Da fand ich in meiner Not zum täglichen Rosenkranz

Maria hat uns in verschiedenen Erscheinungen eingeladen, täglich den Rosenkranz zu beten. Eine Frau und Mutter, die begann, den Rat der Gottesmutter zu befolgen, gibt uns Zeugnis über ihre Erfahrungen. Sie schreibt:

„Der Rosenkranz hat besondere Kraft. Ich erfahre immer wieder in Not und Bedrängnis die Hilfe Gottes durch den täglichen Rosenkranz. Ich hatte ein katholisches Elterhaus (Messbesuch, Gebet, Beichte 23mal pro Jahr). Trotzdem hat der Herr erst vor zweieinhalb Jahren, durch eine große Not mit meiner zweitältesten Tochter, den Weg zu Ihm gezeigt. Meine Tochter verliebte sich noch in der Schule mit 18 Jahren in einen jungen Mann, der fast alles im Leben hinter sich hatte. Das Schlimmste kam, als meine Tochter nach vier Monaten schwanger war. Da fand ich in meiner Not zum täglichen Rosenkranz. Und der Herr schenkte die Gnade, dass meine Tochter und ihr damaliger Freund jetzt ein Ehepaar sind und zwei ganz liebe kleine Kinder haben. Aber die größte Gnade ist die Bekehrung unseres Schwiegersohnes.“

Die Probleme und Schwierigkeiten in den Familien sind oft so ähnlich, wie sie hier beschrieben wurden. Was sollen wir tun? Wo bekommen wir Hilfe? Das ist dann die Frage. Maria hat uns den Weg zum Gebet gewiesen. Schwester Lucia von Fatima hat gesagt:

„Die allerseligste Jungfrau gab dem Rosenkranz eine solche Wirkung, dass es kein materielles, spirituelles, nationales, oder internationales Problem gibt, das nicht durch den Rosenkranz und durch unser Opfer gelöst werden kann.“

Während wir den Rosenkranz beten, empfangen wir Kraft und Einsicht von oben. Gott hilft uns und er löst unsere Probleme in ungeahnter Weise.

Ein Netz voller großer Fische

Im Johannesevangelium wird uns vom reichen Fischfang berichtet, den die Apostel nach der Auferstehung Jesu gemacht haben. Sie hatten sich zuerst die ganze Nacht vergeblich abgemüht. Doch als sie auf das Wort des auferstandenen Herrn hin die Netze auf der rechten Seite auswarfen, da fingen sie so viele Fische, dass sie das Netz nicht mehr ins Boot bringen konnten, sondern es ans
Ufer ziehen mussten. Diese Begebenheit hat eine tiefe Bedeutung für unser Glaubensleben, die wir ein wenig betrachten sollten. Ein erster Gedanke:

1) Nur das, was wir im Gehorsam gegen Gott und im Vertrauen auf sein Wort tun, das hat einen bleibenden Sinn. Die Apostel hatten damals den eigenmächtigen Entschluss gefasst, wieder ihren früheren Beruf auszuüben. Aber ihre Arbeit hat keine Frucht gebracht. Es war ein vergebliches Fischen in der Nacht. Und so bleibt auch unser Leben, unser Arbeiten und Mühen irgendwie fruchtlos, wenn wir es nur eigensinnig und eigenwillig gestalten und nicht danach fragen, was der Wille Gottes für uns ist. Sobald wir aber auf die Stimme hören, die vom Ufer kommt, d.h. von Gott her kommt: „Werft das Netz auf der rechten Seite aus!“, dann wird das Netz unsers Lebens mit großem Reichtum erfüllt.

2) Das führt uns zu einem zweiten Gedanken. Für jene, die nach der Anweisung Gottes handeln, scheint das Leben schwerer zu werden und sie sehen kaum die Früchte ihrer Mühen. Es heißt im Evangelium, dass sie das Netz nicht mehr ins Boot bringen konnten, weil es so voller Fische war. Sie spürten nur am Gewicht des Netzes, dass es viele Fische waren, und sie kamen nur langsam dem Ufer näher.

So ist es auch für jene, die ernsthaft nach dem Evangelium leben wollen. Sie haben oft den Eindruck, dass sie Christus nur mit vielen Anstrengungen näher kommen. Das ist ein gutes Zeichen. Sie haben nur deshalb so große Mühe, weil im Netz des Glaubens eine so große Menge von Fischen hängt, die sie auf ihrem Weg zum Ufer mitziehen sollten. Der Christ lebt nicht allein. Er zieht viele andere mit sich, die er noch nicht kennt.

