Was wird unser größter Trost sein am Ende?

Gedanken zum Fest der Aufnahme Marias in den Himmel

Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Das Ende ihres Lebens war nicht der Tod als eine Trennung von Leib und Seele, durch die der Mensch aufhört ein ganzer Mensch zu sein, weil nur mehr die Seele weiterlebt, während der Leib bis zur Auferstehung dem Zerfall und der Verwesung preisgegeben ist.

Diese gewaltsame Trennung von Leib und Seele durch den Tod ist eine Folge der Sünde. Wir haben Angst davor. Was wird mit uns im Tode geschehen? Der Tod bleibt für uns – wie wir es auch drehen und wenden mögen – etwas Schreckliches.

Doch für Maria war das Ende ihres irdischen Lebens wunderbarer Übergang in die Verherrlichung von Leib und Seele, es war ein seliger Heimgang zu ihrem Sohn. Weil Maria so selig und glücklich aus dieser Welt gegangen ist, so wird sie all ihren Kindern, die sie als ihre Mutter lieben und verehren, gerade in der letzen Stunde der größte Trost sein und ihnen auch Anteil geben an dieser Seligkeit, mit der sie ins ewige Leben hinübergegangen ist.

Hier das Zeugnis eines Heiligen: In der Nacht zum 6. Dezember 1876 hatte der hl. Don Bosco einen „Traum“, in dem ihm Dominikus Savio, einer seiner Zöglinge, der im Jungendalter verstorben war und später heiliggesprochen wurde, mit vielen anderen Jugendlichen erschien. In diesem Traum, von dem Don Bosco berichtet, fragte er Dominikus: „Sage mir nun, was dir in der Todesstunde am meisten Trost gewährte.“ Savio: „Was scheint dir, könnte es gewesen sein?“ Bosco: „Vielleicht, daß du die schöne Tugend der Reinheit bewahrt hast?“ Savio: „Nein, das nicht allein.“ Bosco: „Vielleicht, daß du ein ruhiges Gewissen hattest?“ Savio: „Ja, das war sehr gut, aber es war nicht das Beste.“ Bosco: „War es deine Hoffnung auf den Himmel?“ Savio: „Auch nicht.“ Bosco: „War es der Schatz vieler guter Werke?“ Savio: „Nein, nein.“ Bosco: „Was war es dann?“ Savio: „Was mir in meiner Todesstunde am meisten Trost gewährte, war die Hilfe der mächtigen und liebenswürdigen Mutter des Erlösers. Sage deinen Jugendlichen, sie sollen nie vergessen, zu ihr zu beten, solange sie leben. “
Maria wird unser Gebet erhören, wenn wir uns immer wieder vertrauensvoll an sie wenden. „Bitte für uns jetzt und in der Stunde unseres Todes.“

Dein Gott muß ein sehr mächtiger Gott sein!

Im Norden von Kenia gibt es nur Wüsten und Halbwüsten. Das Wasser des riesigen Sees dort ist salzig und bitter und deshalb ungenießbar. Es ist eine sehr arme Gegend. Die Nomadenvölker, die dort leben, kämpfen oft um Futterplätze für ihre Herden.

Dem Bischof dieser Region – Virgilio Pante – ist es ein großes Anliegen, Frieden unter den Nomadenvölkern zu stiften. Für sein Wappenschild wählte er das Bild eines Löwen, der friedlich neben einem Lamm ruht (Jes 11,6).

Die Alten der Samburu-Nomaden lachten über dieses Bild und den Bischof, wo doch jedes Kind weiß, daß jeder Löwe ein Lamm sofort töten und fressen würde.

Nun begab es sich aber, dass nur drei Monate nach der Bischofsweihe aus dem Gebiet der Samburu eine Sensation gemeldet wurde. Eine Löwin hatte das Junge einer Oryx-Antilope angenommen, hatte sich zu ihm gelegt und es zärtlich abgeleckt. Samburuhirten, Wildhüter und sogar Touristen hatten es mit eigenen Augen gesehen: Eine Löwin ging mit dem Jungen einer Gazelle spazieren! Sie ruhten nebeneinander aus! Niemand, der es nicht gesehen hatte, wollte es glauben. Dies alles wurde an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen beobachtet und von herbeigeeilten Journalisten fotografiert. Es war eine aufregende Geschichte für das ganze Land. Sie drang auch zu den Alten der Samburu, die über das Wappenschild des Bischofs gelacht hatten.

