Bruder Benno – Fernweh nach dem Westen

Seit 1996 wird jedes Jahr zum Todestag von Bruder Benno Koglbauer eine hl. Messe zum Gedenken ihn gefeiert. Der liebenswürdige und gütige Pförtner des Kapuzinerklosters ist nicht in Vergessenheit geraten. Das bekundeten wieder die vielen Gläubigen, die sich am 13. Dez., dem 84. Todestag dieses heiligmäßigen Bruders, in der Kirche versammelt hatten.

Zur hl. Messe war Pater Gaudentius Walser von den Kapuzinern aus Innsbruck gekommen, der eine Biographie über Bruder Benno verfasst hat. In seiner Predigt brachte er den Zuhörern einige interessante Aspekte aus dem Leben von Bruder Benno nahe.

Pater Gaudentius berichtete, dass Matthias Koglbauer (so war sein bürgerlicher Name) von Jugend an immer ein Fernweh nach dem Westen verspürte. Zuerst musste er auf dem väterlichen Hof in Mönichkirchen mitarbeiten aber mit 23 Jahren brach er von zu Hause auf, um seinen Weg zu finden. Er ging zuerst nach Mariazell und wandte sich mit der inständigen Bitte an die Gottesmutter Maria, dass sie ihn an den rechten Platz führen möge.

Dann wanderte er weiter nach Salzburg und fand dort bei den Kapuzinern Arbeit. Nach vielen Jahren trat er in den Orden ein, wurde zuerst nach Innsbruck, dann nach Brixen versetzt und war dort als Gehilfe in der Küche und im Garten tätig. Doch das Fernweh nach dem Westen war mmer noch in seinem Herzen.

Einmal sprach ihn der Provinzial an und fragte, warum immer so still sei und einen bedrückten Eindruck mache. Da gestand Bruder Benno ihm sein Fernweh nach dem Westen, er spüre, dass er hier noch nicht auf dem rechten Platz sei. Da meinte der Provinzial, in der Provinz sei nur Bregenz im äußersten Westen, worauf Bruder Benno nichts sagt aber lächelte.

Da kam dem Provinzial in den Sinn, dass die Kapuziner in Bregenz einen neuen Pförtner brauchten. So wurde Bruder Benno nach Bregenz gesandt. Als er beim Kloster ankam, sah er auf dem Vorplatz die Lourdesgrotte. Er ging hinein war überglücklich und weinte vor Freude, da ihn Maria an den Platz geführt hatte, den er immer erseht hatte. In Bregenz hatte er nie mehr dieses Fernweh verspürt.

Bruder Benno war durch 17 Jahr Pförtner in Bregenz und betreute als großer Marienverehrer die Loudesgrotte.



Familie – Traum und Wirklichkeit

Mit dieser Darstellung der Heiligen Familie wurde versucht, die Liebe, Harmonie und Einheit, die in der Hl. Familie ja tatsächlich herrschten, zum Ausdruck zu bringen. Doch das Leben der "Heiligen Familie" war keine leidlose, bequeme und bürgerliche Idylle. Es war ein großes Geheimnis, das sie durchzutragen hatten: den menschgewordenen Gottessohn. Und das hat viel von ihnen verlangt. Von Anfang an war ihr Familienleben vom Geheimnis des Kreuzes überschattet, denken wir an die Geburt Jesu und die Flucht nach Ägypten... Dreißig Jahre hat Jesus im Kreise seiner Familie verbracht und so die Familie geheiligt.

Eine neue market-Umfrage mit der Frage: „Was ist Ihnen heilig?“ hat ergeben, dass „Familie“ in den vergangenen Jahren den Österreichern noch „heiliger“ wurde und gleichzeitig religiöse Werte weiterhin im Absinken sind. 82 Prozent erklärten, dass ihnen Familie und Kinder „heilig“ seien. Der Wert ist damit seit 1994 um 22 Prozentpunkte angestiegen. Gleich dahinter kommt die persönliche Freiheit (81 Prozent). Diese konnte um 17 Prozentpunkte zulegen. Religiöse Werte sind aber weiterhin im Abnehmen. Der Glaube an Gott ist nur mehr 30 Prozent der Österreichern „heilig“, die christliche Taufe nur 20 Prozent. Beim Vater Unser und den Zehn Geboten sind es dann nur mehr 13 Prozent. Hier ist der Rückgang in den letzten 15 Jahren mit elf Prozentpunkten besonders dramatisch und bestätigt damit auch die These, dass die überwiegende Mehrheit der römisch‑katholischen Österreicher (offiziell 5,8 Millionen im Jahr 2008) Taufscheinkatholiken ohne Bezug zu wesentlichen Elementen der Religion sind. (vgl. kath.net)

