Rosenkranz – Waffe für den Frieden

Das Stockholmer internationale Friedensforschungsinstitut SIPRI hat im Juni sein Jahrbuch für 2012 veröffentlicht, in dem die Anzahl Atomsprengköpfe, die weltweit existieren, aufgeführt sind. Im Bericht steht, dass 4400 Atomsprengköpfe ständig einsatzbereit sind, davon 2600 der NATO. Interessant ist, wer auf der Liste der Atomwaffenbesitzer steht und wer nicht: USA, Russland, Frankreich, Großbritannien, China, Indien, Pakistan und Israel. Was soll man zu diesem Wahnsinn noch sagen, der im Namen von „Frieden und Sicherheit“ betrieben wird. Der einzige Friede, den man mit solchen Waffen erreichen kann, ist die Ruhe eines Friedhofs. Maria hat in Fatima zum Rosenkranzgebet und zur Bekehrung der Herzen aufgerufen. Ihr Ruf gilt auch heute. Papst Pius XI. sagt: „Groß ist die Macht eines Heeres, das nicht das Schwert, sondern den Rosenkranz in den Händen hält.“ Der Rosenkranzmonat Oktober lädt uns ein, besonders für den Frieden zu beten

Ein neues Licht erhellte mein Leben

Im Buch „Das Todesurteil – Als ich Christ wurde im Irak“, 2011 im Sankt Ulrichs Verlag erschienen, schildert Joseph Fadelle seinen Weg zum katholischen Glauben, den er unter unsäglichen Leiden gegangen ist. Er ist der Sohn einer großen, muslimischen Familie im Irak und lebt heute in Frankreich.

Sein Weg zum Glauben begann, als er zum Militär einberufen wurde. Zu seinem Missfallen musste er als Muslim das Zimmer mit einem Christen teilen. „Den Ungläubigen werde ich bekehren“, dachte er. Also kamen beide über Glaubensfragen zu sprechen, was den Muslim zwang, sich mit dem Islam näher zu beschäftigen. Dabei kamen ihm erstmals Zweifel über die Lehren des Islam. Und eines Tages hatte er einen Traum: Er stand an einem Bach und sah am anderen Ufer einen Mann stehen, der eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf ihn ausübte. Als er aber versuchte zu ihm zu gelangen, sagte der Mann die rätselhaften Worte zu ihm: „Um den Bach zu überqueren, musst du das Brot des Lebens essen.“

Kurz darauf brachte ihm sein Zimmerkollege das Neue Testament und riet ihm, mit dem Matthäus-Evangelium zu beginnen. Der junge Muslim aber schlug das Johannes-Evangelium auf. Und zu seiner Überraschung las er im sechsten Kapitel genau dieselben Worte vom „Brot des Lebens“, die er erst wenige Stunden zuvor in seinem Traum gehört hatte. Ganz gebannt las er den ganzen Abschnitt, von der Brotvermehrung bis zu den Worten Jesu: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern …“ „In diesem Augenblick,“ so beschreibt er seine Erfahrung, „geschieht in mir etwas Außergewöhnliches, eine Art Implosion, die alles mit sich reißt, und dazu ein warmes Glücksgefühl … Als hätte schlagartig ein neues Licht mein ganzes Leben erhellt und ihm Sinn gegeben. … Ich fühle mich, als wäre ich betrunken, und spüre gleichzeitig in meinem Herzen eine unerhörte Kraft, eine beinahe heftige Leidenschaft oder sogar Liebe zu diesem Jesus Christus, von dem die Evangelien erzählen.“

Von diesem Augenblick an begann ein neues Leben für den jungen Muslim: Er wollte sich taufen lassen, um das Brot des Lebens empfangen zu können. Sein Glaube an Christus konnte nicht verborgen bleiben. Sein Gesinnungswandel brachte ihm schwere Verfolgungen durch seine Familie ein, sein Onkel und seine Brüder verübten einen Mordanschlag auf ihn. Er wurde eingesperrt und gefoltert, damit er den Glauben an Christus ableugne. Auch von den christlichen Gemeinden erfuhr er ängstliche Ablehnung. Erst 13 Jahre später – er war mittlerweile nach Jordanien geflohen – fanden er, seine Frau, die auch zum Glauben gekommen war, und seine Kinder, ein offenes Ohr für seine Bitte, getauft zu werden.

