Sinfonie Joseph Haydns (1733-1809) ist in den englischsprachigen Ländern allgemein unter dem Namen „Miracle“ bekannt. Das ist auf ein „wunder-bares“ Ereignis während der Uraufführung im Jahre 1791 in London zurückzuführen. Als der hochverehrte Wiener Komponist den Konzertsaal betrat, verließen die neugierigen Zuschauer ihre Plätze und stürmten nach vorn, um Haydn aus der Nähe sehen zu können. Die Sitze in der Mitte des Parterres wurden dadurch leer. Und kaum war das geschehen, so stürzte der mächtige Kronleuchter von der Decke und zertrümmerte eine große Anzahl der Stühle. Nachdem der erste Schreck vorbei war, brachten die Konzertbesucher ihre Überraschung durch den Ausruf  „Miracle! Miracle!“ (Ein Wunder!) zum Ausdruck. Haydn selbst soll der gütigen Vorsehung Gottes gedankt haben, dass er in dieser Weise ein Werkzeug der Rettung von dreißig Menschenleben sein durfte. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Gott seine Wunder tut – auch heute noch.

 

Der Sprung in der Schüssel – Gott führt alles zum Guten

Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln zum Wassertragen hatte. Sie hingen am Enden einer Stange, die die Frau über ihren Schultern trug. Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die andere jedoch immer nur noch halb voll. Zwei Jahre lang geschah dies täglich: die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht war.

Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sagte sie zu der alten Frau: „Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft.“ Die alte Frau lächelte. „Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht? Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.“

So machte es Gott mit uns. Jeder von uns hat seine ganz eigenen Fehler, Schwächen und Sünden. Er hat einen ‚Sprung in der Schüssel‘, durch den viel daneben läuft. Wer aber am Herrn hängt, ihn liebt und sich von ihm durchs Leben tragen lässt, für den führt der Herr alles zum Guten (Röm 8,28), und er lässt auf seinem Weg die schönsten Blumen wachsen.

 

Der Friede sei mit euch!

Das Evangelium des 3. Sonntags der Osterzeit (B) berichten uns über das Erscheinen des auferstandenen Herrn am ersten Tag der Woche. Die Herzen der Jünger waren durch die tragischen Ereignisse aufgewühlt. Und nun kommt der Auferstandene zu ihnen. Er macht ihnen keine Vorwürfe wegen ihres Versagens, sondern er spricht ihnen seinen göttlichen Frieden zu: „Friede sei mit euch!“ Zu den größten Geschenken, die der Herr auch uns immer neu bereiten will, gehört sein Friede. Das Evangelium zeigt uns einen Weg, wie wir den Frieden erlangen.

1.) Es heißt, dass Jesus bei verschlossener Tür zu ihnen kam. Das ist ein Bild, dass er in unser Herz kommen will. Viele Menschen unserer Tage sind sozusagen draußen in der Welt unterwegs; das heißt, der Geist, die Seele, das Herz schweifen immer in der Welt umher. Die Menschen sind geplagt von einer gewissen Unersättlichkeit: immer mehr haben, mehr wissen, mehr Vergnügen, mehr Genuss. Und doch bleiben sie unzufrieden. Der hl. Augustinus sagt: „Unruhig ist unser Herz, o Gott, bis es Ruhe findet in dir.“ Zum inneren Frieden gelangen wir, wenn wir unsere Wünsche mäßigen und uns in der Stille des Gebetes Gott zuwenden, z.B. in einer Kirche, in der Gegenwart des allerheiligsten Sakramentes. Wer im Gebet Gott in sein Herz kommen lässt, empfängt seinen Frieden.

2.) Es heißt im Evangelium: Jesus öffnete ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. In den Evangelien und in der Lehre des Glaubens wird uns vor allem die Erlösung und Vergebung geoffenbart, die Gott allen schenkt, die umkehren und an Jesus glauben. Das ist die Wahrheit, die uns frei macht. Und wenn wir uns gegen die Wahrheit und Liebe versündigt haben, dann erwartet uns der Herr im Bußsakrament. Dort könne wir jene Gnade erfahren, die uns den tiefen Frieden des Herzens und der Seele gewährt.

