Gott nimmt sich derer an, die an Ihn glauben

Pater Nirwan, ein aus dem Irak stammender Franziskaner, der seit 2004 im Heiligen Land wirkt, hat in einer Predigt (2016) die folgende wunderbare Begebenheit berichtet, die sich am 14. Juli 2007 zugetragen hat. Pater Nirwan wollte seine Eltern in Mossul (Irak) besuchen. Da es damals keine Flugverbindung gab, machte er sich mit einem Taxi auf den Weg. Zusammen mit einer muslimischen Familie und einem jungen Moslem, die ebenfalls nach Mossul wollten, waren sie im Irak Richtung Bagdad unterwegs, als sie an einen Kontrollpunkt kamen.

»Der Fahrer sagte: „Ich habe Angst vor dieser Gruppe“. Es handelte sich um einen Militärkontrollposten. Wie sich aber herausstellte, hatte eine islamische Terrororganisation die Soldaten getötet und die Kontrolle über den Posten übernommen.

Als wir beim Check Point waren, wurden unsere Pässe kontrolliert, während wir im Auto blieben. Dann gingen sie mit den Pässen weg. Eine Person kam wieder und sagte zu mir: „Pater, wir setzen die Überprüfung fort. Sie können ins Büro kommen.“ „Nun gut“, sagte ich, „wenn wir kommen sollen, dann kommen wir.“ Wir sind dann alle eine Viertelstunde zu Fuß gegangen, bis wir zu einer Baracke kamen, die man uns angewiesen hatte.

Dort angekommen, kamen zwei Männer mit vermummtem Gesicht heraus. Einer hatte eine Videokamera in einer Hand und ein Messer in der anderen. Der andere hielt einen Koran in der Hand. Sie kamen auf uns zu, und einer fragte mich: „Pater, woher kommst Du?“ Ich sagte, aus Jordanien. Dann wiederholte er die Frage an den Fahrer. Schließlich drehte er sich zum jungen Mann, der mit uns reiste, packte ihn von hinten und tötete ihn mit dem Messer. Wir waren wie erstarrt. Sie fesselten mir die Hände und sagten zu mir: „Vater, wir zeichnen alles auf für Al Jazeera. Willst Du etwas sagen? Aber nicht länger als eine Minute“. Ich sagte: „Nein, ich möchte nur beten“. Sie ließen mich eine Minute beten.

Dann drückte mich der Mann zu Boden bis ich vor ihm auf die Knie fiel und sagte: „Du bist ein Priester. Es ist verboten, dass Dein Blut auf die Erde fällt, das wäre ein Sakrileg.“ Er holte einen Kübel und kam, um mir die Kehle durchzuschneiden. Ich weiß nicht mehr, welche Gebete ich in diesem Augenblick gebetet habe. Ich hatte große Angst. Dann sagte ich zu Maria Alfonsina [eine heilige, palästinensische Ordensgründerin (1843-1927), die von P. Nirwan sehr verehrt wird]: „Wenn es so sein soll, dass der Herr mich fortnimmt, dann bin ich bereit. Wenn dem aber nicht so ist, bitte ich Dich, dass auch niemand anderer stirbt.“ Der Mann packte meinen Kopf und führte mit der anderen Hand sein Messer heran. Dann geschah nichts. Nach einem Augenblick der Stille sagte er: „Wer bist Du?“ Ich antwortete:  „Ein Ordensbruder“. Darauf sagte er: „Und warum gelingt es mir nicht, das Messer anzusetzen? Wer bist Du?“ Ohne dass ich antworten konnte, ließ er von mir ab und sagte: „Pater, Du und alle anderen, kehrt zum Auto zurück.“ Das haben wir dann auch getan und konnten die Fahrt fortsetzen.