3) Jesus wartete am Ufer auf die Apostel und erst als sie an Land gestiegen waren, konnten sie auch das Netz aus dem Wasser ziehen und die reiche Beute sehen. Das wird auch für uns so sein. Erst im ewigen Leben werden wir die reichen Früchte unseres Glaubens sehen; werden wir sehen, wie viele Menschen der Herr durch das Netz unseres Glaubens mit in den Himmel gezogen hat. Das wird uns einmal mit großer Freude erfüllen. Aber an dieser Freude dürfen wir jetzt schon im Glauben teilhaben.

Ein Kind Mariens sein

Der hl. Don Bosco berichtete über seinen Schüler, den hl. Dominikus Savio: Als dieser 1849, im Alter von sieben Jahren die erste heilige Kommunion empfing, hat er für sich folgende Vorsätze schriftlich festgehalten:
1) Ich werde sehr oft zur Beichte gehen und jedes Mal, wenn es mein Beichtvater erlaubt, die Heilige Kommunion empfangen.
2) Ich werde die Feiertage heilig halten.
3) Jesus und Maria werden meine Freunde sein.
4) Lieber den Tod als die Sünde.

Mit 12 Jahren (1854, als das Dogma der Unbefleckten Empfängnis verkündet wurde) weiht sich Dominikus erneuert Maria und schrieb: „Maria, ich gebe dir mein Herz, mache, dass es immer dir gehört. …“

Am 9. März 1857, mit 15 Jahren, starb Dominikus an Lungentuberkulose in vollendeter Heiligkeit. Seine letzten Worte kamen aus einem Blick in den Himmel: „Wie schön ist das, was ich sehe …“

Vergesslichkeit – der Heilige Geist wir euch an alles erinnern

Vergesslichkeit ist eine menschliche Schwäche, die ihre Vor- und Nachteile hat. Es ist gut, dass wir im Sinne des hl. Paulus vieles Negative vergessen, das hinter uns liegt und uns nach dem ausstrecken, was vor uns liegt. Aber es kann peinlich und ärgerlich sein, wenn wir wichtige Dinge oder Termine vergessen. Das ist auch für Priester nicht immer ganz einfach. Hier braucht es oft gegenseitige Nachsicht und Hilfe, damit man diese Schwäche überwinden kann.

Ein pensionierter Pfarrer erzählte einmal: Nach der Messe kam eine Frau in die Sakristei und sagte, er hätte den Schlusssegen vergessen. Die Leute wären noch da und würden darauf warten, dass er ihn nachhole. Er ging sofort in die Kirche zurück und gab den Schlusssegen. Es war ihm sehr peinlich.

Auf der anderen Seite fand er es rührend, dass sie nicht ungesegnet gehen wollten. Tröstlich war es für ihn allerdings, als er anschließend erfuhr, dass die Leute in zwei Lager gespalten waren. Die einen hatten behauptet, er hätte den Segen doch gespendet, die anderen, er hätte ihn vergessen.

So sitzen wir mit unseren alltäglichen Vergesslichkeiten alle im selben Boot. Aber das ist nicht das Schlimmste, wenn wir nur Gott und seine Gebote nicht vergessen. Denn hier geht es um unser ewiges Heil. Aber all jenen, die an Jesus Christus glauben, hat er den Heiligen Geist verheißen. Er wird uns an alles erinnern, was Jesus uns gesagt und gelehrt hat. Das ist unser großer Trost.

Wie Papst Benedikt XVI. seine Berufung zum Priestertum erkannte

Als der Heilige Vater zu Ostern 2006 mit der Jugend der Diözese Rom auf dem Petersplatz zusammentraf, beantwortete er unter anderem auch die Frage des 20-jährigen Vittorio. Dieser Student wollte wissen, wie der Papst seine Berufung zum Priestertum entdeckt hatte. Der Heilige Vater sagte:

Was mich betrifft, so bin ich in einer Welt aufgewachsen, die sehr verschieden ist von der heutigen; am Ende sind aber die Umstände ähnlich: Einerseits gab es damals noch eine „Christenheit“, in der es völlig „normal“ war, in die Kirche zu gehen und den Glauben als Offenbarung zu akzeptieren und zu versuchen, dieser Offenbarung entsprechend zu leben; auf der anderen Seite war da das Naziregime, das mit lauter Stimme behauptete: „Im neuen Deutschland wird es keine Priester, kein Ordensleben mehr geben. Wir brauchen diese Leute nicht mehr. Sucht euch einen anderen Beruf!“