3.) Es heißt: Jesus zeigte ihnen seine Hände und Füße, die die verklärten Wunden der Kreuzigung trugen. Das heißt für uns: Das Kreuz bleibt ein Teil unseres irdischen Lebensweges. Seit Christus aber am Kreuz die Welt erlöst hat, ist das Kreuz zu einer Quelle des Segens geworden. Wenn wir uns innerlich nicht gegen das Kreuz wehren oder davor fliehen, wenn wir vereint mit Christus die Mühen des Lebens annehmen, im Glauben an den Herrn die Lasten des Lebens tragen und den Weg der Nachfolge gehen, dann wird der Herr uns seinen Frieden schenken.

Der heilige Paulus sagt: „Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren“ (Phil 4,7).

 

Sel. John Henry Newman – Die Zugänge der Seele nicht versperren

Der sel. Kardinal Newman hat in einer Predigt, die er als anglikanischer Geistlicher gehalten hat, auf die Gefahren hingewiesen, die unser Herz für den Ruf und die Gnade Gottes unzugänglich machen können. Was er sag, ist immer aktuell und bedenkenswert:

„Ich muss offen sagen, mag diese Äußerung auf den ersten Blick auch unbegründet erscheinen, dass die Annehmlichkeiten des Lebens die Hauptschuld an unserem Mangel an Gottesliebe tragen. Solange wir nicht lernen, auf jene Annehmlichkeiten bis zu einem gewissen Grad zu verzichten, wird unser Geist nicht in der Lage sein, göttliche Eindrücke aufzunehmen und das Streben nach himmlischen Dingen wach zu halten. Ein behagliches und leichtes Leben, ein ununterbrochener Genuss der Güter der Vorsehung, reiche Mahlzeiten, weiche Kleidung, bequem eingerichtete Wohnungen, sinnliche Freuden, das Gefühl der Sicherheit, das Bewusstsein der Wohlhabenheit, diese und ähnliche Dinge versperren, wenn wir nicht achtsam sind, alle Zugänge der Seele, durch die das Licht und der Atem des Himmels zu uns dringen können.“

 

Ich wollte die Wahrheit finden, was immer sie auch war

Der bekannte amerikanische YouTube-Star Lizzie Estella Reezay hat jüngst bekanntgegeben, dass sie vom Protestantismus zum katholischen Glauben konvertieren werde. „Ich möchte, dass jeder weiß, dass ich es hasste, was passiert ist. Ich wollte nicht katholisch werden. Ich dachte nicht nur, dass der Katholizismus falsch sei. Ich hab auch die Stimmung des Katholizismus nicht gemocht. Ich wollte daher alles andere als katholisch werden.“

Lizzie sagt, dass es für sie super schwer sei, diesen Schritt jetzt zu erklären, weil viele ihrer protestantischen Familie und ihrer Freunde dies jetzt als Verrat auffassen würden. Aber sie erklärte dann, dass sie verpflichtet gewesen sei, katholisch zu werden. Dies habe einen einzigen Grund: „Es ist wahr.“ „Ich wollte die Wahrheit finden, was immer sie auch war.“

Sie fand die Antwort auf ihre Fragen vor allem durch das Studium der frühen Kirchenväter im Vergleich mit den Aussagen der Bibel. Dabei entdeckte sie, dass die Lehre der katholischen Kirche über die Gegenwart des Herrn in der Eucharistie, d.h. im Allerheiligsten Sakrament des Altares, viel biblischer war als sie dachte.

Lizzie wuchs in einer protestantischen Kirche auf und startete mit 16 Jahren (vor acht Jahren) ihren YouTube-Channel mit dem Titel: „LizziesAnswers„. Von Anfang an sprach sie immer wieder über ihren Glauben.  Auf YouTube hatte sie über 194.000 Abonnenten, ihre Videos erreichen über 34 Millionen Menschen.

Im vergangenen Jahr hat sie sich im Rahmen ihres Studiums mit der katholischen Kirche beschäftigt. Dazu entstanden Videos wie „10 Lügen, die Protestanten über den Katholizismus glauben“ oder „Protestanten besuchen die lateinische Messe. Was ich liebte und was ich hasste.“ Am Aschermittwoch hat sie angekündigt, dass sie katholisch werden möchte.