Seit diesem Augenblick habe ich aufgehört, Angst vor dem Tod zu haben. Ich weiß, dass ich eines Tages sterben werde, aber nun ist mir wirklich bewusst, dass das dann sein wird, wenn Gott es will. Seither habe ich keine Angst mehr, vor nichts und niemand. Was mir geschieht, wird nach dem Willen Gottes geschehen. Er wird mir die Kraft geben, Sein Kreuz zu nehmen. Was zählt, ist der Glaube. Gott nimmt sich derer an, die an Ihn glauben.«

Quelle: vgl.: http://www.katholisches.info

Christen sind aus einer anderen Substanz

Am Palmsonntag 2017 wurden bei Bombenanschlägen auf zwei Kirchen in Ägypten 46 Menschen getötet und etwa 130 verletzt. Beide Attacken will nach eigenen Angaben der IS verübt haben.

In einer Fernsehsendung des ägyptischen Starmoderators Amr Adeeb wurde auch das Interview mit einer Frau ausgestrahlt, deren Mann bei diesem Anschlag ums Leben gekommen war. Die Witwe wurde zu dem Terroristen befragt, der ihren Mann umgebracht hatte.

Diese vergab live im Fernsehen dem Mörder ihres Mannes. Unter Tränen sprach sie direkt den Terroristen an: „Gott möge dir vergeben, wir vergeben dir auch. Ich bin nicht böse auf dich. Aber denke nach, denke, dann merkst du, dass wir dir nichts Böses getan haben. […] Du hast meinen Mann an einen Ort versetzt, von dem ich nicht einmal träumen könnte. Glaub mir, ich bin stolz auf ihn! Und ich wünschte, ich wäre jetzt bei ihm.“

Diese Worte berührten den muslimischen Starmoderator so stark , dass er mehrere Sekunden brauchte, um sich zu fassen. Dann sagte er: „Die ägyptischen Christen sind aus Stahl gemacht. Wie unglaublich groß ist die Vergebung, die ihr habt? Wenn eure Feinde wüssten, wie viel Vergebungsbereitschaft ihr habt, würden sie es nicht glauben. Wenn das mein Vater gewesen wäre, könnte ich so etwas nie sagen. Aber diese Leute haben so viel Vergebensbereitschaft. Das ist ihr Glaube, ihre Überzeugung. Sie sind aus einer anderen Substanz gemacht.“

 

Ich will sterben und in den Himmel kommen!

Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Sie möchte, dass auch wir dieses ewige Ziel ersehnen und erstreben. Und wer Maria gesehen hat, wie der hl. Francisco, der sehnt sich umso mehr nach dem Himmel.

Eines Tages unterhielten sich zwei Damen mit den hl. Francisco, dem jungen Seher unserer Lieben Frau von Fatima. Es war 1917. Sie fragten ihn, welchen Beruf er ergreifen wolle, wenn er groß sei: „Willst du Zimmermann werden?“ “ Nein, gnädige Frau.“ „Willst du Soldat werden?“ „Nein, gnädige Frau.“ „Willst du nicht Arzt werden?“ „Auch nicht.“ “ Jetzt weiß ich, was du werden willst… Priester! Die Messe feiern, Beichte hören, predigen… Nicht wahr?“ „Nein, gnädige Frau, ich will nicht Priester werden.“ „Was willst du denn dann werden?“ „Ich möchte nichts! Ich will sterben und in den Himmel kommen!“

Im Dezember 1918 erkrankte er an der Spanischen Grippe, an der er am 4. April 1919 verstarb. Am letzten Abend, bevor er starb, sagte Francisco zu seiner Mutter: „Schau mal, Mama, was für ein schönes Licht da bei der Tür! (…)“. Francisco war nicht einmal elf Jahre alt! Die Gottesmutter hatte ihm versprochen, sie werde kommen, wenn er viele Rosenkränze beten würde. „Er betete neun Rosenkränze am Tag und brachte heroische Opfer“, um Jesus zu trösten für die vielen Beleidigungen, die ihm durch die Sünden der Menschen zugefügt werden und Sühne zu leisten für die Sünder.

