Der christliche Ursprung des Krankenhauses

Jesus hat gesagt: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Dieses Wort des Herrn haben die Jünger Christi und die Kirche von Anfang an als einen Auftrag verstanden, sich der Armen, Kranken und Schwachen in tätiger Nächstenliebe anzunehmen. Das wird uns schon in der Apostelgeschichte berichtet.

Es hat zwar bei manchen heidnischen Heiligtümern eine Art von Hospiz gegeben, wo mittellose Pilger übernachten konnten und gespeist wurden, aber in der vorchristlichen Zeit hat es keine dem Krankenhaus vergleichbare Institution gegeben.

Das ist umso mehr erstaunlich, wenn man das Niveau berücksichtigt, das von den öffentlichen Diensten in den Städten und Metropolen der Antike erreicht worden war. Weder in Sparta oder Athen noch in Alexandria oder Rom hat es Spitäler gegeben. Das, was wir heute an sozialen Einrichtungen haben, wie Krankenhäuser, Altersheime usw., das sind alles „christliche Erfindungen“. Die Liebe macht eben erfinderisch, heißt es.

Die erste Krankenanstalt überhaupt mit vollständigem Betreuungs- und Behandlungsangebot hat der hl. Basilius der Große um das Jahr 372 gegründet. Er war Bischof von Caesarea (das heutige Kayseiri) in Kappadokien in der Türkei. Der damalige Kaiser Valens hat ihm ein Grundstück zur Verfügung gestellt und so hat der hl. Basilius hauptsächlich mit seinem eigenen Vermögen diese erste Anlage, die Basileias genannt wurde, errichtet. Sie wurde zum Vorbild für viele weitere kirchliche und staatliche Einrichtungen.

Die Basileias war wie eine zweite Stadt, selbstversorgend und autonom, und verfügte über sämtliche Stufen der Spitalsbetreuung: Prävention, Behandlung und Fürsorge nach dem damaligen Stand der Medizin. Es gab ein Waisenhaus, eine Herberge für Fremde, einen Hort für Neugeborene und Kinder, Gebäude für alte Menschen, für Leprakranke und andere ansteckende Krankheiten, eine Schule, wo Menschen mit einem körperlichen Gebrechen einen Beruf lernen konnten, und ein Spital für die Betreuung von Kranken, Lahmen und Armen.

Dies sollten wir mit bedenken, wenn wir heute ganz selbstverständlich Spitäler usw. in Anspruch nehmen. Alles ist ursprünglich aus der Liebe zu Christus gewachsen.

Quelle: vgl.: Medizin & Ideologie 3+4/2010

Wonach richten wir unsere Uhr?

Eine Begebenheit, die sich in einer Stadt in England zugetragen haben soll, ist eine treffendes Gleichnis für unsere gesellschaftliche Situation.

Ein Mann ging täglich zur Arbeit und hielt jedes Mal vor dem Uhrengeschäft an, um seine Uhr zu stellen. Der Uhrmacher fragte ihn: „Sie stellen jeden Tag Ihre Uhr an meiner Uhr? Was arbeiten Sie?“ Er sagte: „Es ist mir peinlich, es Ihnen zu sagen. Ich bin der Zeitmesser in einer Fabrik und unsere Uhren gehen nicht richtig. Ich stelle meine Uhr immer an Ihrer Uhr, denn ich muss um 16 Uhr die Glocke zum Ende der Schicht läuten.“ Der Uhrmacher lachte und sagte: „Sie werden es nicht glauben. Meine Uhr geht auch nicht richtig. Ich stelle meine Uhr immer nach der Glocke, die ich nachmittags um 16 Uhr höre.“

Das ist die heutige Situation: Die Medien orientieren sich danach, was bei den Leuten ankommt und sich verkaufen lässt, die Menschen orientieren sich an dem, was die Medien ihnen vorgeben. Genauso kann man auch die vorherrschende Politik, die die Wirtschaft, die Wissenschaft und Kunst sehen, in denen immer mehr daneben geht, die Orientierungslosigkeit wird immer größer.

