Aus einem Bericht über die katholische Kirche in den USA geht hervor, dass sechs hochrangige protestantische Gelehrte, die alle als offizielle Vertreter ihrer kirchlichen Gemeinschaften auch an ökumenischen Gesprächen teilnahmen, innerhalb eines Jahres (2004/5) den Weg zur katholischen Kirche gefunden haben. Aus den Zeugnissen, die sie über die Gründe ihrer Konversion gegeben haben, geht immer wieder hervor, dass sie im katholischen Glauben einen Reichtum entdeckt haben, den sie in ihren eigenen Gemeinschaften nicht gekannt haben. Wir wissen, dass es im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder Abspaltungen von der einen, von Christus gegründeten Kirche gegeben hat.
Allen Abspaltungen vom katholischen Glauben ist der Wesenszug gemeinsam, dass sie bestimmte Dinge, die zum ganzen katholischen Glaubensgut gehören („katholisch“ bedeutet ja „allumfassend“), weggelassen haben und bestimmte Glaubensinhalte aus ihrem Glaubensbekenntnis ausschließen.
Die protestantische Gemeinschaften z.B. lehnen die Marienverehrung ab, haben kein sakramentales Priestertum und deshalb auch außer der Taufe keine Sakramente. Wie die Kirchengeschichte gezeigt hat, gibt es immer wieder Menschen in diesen Gemeinschaften, die nach der Wahrheit suchen und die entdecken, dass ihr Glaube, in dem sie aufgewachsen waren, unvollständig ist. Und dann erkennen sie auf ihren oft mühevollen Wegen, dass in der katholischen Kirche alles da ist, was sie gesucht haben.
Genau diese Erfahrung spricht z.B. Dr. Mickey Mattox aus, der früher Berater der lutheranischen Weltföderation war. Er schreibt in einem Brief an seine lutherischen Freunde: „In die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche einzutreten heißt für meine Familie und mich, dem tiefsten Verlangen unserer Herzen nachzukommen … Als Familie wollen wir die jungfräuliche Gottesmutter verehren, und unsere Gebete mit den Märtyrern und Heiligen vereinigen. Wir wollen die heiligen Ikonen, die Rosenkränze, die religiösen Orden, auch die Reliquien, wollen die heilige Liturgie mitfeiern, an der realen Präsenz Christi in der Eucharistie teilnehmen und sie erfahren, in Liebe und voller Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom.“ Für Mattox war der Schritt, mit seiner ganzen Familie katholisch zu werden, daher nur konsequent das Heimkommen (und nicht so sehr die „Konversion“) aus einem unvollständigen christlichen Glauben in die Fülle des sakramentalen katholischen Glaubens. Oder, wie er andernorts erklärt hat: „Die Anziehungskraft der katholischen Kirche war stärker als der Druck, die lutherische Kirche zu verlassen.“
Wenn wir auf das Zeugnis dieser Menschen hören, die oft unter vielen Mühen den Weg zur Fülle der Wahrheit gesucht und gefunden haben, so soll das für uns ein Ansporn sein selber dankbar zu sein für alles, was uns in unserem katholischen Glauben geschenkt ist, die Kirche zu lieben und durch unser Leben auch ein Zeugnis zu geben für die Herrlichkeit und Schönheit unseres Glaubens.
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Die eine Kirche
Am 29. Juni 2007 hat der Heilige Vater ein Dokument veröffentlicht mit einer Klarstellung zum Gebrauch des Begriffes Kirche. Grundsätzlich hält er fest, dass es nur „eine Kirche“ und nicht mehrere Kirchen gibt, die Christus gegründet hat. Diese eine Kirche existiert seit der Gründung bis jetzt in der katholischen Kirche. Darum kann im eigentlichen Sinn das Wort „Kirche“ nur auf die katholische Kirche angewendet werden, denn sie besitzt alle Heilsgüter, die Sakramente, das Priestertum und die apostolische Sukzession (= ununterbrochene Folge von Bischofsweihen bis zu den Aposteln zurück).
Die orthodoxen Gemeinschaften, die den Heiligen Vater nicht anerkennen, können auch als „Kirchen“ bezeichnet werden, da sie die apostolische Sukzession und die Sakramente bewahrt haben.
