Ich dachte, das ist so groß wie eine Erbse

Cornelia Kaminski, Bundesvorsitzende der ALfA (Aktion Lebensrecht für Alle) erzählte von einer Erfahrung bei einer Pro-Life-Veranstaltung:

“Ich hatte vor kurzem ein Gespräch mit einem erfolgreichen Manager, der an unserem Stand bei einem Kongress aufkreuzte. Eigentlich war er wegen der Schokolade, die wir da hatten, stehen geblieben. Aber wir kamen ins Gespräch und er erzählte mir sehr offen und selbstbewusst, dass er zwei Kinder ‘im Himmel’ habe, da er seiner schwangeren Freundin damals mitgeteilt hatte, sie müsse abtreiben. Entweder du treibst ab oder ich bin weg, ein Kind kommt überhaupt nicht in Frage. Das kam sehr cool und selbstbewusst rüber, ich habe dann nachgefragt, ob es die Freundin noch gäbe – die gibt es nicht mehr – und ob er überhaupt Kinder bekommen hätte und verheiratet sei – das war er nicht – und dann nahm er dieses Embryomodell in die Hand, und fragte mich, was das sei. Als ich ihm sagte, ‘ein ungeborenes Kind in der zehnten Woche der Schwangerschaft’, fingen die Hände dieses großen, erfolgreichen Managers, die den kleinen Plastikembryo hielten, an zu zittern. Seine Stimme stockte und er wischte sich Tränen aus den Augen. ‘Ich dachte, das ist so groß wie eine Erbse’. Das denken viele. Und viele glauben den Abtreibungsärzten, die behaupten, es würde lediglich ‘Schwangerschaftsgewebe’ abgesaugt. Die ‘Kinder im Himmel’ dieses erfolgreichen, engagierten Mannes hatten plötzlich eine ganz andere Realität angenommen – und damit für ihn auch die Chance, sich mit ihnen zu befassen und um Vergebung zu bitten. ‘Darf ich mir den Embryo mitnehmen?’ fragte er mich. Er hatte genau verstanden, worum es geht.”

Gott ist gnädig und barmherzig. Voraussetzung ist jedoch, dass wir die Wahrheit erkennen und unsere Schuld bereuen. … Aufgabe der Kirche ist es, uns bei dieser Wahrheitssuche zu helfen, uns sehend zu machen für die Wirklichkeit, und uns damit zu Gott zu führen.

 

Gottesfurcht – Anfang der Weisheit

Im Evangelium vom 12. Sonntag im Jahreskreis (A) spricht Jesus von der Menschenfurcht, die uns versuchen kann, wenn wir uns zu ihm bekennen. Das Heilmittel dagegen ist die wahre Gottesfurcht: “Fürchtet euch nicht vor den Menschen! … sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann” (Mt 10,26-33).

Kardinal Ratzinger hat in einem Vortrag am 7.2.1987 zum 100. Geburtstag von Kardinal Frings über dieses Thema gesprochen. Er sagt unter anderem:

“Ich habe schon früh und oft darüber nachgedacht, was es eigentlich bedeutet, wenn die Bibel immer wieder sagt: Die Gottesfurcht ist der Anfang der Weisheit, und es ist mir lange Zeit sehr schwer gefallen, in den Sinn dieses Satzes einzudringen. Aber jetzt beginne ich ihn von seiner Umkehrung her so real zu begreifen, dass ich seine Wahrheit geradezu mit Händen zu berühren glaube. Denn was sich zusehends vor unseren Augen abspielt, lässt sich in die Worte fassen: Die Menschenfurcht, d. h. das Ende der Gottesfurcht, ist der Anfang aller Torheit. Die Gottesfurcht ist heute praktisch aus dem Tugendkatalog verschwunden, seitdem das Gottesbild den Gesetzen der Werbung unterworfen wurde. Gott muss, um werbewirksam zu erscheinen, gerade umgekehrt so dargestellt werden, dass niemand irgendwie Furcht vor ihm empfinden kann. Auf diese Weise breitet sich in unserer Gesellschaft und mitten in der Kirche immer mehr wieder jene Umkehrung der Wertungen aus, die die eigentliche Krankheit der vorchristlichen Religionsgeschichte gewesen war.