Als Christus einmal die Menschen sah, die zusammengekommen waren, um ihn zu hören, und von ihm Orientierung erwarteten, hatte er Mitleid mit ihnen, weil sie wie Schafe ohne Hirten waren (vgl. Mk 6, 34).

Inmitten der Strömungen ihrer Zeit wussten sie nicht, woran sie sich halten sollten. Wieviel Mitleid muss Jesus auch mit unserer Zeit empfinden – wegen all des großen Geredes, in dem sich doch eine große Orientierungslosigkeit verbirgt. Aber woran sollen wir uns halten?

Jesus sagt von sich: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Das sind keine leeren Worte und Versprechungen. Jesus Christus ist die Sonne der Wahrheit. Wer sich an ihn und seine Lehre hält, bei dem laufen die Uhren richtig.

Der hl. Josef hilft uns, Gottes Pläne zu lesen

Der Monat März ist dem hl. Josef geweiht. Er ist der Patron der Kirche. Wie er damals mit Weisheit und Tatkraft dem Heilsplan Gottes gedient und für Jesus und Maria gesorgt hat, so ist er jetzt für alle ein Fürsprecher und Helfer in der Not. Ein schönes Zeugnis über die Hilfe des hl. Josef hat ein Mann aus Slowenien gegeben, der 1975 bei seiner Arbeit in Bayern Folgendes erlebt hat. Er schreibt:

Eigentlich hatte ich keine besondere Beziehung zum hl. Josef. Vielleicht deshalb, weil ich nichts Näheres über ihn wusste und es so still um ihn herum war. Bis ich einmal ganz zufällig das Buch „Sankt Josef auch dein Helfer“ zu lesen bekam, das mich sehr begeisterte.

Zu dieser Zeit befand ich mich in einer verzweifelten Situation. Ich wurde dienstlich an eine andere Stelle beordert, um dort verschiedene Aufträge zu erledigen. Als ich dort ankam, stellte es sich heraus, dass ich dazu fachlich überfordert war. Kurz gesagt: Ich kam mit den technischen Plänen nicht zurecht. Ein Kollege, der mir wohl hätte helfen können, wandte sich ab und verschwand. Da stand ich nun allein vor den Plänen: unerfahren und blamiert. Aber nicht lange. Ich dachte kurz an den heiligen Josef und sagte mir: jetzt oder nie! Also flehte ich: „Gütiger heiliger Josef, hilf Du mir jetzt in dieser Hoffnungslosigkeit. Ich kann den Plan nicht einmal lesen, geschweige denn nach ihm arbeiten. Hilf Du mir, wenn mir sonst niemand hilft. Ich muss es doch schaffen!“

Und da geschah das Wunder!

Wirklich: ein wahres Wunder! Denn nach meinen ununterbrochenen Stoßgebeten „heiliger Josef hilf mir“ begann in meinem Verstand allmählich ein Licht zu dämmern. Ohne fremde Hilfe gelang es mir nach und nach, die elektrischen Pläne, die ich zum ersten Mal sah, zu entziffern und zu verstehen. Mit jedem Tag ging es besser. Ich fragte mal da und dort jemanden und siehe: Ich konnte nun selbständig, zuverlässig und ohne Fehler arbeiten. Als die anderen hochmütigen Kollegen dann meine Arbeit nachprüften, klopften sie mir auf die Schulter und lobten die gute Ausführung.

Erst jetzt machte sich die einwöchige nervliche Überlastung bemerkbar. Ich schloss mich in einen Raum ein und weinte Tränen der Entspannung und Dankbarkeit.

Der heilige Josef war mein Werkmeister und hat mir geholfen einen Auftrag zu erledigen, bei dem ich aus eigener Kraft vollkommen versagt hätte. Du gütiger Schutzpatron, wie könnte ich das jemals vergessen? Dank Dir, tausend Dank.

Genau das ist oft auch unsere Situation. Wir stehen vor unlösbar scheinenden Schwierigkeiten. Wir verstehen die Pläne Gottes nicht. Wie soll das alles gehen? Der hl. Josef stand auch vor den Plänen Gottes, die für ihn undurchschaubar waren. Aber er hat einfach im Glauben zu tun begonnen, was ihm aufgetragen war. Darum kann er auch uns so wunderbar helfen, die Pläne Gottes zu lesen und auszuführen.