Die protestantischen, reformatorischen Gemeinschaften kann man aber nicht als „Kirchen“ bezeichnen, sondern sie werden „kirchliche Gemeinschaften“ genannt, da sie die oben genannten Merkmale nicht bewahrt haben.
Sich nicht hinunterziehen lassen
Ein Krebsfischer in China hat reiche Beute gemacht. Ein Korb voll zappelnder Krebse steht in seinem Boot. Der Fischer aber streckt sich behaglich am Strand ins Gras und schläft. Da weckt ihn ein Vorübergehender auf und ruft ihm besorgt zu: „Mann, deine Krebse! Sie suchen das Weite, während du schläfst.“
Aber der Fischer reibt sich nur die Augen und lacht: „Keine Sorge, mein Lieber. Ich kenne das Zeug. Es kommt keiner über den Rand, so sehr er sich auch anstrengt. Sobald ein Krebs am Korbrand ein wenig hochgekommen ist, hängen sich andere Krebse mit ihren Scheren an ihn, bis dem ersten die Last zu schwer wird und sie alle wieder in den Korb zurückpurzeln. Die sorgen untereinander dafür, dass keiner in die Freiheit entkommen kann.“
So ist es leider oft mit uns: Es gibt so viele Dinge, durch die wir uns gegenseitig hinunterziehen: das schlechte Reden über andere, die Sünden, das schlechte Beispiel, falsche Freundschaften … Der Herr aber zieht uns aus dieser Gefangenschaft heraus, wenn wir ihn lieben.
Gott legte den Wunsch in mein Herz, Missionarin zu werden
Jesus hat gesagt: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet allen Geschöpfen das Evangelium!“ Die katholische Internet-Zeitung „Zenit“ (http://www.zenit.org) brachte am 29.8.07 ein Interview mit der US-amerikanischen Missionarin Katie Gesto, die seit 1996 im Sudan tätig ist, in einem muslimischen Land, das schon seit 40 Jahren vom Krieg, von Christenverfolgung und großem Elend gezeichnet ist. Sie ist eine der vielen, die dem Auftrag des Herr gefolgt sind. Mit 15 Jahren spürte sie bei der Mitfeier der hl. Messe den Ruf des Herrn. „Gott legte schon in diesem frühen Alter den Wunsch in mein Herz, Missionarin zu werden.“ Es war ein Wunsch, „unseren Geschwister in den verfolgten Ländern zu dienen. …Im Endeffekt gilt für mich und für jeden von uns: Gott, was möchtest du, das ich tun soll? Wo willst du, dass ich dir diene?“ Nach ihrer Ausbildung ging sie einfach aus innerer Berufung in den Sudan, begann dort unter einem Bischof zusammen mit zwei Priestern und Ordensschwestern unter vielen Gefahren zu arbeiten. „Es ist ein Segen, an einem Ort leben zu dürfen, an dem man nie weiß, ob man überhaupt nach Hause zurückkehren wird. Ich bin dafür durch meinen vieljährigen Pflegedienst vorbereitet worden und, soweit ich es von mir sagen kann, bin ich bereit, heute zu sterben, wenn Gott es so will. Wie ein Freund von mir, der ein Missionar in Somalia ist, sagt: Ich hoffe nur, dass sie gut schießen können.“ „In den meisten Fällen störten mich die Drohungen nicht allzu sehr. Aber die Bereitwilligkeit, für unseren Glauben zu sterben, ist eine Gnade, für die wir beten können und die wir empfangen können.“
Maria Königin
Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen und gekrönt. Was sie als unsere Königin und Mutter vom Himmel aus tut, das sei hier mit einer Begebenheit veranschaulicht.Cadiou, ein Soldat der französischen Marine, hat von einem Erlebnis berichtet, das er im Jahre 2002 hatte. Sie waren nach einem Manövereinsatz mit ihrem Schiff schon einige Zeit auf dem Meer unterwegs, als sie feststellten, dass ein Matrose fehlte. Er musste offensichtlich über Bord gefallen sein. Der Kommandant ließ das Schiff wenden, um die Stecke abzusuchen.