Mit den Heiligen Geist getauft

Unser Christsein ist ein Leben aus dem Heiligen Geist. Jesus hat vor seine Himmelfahrt noch ganz praktische Anweisungen gegeben, in welcher Weise sie den Heiligen Geist erwarten sollten. „Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt. … ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft“ (Apg 1,4f).

1.) Zuerst sagt er: „Geht nicht weg von Jerusalem.“ Das hat eine tiefere Bedeutung: Jerusalem ist ja der Ort, an dem Christus unsere Erlösung durch seine Hingabe am Kreuz erwirkt hat. Darum sollte Jerusalem auch der Ort sein, an dem der Heilige Geist kommt. Auf unser Leben übertragen bedeutet dies, dass wir dort, wo unser Kreuz im Leben steht, auch den Heiligen Geist empfangen werden. Eines der Zeichen unserer Zeit ist es, dass heute so viele Menschen irgendwie auf der Flucht vor dem Kreuz sind: auf der Flucht vor ihrer Verantwortung, vor ihren Pflichten und Bindungen, vor dem eigenen Leben und seinen Belastungen. Aber wer von dem Ort davonläuft, an dem das Kreuz des Herrn in seinem Leben steht, der wird auch die Kraft von oben nicht empfangen. Darum sagt der Herr: Bleibt in Jerusalem.

2.) Es heißt weiter: „Wartet auf die Verheißung des Vaters.“ Die Apostel sollten also in aller Geduld auf die Ankunft des Heiligen Geistes warten. Mit einer unruhigen Ungeduld bringt man in den Dingen Gottes nichts voran. Das ist auch eine Mentalität unserer Zeit: dieses „Nicht-Warten-Können“. Man muss alles, was man sich wünscht, sofort haben. Man kann z.B. nicht warten mit dem Zusammenleben bis zur Ehe, oder man wird ungeduldig mit den Mitmenschen, weil sie nicht so sind, wie wir sie haben möchten. Das geduldige Ausharren, ist aber die beste Vorbereitung auf den Heiligen Geist, ja die Geduld ist schon eine Kraft von oben. Es ist auch interessant: Jesus hat zu den Aposteln gesagt: Ihre werdet „schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft.“ Wir würden uns unter „wenigen Tagen“ vielleicht drei, vier Tage vorstellen. Es waren aber 10 Tage. Mit der Zahl 10 ist die Fülle der Zeit gemeint, die Stunde Gottes.

3.) Jesus verheißt den Aposteln, dass sie mit dem Heiligen Geist getauft werden. Er macht ihnen bewusst, dass sie den Heiligen Geist als ein Geschenk empfangen. Nicht sie selber müssen etwas tun und leisten, sondern Gott wird etwas an ihnen tun, sie eintauchen in den Heiligen Geist. Wir sind heute ganz stark in Versuchung, unser Leben und den Wert unseres Menschseins ganz auf eigene Leistung aufzubauen. Nur was wir selber gemacht haben, zählt, und der Mensch wird nur nach seiner Leistung beurteilt. Aber die entscheidenden Dinge im Leben sind immer ein Geschenk, eine Gnade. Aber die Gnade Gottes will uns dazu bewegen, dass wir mit ihr mitwirken. Der Heilige Geist als ein Geschenk Gottes will uns dazu bewegen, so zu denken, so zu handeln und zu lieben, wie Jesus Christus es getan hat.

 

Worauf freust du dich?