Vgl.: kath.net

 

Gib mir noch eine Chance!

http://www.johnpridmore.com

Der Engländer John Pridmore, Gründer der Missionsgemeinschaft St. Patrick, besucht mit seinem Team unermüdlich Pfarren und Schulen, um den Menschen die Barmherzigkeit Gottes nahezubringen, die er selbst erfahren hat. Sein Bekehrungsweg führte ihn von einem Gangster zum Apostel. In der detaillierten Schilderung sowohl seines Gangsterdaseins als auch seiner außergewöhnlichen Erlebnisse mit Gott vermag er vor allem die Jugend für Jesus zu begeistern.

Die „kriminelle Karriere“ von John Pridmore, geboren 1964 in London, begann, als er elf Jahre alt war. Damals hatten sich seine Eltern scheiden lassen. Das konnte er nicht verkraften und wollte es nicht wahrhaben. Da fing er an, sich an seiner Umwelt zu rächen. Der bisher gute Schüler wurde frech und ein Raufbold. Er begann, wenn er seine geliebte Mutter besuchte, ihren neuen Lebenspartner zu bestehlen. Es folgten Ladendiebstähle und, weil er „gleichgesinnte Freunde“ fand, auch Ladeneinbrüche. Es ging ihnen nicht um die Beute, sondern um den „Kick“. Als John mit 15 Jahren dabei erwischt und in eine Besserungsanstalt eingewiesen wurde, musste er etwa 60 derartige Delikte zugeben.

Obwohl er nie wieder eingesperrt werden wollte, ging es mit seiner „Karriere“ weiter: Er beklaute den Elektrohändler, bei dem er eine Stellung gefunden hatte, versuchte das Sozialamt zu beschummeln, betrog mit einer fremden Bankomatkarte usw. Mit seinem Lebensalter wurden die Delikte größer. Seine Anstellungen bei einem Sicherheitsdienst, als Türsteher und Rausschmeißer in Discos und Pubs, seine Einsätze als Geldeintreiber wusste er geschickt zum Geldmachen auf betrügerische und zwielichtige Art zu nützen, bis zum Drogenhandel. Dabei wurde er immer mehr zu einem gefürchteten Schläger.

Einmal schlug er einen Betrunkenen so hart nieder, dass er und alle Umstehenden meinten, dieser sei tot. Das versetzte ihm einen heilsamen Schock. In seiner Wohnung begann er zu grübeln. Sein bisheriges Leben erschien ihm wie ein „einziger Scherbenhaufen“. „Ich hörte eine Stimme in meinem Herzen zu mir sprechen, es ist eine Stimme, die wir alle kennen, unser Gewissen, Gott in uns.“ Diese bisher nicht gehörte innere Stimme zählte ihm die schlimmsten Dinge auf, die er getan hatte und machte ihm bewusst, dass er damit von Gott verlassen und in der Hölle war. Eine unheimliche Angst ergriff ihn, er fiel auf die Knie und flehte: „Gib mir noch eine Chance!“ Da traf ihn der Strahl der Gnade. Er schreibt: „Plötzlich hatte ich das Gefühl, als ob jemand seine Hände auf meine Schultern legen und mich aufrichten würde. Eine unglaubliche Wärme durchflutete mich und die Angst verflog augenblicklich. In diesem Moment wusste ich – wusste es wirklich und glaubte es nicht nur, dass Gott existiert.“

Aus dem unbändigen Verlangen, diese unglaubliche Erfahrung jemandem mitzuteilen, fuhr er um ein Uhr morgens zu seiner Mutter. Nach seiner Erzählung standen der Mutter und ihrem Mann Freudentränen in den Augen. „Das ist wunderbar“, sagten sie, „unsere Gebete sind erhört worden“. Das geschah im Jahre 1991 John war 27 Jahre alt.