Denn auch da hatte sich die Meinung durchgesetzt, dass man den guten Gott, den eigentlichen Gott, nicht zu fürchten brauche, weil von ihm als dem Guten ja nur Gutes kommen könne. Hüten muss man sich vor den bösen Mächten. Nur sie sind gefährlich, und mit ihnen muss man sich daher auf jede Weise gut zu stellen versuchen. In dieser Maxime ist das Wesen des Götzendienstes als Abfall vom Gottesdienst zu sehen. Aber in diesem Götzendienst stehen wir mitten drin. Der gute Gott schadet uns sowieso nicht; mehr als eine Art Urvertrauen braucht man auf ihn nicht zu verwenden.

Aber der gefährlichen Mächte gibt es um uns nur allzu viele, und mit ihnen muss man auszukommen versuchen. Und so handeln Menschen in und außerhalb der Kirche, Hohe und Niedrige, nicht mehr mit Blick auf Gott und seine Maßstäbe, die ja unwichtig sind, sondern mit Blick auf die menschlichen Mächte, um halbwegs glücklich durch die Welt zu kommen. Sie handeln für den Schein ‑ für das, was man von uns hält und wie man uns darstellt.

Die Diktatur des Scheins ist der Götzendienst unserer Stunde, den es auch in der Kirche gibt. Die Menschenfurcht ist der Anfang der Torheit, aber die Menschenfurcht herrscht unverrückbar, wo die Gottesfurcht abgetreten ist.”

Ich bin das Licht der Welt

Auf einer russischen Ikone zeigt Jesus die offene Seite eines Buches. Darauf steht: “Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen” (Mt 11,28). Daneben kann man die folgenden Worte Jesu an uns lesen: “Ich bin das Licht der Welt – aber ihr seht mich nicht. Ich bin der Weg – aber ihr geht nicht auf mir. Ich bin die Wahrheit – aber ihr glaubt mir nicht. Ich bin das Leben – aber ihr sucht mich nicht. Ich bin der Lehrer – aber ihr hört mir nicht zu. Ich bin der Herr – aber ihr gehorcht mir nicht. Ich bin euer Gott – aber ihr betet nicht zu mir. Ich bin euer bester Freund – aber ihr liebt mich nicht. Wenn ihr unglücklich seid – gebt nicht mir die Schuld!”

 

Plötzlich war alles infrage gestellt

Markus Riccabona (Jg. 1965) aus Wien, seit 1999 verheiratet, wurde 2009 zum ständigen Diakon geweiht. Er ist in der Pfarrseelsorge tätig und hält unter anderem auch Vorträge, um die Menschen über die Gefahren von Esoterik und New-Age aufzuklären. Er war bis zu seiner Bekehrung über 15 Jahre lang selbst als ‘Lehrer’ in der New Age-Szene tätig. Er berichtet darüber, wie er zur Fülle des katholischen Glaubens gefunden hat:

“Ich bin in eine Familie hineingeboren worden, in der bereits seit meiner Urgroßmutter an esoterische Lehren geglaubt wurde. Wiedergeburt, aufgestiegene Meister, Channelling und Co. waren für mich von Kindesbeinen an selbstverständlich. … Ebenso selbstverständlich wurde ich jedoch auch getauft, ging zur Erstkommunion und erhielt die Firmung. Denn in das synkretistische Weltbild der Esoterik ist vieles integrierbar. Jesus ja, aber er ist nur einer von vielen ‘Meistern’, die in eine höhere Dimension, in einen höheren Bewusstseinszustand aufgestiegen sind. Er wird jedoch nicht als der eingeborene Sohn Gottes, nicht als persönlicher Heiland, Retter und Erlöser gesehen. … Die von der Esoterik propagierte Selbstvergöttlichung des Menschen wirft ihn aber letztlich auf ihn selbst zurück. … Die gepriesene Möglichkeit der Selbsterlösung durch Erkenntnis wird zur furchtbaren Verdammung, ohne Gnade und göttliches Erbarmen alles aus eigener Kraft vollbringen zu müssen. Bis zur letzten Konsequenz. Das führt oft zu quälenden seelischen Bedrängnissen bis zu ernsten psychischen Erkrankungen. …