Über seine Taufe berichtet er: „Mit geneigtem Kopf und bereit, vom Priester mit dem geweihten Wasser übergossen zu werden, höre ich die feierlichen Worte des Zelebranten: ‚Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.‘ Und ich denke an all die Jahre des Wartens und Leidens, an die Augenblicke, da ich mein letztes Stündlein gekommen glaubte, an diese ganze Zeit, in der ich nur ein einziges Ziel gekannt habe: lange genug zu leben, um diesen Moment hier zu erleben. (…) Einige Stunden später liest (der Priester) die Messe, und aus seinen Händen empfange und koste ich zum ersten Mal das ‚Brot des Lebens’… Für mich beginnt heute ein neuer Lebensabschnitt. Endlich kann ich jenem Mann antworten, der mich damals, in jener Vision, die mir noch heute vor Augen steht, zu sich gerufen hat. Dieser Mann, dessen strahlende Güte mich so sehr angezogen hat, dieser Christus, für den ich vom ersten Augenblick an eine echte Leidenschaft empfand, ist mir seit damals Tag für Tag ein geliebter Freund gewesen. Selbst in den schwärzesten Stunden war ich nicht einmal einen kurzen Augenblick lang versucht, ihn zu verlassen, um zu dem goldenen Leben von einst zurückzukehren.

Und jetzt kann ich von seinem Leben kosten, von der Ewigkeit, die der Sohn Gottes mir verheißt.“

Ich las von der Sorge Jesus Christi um die Frauen

Die aus Pakistan stammende Sabatina James, die zum Glauben an Christus gefunden hat, wurde bekannt durch ihr Buch: „My Fight for Faith and Freedom“ (Mein Kampf für Glauben und Freiheit). Sie setzt sich heute unermüdlich ein, um muslimischen Frauen in schwere Not zu helfen. In einem Interview schildert sie, wieso sie Christin geworden ist:

Sie denken vielleicht, ich sei missioniert worden, aber das stimmt nicht. Ich war einst eine gute Muslimin, und ich habe damals, als ich zwangsverheiratet werden sollte, in meiner großen Not nach Gott gesucht. Aber Allah sprach nicht zu mir. Schließlich merkte ich: Kein Wunder, er spricht nie zu den Frauen, an keiner Stelle des Koran. Er spricht immer nur zu den Männern. Dann habe ich Christen kennengelernt. Das waren besondere, gewandelte, beeindruckende Menschen. Ein Freund von mir, der Christ geworden ist, schenkte mir eine Bibel. Und in einer Nacht, in der ich in größter Not war und nach Gott schrie, er möge mir in meiner Verzweiflung beistehen, schlug ich diese Bibel auf und las den Vers: “Wenn ihr mich aus ganzem Herzen sucht, dann werde ich mich von Euch finden lassen.” Und ich las weiter und las von der Sorge Jesus Christi auch um die Frauen, sogar um eine wie Maria Magdalena, die damals als Verworfene galt. Wie anders wäre wohl Mohammed mit ihr umgegangen! Ich habe den Gott der Bibel erfahren, ich habe erlebt, daß er sich um mich kümmert! Heute ist das Christentum das Fundament meines Lebens, das Wertvollste, was ich habe.

Ich entschied mich für das Leben und das Leben mit Gott

Seit vielen Jahren findet in der Kapuzinerkirche sechsmal im Jahr die Gebetsvigil für das Leben mit einer Gebetsprozession zur Abtreibungspraxis statt. Sie wird vom Verein Miriam getragen. Auch die monatliche Anbetung vor dem Allerheiligsten vom Herz-Jesu-Freitag Abend bis zum Herz-Mariä-Samstag Abend und die Jericho-Gebetswoche werden im Anliegen des Schutzes der ungeborenen Kinder und ihrer Mütter gehalten. Durch das Gebet und Opfer vieler Beter trägt der Beratungsdienst des Vereins Miriam und die konkrete Hilfe für werdende Mütter in Not immer wieder wunderbare Früchte, so dass Kinder vor Abtreibung gerettet werden. Im letzten Rundbrief des Vereins Miriam ist ein ergreifendes Zeugnis einer jungen Frau abgedruckt, die durch die Hilfe eines Beraters des Vereins den Weg zum Leben gefunden hat. Hier ein Auszug aus ihrem Bericht, den sie zwei Jahre nach der Geburt ihres Sohnes geschrieben hat.