Aber gerade im Hören dieser „lauten“ Stimmen, in der Auseinandersetzung mit der Brutalität jenes Systems, das unmenschliche Züge trug, habe ich verstanden, dass man sehr der Priester bedurfte. Dieser Kontrast, der Blick auf diese unmenschliche Kultur, hat mich in der Überzeugung bestätigt, dass uns der Herr, das Evangelium, der Glaube den rechten Weg zeigen und dass wir uns darum bemühen mussten, dass dieser Weg überlebe. In dieser Situation ist die Berufung zum Priestertum fast als etwas Natürliches zusammen mit mir und ohne große Bekehrungsereignisse gewachsen. Darüber hinaus haben mir zwei Dinge auf diesem Weg geholfen.

Schon als Bub entdeckte ich mit Hilfe meiner Eltern und des Pfarrers die Schönheit der Liturgie, die ich immer mehr liebte, weil ich spürte, dass uns in ihr die göttliche Schönheit aufscheint und dass sich durch sie vor uns der Himmel auftut. Das zweite Element war die Entdeckung der Schönheit des Erkennens, der Erkenntnis Gottes, der Heiligen Schrift, dank derer man in dieses große Abenteuer des Dialogs mit Gott eintreten kann, der die Theologie ist. Und so war es eine Freude, in diese Arbeit der Jahrtausende der Theologie eintreten zu dürfen, in diese Feier der Liturgie, in der Gott mit uns ist und zusammen mit uns feiert.

Natürlich fehlte es nicht an Schwierigkeiten. Ich fragte mich, ob ich wirklich die Fähigkeit besitzen würde, ein ganzes Leben lang den Zölibat zu leben. Da ich ein Mann von theoretischer, nicht von praktischer Bildung war, wusste ich auch, dass es nicht genügen würde, die Theologie zu lieben, um ein guter Priester zu sein, sondern dass es notwendig wäre, für die jungen Menschen, die Alten, die Kranken und die Armen immer zur Verfügung zu stehen; die Notwendigkeit, mit den Einfachen einfach zu sein.

Die Theologie ist schön, aber auch die Einfachheit des Wortes und des christlichen Lebens ist notwendig. Und so fragte ich mich: Werde ich in der Lage sein, all das zu leben und nicht einseitig zu sein, nur Theologe usw.? Der Herr und vor allem die Begleitung von Freunden, von guten Priestern und Meistern, haben mir geholfen.

Der heilige Josef – großer Helfer in der Not

Der schon verstorbene Pfarrer B. Reuter aus Deutschland, der die Notzeit nach dem ersten Weltkrieg erlebt hatte, erzählte immer mit großer Ergriffenheit, wie ihm der hl. Josef einmal geholfen hatte. Das könnte auch für uns ein Ansporn sein, im Monat März, der dem hl. Josef geweiht ist, ihn um seine Fürsprache zu bitten, da vielleicht ähnliche Notzeiten wieder auf uns zukommen könnten.

Er war damals im Priesterseminar. Seine Eltern konnten ihn kaum finanziell unterstützen, da sie selber nicht viel besaßen. Damit er sich die fürs Studium nötigen Bücher und Unterlagen kaufen konnte, machte er einmal sogar Schulden. Er unterschrieb einen Wechsel von 260.-DM, damals für einen Studenten viel Geld, und dachte, dass er das Geld schon irgendwie bekommen werde. Der Tag der Einlösung des Wechsels kam immer näher, aber er hatte das Geld noch immer nicht beisammen. So begann er eine Novene zum hl. Josef. Er bat ihn inständig um seine Hilfe, aber es kam kein Lichtblick.

Schon war der Tag der Einlösung angebrochen. In der Früh bei der hl. Messe betete er noch einmal zum hl. Josef. Er war schon fast verzweifelt und in Versuchung dem hl. Josef zu grollen. Mit dieser niedergeschlagenen Stimmung kam er aus der hl. Messe. Da ging der Regens des Seminars auf ihn zu und teilte ihm mit, dass für ihn Geld abgegeben worden sei. Ein alter Mann mit einem Bart habe es ihm übergeben. Er wollte gerne wissen, wer das war, aber der Regens wusste es nicht und auch an der Pforte, an der er hätte vorbeikommen müssen, hatte niemand diesen Mann mit Bart gesehen. Da wurde ihm klar, das kann nur der hl. Josef selber gewesen sein. Es war genau die Summe, die für den Wechsel fällig war.