Der Wendepunkt kam für mich bei einer so genannten Visionssuche, einer geführten Auszeit in der Wildnis – alleine, ohne Schutz (Zelt) und ohne Nahrung vier Tage und vier Nächte in der Gebirgswüste des Hoch-Sinai. In einer durch einen brennenden Dornbusch (!) geschwärzten Steinformation fand ich einen vertrockneten Granatapfel – durchbohrt von einem Dorn. Spontan assoziierte ich damit das durchbohrte Herz Jesu Christi. Ich war erschüttert. Als ich in der Feed­backrunde den anderen Teilnehmern und den Leitern meinen Fund präsentierte, meinten diese, dass Granatapfel und Dorn eindeutig Symbole für die Genitalien von Mann und Frau seien. Ich konnte diesen Unsinn nicht fassen. Doch damit begann meine Umkehr. Nach einer Nacht mit Sandsturm und einer weiteren mit Schneesturm sah ich in der letzten Nacht der Auszeit, der so genannten Visionsnacht, vom Hoch-Sinai auf mein gesamtes bisheriges ‘Esoterikleben’ – und da war nur noch ein großes Fragezeichen: ‘Was mache ich da überhaupt?’ Mit einem Mal waren alle scheinbaren Sicherheiten, das ganze Weltbild, auf dem mein bisheriges Leben beruht hatte, infrage gestellt. Doch es war noch ein weiter Weg.

Ein Jahr später wurde ich auf einer Mexiko-Reise von der Vorsehung zu einer Erweckungs-Veranstaltung einer evangelikalen Gruppe geführt. Dort durfte ich – durch reine Gnade – Jesus Christus als den Sohn Gottes, als meinen Heiland und Retter, der mich durch sein Leiden und seinen Tod am Kreuz erlöst hat, erkennen. Ich schaute auf den, den ich durch meine Sünden durchbohrt hatte. Ich schaute auf den lebendigen Granatapfel, das für mich geöffnete Herz Jesu. Trotz dieses Bekehrungserlebnisses war für mich sofort klar, dass die Evangelikalen nicht die Endstation meiner Reise waren.”

Zurück in Wien, zog ihn eine große innere Sehnsucht nach der Eucharistie zu den Sonntagsmessen. Und die erste Beichte seit seiner Firmung war der wichtigste Schritt und ein Schlüsselerlebnis. “Jetzt bin ich zu Hause angekommen. Ich bin da. Endlich, endlich konnte ich diese riesige Last, die ich in all den Jahren mit mir schleppte, die immer größer und erdrückender, ja aussichtslos wurde, auf Ihn werfen.”

Quelle: vgl. Vision 2000

Gottes Plan mit uns

Eine Touristengruppe besucht ein malerisches, kleines Dorf. Sie wandern umher und treffen einen alten Mann. In einer eher herablassenden Art fragt einer der Besucher: “Wurden in diesem Dorf irgendwelche großen Persönlichkeiten geboren?” “Nein,” kam die Antwort des Alten. “Nur Babys!”

Nirgends auf der Welt werden berühmte Leute oder Genies  geboren. Überall nur Babys. Mit jedem Kind aber hat Gott einen wunderbaren Plan und eine Berufung, die der Mensch erkennen und verwirklichen soll. Das beginnt schon damit, dass wir als Bub oder Mädchen geboren werden.

Trond Diseth, ein norwegischer Kinderpsychiater, machte folgende Untersuchung: Er bot neun Monate alten Babys in einem videoüberwachten Raum verschiedene Spielsachen an. Mädchen hätten dabei Puppen bevorzugt, die Buben seien zu Autos gekrabbelt. Dieses Ergebnis ist durch ähnliche Versuche mehrfach bestätigt worden. Selbst die kleinsten Kinder widerlegen die Genderideologie, die heute propagiert wird.