Die Mutter eines Erstkommunikanten berichtete folgende Begebenheit: Sie ging mit ihrem Sohn Michael in ein Kleidergeschäft, um für ihn einen neuen Anzug für die Erstkommunion zu kaufen. Die Verkäuferin wollte mit Michael ins Gespräch kommen und fragte: „Worauf freust du dich bei deiner Erstkommunion?“ Er antwortete: „Auf die Kommunion.“ Darauf sagte die Verkäuferin: „Ich meine, worauf du dich wirklich freust.“ Michael sagte noch einmal: „Auf die Kommunion!“ Darauf sagte sie: „Das weiß ich schon. Aber ich meine, worauf du dich ganz besonders freust.“ Da schaute der Bub seine Mutter fragend an und sagte zu ihr: „Ich glaube, die checkt das nicht.“

Können wir das „checken“, wer es ist, der zu uns kommt, wenn wir die hl. Kommunion empfangen. Es ist Jesus Christus selbst mit Leib und Blut, der uns in sich verwandeln möchte.

Alles Gott übergeben

Eine Mutter erzählt: »Mein kleiner Leonhard ist in Tränen aufgelöst. Fest drückt er die Teile seines geliebten Lastwagens an sich. „Bitte, Mama, mach ihn wieder heil!“, schluchzt er. Es sind lediglich die Räder abgegangen. „Ich kann ihn wieder reparieren, aber du musst mir die Teile geben“, sagte ich ihm.

Der Kleine streckt mir den Wagenoberbau entgegen, will aber die Räder nicht aus der Hand geben. „Du musst mir schon alle Teile geben. Wie soll ich sie sonst wieder zusammensetzen?“ Widerstrebend öffnet er seine Händchen und gibt mir die Räder. Schnell sind sie wieder eingesetzt, und Leonhards Tränen versiegen.

Während Leonhard an sein Spiel zurückkehrt, muss ich an meine Beziehung zum Herrn denken. Ich will ja, dass Er mein Leben heil macht, dass Er meine Fehler in Ordnung bringt. Und ich habe ihn auch darum gebeten. Aber bisher hatte ich meine eigenen Vorstellungen über die Art und Weise, wie diese Probleme geregelt werden sollten. Und wie ich meinem Jungen nicht helfen konnte, solange er mir nicht völlig vertraute und mir alle Teile seines Lastwagens auslieferte, so konnte auch Gott mich wegen meines Eigenwillens nicht erhören. Ich hatte Ihm noch nicht alle Teile meines Lebens übergeben; ich hatte sie auf meine Weise organisiert und dann gebetet: „Dein Wille geschehe!“ Wie widersinnig! Ich musste aufhören, mich an die Trümmer einer Vergangenheit zu klammern, die ich nicht selbst in Ordnung bringen konnte. Ich musste lernen, auf meine fruchtlosen Bemühungen und Ideen zu verzichten, um mich mit ganzem Vertrauen Gott in die Hände zu geben. Er will ja denen, die Ihn lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken lassen.«  Immer wieder dürfen wir vertrauensvoll die zerbrochenen Teile unseres Leben, unsere Sünden und Verfehlungen,  hinbringen zum Herrn. Das können wir so heilbringend tun in der hl. Beichte.

 

Als alles anders kam, als wir dachten

Dieser Brief stammt von Robert Matthew aus Norfolk (USA): »Ich möchte von einem Ereignis berichten, das mich tief in meiner Seele erschüttert hat. Im Herbst 2001 bekamen meine Frau Cathy und ich die Gewissheit, dass unser erstes Kind unterwegs war. Vor Freude plante Cathy einen Besuch bei ihrer Schwester in Californien. Der Flug wurde für den 11. Sept. gebucht. Auf dem Weg mit dem Auto zum Flughafen beteten wir zu Gott um Beistand für eine sichere Reise für Cathy und das kleine Baby. Kaum hatten wir das „Amen“ gesprochen, vernahmen wir ein lautes „Plopp“ und das Auto schlingerte heftig. Ein Reifen war geplatzt. So schnell wie möglich wechselte ich ihn gegen den Ersatzreifen aus. Leider erreichten wir den Flug nicht mehr und mussten wieder nach Hause fahren. Cathy war sehr enttäuscht. Sie hatte sich so auf den Flug gefreut.