Es ist zwar erfreulich, dass die Familie von so vielen hochgeschätzt wird und es ist auch der Wunsch der meisten jungen Menschen, eine glückliche Familie zu gründen. Aber dieser Wertschätzung der Familie steht eine Realität gegenüber, die ganz anders aussieht, ist doch die Scheidungsrate schon über die 50 Prozent-Marke gestiegen. Und das bedeutet, dass für einen großen Teil der Menschen eine „glückliche Familie“ nur ein Traum, ein Ideal, eine Idee, ein Wunsch ist, den sie nicht verwirklichen können. So viele Ehen und Familien gehen zugrunde, so viele Kinder können den Segen eines guten, intakten und christlichen Familienlebens nicht mehr erfahren. Das ist ein sehr leidbringendes Erbe, das die kommenden Generationen zu tragen haben.

Die Umfrage macht auch eine der Ursachen dieses Zustandes offenbar. Gott, Kirche, christlicher Glaube, leben nach den Geboten hat für die meisten Menschen kaum mehr Bedeutung. Aber wo Gott aus dem Leben der Familie verdrängt wird, oder wo man die Familie ohne Gott aufbauen möchte, da sind die Menschen ihren eigenen Kräften überlassen, die nur begrenzt sind. Es mag oft eine Zeit lang gut gehen, aber die Macht des Egoismus ist doch viel stärker als alle Ideale, Wünsche und Träume, die man sich über ein glückliches, gemeinsames Leben gemacht hat.

Ohne die Hilfe und Gnade Gottes können die Menschen nicht wirklich in Frieden und in dauerhafter Einheit zusammenleben; das ist so in den Familien, das ist auch unter den Staaten nicht anders. Wenn für die 82 Prozent der Befragten nicht die Familie sondern Gott, die Taufe, die Gebote und das Gebet das Heiligste wäre, dann würde es viele „heilige Familien“ geben. In unserer Gesellschaft könnte vieles anders sein.

Jeder, der aber versucht, gleich in welcher Situation er sich jetzt in seiner Familie befindet, Gott heilig zu halten der bringt Heil und Segen in sein eigenes Leben und in seine Familie.

Ein Gotteskind werden

Jesus hat einmal gesagt:
„Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen“ Mt 18,3. Was bedeutet dies, ein Kind vor Gott zu werden?

Das Wichtigste für die Kindschaft ist das Vertrauen in unseren himmlischen Vater. Ein kleines Kind macht sich keine Sorgen darum, was die Eltern mit ihm machen werden. So will auch Gott, dass wir uns einfach ihm überlassen. Er wird für uns sorgen.

Das Zweite ist: Die Kinder erwarten sich alles von den Eltern. Und so dürfen wir von Gott das Größte erwarten. Der Philosoph Ferdinand Ebner hat einmal gesagt:
„Wir lassen die kleinen Kinder vor dem Einschlafen beten: Liebes Christkind, mach‘ mich fromm, dass ich in den Himmel komm‘. Ja, können wir Erwachsene in anderem Sinne und um etwas anderes beten?“

Der Zustand der Seelen im Reinigungsort

Der Gedenktag Allerseelen und der Monat November laden uns ein, besonders für die Verstorbenen zu beten oder für sie einen Ablass zu gewinnen. Durch die geoffenbarte Lehre unseres Glaubens wissen wir, was mit unseren Verstorbenen geschieht, die noch nicht vollkommen heilig waren bei ihrem Sterben. Sie sind zwar gerettet, aber dürfen durch Gottes Gnade noch eine Läuterung erfahren, die ihre Seele vollkommen zur Liebesvereinigung mit Gott fähig macht. Und das ist das Fegefeuer. Was erleiden die Seelen in dieser Reinigung?