Der hl. Josef – Patron der Sterbenden

Der hl. Josef ist auch der Patron der Sterbenden, denn der Überlieferung nach ist er noch vor dem öffentlichen Auftreten Jesu gestorben. Er starb also im Kreis seiner Familie, das heißt in der Gegenwart von Jesus und Maria. Darum wird er auch allen, die sich an ihn wenden, diese Gnade einer guten Sterbestunde mit dem Trost Mariens und Jesu erbitten.

Der Kapuziner Pater Siegward, ein bekannter Bauernseelsorger in der Schweiz, berichtet aus seiner reichen Erfahrung:

Am 26. Juli 1972 wurde er zu einem alten Mann gerufen, der im Sterben lag und schon bewusstlos war. Seine erwachsenen Kinder hatten einen Brief gefunden, auf dem stand: „Ich wünsche vor dem Sterben den Kapuziner bei mir“. Seine Kinder und andere Verwandte waren im Krankenzimmer. Er erzählt weiter:

„Ich begrüße den Bewusstlosen. Sofort öffnet er die Augen, schaut alle groß und freundlich an, faltet seine Hände und sagt laut: ‚Gottlob, dass Sie da sind; der hl. Josef, der Patron der Sterbenden hat mich erhört. In meinem langen Leben habe ich immer den hl. Josef fest verehrt und ihn um eine gute Sterbestunde angefleht. Jetzt sterbe ich gern . . . ‚ Ich verrichte meinen priesterlichen Dienst, ich darf ihm den Trost unseres Glaubens schenken. Laut betet er die Geheimnisse des schmerzenreichen und glorreichen Rosenkranzes mit. Seine erwachsenen Kinder knien eines nach dem anderen ans Sterbebett. Der Vater zeichnet jedem das Kreuz auf die Stirn ‚Im Namen des Vaters . . . ‚ und gibt ihm noch dankend ein gutes Wort mit ins Leben. Wie ich das Zimmer verlasse, schwindet ihm das Bewusstsein wieder. Einige Stunden darauf schläft er für immer ruhig ein.“

Ihr seid das Licht der Welt!

Im Evangelium des 5. Sonntags im Lesejahr A weist uns Jesus in der Bergpredigt auf die hohe Berufung unseres Christseins hin: „Ihr seid das Licht der Welt. … Euer Licht soll vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt 5,14) Das ist ein hoher Auftrag, den uns Jesus hier übergibt. Es geht um unser Zeugnis für Christus.

Wir müssen uns bewusst sein, dass wir als sogenannte praktizierende Christen, d.h. als Christen, die jeden Sonntag zur hl. Messe gehen, sehr genau beobachtet werden, vor allem von jenen, die darin lau sind oder die den Glauben beiseite geschoben haben. Man hört oft von diesen Leuten das Argument, dass sie selber bessere Christen seien als diese „Pharisäer“, die ständig in die Kirche laufen und dann dies und jenes Schlimme tun. Sie scheinen genau zu wissen, was christlich ist und was nicht. Aber sie sagen dies nur, um sich zur rechtfertigen für das, was sie selber nicht tun.

Ob wir es wollen oder nicht, wir als Christen werden von der Welt immer genau beobachtet, denn wir sind das Licht der Welt, nicht weil wir so gut sind, sondern weil Jesus Christus die Wahrheit ist. Darum müssen wir darauf achten, dass unser Zeugnis für den Glauben auch wahr und echt ist. Unter welchen Bedingungen ist unser christliches Zeugnis authentisch?