Zu Hause angekommen, erhielt ich einen Telefonanruf von meinem Vater. Er war pensionierter Feuerwehrmann des FDNY (Fire Department New York). Seine Stimme ließ mich aufhorchen. Aufgeregt fragte er nach der Nummer des Flugzeugs, mit dem Cathy geflogen sei. Ich erzählte ihm von unserer Panne. Tief bewegt teilte er uns mit, dass genau dieses Flugzeug eines war, das in den Südturm des World Trade Center gekracht und in Flammen auf gegangen war. Ich war bei dieser Nachricht so geschockt, dass es mir die Stimme verschlug.

Mein Vater teilte noch etwas mit: „Ich mache mich jetzt auf, um an der Unglücksstelle zu helfen. Ich kann doch nicht zu Hause herumsitzen, ich muss etwas tun!“ Ich war sehr besorgt um seine Sicherheit, insgeheim auch deswegen, weil er schon lange seinen Glauben als Christ verloren hatte. Wenn ihm etwas Zustoßen würde… ! Bevor er auflegte, sagte er: „Passt gut auf mein Enkelkind auf!“ Es waren die letzten Worte, die ich von meinem Vater gehört habe, denn er kam während der Bergungsarbeiten am eingestürzten World Trade Center ums Leben.

Meine tiefe Freude darüber, dass Gott ganz offensichtlich unser Gebet um Sicherheit für Cathy und das Baby erhört hatte, schlug plötzlich in Unverständnis und bittere Anklagen um und ich kam nahezu zwei Jahre lang nicht von meinen Vorwürfen los: „Warum hat Gott mir den Vater genommen? Mein Sohn würde seinen Großvater nie mehr sehen können. Warum durfte mein Vater seinen Glauben nicht wieder gewinnen? Warum konnte ich mich nicht mehr von ihm verabschieden?“ Doch dann kam alles anders. Vor zwei Monaten saß ich mit Cathy und unserem Sohn Jacky zu Hause, als es an der Tür klopfte. Ich sah Cathy an – keiner von uns erwartete jemanden. Ich öffnete. Draußen standen ein Mann und eine Frau mit einem etwa 2-jährigen Kind. Der Mann sah mich an und fragte, ob mein Vater Jacob Matthews geheißen hatte. „Ja“, sagte ich. Da griff er bewegt nach meiner Hand und sagte: „Ich hatte nie die Gelegenheit, Ihren Vater zu treffen, aber es ist mir eine Ehre, jetzt seinem Sohn die Hand reichen zu können.“ Erstaunt sah ich ihn an. Dann begann er zu erzählen: „Meine Frau arbeitete gerade im World Trade Center, als der mörderische Flugzeugangriff erfolgte. Sie konnte weder flüchten noch sich befreien und wurde schließlich im Schutt ein geklemmt. Wissen Sie – es war besonders schlimm für sie, denn sie war schwanger. Ihr Vater war der Einzige gewesen, der sie aufgefunden, befreit und gerettet hat.“

Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, als ich daran dachte, dass mein Vater sein Leben hingegeben hatte, um andere Menschen zu retten. Aber schon begann seine Frau, ihren kleinen Jungen an der Hand, zu sprechen: „Da ist noch etwas, was Sie wissen sollten: Ich möchte Ihnen sagen, dass ich zusammen mit Ihrem Vater, angesichts des Sterbens rings um uns, gebetet und mit ihm über Gott gesprochen habe, während er mich aus dem Schutt heraus grub. Unser Beten und seine seelische Erschütterung haben ihn zu Gott geführt. Das habe ich in meinem Herzen gespürt.“ Als ich dies vernommen hatte, weinte ich bitterlich vor Überwältigung und mit einem tiefen inneren Glücklichsein. Mir war mit einem Mal bewusst: Gottes Wege sind nicht der Menschen Wege. Und ich betete im Stillen: „Verzeih mir, Vater im Himmel!“ Schließlich erfuhren wir noch etwas Wunderschönes. Die Eltern des kleinen Jungen sagten uns: „Als unser Baby geboren wurde, gaben wir ihm den Namen ‚Jacob Matthew‘ zu Ehren jenes Mannes, der sein Leben hingab, damit eine Mama und ihr Baby leben konnten.“«

 

Schokolade und … Unsere Liebe Frau von Lourdes!