Die Alten und Weisen des Stammes sagten zum Bischof: “Dein Gott muss ein sehr mächtiger und starker Gott sein! Wir wissen von keiner Zeit, in der eine Löwin ein Gazellenlamm angenommen hat, statt es aufzufressen. Das hat es noch nie gegeben! Dein Gott liebt den Frieden! Wir achten Ihn!“

Quelle: Vision 2000/ 2007/6

Sagt dem Papst, dass ich ihn um Verzeihung bitte

Der bekannte französische Prediger Pater Daniel Ange, der schon zwei mal zu Jugendtreffen im Kloster Mehrerau in Bregenz zu Gast war, erzählt in einem seiner Bücher eine Begebenheit, die er mit Papst Johannes Paul II. erlebt hat, mit dem er eng befreundet war.

Daniel Ange war mit einigen Mitbrüdern seines Ordens (Dominikaner) in Rom unterwegs als sie auf der Straße von einem Bettler um ein Almosen angesprochen wurden. Sie waren von der Art des Mannes berührt und gaben ihm etwas Geld. Er bedankte sich und sagte zu ihnen, weil sie als Ordensleute erkennbar waren: „Bitte beten Sie für mich, ich benötige sehr eure Fürsprache.“ Die Brüder versprachen, für ihn zu beten, und einer von ihnen berichtete dem Bettler, dass sie am nächsten Tag vom Papst zu einer Audienz empfangen würden.

Da kamen dem Bettler die Tränen in die Augen und er bat sie: „Bittet den Papst, dass er auch für mich betet.“ Sein Verhalten machte sie neugierig und sie fragten ihn, welches Anliegen er hätte, dass auch der Heilige Vater für ihn beten solle. Da begann er ihnen aus seinem Leben zu erzählen und es stellte sich heraus, dass er ein Priester war, der sein Amt niedergelegt hatte. Er war zweimal verheiratet und geschieden. Und nun hatte er niemanden mehr, hatte keine Arbeit und sah sich gezwungen auf die Straße betteln zu gehen. Er hatte nicht den Mut, in seine Heimat zurückzukehren. „Ich fühle mich vernichtet und verlassen,“ sagte er. „Sagt dem Papst, dass ich ihn um Verzeihung bitte und er möchte für mich beten.“ Und dann ging der Arme wieder weg.

Am nächsten Tag, als sie mit dem Heiligen Vater zusammentrafen, erzählten sie ihm auch von diesem Bettler. Und er Papst sagte zu ihnen: „Schnell ruft diesen Priester zu mir, ich will mit ihm reden. Geht schnell, um ihn zu holen!“ Die Besucher meinten, dass das kaum möglich sein wird, den Bettler in den Straßen Roms ausfindig zu machen. Aber der Heilige Vater sagte: „Es wird nicht schwer sein, ihn zu finden, denn die Armen gehen nicht weit, sie befinden sich immer ungefähr am gleichen Ort.“ Sie gingen, und mit einiger Mühe fanden sie den Mann dann doch wieder und sagten zu ihm: „Der Papst lässt dich rufen. Er will mit dir reden.“ Nach längerem Drängen konnten sie ihn doch überreden, mit ihnen zum Papst zu gehen.

Als der Papst den Priester in Bettlerkleidung sah, ging er ihm sofort entgegen, umarmte ihn fest und sagte: „Mein Bruder, ich gebe dir das Recht der Beichte und dein Priestertum zurück! Beichte jetzt alles! Alle Anwesenden waren zutiefst getroffen und ließen den Papst und den Priester allein.

Boxerkind – überlebt in einer Welt ohne Liebe

In seinem nun auch in deutscher Sprache erschienenen Buch Boxerkind, erzählt Tim Guénard seine Lebensgeschichte, eine Geschichte voller Verletzungen und Brutalität. Im Alter von 3 Jahren wird Tim von seiner Mutter ausgesetzt. Er landet daraufhin beim Vater, der ihm mit brutaler Gewalt begegnet. Mit 5 schlägt ihn sein Vater halbtot. Sein Körper ist vollständig demoliert.