1. Alles zur Ehre Gottes:
Wenn Jesus sagt, dass die Menschen unsere guten Taten sehen sollen, dann geht es nicht um eine pharisäische Zur-Schau-Stellung. Der entscheidende Unterschied zwischen einem Pharisäer und einem Jünger Christi liegt darin, dass ein Pharisäer seine guten Taten zeigt, damit er selber von den Menschen geehrt und anerkannt wird, der Jünger Christi aber tut alles, damit sein Vater im Himmel gelobt und gepriesen werde. Der beste Prüfstein dafür, ob es uns um die Ehre Gottes geht oder um die eigene Ehre, ist die Verfolgung oder der Undank. Wenn wir bereit sind, um des Glaubens willen auch Nachteile auf uns zu nehmen, dann wird dieses Licht zur Ehre Gottes umso heller leuchten und denen Halt und Orientierung geben, die ehrlich suchen.

2. Ein verborgenes Leben führen: Eine zweite Bedingung für das wahre Zeugnis ist das verborgene Leben. Wir müssen nur einige Verse in der Bergpredigt weiterlesen. Hier sagt Jesus genau das Gegenteil von dem, was wir uns vielleicht unter dem „Zeig¬en der guten Taten“ vorstellen könnten: Wenn du Almosen gibst, … wenn du betest, … wenn du fastest … zeige es nicht vor den Menschen, sondern vor deinem Vater im Himmel, der das Verborgene sieht (vgl. Mt 6,2-18). Wir sollen uns einerseits durch unser Tun als Christen bekennen und doch unsere christlichen Werke und Selbstverleugnungen verbergen. Je mehr wir nach Innerlichkeit streben, umso natürlicher wird auch das Bekenntnis sein, das wir ablegen.

3. Gehorsam gegen Christus und die Kirche: Unser Licht wird vor dem Menschen leuchten, wenn wir einfach im Gehorsam das zu tun suchen, was das Evangelium und die Kirche uns auftragen. Ein solches Bekenntnis wird nicht verborgen bleiben und es bewahrt uns davor, ein religiöses Theater daraus zu machen. Dazu ein Beispiel:

Ein junger Mann hat einmal erzählt, dass er am ersten Sonntag beim Militär ein Christ geworden sei. Er war in einer gläubigen Familie aufgewachsen, in der die sonntägliche hl. Messe dazugehörte. Als er zum Militär kam, wurde ihnen gesagt, dass für die Rekruten die Möglichkeit zur Sonntagsmesse bestehe. Er hatte einen inneren Kampf, weil er merkte, dass er wahrscheinlich der einzige in seiner Gruppe sein würde, der zur hl. Messe ging, und dass er mit dem Spott seiner Kameraden rechnen musste. Er hatte sich dann doch entschlossen zu gehen. Er war der einzige, der an diesem Sonntag die hl. Messe besuchte. Er hatte dafür auch manches einzustecken. Aber diese Tat hat seinen Glauben gestärkt und sie ist auch zum Licht für andere geworden. Denn an den weiteren Sonntagen schlossen sich auch andere an.

Die Strahlkraft und das Bekenntnis der ganz gewöhnlichen Art eines Christenlebens ist sehr groß. Unsere Worte und unsere Taten werden auf die Dauer gesehen zeigen, wo unser Schatz und unser Herz ist.

Die heilende Güte des hl. Franz von Sales

Am 24. Jän. feiert die Kirche das Fest des hl. Franz von Sales, der Anfang des 18. Jhs. Bischof von Genf war. Ein Beispiel für seine Güte ist die folgende Begebenheit:

Mitten in der Nacht kam einmal ein Diener des Bischofs stockbetrunken nach Hause. Franz von Sales wurde vom Gepolter geweckt, das dieser beim Versuch, die Treppe zu seiner Kammer hinaufzusteigen, verursachte. Der Bischof half ihm daraufhin, möglichst schnell ins Bett zu kommen. Am nächsten Tag wartete der Diener auf eine ordentliche Schelte des Bischofs und die bei solchen Fällen übliche Entlassung. Franz von Sales aber kommentierte den nächtlichen Vorfall nur mit den Worten: “Gestern sind Sie aber sehr krank gewesen.” Der Diener rührte daraufhin keinen Alkohol mehr an.