Am 14. Februar 2015 ist Michele Ferrero verstorben. Er war der Erfinder von Nutella, von Mon Cheri, Kinderschokolade, Rocher sowie weiteren Produkten und der Gründer des italienischen Konzerns Ferrero, der 1946, kurz nach dem zweiten Weltkrieg, in Alba (Italien) entstand. Ein Unternehmen, das heute einen Jahresumsatz von mehr als 8 Milliarden Euro aufweist.

Michele Ferrero, der reichste Mann Italiens mit einem geschätzten Vermögen von 26,8 Milliarden Dollar, war auch ein Mann des Glaubens. Eines Glaubens so fest wie Granit. Wie er 1996 während der Feier zum 50. Jahrestag der Gründung des Unternehmens sagte, das seinen Namen trägt: „den Erfolg von Ferrero verdanken wir Unserer Lieben Frau von Lourdes. Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen.“ Tatsächlich steht in jeder der Fabriken rund um den Globus eine Statue der Muttergottes von Lourdes. Jedes Jahr machte Michele Ferrero eine Wallfahrt nach Lourdes, in Begleitung der Führungskräfte der Unternehmensgruppe; auch für die Angestellten wurden Besuche in dem bekannten Wallfahrtsort organisiert.

 

100 Jahre Fatima

Im Jahre 1917 ist Maria in Fatima den drei Kindern Jacinta und Francisco Marto und Lucia dos Santos erschienen. Von Mai bis Oktober zeiget sie sich den Kindern jeweils am 13. des Monats. Die Botschaft, die Maria an die Kinder und damit an uns alle gerichtet hat, entspricht ganz dem Evangelium. Aber sie ist eine prophetische Aktualisierung für unsere Zeit.

1.) Maria hat uns vor allem zum täglichen Rosenkranzgebet für die Bekehrung der Sünder aufgefordert. Bei allen sechs Erscheinungen hat sie diese Bitte wiederholt.

2.) Maria hat uns aufgerufen zur Umkehr der Herzen und zur Buße. Die Menschen sollen aufhören, Gott mit ihren Sünden zu beleidigen. In der „Höllenvision“ hat sie den Kindern gezeigt, wohin es führt, wenn sich die Menschen nicht bekehren.

3.) Maria hat uns eingeladen, dass wir uns ihrem unbefleckten Herzen weihen und großes Vertrauen in ihre Macht und Hilfe haben. Sie hat verheißen, wenn wir das tun, was sie uns sagt, dann wird uns der Frieden geschenkt sein.

Die Einladung Mariens ist in der Kirche nicht ohne Antwort geblieben. Es sind viele wunderbare Initiativen gewachsen.

Auch die „Fatimafeier“, die an jedem 13. des Monats in der St. Antoniuskirche gehalten wird, ist eine Antwort auf den Aufruf der Gottesmutter. Wir können es gar nicht abschätzen, welcher Segen für uns und die Welt davon ausgeht, wenn wir im Sinne der Gottesmutter gemeinsam den Rosenkranz beten und die hl. Messe feiern.