Von der heiligen Katharina von Genua (geb. 1447, gest. 1510) ist uns ein „Traktat über den Reinigungsort – das Fegefeuer“ überliefert, in dem sie uns den inneren Zustand der „Armen Seelen“ schildert. Katharina lebet in einer sehr unglücklichen Ehe, aber das Leid, das sie erfuhr, hat sie zu einer radikalen Bekehrung zu Gott hingeführt. In ihren schweren Läuterungsleiden erkannte sie klar, dass dieses, ihr irdisches Fegfeuer, im Wesen identisch sei mit dem jenseitigen. Ihre Schilderung des Zustandes der Armen Seelen geht also nicht auf Erscheinungen von Armen Seelen zurück, sondern auf ihre eigene, mystische Erfahrung.

Es gibt viele Theologen, die den Traktat als das Tiefste ansehen, was je über den Reinigungsort geschrieben worden ist. Der hl. Franz von Sales hat ihn außerordentlich geschätzt. Er hat die Lehre der hl. Katharina treffend zusammengefasst. Er sagt:

„Der Gedanke an das Fegfeuer ist weit mehr geeignet, uns Trost als Furcht einzuflößen. Sind auch wirklich die Peinen des Reinigungsortes so groß, daß die äußersten Schmerzen dieses Lebens nicht damit verglichen werden können, so sind doch auch die innerlichen Wonnen dort so wunderbar, daß keine Glückseligkeit und Lust dieser Erde ihnen gleichkommt.

Denn:
1. die Seelen sind in beständiger Vereinigung mit Gott;
2. sie haben sich dort seinem heiligen Willen vollkommen unterworfen; ihr Wille ist so innig in den Willen Gottes umgebildet, dass sie nur wollen, was Gott will, so dass sie, wenn auch die Pforten des Himmels ihnen offen stünden, es nicht wagen würden, vor Gott zu erscheinen, solange sie noch Spuren der Sünde in sich wahrnehmen;
3. sie reinigen sich dort freiwillig und in Liebe, nur um Gott zu gefallen;
4. sie wollen dort auf die Weise sein, wie es Gott gefällt und solange es ihm gefällt;
5. sie können nicht mehr sündigen; sie haben auch nicht die geringste Regung der Ungeduld und begehen nicht den mindesten Fehler;
6. sie lieben Gott über alles, mit vollendeter, reiner und uneigennütziger Liebe;
7. sie werden dort von den Engeln getröstet;
8. sie sind ihres Heiles gewiss und in einer Hoffnung, die nimmermehr in ihrer Erwartung zu Schanden wird;
9. ihre bitterste Bitterkeit ist im tiefsten Frieden.
10. Wenn dieser Ort hinsichtlich des Schmerzes auch eine Hölle ist, so ist er doch auch ein Paradies hinsichtlich der Lieblichkeit, welche die Liebe Gottes in ihr Herz ergießt: eine Liebe, die stärker ist als der Tod und mächtiger als die Hölle;
11. dieser Stand ist mehr zu ersehnen als zu fürchten, denn die Flammen dort sind Flammen heiliger Sehnsucht und Liebe;
12. sie sind aber dennoch furchtbar, weil sie unsere Vollendung verzögern, die darin besteht, Gott zu schauen und zu lieben und durch diese Anschauung und Liebe ihn in der ganzen, unermesslichen
Ewigkeit zu loben und zu verherrlichen.“

Solange noch die Liebe unter uns ist, habe ich keine Furcht um uns

Als der Arzt Prof. Dr. Breitenbach gestorben war, fanden seine Söhne im Nachlass einen großen, steinharten, halben Brotleib. Er war in grauem Seidenpapier eingewickelt. Die alte Haushälterin erzählte den erstaunten Söhnen die Geschichte dieses Brotes: In der schweren Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) war der alte Herr einmal schwer krank gewesen.