Lebensrettende Sterbehilfe

Ein Familienvater erzählte:
„Gestern Abend kamen mein Frau und ich auf das sensible Thema ‚Sterbehilfe‘ zu sprechen. Am Ende habe ich zu ihr gesagt: ‚Wenn es mit mir einmal so weit ist, dass mein Leben nur noch von Maschinen abhängt und ich von Flüssigkeiten aus einer Flasche ernährt werde, dann lass mich nicht im Stich. Sorg dafür, dass die Maschinen abgeschaltet werden, die mich am Leben erhalten!‘ Da ist meine Frau aufgestanden, hat den Fernseher und den Computer abgedreht und mein Bier weggeschüttet. So was!“
Das ist erlaubte Sterbehilfe.

Quelle: „Nachdenkseite

Verderbliche Eigenliebe

Über die verderbliche Eigenliebe, mit der der Mensch ganz von sich eingenommen ist und sich selber damit zugrunde richtet, gibt es einen alten griechischen Mythos:

Narzissos, der Sohn eines Flussgottes und einer Wassernymphe, war hübsch und von allen umworben, aber er wies alle, die ihn verehrten, zurück. Als er sich einmal am stillen Teich einer Wasserquelle niederließ, verliebte er sich in sein eigenes Spiegelbild, das er im Wasser sah. Narzissos erkannte nicht, dass es sein eigenes Bild war. Er wollte dieses Bild umarmen und er ertrank dabei.

Von diesem griechischen Mythos kommt auch das Wort „Narzissmus“, mit dem in der Psychologie diese krankhafte Verliebtheit in sich selbst bezeichnet wird. Eine kleine Fabel stellt diese Fehlhaltung auch sehr treffend dar:

Ein Pfau und ein Huhn gingen zum Standesbeamten, um sich trauen zu lassen. Als er das ungleiche Paar sah, fragte er skeptisch: „Meint ihr, dass das mit eurer Ehe wohl gut gehen wird?“ Darauf sagte der Pfau ganz stolz: „Das geht sicher gut, denn meine Frau und ich – wir lieben MICH so sehr!“

Aber mit dieser Einstellung kann es nicht gut gehen. Der hl. Augustinus hat einmal gesagt, dass jeder Geist, der aus der Ordnung Gottes fällt, sich selbst zur Strafe werden muss. Die Strafe für den, der nur sich selber sucht, ist, dass er sich selber findet (vgl. Gómez Davila), aber damit unglücklich wird, denn die Seele verwelkt. Erst wenn wir nicht mehr für uns selber leben, sondern uns für Gott und unsere Mitmenschen hingeben, finden wir die Erfüllung und werden glücklich.

Rettung aus der Tiefe – das Wunder von Chile

Im vergangenen Jahr hat die Gottesmutter Maria uns ein wunderbares Zeichen gegeben, dass sie alles tut, um uns zu helfen in der Not unserer Zeit. Es geht um das Wunder von Chile, die Rettung der 33 Bergleute, die in etwa 700 Meter Tiefe eingeschlossen waren.

Die Bergleute konnten in dieser Bedrängnis nur durch den Glauben und das Gebet überleben und standhalten. Sie hatten in einer von ihnen eingerichteten Kapelle regelmäßig den Rosenkranz gebetet. Als man sie entdeckt hatte, haben sie „von oben“ zuerst ein Kreuz und Statuen der Muttergottes und von Heiligen erbeten. Der Heilige Vater hatte ihnen eigens Rosenkränze zukommen lassen, die von ihm persönlich gesegnet waren. Die Befreiten dankten Gott für ihre wunderbare Rettung vor laufender Kamera.

Fast 1 Milliarde Menschen hat dieses Ereignis an den Fernsehgeräten verfolgt. Warum waren sie so tief bewegt? Was sie da gesehen haben, spiegelt eigentlich die Situation des heutigen Menschen wider: Wir haben zwar einen noch nie dagewesenen materiellen Wohlstand erreicht, doch spüren die Menschen im Innersten ihrer Seele, dass sie wie in einem tiefen, dunklen Loch gefangen sind, aus dem es in rein menschlicher Hinsicht kein Entrinnen mehr gibt. Die unersättliche Gier nach dem Geld und materiellen Güter zerstört immer mehr unsere Gesellschaft.