Nach langem Krankenhausaufenthalt landet er auf dem Waisenkindermarkt. Dort muß er feststellen, daß nur hübsche Kinder genommen werden. So kommt er zunächst in ein Irrenhaus und später zu einer Pflegemutter, die ihn auf’s schlimmste quält. Nachdem er wieder mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus kommt, gibt man ihm eine zweite Chance. Mit 10 Jahren gelangt er als Pflegekind auf einen Bauernhof, wo man ihn das erste Mal in seinem Leben menschlich behandelt. Damals hat er schon einige Selbstmordversuche hinter sich. Doch das Glück am Bauernhof dauert nur kurz. Wieder geht’s ins Erziehungsheim, das er als Gefängnis empfindet. Mit 12 reißt er schließlich von dort aus und schlägt sich nach Paris durch, wo er schnell in die Hände von Gaunern gelangt, die ihn zum Prostituiertenräuber machen. Mit 14 arbeitet er als Gigolo am Montparnasse, schläft nachts in einer Fahrradabstellkammer, ständig in Angst, von der Polizei aufgegriffen zu werden. Schließlich wird er entdeckt und wieder in ein Heim gesteckt. Mit 15 begegnet er einer Richterin, die ihm die Chance seines Lebens beschert: Tim darf eine Ausbildung als Steinmetzlehrling beginnen. Um seine Aggressionen abzubauen, beginnt er zu boxen und wird schnell zum gefeierten Champion.

Die Begegnung mit Behinderten in der Gemeinschaft Arche verändert sein Leben von Grund auf. Er erkennt erstmals: das Leben besteht nicht nur aus Kampf und Gewalt. Er entdeckt Gottes Liebe. Langsam heilen auch seine Wunden. Mit 23 feiert er Hochzeit.

Heute ist er 47 Jahre alt, lebt mit seiner Frau und vier Kindern als Bienenzüchter und Bildhauer in der Nähe von Lourdes. Boxerkind erzählt unglaublich berührend die Geschichte vom gewalttätigen Boxer und Schläger, der zum großen Liebenden wird, heute Drogenabhängigen und Straffälligen hilft und mit Behinderten zusammenlebt. Guénards Geschichte zeigt, dass die Liebe Gottes selbst die dunkelsten Schatten und schlimmsten Verletzungen zu heilen vermag.

Vgl. Vision 2000

Das Erdreich der Seele bereiten

Der heilige Kirchenlehrer Bernhard von Clairvaux (1090-1153), nach einem Bild in der Kathedrale von Troyes (15. Jhd.). Sein Gedenktag wird am 20. August gefeiert.

Mit seiner heiteren, erfreuenden, gewinnenden Frömmigkeit hat der hl. Bernhard viele junge Männer um sich gesammelt und für ein Leben im Kloster nach den evangelischen Räten begeistert. Schon zu seinen Lebzeiten gab es durch sein Wirken 167 Gründungen von Zisterzienserklöstern in ganz Europa. Die Mönche widmeten sich dem Gotteslob und harter Arbeit (Rodungen und Kultivierung des Landes). So erneuerte Bernhard die Kirche und so prägte er sein ganzes Zeitalter.

Papst Benedikt XVI. schreibt in seiner Enzyklika „spe salvi: „Bernhard sagt zwar ausdrücklich, dass auch das Kloster das Paradies nicht wiederherstellen könne, aber es müsse doch als eine Rodungsstätte praktischer und geistlicher Art das neue Paradies vorbereiten. Wildes Waldland wird fruchtbar – gerade da, wo zugleich die Bäume des Hochmuts gefällt, der Wildwuchs der Seele gerodet und so das Erdreich bereitet wird, auf dem Brot für Leib und Seele gedeihen kann. Sehen wir nicht gerade angesichts der gegenwärtigen Geschichte wieder, dass da keine positive Weltgestaltung gedeihen kann, wo die Seelen verwildern?“ (Spe salvi, 15)

Anschauliche Lehren des heiligen Philipp Neri

Der hl. Philipp Neri hat im 16. Jahrhundert in Rom als Priester gelebt und gewirkt. Er wird sogar der „Apostel Roms“ genannt. Denn mit seiner äußerst liebevollen und zugleich humorvollen Art hat er viele Menschen angezogen und sie im Glauben weitergeführt. Es werden viele Geschichten von ihm erzählt, denn er griff hin und wieder zu drastischen Maßnahmen, um den Menschen bestimmte Wahrheiten des Glaubens einzuprägen. Eine dieser Begebenheiten könnte uns helfen, die heilige Kommunion wieder bewusster zu empfangen und an seine Gegenwart in uns zu denken.