Später erzählte er dem Regens diese Begebenheit. Da leuchtete das Gesicht des Regens auf und er sagte: „Dann habe ich ja dem hl. Josef die Hand gegeben.“

Nick Vujicic – Gottes Hände und Füße

Jeder andere in seiner Situation hätte schon längst aufgegeben. Er nicht. Nick Vujicic reist um die ganze Welt und motiviert andere, Mut im Leben zu fassen.

Nick Vujicic wurde am 4. 12. 1982 in Melbourne/Australien als Sohn eines Pastors geboren. Die Schwangerschaft war unkompliziert. So war es zuerst einmal für die Eltern ein schwerer Schock, als sie sehen mussten, dass ihrem Kind völlig die Arme und Beine fehlten! Nur am Oberschenkelansatz hat er einen kleinen Fuß mit zwei Zehen. Es dauerte einige Zeit, bis seine Eltern ihn annehmen konnten. Vier Monate konnte die Mutter ihr Kind nicht in den Arm nehmen. Doch dann waren es seine Eltern, die ihn begleitet und stets motiviert haben.

Das Leben in seiner Schulzeit war schwer. Er lernte mit seinem kleinen Fuß zu schreiben, langsam selbständig zu sein. Und dennoch wollte er sich das Leben nehmen. Was sollten seine Aussichten für sein Leben sein? Wozu könnte er schon fähig sein? Nur eine Belastung für die anderen. Dann findet er zum Glauben. Sein Leben nimmt eine radikale Wendung, als er mit 15 Gott bittet, in sein Leben zu kommen. Bis jetzt hat er immer geglaubt, Gott hat ihn sicherlich vergessen. Aber auf einmal verstand er, dass Gott ihn nicht vergessen hatte, sondern dass er im Gegenteil einen ganz besonderen Plan mit ihm hatte. „Viele von uns glauben, dass Gott zuerst unsere Umstände ändern muss, bevor wir ihm wirklich vertrauen wollen“, sagt Nick in einem Interview. „Aber das Großartige an Gott ist, dass er dein Herz noch vor den Umständen ändern kann. Und wenn er nicht das Wunder an mir tut, so macht er, dass ich selbst das Wunder für jemand anderen werde.“ Und mit leuchtenden Augen fährt er fort: „Mein Leben ist vielleicht ein einfaches Beispiel, wie Gott einen Menschen ohne Arme und Beine dazu brauchen kann, seine Hände und Füße zu sein.“

„Es bringt uns nichts, äußerlich perfekt zu sein, wenn wir innerlich zerbrochen sind!“ ist nur eines seiner Lebensmottos, die er in seinen Vorträgen weitergibt. Nick sagt: „Ich habe mich entschieden, dankbar zu sein für das, was ich tun kann und nicht wütend zu sein über das, was ich nicht tun kann!“
Und das ist Nick tatsächlich. Er reist durch die ganze Welt als Motivationstrainer und Redner und berührt die Menschen überall, wo er hinkommt. Sei es in Schulen, vor Wirtschaftsleuten oder im Gefängnis bei den Schwerstverbrechern.

ZEUGNIS: Jenna hat vier Selbstmordversuche hinter sich. Ihre Kindheit war geprägt von Gewalt und Verachtung. Sie bedankt sich bei Nick: „Ich erinnere mich noch genau an den Morgen, als du in meine Gemeinde kamst, um dort einen Vortrag zu halten. Ich hatte damals einen Schutzwall um mein Herz errichtet, doch durch deine Worte brauchte es nicht lange, bis mein innerer Widerstand gebrochen war und Tränen meine Wangen hinunterliefen. In diesem Moment wusste ich, dass ich es konnte, dass ich leben konnte, dass ich einen Grund dazu hatte: Ich bin einzigartig. Obwohl dieser Tag für mich einer von vielen war, an denen ich nicht aufgab, war er doch ganz besonders, denn es war der erste seit langer Zeit, an dem ich auch nicht aufgeben wollte. An diesem Tag hast du mich berührt, zwar nicht mit deiner Hand, aber mit deinem Herzen und hast mir eines der größten Geschenke gegeben, das ich jemals bekommen habe: nämlich HOFFNUNG! Danke Nick!“