Bei diesem Wunder von Chile aber konnten die Menschen sehe, dass Maria uns Hoffnung gibt. Es war ganz auffällig: Alle entscheidender Schritte der Rettungsaktion geschahen an einem Muttergottes-Feiertage: Maria hat gezeigt, dass sie ihre Hand darüber hielt.

Am 5. August geschah das Unglück! Das war das Fest Maria Schnee.
Am 22. August, Fest Maria Königin, hat man das erste Lebenszeichen von den Eingeschlossenen registrierte.
Am 31. August, dem Fest Unserer Lieben Frau vom Loskauf der Gefangenen begannen die Bohrungen für den Rettungsschacht.
Und am 13. Oktober, einem Fatima-Tag, geschah die Rettung aller.
Es ist auch interessant: Am 11. Sept., diesem Unglückstag, der an die böswillige Zerstörung des World Trade Centers 2001 erinnert, wurden von Metalldieben wichtige Teile des Bohrers gestohlen, so dass sie erst mit großen Verzögerungen und Schwierigkeiten weiterbohren konnten.

Das ist ein Zeichen, dass der Teufel immer mitmischt, und unsere ewige Rettung verhindern möchte. Der Sprecher der Bergleute hat gesagt: „Gott und Teufel haben um mich gekämpft – Gott hat gewonnen“. Maria hat uns als unsere Mutter durch die Rettung dieser Bergleute gezeigt: Sie wird sie alles tun, damit wir die Erlösung von ihrem Sohn erlangen, gleich wie tief auch das Loch ist, in das wir in dieser Welt eingeschlossen sind.

Aber wir müssen Beten, uns ganz an sie als unsere Mutter wenden, mit aller Kraft und allem Vertrauen. Sie ist unsere gute Mutter, die ihre Kinder nicht allein lässt.

Wie man sich vor den Löwen schützt

Im ersten Petrusbrief (5,8f) heißt es: „Seid nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens!“ Wer in der Kraft des Glaubens auf die Kirche hört und den Weisungen des Evangeliums gehorcht, der ist in Sicherheit vor diesem Löwen, der heute so viele Menschen zu verschlingen droht. Es ist wichtig, dass wir wirklich auf die Kirche hören und Christus gehorchen. Ein Beispiel aus dem Tierreich kann uns zeigen, wie uns dieser Gehorsam schützt.

Joan Silk von der University of California untersuchte 16 Jahre lang das Verhalten einer Pavianherde am Kilimandscharo und gelangte zu folgendem Ergebnis: Selbst bei Pavianen hat sich also die „Erkenntnis“ durchgesetzt, dass man ohne Zusammenhalt und Gehorsam nicht überleben kann.

Ein Beispiel: Wenn Paviane eine baumlose Wegstrecke durchqueren müssen, haben sie keine Möglichkeit, sich vor hungrigen Löwen auf Bäumen in Sicherheit zu bringen. Was tun? Schlagartig herrscht Disziplin in dem sonst chaotisch erscheinenden Haufen und strikter Gehorsam gegenüber einem Oberbefehlshaber. Dieser befiehlt: “Stopp! ” und die Horde stoppt, dort wo die letzten Bäume sind. Dann macht er sich allein auf den Weg und erforscht das gefährliche Gebiet, bis er genau weiß, wo die Löwen sind. Dann ist plötzlich Marschordnung in der Horde und zwar: Weibchen, Junge und Schwache in die Mitte. Starke Männchen mit starken Zähnen ringsum. Dann führt der Oberbefehlshaber seine Untergebenen in strenger Disziplin und Gehorsam in einem großen Bogen um die Löwen herum, bis die nächsten Bäume erreicht sind. Erst dort beginnt dann wieder das (für menschliche Augen) gewohnte Chaos. Wer ist nun aber dieser geheimnisvolle Oberbefehlshaber? Es ist immer ein ganz altes Männchen, das in einer Rauferei mit einem jüngeren Männchen haushoch unterliegen würde. Aber wo keine Bäume sind, gehorchen die Jungen sogar gerne.