 

Bitte an den hl. Josef um einen Ersatzmann

Im Jahre 1833 lag im Jesuitenkolleg in Sitten in der Schweiz ein junger Ordensmann, der sich durch Talent und Tugend auszeichnete, im Sterben. Er hieß Josef Harnisch. Als der Rektor des Kollegs ihm die Sterbesakramente spendete, war dessen Schmerz groß. Kurz zuvor hatte er nämlich zwei andere Mitglieder seiner Ordensgemeinschaft durch den Tod verloren.

Der Obere gab daher dem Sterbenden kraft seiner väterlichen Autorität den Auftrag, er solle, sobald er in die ewige Seligkeit eingegangen sei, seinen Schutzpatron, den heiligen Josef, bitten, dass er einen tüchtigen “Ersatzmann” für ihn dem Orden zuführe. Der Sterbende versprach es. Er starb am 6. Juli. Bereits im Herbst desselben Jahres traten zwölf Novizen in den Orden ein. Acht davon hießen Josef und drei andere mit Namen Josef folgten noch im Verlauf eines Jahres.

 

Sie hören auf meine Stimme

Ein jähzorniger Bauer wachte mitten in der Nacht auf, weil sein Hund zu bellen begann. Da er nicht aufhörte, packte der Bauer in seiner Wut das Gewehr, ging vor die Tür und erschoss den Hund. Der aufmerksame Hund hatte aber nur deshalb angeschlagen, weil sich Räuber ins Haus geschlichen hatten. Als der Bauer ins Haus zurückging, wurde er von diesen Räubern erschlagen.

Diese Geschichte ist ein treffendes Gleichnis dafür, wie die Menschen oft mit ihrem Gewissen verfahren.

Der Mensch hat ein angeborenes Wissen um einen absolut Guten und er hat damit einen – zwar oft noch mangelhaften – Maßstab für das Gute und Böse. Er empfindet, dass er einen Mitwisser seiner Taten hat und dass dieser seine Taten entweder gutheißt oder verurteilt. Zu diesem Mitwisser sagen wir “Gewissen”. Es ist ein Echo der Stimme Gottes. Es meldet sich, wenn wir etwas tun wollen oder getan haben, das mit den Geboten Gottes nicht übereinstimmt. Es mahnt uns auch zur Umkehr und drängt uns, nach einer Erlösung zu suchen (die wir, als gläubige Menschen gerade in der heiligen Beichte erfahren dürfen).

Aber wenn man das Gewissen zum Schweigen bringt, weil es unsere Pläne stört, so ist der Mensch endgültig der Sünde und letztlich dem seelischen Tod ausgeliefert. Darum spricht man auch von der Todsünde. Die Seele ist in Gefahr, ewig verloren zu gehen, wenn man in diesem Zustand stirbt. Jesus sagt: “Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir” (Joh 10,27).

 

Sie ist meine andere Mutter

Die kleine Sara Mariucci wurde am 31. Dez. 2002 in Perugia, Italien, geboren. Sie ist das zweite Kind von Anna und Michelle Mariucci, die beide ursprünglich aus Gubbio stammen, jener Stadt, in der der hl. Franz von Assisi einen Wolf bekehrt hat.

Die besondere Geschichte von Sara beginnt am Abend des 4. Aug. 2006, sie war dreieinhalb Jahre alt. Ihre Mutter Anna erzählt: “Nach einem Tag am Meer (in Kalabrien) umarmten Sara und ich uns um 21.00 Uhr im Bett, ich kuschelte mit ihr … Nach einigen Minuten der Stille höre ich ihre kleine Stimme sagen: ‘Als ich klein war, sehr klein, war ich an einem weit, weit entfernten, wunderbaren Ort’. ‘Und wo warst du?’, frage ich sie. ‘Auf einer Wolke’. ‘Und mit wem warst du dort?’ ‘Mit Mama Morena’. ‘Mama Morena? Und wer ist diese Mama?’, fragte ich sie erstaunt. ‘Sie ist meine andere Mutter’. ‘Deine andere Mutter? Aber Sara, ich bin deine einzige Mutter’, sagte ich ihr noch erstaunter. ‘Und wie ist diese andere Mutter so?’. ‘Sie ist sehr gut’, antwortete sie mit einem Lächeln, das ihr Gesicht erhellte, und mit der Ausstrahlung einer Person, die weiß, wovon sie spricht. ‘Besser als deine Mama Anna?’. ‘Ja’. ‘Sara, bist du dir wirklich sicher?’. ‘Ja’. ‘Dann beschreibe sie mir, welche Haarfarbe hat sie?’. ‘Blau’. ‘Und ihre Augen?’ ‘Braun wie meine’. ‘Und würdest du Mama Anna verlassen, um zu Mama Morena zu gehen?’. ‘Ja’, antwortete sie mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht.” Anna war ein wenig betroffen von dieser Aussage? Wer war diese Mama Morena?