„Nach der Geburt von meinem Sohn zogen wir in den Bregenzerwald zu einer Pastorenfamilie. Von da an veränderte sich mein Leben, nicht nur durch mein Kind, sondern ich lernte noch viel mehr kennen, als ich es je zu glauben wagte, ich lernte Jesus Christus kennen.

Bevor ich zu Gott kam, war ich ein rebellischer Teenager und ließ mir von nichts und niemandem etwas sagen. Ich lebte nur für mich, liebte es, mit meinen Freunden in der Nacht abzuhängen und zu chillen. Bei jedem Blödsinn war ich dabei und wenn es mich auch in Gefahr brachte.

Mit meiner Mutter hatte ich ein total kaputtes Verhältnis. Wir schrien uns nur noch an und redeten kaum noch normal miteinander. Ich dachte immer, dass es Gott bestimmt gibt. Aber ich hatte auch keine Ahnung vom Glauben, weil es mir damals nicht sehr wichtig schien. Doch dann wurde ich schwanger und brauchte seine Hilfe und ich bat ihn verzweifelt darum! Und er hat mein Rufen gehört und mich ernst genommen. So half er mir, mich für mein Kind zu entscheiden und führte mich in den Bregenzerwald.

Durch Gott, meinen Sohn und die Menschen, mit denen ich jetzt zusammenlebe, lernte ich den Leuten Respekt zu zeigen, für einander da zu sein und nicht nur für mich selbst zu leben. Ich lernte die Menschen so zu lieben, genau so wie sie sind und nicht wie sie aussehen, und den anderen so zu behandeln wie ich selbst behandelt werden möchte.

Wenn ich Probleme habe oder schlechte Gedanken oder es mir nicht gut geht, weiß ich immer, dass ich alle diese Sorgen Jesus bringen darf. Und er kümmert sich um mich und meinen Sohn. Er hilft mir in meinem Leben. Er hat mir bereits sehr geholfen, als er mir den Platz in dieser Familie gegeben hat. Ich musste ihm nur vertrauen. Mit der Zeit habe ich gelernt, dass es Jesus ernst meint und dass wir nicht jeden Blödsinn machen können und denken, Jesus verzeiht uns sowieso. NEIN, unsere Schuld soll uns Leid tun und wir sollen es ihm bringen und ihn um Verzeihung bitten und es auch ernst mit ihm meinen!

… Ich darf eine glückliche Mama sein und ich bin so dankbar und froh, dass ich meinen Sohn nicht abgetrieben habe! Auch wenn ich es nicht einfach hatte, mich zu entscheiden, und ich wusste, dass sich mein Leben total verändern wird. ABER ich entschied mich für das Leben und das Leben mit Gott.

Ich weiß nicht, wo ich heute wäre, wenn ich mein Kind abgetrieben hätte. Niemals hätte ich erfahren, wie es aussehen würde, ob es ein Mädchen oder ein Junge wäre oder sein wunderschönes Lächeln, wenn er sich freut. Außerdem wäre ich total abgesunken in Drogen und Alkohol, Sex und Diebstahl. Bald hätte ich mich nicht mehr unter Kontrolle gehabt und mein Leben hätte nie mehr einen Sinn gefunden.

Gott will nicht, dass wir irgendeinen Blödsinn machen, oder total tief in einem Loch stecken, aus dem wir nicht mehr alleine heraus kommen. … Er lässt uns nie im Stich, weil er uns liebt!“

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Quelle: http://www.vereinmiriam.at/fileadmin/Rundbriefe/2012-06-12_Rundbrief.pdf