Es wird erzählt: Die Baronin Pomilia de Rossi, die in Santa Maria Novella (der Kirche, die Philipp Neri betreute) immer zur hl. Messe ging, hatte die Gewohnheit, gleich nach der Kommunion die Kirche zu verlassen, ohne eine Danksagung zu halten und den Schluss abzuwarten. Als es wieder einmal geschah, drückte der hl. Philipp Neri nach der Messe seinen vier Ministranten in der Sakristei ein brennende Kerze in die Hand gab ihnen Anweisungen und sagte: „Schnell, eilt der Baronin nach!“ Als sie die Baronin erreicht hatten gingen sie mit den Kerzen neben ihr her. Die Baronin fuhr die Ministranten an: „Was macht ihr da?“ Sie antworteten Ihr: „Don Philippo hat uns geschickt.“ Da kam er auch schon selbst des Weges. Er zog den Hut und sagte: „Frau Baronin haben gerade kommuniziert. Noch ist Christi Leib, das eucharistische Brot, nicht vergangen. Zu den Vorschriften der Kirche gehört es: Das allerheiligste Sakrament muss mit Kerzen begleitet sein, wenn man es über die Straße trägt. Deshalb schickte ich die Kerzenträger nach.“ Donna Pompilia de Rossi bekam einen roten Kopf, dass man es unter der Schminke sehen konnte, sagte leise „Madonna mia“, drehte sich auf dem Absatz herum und ging wieder in die Kirche. Von nun an lief sie nie wieder zu früh aus der heiligen Messe fort.

In einer andere Begebenheit wird erzählt, wie er einer Frau, die gerne über die anderen redete und schlechte Dinge weitererzählte, anschaulich bewusst machte, dass sie damit einen Schaden anrichtet den man nicht wieder gut machen kann. Als diese Frau bei ihm einmal zur Beichte kam, gab er ihr als Buße auf, ein Huhn zu schlachten, es ihm zu bringen und auf dem Weg gleich zu rupfen. Sie machte es so wie er gesagt hatte, und brachte ihm das Huhn. Er sagte dann zu ihr, sie solle jetzt zurückgehen und auch die Federn wieder einsammeln, die sie auf dem Weg ausgestreut habe. Sie aber meinte, dass dies unmöglich sei, da der Wind die meisten zerstreut habe. Genauso, so erklärte er ihr, ist es mit den schlechten Dingen, die man weitererzählt. Man kann sie nicht mehr einsammeln. Sie werden in alle Richtungen zerstreut und richten viel Schaden an, den man nicht wieder gut machen kann.

Hl. Antonius – Liebe zum Jesuskind

Der hl. Antonius, der Patron unserer Kirche, dessen Fest wir wieder am 13. Juni feiern, wird meist mit dem Jesuskind auf dem Arm dargestellt. Dies geht auf eine Begebenheit im Leben des Heiligen zurück. Antonius war bei einem Grafen zu Gast und dieser wollte in der Nacht zu ihm gehen, um mit ihm zu sprechen. Aus der Kammer des Heiligen drang aber ein so heller Lichtschein, dass der Graf einen Brand vermutete und erschrocken die Tür aufriss. Er fand Antonius lächelnd vor, in seinen Armen das strahlende Jesuskind haltend. Der Augenzeuge durfte erst nach dem Tode des Heiligen von diesem Geschehnis berichten.

Antonius war von einer innigen Liebe zu Jesus als Kind erfüllt. Darin spiegelt sich auch seine kindliche Einfachheit wider, sein kindlicher Glaube, mit dem er Wunder wirken konnte.

Die Liebe zum Jesuskind kann auch uns helfen, in der Haltung der Gotteskindschaft zu wachsen. Wenn wir einem kleinen Kind, das noch kaum sprechen kann, begegnen und mit ihm Kontakt aufnehmen möchten, dann versuchen wir meist, es durch liebevolles Reden und durch unser Lächeln auch zum Lächeln zu bringen.