Südsudan – ein Blinder wird zum Missionar

Als Jesus nach seiner Auferstehung den Aposteln erschien gab er ihnen den Auftrag zur Mission: „Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ Mk 16,15. Dieser Auftrag gilt nicht nur für besonders berufene Missionare, sondern für jeden Christen. Ein „Weißer Vater“, der zur Kongregation der Afrikamissionare gehört, erzählte folgende wunderbare Begebenheit, die uns im missionarischen Geist stärken kann:

Im Südsudan wurden die Christen in den letzten Jahrzehnten, seit die Moslems die Mehrheit haben, auf das Blutigste verfolgt. Alle Missionare wurden des Landes verwiesen. Einige starben für den Glauben. 15 Jahre lang durfte kein einziger Missionar wieder einreisen und die Missionierung weiter betreiben.

In einem Dorf war ein Mann, der erblindet war. Er ist Christ geworden. Diesem Mann war es zu verdanken, dass in seinem Dorf und in den umliegenden Dörfern während der Zeit der Abwesenheit der Missionare der katholische Glaube erhalten blieb, denn er stolperte von einem Haus zum anderen, von einem Dorf zum andern und erzählte den Menschen von Jesus Christus und von allem, was er in der Katechese von den Missionaren gehört und gelernt hatte. 15 Jahre lang!!

Regelmäßige Beichte – Flecken auf dem Tischtuch

Die Kirche gibt uns die Weisung, dass wir wenigstens einmal im Jahr, besonders vor Ostern, zur Beichte gehen sollten. Aber wer aufrichtig danach strebt, ein christliches Leben, d.h. ein Leben in persönlicher Freundschaft mit Jesus zu führen, der wird bald bemerken, dass er immer wieder der Erneuerung und Reinigung des Herzens bedarf, damit er nicht oberflächlich und gleichgültig wird.
Eine junge, gläubige Mutter hat einmal Zeugnis darüber gegeben, wie sie den Sinn der regelmäßigen Beichte erkannt hat. Sie erzählt:

„Eines Morgens beim Frühstück, wie ich gerade ein paar Flecken auf dem Tischtuch anstarre und mir überlege, ob ich es nicht schon bald in die Waschmaschine stecken sollte, hatte ich plötzlich ‚meine‘ Antwort: Immer wenn ich ein frisches Tischtuch auflege, passen wir besonders auf, nicht den kleinsten Fleck zu verursachen. Aber schon nach ein paar Tagen, nachdem sich unweigerlich erste Knitterfalten und die unvermeidlichen Flecken zeigen, ist die ganze Vorsicht dahin. Die Decke muss ohnehin gewaschen werden und im Nu gesellen sich dank großzügigerer Handhabung weitere Flecken dazu…
So wurde mir klar, dass es sich mit unserem Sündenregister ähnlich verhält. Anfangs passen wir auf unsere unmittelbar nach der Beichte noch reine Seele auf. Dann kommen trotz Achtgebens die ersten leichten Sünden, unsere Seele bekommt sozusagen die ersten Knitterfalten und Flecken. Und nach einiger Zeit schleicht sich der Gedanke ein, ‚jetzt ist es eh schon wurscht‘. Allmählich hält die Lauheit fröhlich Einzug.“

Der hl. Paulus sagt: „Die Liebe Christi drängt uns“ 2 Kor 5, 14. Sie drängt uns, zu erkennen, was der Herr durch sein Kreuz für uns getan hat, und sie drängt uns, in der Nachfolge Christi nicht gleichgültig zu sein wegen der Sünden.

Der wahre Grund der Hoffnung der Menschheit

Zu Beginn des neuen Jahres sagt uns der Heilige Vater:

„Liebe Freunde, das ist der wahre Grund der Hoffnung der Menschheit: Die Geschichte hat einen Sinn, da in ihr die Weisheit Gottes »wohnt«. Und dennoch erfüllt sich der göttliche Plan nicht von allein, da er ein Entwurf der Liebe ist, und die Liebe erzeugt Freiheit und fordert Freiheit.

Das Reich Gottes kommt gewiss, ja es ist bereits in der Geschichte gegenwärtig, und dank des Kommens Christi hat es schon die negative Kraft des Bösen besiegt. Doch es steht in der Verantwortung eines jeden Mannes und einer jeden Frau, es Tag für Tag im eigenen Leben anzunehmen.

Daher wird auch das Jahr 2010 in dem Maß mehr oder minder »gut« sein, in dem es ein jeder entsprechend seiner Verantwortung verstehen wird, mit der Gnade Gottes zusammenzuarbeiten.“