Nun begann er seine Weg als katholischer Christ. Er sprach mit dem Pfarrer, begann im Neuen Testament zu lesen und machte fünftägige Exerzitien. Schritt für Schritt änderte er seine Lebensgewohnheiten. John verschenkte sein zum Teil auf kriminelle Weise erworbenes Geld, machte freiwillige Sozialdienste und bemüht sich in Jugendclubs, besonders bei der kirchlichen Bewegung „Jugend 2000“, junge Menschen vor den Irrwegen zu bewahren, die er selbst gegangen ist.

Seine Botschaft lautet. „Gott liebt euch!“ „Ich möchte anderen Hoffnung geben und zeigen, dass, wenn Gott jemanden wie mich lieben kann, er jeden lieben kann.“

Vgl.: http://www.johnpridmore.com

Jesus, ich liebe dich!

„Wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat (2. Kor 5,10), sagt der hl. Paulus. Wie wird dies sein, wenn wir einmal vor Christus stehen.

Ein Mann hatte einen Traum vom Gericht. Er sah sich in einer langen Schlange von Wartenden. Er hörte, wie Jesu jeden, der vor ihn hintrat, fragte: „Liebst du mich?“ Er dachte, das ist ja ganz einfach. Aber als die Einzelnen Jesus in die Augen schauten, brachten sie unterschiedlichen Antworten hervor. Die einen stammelten nur ein „Ich“, weil sie nur sich selbst liebten. Sie waren verloren und gingen in die Hölle. Andere vermochten immerhin als Antwort „Ich liebe“ zu sagen. Bei diesen Menschen war die Liebe noch nicht voll entbrannt. Sie liebten, aber ihre Liebe war zum Teil ungeordnet, weil sie der Eigenliebe mehr Raum geben haben als der Liebe zu Gott und dem Nächsten. Sie werden noch im Feuer der Liebe geläutert. Wieder andere hörte er, die freudig antworteten: „Ich liebe dich!“ Sie waren beim Herrn. Sie hatten endlich den gefunden, den ihre Seele liebte. Ihre Sehnsucht ist gestillt. Sie sind im Himmel. Als der Mann vor Jesus treten sollte, erwachte er.

 

Ich bin überzeugt von der Lehre Jesu über die Vergebung

Die nigerianische Katholikin Rebecca Bitrus sprach mit EWTN über ihre Gefangenschaft bei muslimischen Boko Haram. Geschichten wie diese sind in Nigeria üblich, wo Boko Haram Kämpfer seit 2002 Zehntausende Christen und aber auch Muslime getötet haben, die ihre extremistischen Ideale nicht teilen wollten. Boko Haram ist in Nordnigeria stationiert und in Tschad, Niger und Kamerun aktiv. Er war verantwortlich für viele tödliche Angriffe auf Dörfer, Schulen und Kirchen.

Rebecca wurde mit ihren beiden kleinen Söhnen im August 2014 bei einem Angriff entführt. Sie war mit einem dritten Kind schwanger, verlor es aber in der Gefangenschaft durch die harte Arbeit im Gefangenenlager. Weil sie sich weigerte, zum Islam zu konvertieren, wurde ihr jüngerer Sohn, der drei Jahre alt war, ermordet. Rebecca wurde dann mit einem Moslem zwangsverheiratet, wiederholt vergewaltigt und geschlagen. Sie bekam einen weiteren Sohn, den sie am Weihnachtstag gebar und den sie Christopher nannte zu Ehren Jesu Christi. Bei den muslimischen Gebetszeiten betete Rebecca heimlich den Rosenkranz und bat Gott um Befreiung. Nach zwei Jahren konnte sie mit ihren beiden Kindern fliehen. Einen Monat lang mussten sie sich fast ohne Wasser und Nahrung im Urwald durchschlagen bis sie bei den Regierungstruppen Hilfe fanden. Die Soldaten meinten zuerst, dass sie zu den Boko Haram gehörte, aber als sie ihnen die Gebete des Rosenkranzes vorbetete, glaubten sie ihr und halfen ihr, dass sie wieder ich ihre Heimat zurückkehren konnte.  Sie sagt: „Ich bin überzeugt, dass das Gebet des Rosenkranzes mich aus der Gefangenschaft gerettet hat.“

Als sie in ihre Heimatstadt kam, fand sie auch ihren Ehemann wieder, den sie während ihrer zweijährigen Gefangenschaft für tot gehalten hatte. Sie erzählte auch, dass es ihr zu Hause anfangs schwer gefallen war, ihren damals sechs Monate alten Sohn Christopher ganz anzunehmen, da er sie an all die Grausamkeiten erinnerte, die sie erlitten hatte. Aber der Bischof, mit dem sie darüber sprach, ermutigt sie, ihr Kind anzunehmen und zu lieben.