Der Anblick eines kleinen Kindes macht uns heiter, froh, kindlich, umso mehr noch die Betrachtung des Jesuskindes. Und wir werden auch versuchen, dem Jesuskind, dem wir auch in unseren Mitmenschen begegnen, freundlich zuzulächeln und es mit liebevollen Worten zu erfreuen. Kindsein vor Gott ist eine Seelenhaltung. Gott verbirgt sich vor denen, die sich gescheit und klug vorkommen. Aber er offenbart sich den Unmündigen, den Kindern.

So fand ich den Weg zum Glauben wieder

Mit 18 Jahren war ich beim Militärdienst. Ich wurde nach Paris einberufen. Zum erstenmal in meinem Leben wohnte ich unter Menschen, die gar keinen Glauben hatten. Unter 30 Soldaten auf unserem Zimmer war ich der einzige, der am Sonntag zur Kirche ging.

In dieser Situation begann ich zu zweifeln. Denn meine Kameraden waren im Grunde aufrichtig und sympathisch. Und doch kümmerten sie sich weder um Kirche noch um Religion. Also konnte man auch ohne Glaube auskommen. Und übrigens, warum sollte gerade ich alleine recht haben und alle anderen im Irrtum sein?

So wurde ich im Herzen allmählich ungläubig. Es wurde dunkel in mir. In dieser Finsternis gab mir Gott ein Licht. Ich hatte eine Tante, die ich sehr schätzte, Tante Teresa. Sie war Krankenschwester und die Güte selbst. Sie hatte nicht geheiratet und war ihr Leben lang die stille Helferin in aller seelischen und körperlichen Not für unzählige Menschen gewesen.

Einen Soldatenurlaub nutze ich aus, um Tante Teresa aufzusuchen. Sie wohnte in einem größerem Dorf in der Nähe von Paris.

Nachmittags ging ich alleine spazieren und saß eine Zeitlang auf einem Brückengeländer über einem schönen Fluss. Da kam ein älterer Landstreicher vorbei und machte bei mir Rast. Wir kamen ins Gespräch. Auf einmal zeigte er auf das Haus meiner Tante: „Siehst du das kleine Häuschen da drüben“, sagte er voller Begeisterung, „da wohnt die beste Frau in der ganzen Umgebung. Sie hat selbst kaum was, und doch tut sie alles, um unsereinem zu helfen.“

In diesem Augenblick ist mir klar geworden: Meine Tante ist der weitaus beste Mensch, den ich kenne, und sie ist ein tiefgläubiger Christ. Musste nicht ein Glaube, der eine solche Liebeskraft schenkt, wahr sein? So fand ich den Weg zum Glauben wieder.

Zum Muttertag

Wir wären nie gewaschen
und meistens nicht gekämmt,
die Strümpfe hätten Löcher
und schmutzig wär das Hemd;
wir äßen Fisch mit Honig
und Blumenkohl mit Zimt,
wenn Du nicht täglich sorgtest,
dass alles klappt und stimmt.
Wir hätten nasse Füße
und Zähne, schwarz wie Ruß
und bis zu beiden Ohren
die Haut voll Pflaumenmus.
Wir könnten auch nicht schlafen,
wenn du nicht vorher kämst
und uns bevor wir träumen,
in deine Arme nähmst.
Und trotzdem: Sind wir alle
auch manchmal eine Last,
was wärst du ohne Kinder!
Sei froh, dass du uns hast!

Das Schicksal der Männer sind die Mütter

Ein Gefängnisseelsorger berichtete folgendes: Er kam in die Zelle eines Strafgefangenen. Der Häftling machte den Priester auf ein Spruchbild aufmerksam, das er sich selbst verfertigt und an die kahle Wand gehängt hatte. Auf dem Bilde stand: “Das Schicksal der Männer sind die Mütter.“

„Sehen Sie, Herr Pfarrer“, sagte der Sträfling, „im Gefängnis hat man Zeit, über manches nachzudenken, und das Ergebnis meines Nachdenkens ist dieser kleine Spruch da: ,Das Schicksal der Männer sind die Mütter.’ Eine gute Mutter ist für die Kinder ein Segen, eine schlechte Mutter aber ein schrecklicher Fluch.“ Mehr sagte der Mann nicht.