Zu der Erkrankung war ein allgemeiner Erschöpfungszustand getreten, so daß die behandelnden Ärzte etwas von kräftiger Nahrung murmelten und dann entmutigt die Achseln zuckten. Gerade in jener kritischen Zeit hatte ein Bekannter ihm ein halbes Brot geschickt. Sosehr sich der Professor auch über diese Gabe freute, aß er das Brot doch nicht. Er wußte, daß im Nachbarhaus die Tochter des Lehrers krank war und Hunger litt. Er sagte damals: „Was liegt schon an mir altem Mann, das junge Leben dort braucht es nötiger“, und so mußte die Haushälterin das halbe Brot den Lehrersleuten bringen. Wie sich später herausstellte, hatte auch die Lehrersfrau das Brot nicht behalten wollen, sondern an eine alte Witwe weitergegeben, die in einer Dachkammer ein Notquartier gefunden hatte. Aber auch damit war die seltsame Reise des Brotes noch nicht zu Ende. Die Alte trug es zu ihrer Tochter, die nicht weit von ihr mit ihren beiden Kindern in einer Kellerwohnung Zuflucht gefunden hatte. Diese Tochter wieder erinnerte sich daran, daß ein paar Häuser weiter der alte Arzt krank war, der einen ihrer Buben kürzlich bei schwerer Krankheit behandelt hatte, ohne etwas dafür zu verlangen. Sie nahm das halbe Brot unter den Arm und ging damit zur Wohnung des Doktors.

„Wir haben es sogleich wiedererkannt“, schloß die Haushälterin. „Als der Herr Professor das Stück Brot wieder in den Händen hielt und von dessen Wanderung hörte, war er tief bewegt und sagte: ‚Solange noch die Liebe unter uns ist, habe ich keine Furcht um uns.'“

Überwunden wird das Leiden nur, indem man es trägt

Der evangelische Theologe Walter Uhsadel hatte mit dem berühmten Psychologen Carl Gustav Jung 1938 in Jungs Küsnachter Haus ein kurzes Gespräch. Jung wies auf eine Nachbildung des Königsfelder Glasfensters hin, das die Kreuzigung Christi darstellt, und sagte:

„Sehen Sie, das ist doch das Entscheidende für uns.“ Als der Theologe ihn fragte, warum er das sage, antwortete Jung: „Ich komme gerade aus Indien, da ist mir dies von neuem aufgegangen. Der Mensch muss mit dem Problem des Leidens fertig werden.
Der östliche Mensch will sich des Leidens entledigen, indem er das Leiden abstreift. Der abendländische Mensch versucht, das Leiden durch Drogen zu unterdrücken.
Aber das Leiden muss überwunden werden, und überwunden wird es nur, indem man es trägt. Das lernen wir alle von Christus.“

Maria lässt den Glauben erblühen auch im Winter

Die kleine Stadt Bra, die zur Diözese von Turin in Italien gehört, ist ein Wallfahrtsort besonderer Art. Maria ist dort einmal erschienen und hat ein lebendiges Erinnerungszeichen an ihr Kommen und ihre Hilfe hinterlassen. Sie wird dort als „Madonna dei fiori de Bra“, Madonna der Blumen von Bra verehrt. Der Wallfahrtsort geht zurück auf eine besondere Rettungstat Mariens.

Am 29. Dez. 1336 war die junge Egidia Mathis in der Umgebung der Stadt unterwegs und kam an einem der Gottesmutter geweihten Bildstock vorbei. Egidia erwartete bald ihr erstes Kind. Zwei Soldaten einer Söldnerkompanie, die damals durchs Land zog, lagen hinter den Sträuchern auf der Lauer und wollten die junge Frau überfallen und vergewaltigen. Als Egidia sah, was die Soldaten beabsichtigten, klammerte sie sich verzweifelt an das Bild Mariens und flehte sie um ihre Hilfe an.

Da zuckte unvermutet ein Blitzstrahl aus dem Bild hervor und blendete die zwei Söldner, die darauf vor Schreck davonliefen. Da erschien neben Egidia Maria selbst, tröstete sie während einiger Minuten und versicherte ihr, dass alle Gefahr vorüber sei. Als die Erscheinung entschwunden war, kam es für Egidia in Folge der Angst und der Aufregung noch am Fuß der Bildsäule zur Geburt ihres Kindes. Sie wickelte das Neugeborene in ihren Schal und machte sich auf zum nächstgelegene Haus.