Am nächsten Morgen, dem 5. Aug., sprach Sara noch öfter von der Mama Morena. Gegen 13.30 Uhr war die Familie zum Mittagessen am Strand ‘Stella Maris’. Sara ging zusammen mit ihrem Bruder und ihrem Cousin nur ein paar Meter weiter, um mit einem der elektrischen Ringelspiele zu fahren, die es dort gab. Als Sara auf die Metallplattform stieg, erhielt sie durch einen Kurzschluss einen Stromstoß, durch den sie auf der Stelle starb. Sie konnte nicht mehr wiederbelebt werden. Es war eine unbeschreibliche Tragödie für die Familie.

Zu dieser Zeit hatten die Eltern nur wenig Bezug zum Glauben. Die Mutter von Sara, die selber als Kind miterleben musste, wie ihr Vater ihre Mutter erschoss, wollte zuerst nicht mitgehen, um Sara noch einmal im Sarg zu sehen. Sie ließ sich dann doch überreden und beschreibt diesen Moment:

“Ich lebte mit einer unglaublichen Wunde, einem Schmerz so groß wie ein Abgrund, ich war verzweifelt, verzweifelt. Dann sehe ich sie. (…) Ich sehe die Gelassenheit, den Frieden, die Freude, die ihr Gesicht verklärt hat: Sie war schön, sie schien viel älter zu sein. In mir verändert sich alles: Ich fühle einen Frieden, eine Gelassenheit, die ich noch nie in meinem Leben gespürt habe. Mein Geist öffnet sich, mein Herz öffnet sich. Der Geist des Herrn kam über mich und meinen Mann Michael. In diesem Moment habe ich viele Dinge verstanden: Sara ist nicht tot, sie ist mit Christus auferstanden. Maria nahm sie in ihre Arme und brachte sie zum Leben in den Himmel. … Gott kam in mein Herz und sagte mir: ‘Sara ist bei mir’. Gott nahm mich in seine Arme, hob mich hoch und bewahrte mich davor, diesen Schmerz und diese Verzweiflung zu spüren”.

Die Familie hatte herausgefunden, dass es diese Mama Morena wirklich gab. In Bolivien, an einem Wallfahrtsort in der Copacabana wird Maria, die mit einem blauen Schleier bekleidet ist, unter diesem Namen verehrt, und am 5. Aug. (Todestag von Sara) wird dort ihr Fest gefeiert.

Nicht nur die Eltern von Sara haben sich zu einem tiefen Glauben bekehrt. Nach diesem ersten Wunder bekehrte und heilte Gott die Herzen ihrer ganzen Familie. Aber auch eine Reihe von wunderbaren Heilungen und Gebetserhörungen in Familienproblemen sind auf die Fürsprache von Sara geschehen. Sara wird vor allem als ‘Beschützerin’ der ungeborenen Kinder um Hilfe gebeten. Da so viele Menschen zu ihrem Grab kamen, wurde ihr Grab in die Pfarrkirche von Gubbio verlegt. Gegenwärtig läuft eine Untersuchung der Diözese, ob man für Sara einen Seligsprechungsprozess eröffnen soll.