 

Der brennendste Wunsch der Gottesmutter

Schwester Lucia von Fatima, die 2005 im Karmel St. Theresa in Coimbra verstorben ist, hat immer wieder aufgerufen, dass die Menschen die Weisungen befolgen sollen, die Gottesmutter in Fatima gegeben hat. Am 26. Nov 1957 führte sie mit Pater Augustin Fuentes, dem Postulator im Seligsprechungsprozess der Seherkinder Francesco und Jacinta, ein Gespräch, das 1959 veröffentlicht wurde. Schwester Lucia sagte damals unter anderem:

„Die Madonna ist sehr unzufrieden, weil man sich nicht um ihre Botschaft vom Jahre 1917 kümmert. Weder die Guten, noch die Bösen haben sich danach gerichtet. Die Guten gehen ihren Weg, ohne sich Sorgen zu machen. Sie folgen nicht den himmlischen Weisungen, und die Bösen gehen weiter auf ihrem breiten Weg des Verderbens. Sie kümmern sich in keiner Weise um die Strafen, die ihnen drohen.

Glauben Sie mir, Pater, der Herr wird die Welt sehr bald bestrafen…  Pater, stellen Sie sich die größte Züchtigung vor. Wie viele Seelen werden in die Hölle fallen, und dies wird eintreten, wenn man nicht betet und Buße tut! Darum ist die Madonna traurig.

Sagen Sie es allen, die Muttergottes hat es mir oft gesagt: Viele Nationen werden vom Antlitz der Erde verschwinden, Russland wird die Geißel sein, die Gott erwählt hat, um die Menschheit zu strafen, wenn wir nicht mit unseren Gebeten die Gnade seiner Bekehrung erlangen.

Sagen Sie es allen, Pater, dass der Teufel den Entscheidungskampf gegen die Muttergottes beginnt. Das, was das Unbefleckte Herz Mariens und Jesu betrübt, ist der Fall der gottgeweihten Seelen, der Ordensleute und Priester. Er weiß, dass die Ordensleute und Priester, wenn sie ihre erhabene Berufung aufgeben, viele Seelen in die Hölle führen. Wir sind kaum imstande, die Strafe des Himmels zu verzögern. Aber wir haben zwei hervorragende Mittel zu unserer Verfügung: Gebet und Opfer. Der Teufel unternimmt alles, um uns zu zerstreuen und uns die Lust zum Beten zu nehmen. Wir werden uns gemeinsam retten oder verdammen. Darum, Pater, muss man den Leuten sagen, dass sie nicht darauf warten sollen, bis der Papst oder die Bischöfe, Pfarrer oder Generaloberen einen Aufruf zur Buße und zum Gebet erlassen. Es ist nun an der Zeit, dass jeder in eigener Initiative nach den Weisungen der Muttergottes heilige Werke vollbringt und sein Leben umgestaltet!

Satan will sich der geweihten Seelen bemächtigen. Er sucht sie zu verderben, um die anderen zur endgültigen Unbußfertigkeit zu führen. Er gebraucht seine Schlauheit und versucht sogar einzuflüstern, das Ordensleben aufzulassen …

Daraus folgt Unfruchtbarkeit für das Innenleben und Gleichgültigkeit bei den Weltlichen bezüglich des Verzichtes auf Vergnügungen und die totale Hingabe an Gott …

Die Muttergottes hat ausdrücklich gesagt: Wir nähern uns den letzten Tagen. Sie hat es mir dreifach zu verstehen gegeben …

Pater, es ist dringend nötig, dass wir uns der schrecklichen Wirklichkeit bewusst werden. Wir wollen die Seelen nicht mit Angst erfüllen, sondern nur dringend die Wirklichkeit zu Bewusstsein bringen.

Der brennendste Wunsch der Gottesmutter ist es, dass wir ihr durch das tägliche Rosenkranzgebet helfen, Seelen zu retten. Für das bedingungslose, tägliche Rosenkranzgebet haben wir nicht nur Mariens besonderen Schutz für Leib und Seele bei dieser direkten Züchtigung Gottes, sondern auch eine Sterbestunde, bei der wir ohne bitteren Todeskampf an ihrer Mutterhand ruhig hinübergleiten in die ewige Herrlichkeit. Dies allein wäre schon den täglichen Rosenkranz wert.“