Die Neuigkeit des wunderbaren Ereignisses verbreitete sich sofort in der Stadt: trotz der späten Stunde, kamen die Leute in Massen zum Ort des Überfalls und der Erscheinung gelaufen. Dort erwartete sie ein außergewöhnlicher Anblick: Die Säule war von dichten Schlehdornbüschen umwachsen. Trotz des rauen Klimas an diesen letzten Dezembertagen waren die Büsche plötzlich voller weißer Blüten. Und seit damals wiederholt sich die Blüte der Schlehdornbüsche bis heute immer um dieselbe Zeit, Ende Dezember. Sie haben auch zu anderen ungewöhnlichen Zeiten geblüht, immer im Zusammenhang mit besonderen Ereignissen in der Kirche oder mit Ereignissen um das Turiner Grabtuch.

Diese außergewöhnliche Blütezeit der Schlehdornbüsche, die heute noch üppig wachsen, geben der Wissenschaft ein Rätsel auf. Man hat schon alle möglichen Untersuchungen angestellt, um das außergewöhnliche Verhalten natürlich zu erklären. Aber man konnte nichts finden.

Maria gibt uns hier ein wunderbares Zeichen ihrer Gnadenmacht. Wenn wir uns in der Not unserer Zeit, in der das Klima des menschlichen Zusammenlebens oft so kalt und eisig geworden ist (denken wir nur daran, wie kalt unsere Gesellschaft gegen die ungeborenen Kinder ist), an Maria wenden, dann wird sie uns zu Hilfe kommen. Geborgen in ihrer mütterlichen Liebe wird die Seele aufblühen können auch mitten im geistigen Winter, in einer Umgebung, in der der Glaube und die Liebe zu Gott erkaltet sind.

Spezielle Ausstattung für Höhenflüge

Vor kurzem wurde in einem wissenschaftlichen Journal von den Streifengänsen berichtet die in Zentral- und Südasien leben. Das Außergewöhnliche an diesen Tieren ist, dass sie bei ihren zweimal jährlich stattfindenden Wanderungen zwischen Indien und den Hochplateaus Chinas und der Mongolei jedes Mal den Himalaja überqueren. Dabei erreichen sie Flughöhen von bis zu 9.000 Metern – eine Höhe, in der es kein Mensch ohne technische Hilfsmittel oder ein anderer Vogel aushalten würde, geschweige denn, eine Leistung wie einen anstrengenden Flug erbringen könnte. Man hat herausgefunden, dass ihre Muskelzellen speziell gebaut sind, so dass sie bedeutend mehr Sauerstoff aufnehmen und zu einer solchen Leistung fähig sind. Man kann nur staunen, wie wunderbar Gott seine Geschöpfe ausgestattet hat.

Aber noch mehr sollt wir darüber staunen, wie Gott uns so ausgestattet hat, dass wir uns zu ganz anderen Höhen erheben können. Wir haben die Fähigkeit zu beten und unsere Seele zu Gott zu erheben.

Durch das Gebet können wir über alle noch so hohen Berge von Schwierigkeiten hinwegkommen.
Deshalb sollen wir allezeit beten. Der hl. Pfarrer von Ars sagt: „Wer nicht betet gleicht jenen schweren Hühnern, die nur eine kurze Strecke fliegen können und sogleich wieder zu Boden fallen. Dann graben sie sich ein, indem sie die Erde aufscharren; sie bedecken den Kopf mit Erde und scheinen darin ihr einziges Vergnügen zu finden.“

Eucharistisches Wunder – es ist der Leib Christi

Im kleinen Ort Sokólka im Erzbistum Bialystok in Polen hat sich vor einigen Monaten ein eucharistisches Wunder ereignet. Während der Spendung der hl. Kommunion war eine konsekrierte hl. Hostie zu Boden gefallen. Der Priester hat sie – da er sie nicht konsumierte – in ein dafür vorgesehenes Gefäß mit Wasser gegeben, damit sich die Brotsgestalt auflöse. Dies ist von der Kirche für solche Fälle vorgesehen. Nach einigen Wochen stellte der Pfarrer aber fest, dass sich das Wasser rot gefärbt hatte. Und es zeige sich, dass sich die hl. Hostie in ein fleischliches Gewebe gewandelt hatte. In zwei unabhängigen ärztlichen Untersuchungen wurde festgestellt, das es sich um ein Stück aus einem menschlichen Herzen handelt, dass im Todeskampf liegt.