 

Mama, ich bin dein Sohn …

Pater Carlos Cancelado, der aus Kolumbien stammt und in Mexiko durch Exerzitien und Vorträge segensreich wirkt, erzählt in einem Interview aus seiner Erfahrung:

“In Kolumbien habe ich die Beichte von einer schon älteren Frau gehört, die im Rollstuhl saß. Sie sagte mir: ‘Pater, ich möchte ihnen etwas erzählen und ich möchte, dass sie dies vielen Menschen weiter erzählen. Ich habe vor 47 Jahren ein Kind abgetrieben.

Vor drei Jahren, als ich bei mir zu Hause die Treppe hochging, … habe ich plötzlich einen Mann auf der Treppe gesehen. Er sagte zu mir: ‘Kennst du mich?’ … Ich habe ihn angeschaut und geantwortet: ‘Ich kenne dich nicht’. Dann ist er verschwunden.

Acht Tage später habe ich ihn wieder an derselben Stelle gesehen. Er fragte mich: ‘Kennst du mich?’ und ich antwortete: ‘Ich kenne dich nicht. Wer bist du?’ Er sagte dann: ‘Mama, ich bin dein Sohn, den du getötet hast’. Ich war sprachlos. Er sprach weiter: ‘Gott hat mich zu dir geschickt als das letzte deiner Kinder, denn du wirst bald einen Rollstuhl brauchen. Meine Brüder werden dir nicht helfen. Ich war derjenige, der sich um dich gekümmert hätte. Ich wäre Arzt geworden und hätte 6 Kinder gehabt – so war der Plan Gottes, wenn ich geboren wäre. Du hast auch meine sechs Kinder getötet! Du hast mein ganzes Leben zerstört. Ich komme zu dir, um dich darum zu bitten, diese Sünde zu beichten, denn du hast diese Todsünde aus Scham noch nicht gebeichtet. Du wolltest mich vergessen und du hast es erreicht. Aber Gott schickt mich zu dir. Bitte, Mutter bekehre dich, denn du wirst bald einen Rollstuhl brauchen.'”

Pater Cancelado sagt weiter: “Als ich mit ihr gesprochen habe, saß sie schon im Rollstuhl. Seht ihr die unendliche Liebe Gottes für diese Frau. Gott wollte nicht, dass diese Frau in der Ungnade der Todsünde stirbt. … Wir alle sollen uns für das Ende unseres Lebens vorbereiten. Wie tun wir dies?”

Maria vergisst keinen

Eine Frau, die durch das Weitertragen der Wander-Muttergottes die Menschen zum Gebet und zum Vertrauen auf die Hilfe Mariens zu führen sucht, erzählt aus ihrer Erfahrung:

“Ich lernte eine Familie kennen, deren Sohn drogensüchtig war und viele Probleme hatte. Die Mutter dieses jungen Mannes war sehr verzweifelt. Ich bot ihr die Wander-Muttergottes an, sie lehnte jedoch ab. Zwei Tage später kam sie weinend und erzählte mir, dass der Sohn endgültig mit ihr gebrochen habe und dass es oft Streit gäbe mit ihrem Mann wegen dieses Sohnes. Aus dieser tiefen Not heraus bat sie nun um die Muttergottes.

Die Herbergszeit wurde für diese Familie zu einer Gnadenzeit. Vater und Mutter konnten wieder in Ruhe miteinander sprechen. Sie konnten einander wieder annehmen und sich gegenseitig Trost und Zuversicht zusprechen. Was für eine Wandlung! Inzwischen ist es gottlob zu einer Aussöhnung zwischen Vater und Sohn gekommen.

Wenige Monate nach dem Besuch der Wander-Muttergottes wurde der Sohn von der Polizei einvernommen. Dabei hat er alles erzählt; die ganzen schlimmen Dinge, die er angestellt hatte, hat er gestanden. Nun kann Gott endlich auch in dieses Leben eingreifen und es wandeln. Das Eingestehen der Schuld war ein großer Schritt, für den es viel Gebet und Gnade brauchte. Die ganze Familie hält fest zusammen und steht geschlossen hinter ihm. Ich führe dies alles auf den Besuch der Wander-Muttergottes zurück. Wenn sie auch weiterwandert, so vergisst sie doch keinen, der sie jemals aufgenommen hat!”