Abtreibungsarzt – Diese Pilgerfahrt hat mir Klarheit gebracht

Dr. John Bruchalski war in einer gläubigen Familie groß geworden. Aber nach seinem Universitätsabschluss warf er allen Glauben über Bord. 1983 wurde er Dozent für Medizin in South Alabama.
Er erzählt: „Verhütung, Abtreibung schienen mir die am besten geeigneten Mittel, um den Frauen die Gesundheit, das Glück und die Fülle des Lebens zu garantieren.“
Doch es schlichen sich auch Zweifel ein. „Ich erlebte bei den Frauen weder Freude noch Glück in meiner Klinik. Je mehr Abtreibungen ich durchführte, umso mehr nahm die Verhütungspraxis zu, vermehrten sich die Infektionen, Komplikationen und Trennungen der Paare. Ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte, denn meine Kollegen meinten nur: ‚Wir brauchen bessere Schulung und mehr Verhütung, mehr Abtreibung!!'“
Eines Tages hat ihn seine Mutter zu einer Wallfahrt eingeladen. Dort geschah die Umkehr, dort wurde er von der Gnade Gottes berührt. Nach Hause zurückgekehrt, weigerte er sich, weitere Abtreibungen oder Sterilisationen durchzuführen. „Diese Pilgerfahrt hat mir nicht nur Klarheit über mich selber gebracht, sondern auch die Einsicht, dass es einen anderen, einen besseren Weg gab, meinen Beruf als Arzt auszuüben.“ Seit 1994 arbeitet er nun in seinem Family-Center nach den Grundlagen der katholischen Glaubenslehre als Arzt und Mediziner.

Alles ist leicht, wenn beide das gleiche Ziel haben!

Ein Zeugnis
Ich bin eine glückliche Frau, 8 Jahre verheiratet; wir haben 3 Kinder. Berufstätig war ich nur bis zu meiner Eheschließung, denn dann wollte ich nur noch Frau und Mutter sein. Es ist wohl besser, etwas weniger Geld, nur ein Auto, keinen Fernsehapparat usw., dafür aber etwas mehr Zeit für Mann und Kinder zu haben. Dieses Sich-Zeit-Nehmen für die Seinen ist eines der wichtigsten Dinge, um eine Ehe glücklich führen zu können. Der Mann sucht nach der Hast des Tages wenigstens daheim Ruhe und Ausgeglichenheit, und auch die Kinder wollen nicht nur gefüttert und ins Bett gebracht werden, sondern brauchen die Liebe der Mutter von früh bis spät, um richtig gedeihen zu können. Jedes der drei Kinder wurde mit großer Sehnsucht und Liebe erwartet. Wir haben uns bemüht, einer auf den anderen einzugehen, am anderen nicht nur die Fehler zu sehen, sondern in erster Linie das, was er gut macht… Das gemeinsame Gebet daheim bindet auch sehr stark, besonders der Rosenkranz, den wir oft beten und von dem sichtlich viele Gnaden ausgehen. Freilich muss man immer wieder Opfer bringen. Aber alles ist leicht, wenn beide das gleiche Ziel vor Augen haben: innerlich zu wachsen und reif zu werden für die Ewigkeit.

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Quelle: http://www.bewegung-fuer-das-leben.com/files/lebe_109.pdf

Brot vom Himmel hast du uns gegeben

In den Sonntagsevangelien im August hören wir Abschnitte aus der so genannten „Brotrede“, die Jesus in Kapharnaum gehalten hat. Jesus spricht davon, dass er das lebendige Brot vom Himmel ist. Und er gibt uns die Verheißung: „Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“ Was Jesus hier angekündigt hat, das hat er in der heiligen Eucharistie verwirklicht.

Wir brauchen nicht nur leibliche, sondern auch geistige Nahrung. Die Seele kann nicht leben, wenn sie nicht durch die Gnade Gottes genährt wird. Wir brauchen Liebe, Wahrheit, den Sinn des Lebens, die Hoffnung … Das alles schenkt uns Jesus Christus durch das Sakrament seines Leibes und Blutes. Er selbst ist also die wahre Nahrung, damit wir nicht seelisch verkümmern.

Aber wie er bei der Brotvermehrung die Jünger beauftragte, das Brot an die anderen zu verteilen, so gibt uns der Herr den Auftrag, die Gnaden, die wir im Sakrament der Eucharistie empfangen, an unsere Mitmenschen weiterzuschenken. Was dies konkret bedeutet, das können uns die Heiligen am besten zeigen.