Heute sagt Rebecca, dass sie ihren Peinigern vergeben hat. „Ich bin überzeugt von der Lehre Jesu über die Vergebung.“ Jesus selbst wurde gefoltert, ungerecht behandelt und zum Tode verurteilt. Doch „Jesus vergab am Kreuz auch denen, die ihm Schmerzen zugefügt haben.“ Das gibt ihr die Kraft zum Vergeben.

 

Von Maria gerufen und ergriffen

Der italienische Arzt Dr. Alessandro de Franciscis ist Leiter des medizinischen Büros zur Überprüfung von Wundern in Lourdes. Er sagt, dass er der Unbefleckten Empfängnis seine Berufung als Arzt verdanke. Humorvoll erzählt er: „Mit 17 wurde ich von einer unheilbaren Krankheit befallen: der ‚Lourditis‘. Dieser Virus wird durch den Kontakt mit Kranken und Behinderten übertragen. Das Epizentrum der Infektion? Eine Grotte. Die Symptome? Eine tiefe Freude  und das Gefühl, zu einer Familie zu gehören.

Ja, als ich von meiner ersten Wallfahrt nach Lourdes im Juni 1973 in meinen Heimathafen Neapel zurückkehrte, war ich ein sehr gefährlicher Überträger. Aber ich ahnte damals nicht, in welchem Ausmaß die Unbefleckte Empfängnis mein Leben lenken würde. Ich verdanke es in der Tat der Jungfrau Maria, dass ich jetzt, mit 61 Jahren, der nutzloseste Arzt der Welt bin! Als Leiter des medizinischen Büros am Marienwallfahrtsort Lourdes kommen die Pilger zu mir und sagen: ‚Guten Tag, Herr Doktor, ich bin geheilt!'“

Ein anderer Mann, der sich in seinem Leben von Maria rufen und ergreifen hat lassen, ist der französische Schauspieler Michael Lonsdale (geb.: 1931). Er hat in etwa 70 Filmen mitgewirkt; auch in dem Film, „Von Menschen und Göttern“(2010), der die letzte Zeit jener algerischen Trappisten schildert, die 1996 wegen ihres Glaubens von Moslems ermordet wurden und die bald selig gesprochen werden. In seinem 2017 veröffentlichen Buch: „Maria schön und mild, die Jungfrau der Maler“, eine Sammlung von Bildern und Texten über die Gottesmutter, beschreibt er seine innige Beziehung zu Maria: „Jeden Tag bete ich zur Jungfrau Maria, sogar mehrmals. Mitten in meinen Aktivitäten richte ich ein Wort an sie, sozusagen im Vorbeigehen. Ich weiß, dass sie da ist, mir ganz nahe, ich weiß, dass sie mir zuhört, dass sie mich erhören wird. So viele Menschen um mich herum leiden, also empfehle ich sie Maria, Jesus, dem Heiligen Geist an, den drei stärksten Realitäten in meinem Leben, die mich tragen und die Menschen, die ich ihnen anvertraue, die Last zu erleichtern. Ich bete sehr gerne das ‚Gegrüßet seist du, Maria‘, bei allen Gelegenheiten, es ist ein kurzes Gebet, das uns emporhebt. Ich kann es bei mir zu Hause beten, im öffentlichen Nahverkehr, auf der Bühne, sogar während ein anderer Darsteller spricht. Meine Beziehung zu Maria ist ganz innerlich, ganz verborgen. Bevor ich am Abend schlafen gehe, stelle ich mich unter ihren Schutz, ich spüre ihr Wohlwollen, ihre Liebe.“

Quelle: Vgl. https://www.mariedenazareth.com/