Die weitere genaue Prüfung der Umstände ergab, dass kein Betrug dahinter sein konnte. Die Untersuchungskommission betonte in einer abschließenden Stellungnahme. „Das Ereignis in Sokólka steht nicht im Widerspruch zur Lehre der Kirche, eher wird diese dadurch bestätigt. Die Kirche bekennt, dass sich nach den Konsekrationsworten durch die Macht des Heiligen Geistes das Brot in den Leib Christi und der Wein in sein Blut verwandeln. Das Ereignis stellt auch einen Aufruf dar, dass die Eucharistiespender mit Glauben und Aufmerksamkeit den Leib des Herrn verteilen und die Gläubigen ihn mit Ehrfurcht empfangen.“

Dann geh und handle genauso!

Eines der wichtigen Gleichnisse, die Jesus, der Herr, erzählt hat, ist die Geschichte vom Barmherzigen Samariter. Sie ist die Antwort auf die Frage: „Wer ist mein Nächster?“ Der Gesetzeslehrer wollte sich mit dieser Frage rechtfertigen, da ihm der Anspruch des Gebotes: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ zu radikal erschien.

Das Gleichnis vom Mann der von den Räubern niedergeschlagen wird, und der erst Hilfe durch einen Samariter findet, nachdem ein Priester und ein Levit an ihm gleichgültig vorbeigegangen waren, ist nicht bloß ein Anweisungen für unser Verhalten gegenüber den Schwächsten und Leidenden, sondern es gibt uns zuerst ein wunderbares Bild dafür, was Gott selbst an uns getan hat.

Der Mann, der am Wegrand liegt, ist der Mensch, das sind wir. Durch die List des Teufels sind wir in Sünde gefallen, wurden niedergeschlagen und ausgeplündert und können uns nicht aus eigener Kraft erheben.

Der barmherzige Samariter, der sich dem Halbtoten zuneigt, ist Jesus Christus, der Sohn Gottes selbst. Sein Mitleid mit uns Menschen hat ihn auf die Erde geführt. Er ist gekommen, um zu heilen, was durch die Sünde im Menschen verwundet ist.

Und was tut er? Er gießt Wein und Öl auf die Wunden. Der Wein ist das Zeichen für das Opfer Christi, das Blut, das zur Vergebung der Sünden vergossen hat. Und das Öl bedeutet die Salbung des Heiligen Geistes, die uns zu Kindern Gottes macht. Mit „Wein“ und „Öl“ heilt der Herr die Wunden der Seele.
Noch etwas anderes tut Christus mit uns Menschen. Er bringt uns in die „Herberge“, d.h. in die Kirche. Sie ist das „Sanatorium“ die „Heilanstalt“, in der Christus für uns sorgt bis zur gänzlichen Heilung von unseren Verwundungen .

Das Gleichnis gibt uns ein wunderbares Bild des Erbarmen Gottes. Doch nun ergeht der Aufruf an uns: „Geh, und handle genauso!“ oder wie Jesus an anderer Stelle sagt: „Wie ich euch geliebt habt, so sollt auch ihr einander lieben.“ Ganz unmittelbar stehen auch wir vor der Frage: Wer ist mein Nächster, an dem ich diese heilende, helfende Liebe weiterschenken soll?

Es stellt sich immer die Frage, wie wir mit den Schwächen und Fehlern, mit den Verwundungen, Sorgen und Nöten unserer unmittelbaren Mitmenschen umgehen. Und da wird es vor allem uns Güte, Freundlichkeit und Geduld sein, die persönliche Opferbereitschaft und die dienende Liebe, die wie Öl und Wein auf die Wunden unserer Mitmenschen sind. „Die Liebe deckt viele Sünden zu“, sagt der heilige Paulus.
Viele Menschen, denen wir heute begegnen, mit denen wir zu tun haben, liegen geistlich gesehen sozusagen halbtot am Wegrand, fern vom Glauben, fern von der Kirche und von den Geboten Gottes, oft sind sie sogar bewusstlos, d.h. sie wissen gar nicht in welchen Zustand sie vor Gott sind. Und nur zu leicht sind wir versucht, daran vorbeizugehen und so zu handeln, wie es Maria von Ebner-Eschenbach einmal beschrieben hat: „Man kann nicht allen helfen, sagt der Engherzige und hilft keinem.“

Der Herr lädt uns ein, wie der barmherzige Samariter, d.h. wie er selbst zu sein: „Geh und handle genauso!“