Die sel. Mutter Teresa von Kalkutta z.B. hat dies in außergewöhnlicher Weise verwirklicht. Sie hat erkannt, dass dieses „Brot der Liebe“ das Wichtigste ist, das die Menschen brauchen. Sie sagt: „In den vielen Jahren meiner Arbeit unter den Menschen ist mir immer klarer geworden, dass die schwerste Krankheit, die ein menschliches Wesen überhaupt erfahren kann, die ist, unerwünscht zu sein. Wir haben Arzneien für Lepra, und Aussätzige können geheilt werden. Für alle Arten von Krankheiten gibt es Arzneien und Heilmittel. Aber diese schreckliche Krankheit, unerwünscht zu sein, kann, glaub ich, nie geheilt werden, außer durch willige Hände, die dienen, und ein liebendes Herz, das liebt.“ Aus der Eucharistie empfing sie die Kraft zur Liebe: „Wir beginnen unseren Tag, indem wir versuchen Christus in der Gestalt des Brotes zu sehen. Und während des Tages fahren wir fort, ihm in den ausgemergelten Körpern unserer Armen zu begegnen und die Liebe Gottes weiterzuschenken.“ – „Wie groß ist die Liebe, die Jesus uns in der Eucharistie zeigt. Er wird selbst zum Brot des Lebens um unseren Hunger nach Liebe zu stillen. Und er wird selbst zum Hungrigen, damit wir seine Liebe zu uns stillen können.“

Der hl. Pfarrer von Ars sagt:
„Man spürt es, wenn eine Seele das Sakrament der Eucharistie würdig empfangen hat. Sie ist so in Liebe versunken, von ihr durchdrungen und verändert. Sie ist demütig, liebenswürdig und bescheiden; sie ist eine zu den größten Opfern fähige Seele.“

Eucharistie – Sie kniete nieder

Am 9. Aug. feiern wir in der Kirche das Fest der hl. Edith Stein (1891-1942). In einem ihrer Bücher beschreibt sie ein für sie unvergessliches Erlebnis aus dem Jahr 1916, das sie später zum Glauben an die Gegenwart des Herrn in der Eucharistie führte und wichtig war für ihren Weg in die katholische Kirche.

Sie stammte aus einem streng religiösen jüdischen Elternhaus, bezeichnet sich selbst in dieser Zeit als Atheistin. Bei einem Besuch bei ihrer Freundin Frau Reinach in Frankfurt ging sie auf einem Spaziergang durch die Altstadt auch in den Dom.

„Während wir in ehrfürchtigem Schweigen dort verweilten, kam eine Frau mit ihrem Marktkorb herein und kniete zu kurzem Gebet in einer Bank nieder. Das war für mich etwas ganz Neues. In die Synagogen und in die protestantischen Kirchen, die ich besucht hatte, ging man nur zum Gottesdienst. Hier aber kam jemand mitten aus den Werktagsgeschäften in die menschenleere Kirche wie zu einem vertrauten Gespräch. Das habe ich nie vergessen können. „

Die Marienverehrung ist wichtig für die Zukunft

Pater Bruno Haider, der Kirchenrektor der Kapuzinerkirche  feiert am 27. Juni 2012 sein silbernes Priesterjubiläum – ein Grund zur Dankbarkeit und Freude. Die Redaktion des „St. Antonius Blattes“ stellte ihm die folgenden Fragen:

P. Bruno, was kannst du uns über deinen Werdegang und deine Berufung sagen?

Am 27. Juni 1987 wurde ich zusammen mit meinem jüngeren Bruder Christoph zum Priester geweiht. In Hall in Tirol feierten wir unsere Doppelprimiz. Mein Primizspruch „Wir haben die Liebe erkannt und an die Liebe geglaubt“ (1 Joh 4,16) fasste für mich die Erfahrung der Berufung zusammen. Mit etwa 17 Jahren, als ich andere Interessen hatte, machte mich eines Tages jemand darauf aufmerksam, dass Jesus Christus mir in der Eucharistie sein großes Interesse entgegenbringt. Gleichzeitig berührte mich das Lesen der Evangelien in einem kleinen Neuen Testament, das mir meine Taufpatin zum 15. Geburtstag geschenkt hatte. Nach der Priesterweihe stand ich 9 Jahre im Dienst der Diözese Innsbruck als Kooperator, Dekanatsjugendseelsorger, Pfarradministrator in Sillian und als Pfarrer in Nassereith. Damals erlebte ich immer stärker den Ruf, Christus in einem gemeinschaftlichen Leben nach den 3 Evangelischen Räten – Jungfräulichkeit, Armut und liebendem Glaubensgehorsam – nachzufolgen. Ich trat in die Priestergemeinschaft der geistlichen Familie „Das Werk“ ein und kam nach Bregenz ins Kloster Thalbach. Schon in meiner Jugend hatte ich die Gründerin der Gemeinschaft, Frau Julia Verhaeghe, als beeindruckende Persönlichkeit der Kirche und geistliche Mutter kennen gelernt. Durch die Noviziatszeit wurde ich nun vorbereitet, eine noch engere Bindung und Weihe an Gott zu vollziehen. Als „Pater“ wirkte ich seither in der Seelsorge für Familien, im Religionsunterricht – so in Feldkirch-Gisingen und in Lindau -, weiters in der Pfarrseelsorge im Pfarrverband Teisendorf/Oberbayern. Seit vier Jahren betreue ich die Rektoratskirche zum hl. Antonius – Kapuzinerkirche in Bregenz, die seelsorglich dem Bischof von Feldkirch unterstellt ist.

Was motivierte und freute dich in deinem bisherigen Priesterleben besonders?

In meinem Leben als Priester motivierte mich die Gewissheit: Gott selbst wirkt das Heil der Menschen – ich darf dazu beitragen. Besondere Freude machte mir, die Sakramente zu spenden und Menschen auf deren Empfang vorzubereiten; und natürlich auch, die Sakramente selber zu empfangen. In ihnen sehe ich die Garantie, dass das Heil nicht etwas Selbstgemachtes, sondern etwas von Christus Geschenktes ist. Als eines der schönsten Erlebnisse empfand ich, wie einmal eine Person nach 67 Jahren wieder das Bußsakrament in Anspruch nehmen wollte. Kinder und Kranke waren für mich auf meinem Weg als Priester immer ein erfreuliches Beispiel für Menschen, die sich etwas schenken lassen und nicht alles selber machen wollen.

Wie siehst du die aktuelle Lage der Kirche? Was erhoffst du dir für die Kirche in der Zukunft?

Das scheint mir die größte Aufgabe für die Kirche in unserer Zeit zu sein: vom Menschengemachten hin zum Gottgestifteten zu finden. Als Priester betrachte ich mich als eine Art „Türöffner“ für Gottes Initiative uns Menschen gegenüber. Für die Zukunft der Kirche halte ich die Verehrung der Gottesmutter Maria für besonders wichtig. In Maria, die als „voll der Gnade“ gegrüßt wird, leuchtet uns der Vorrang der Gnade auf. Auf diese Gnade antwortete die Jungfrau von Nazareth mit ihrem „es geschehe“. Darin ist Maria Urbild und Vorbild der Kirche. Weiters wünsche ich, dass viele Menschen das Herz Jesu Christi entdecken. Es empfindet für jeden „eine persönliche Liebe und will diese Liebe in jedem Herzen nähren“ (vgl. Mutter Julia Verhaeghe). Vom Herzen Jesu angezogen, können viele Menschen aufs Neue Heimat in Gott finden. Dafür erfüllt die Kirche einen unersetzbaren Dienst.

 

Der Sieg der Liebe

Als ich in Rumänien in einem kommunistischen Gefängnis war, traf eines Tages in unserer Zelle, die für Christen reserviert war, ein neuer Häftling ein. Es war der bekannte Hauptmann Popescu. Unsere Überraschung war groß, erkannten wir in ihm doch jenen Folterer, unter dem die Christen am meisten gelitten hatten. Zu den Opfern gehörten auch einige Insassen dieser Zelle. Wir fragten ihn, wie er denn einer der unseren geworden sei.

Mit Tränen in den Augen erzählte er, daß eines Tages ein etwa 12-jähriges Mädchen mit einer Blume in der Hand in sein Büro gekommen sei und zu ihm gesagt habe: „Herr Offizier, Sie sind der Mann, der meine Eltern eingesperrt hat. Heute hat meine Mutter Geburtstag. Für gewöhnlich habe ich ihr an diesem Tag Blumen geschenkt. Ihretwegen habe ich nun keine Mutter, der ich heute eine Freude machen könnte. Aber meine Mutter ist gläubig, und sie lehrte mich von klein an, meine Feinde zu lieben und Böses mit Gutem zu vergelten. Ich möchte darum der Mutter Ihrer Kinder eine Freude machen. Bitte bringen Sie diese Blumen Ihrer Frau und sagen Sie ihr, dass ich sie liebe und Gott sie auch liebt.“

Das war sogar für einen kommunistischen Offizier zuviel. Er umarmte das Kind und konnte von da an nicht mehr foltern. Das führte zu seiner Entlassung und Verfolgung und schließlich dazu, dass er verurteilt wurde, mit uns zu leiden.

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Quelle: Aus einem Bericht des evangelischen Pfarrers Richard Wurmbrand