Cadiou war mit seiner Mannschaft im Hubschrauber. Nach stundenlanger, vergeblicher Suche waren sie schon mutlos geworden. Es blieben nur mehr wenige Minuten Zeit, da die Sonne bald unterging. Dann hatten sie keine Chance mehr, den Verlorenen zu finden. Von einem Gefühl der Hilflosigkeit überfallen, dachte Cadiou plötzlich an Maria, sie war für ihn noch die einzige Hoffnung. Er richtete ein glühendes “Gegrüßet seist du, Maria” an die Gottesmutter. Er murmelte die letzten Worte des Gebetes, als seine Augen von einem winzigen Punkt zwischen zwei Wellen angezogen wurden. Ohne große Überzeugung bat er den Piloten, die Maschine in diese Richtung zu steuern. Doch je weiter sie in die angegebenen Richtung flogen, umso mehr stieg die Hoffnung – und tatsächlich, sie konnten es fast nicht glauben – es war der Verlorene. Er war noch am Leben, aber völlig entkräftet. Die Bergung des Verunglückten war für die gut geübte Mannschaft keine Schwierigkeit mehr.
Hier hat Maria wie schon so oft in einer leiblichen Not geholfen. Aber diese Begebenheit können wir als ein Zeichen für das sehen, was Maria zum ewigen Heil der Menschen tun möchte. Viele sind vom Schiff der Kirche abgefallen, viele leben fern von Gott, sie treiben dahin auf dem weiten Meer dieses Leben.Wenn wir uns mit Maria im Gebet verbinden, öffnet sie uns die Augen für die vielen Menschen, die in Gefahr sind, auf ewig verloren zu gehen.
Ihr habt Christus angezogen
Woran erkennt man einen Christen? An seinem Gewand! Was damit gemeint ist, hat unser Heiliger Vater in einer Predigt auf folgende Weise dargestellt: Vom russischen Schriftstellers Tolstoi stammt die Geschichte: Ein strenger König verlangte von seinen Priestern und Weisen, dass sie ihm Gott zeigten, so dass er ihn sehen könne. Die Weisen vermochten ihm diesen Wunsch nicht zu erfüllen.
Aber da bot sich ein gerade vom Feld kommender Hirte an, die Aufgabe zu lösen. Der König lernte, dass seine Augen nicht ausreichten, Gott zu sehen.
Aber nun wollte er wenigstens wissen: was Gott denn tut. „Damit ich dir darauf antworten kann“, sagte der Hirte „müssen wir die Kleider tauschen.“ Zögernd willigte der König ein, übergab dem Bauern seine königlichen Kleider und ließ sich selber in den einfachen Rock des armen Mannes kleiden. Und nun kam die Antwort: Das tut Gott.
Gottes Sohn, wahrer Gott vom wahren Gott, hat seinen göttlichen Glanz verlassen: „Er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave, den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen – bis zum Tod am Kreuz“ (Phil 2, 6f). Gott hat – wie die Kirchenväter sagen – einen heiligen Tausch vollzogen: er hat das Unsere angenommen, damit wir das Seinige empfangen können, gottgleich werden. Der heilige Paulus gebraucht für das, was in der Taufe geschieht, ganz ausdrücklich das Bild vom Gewand: „Ihr, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen“ (Gal 3, 27). Das geschieht in der Taufe: Wir ziehen Christus an, er schenkt uns seine Gewänder, und die sind keine Äußerlichkeit. Sie bedeuten, dass wir in eine innige Gemeinschaft mit ihm treten. „Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir“, so beschreibt der hl. Paulus das Getauftsein (Gal 2, 20). Christus hat unsere Gewänder angezogen: den Schmerz und die Freude des Menschseins, den Hunger, den Durst, die Müdigkeit, die Hoffnungen und Enttäuschungen, die Angst vor dem Sterben, all unsere Not bis in den Tod hinein. Und er hat seine „Kleider“ uns gegeben. Im Epheserbrief (4,22) sagt uns Paulus, was das bedeutet: „Legt den alten Menschen ab … Ändert euer früheres Verhalte! … Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Legt deshalb die Lüge ab, und redet untereinander die Wahrheit, denn wir sind als Glieder miteinander verbunden. Lasst euch durch den Zorn nicht zur Sünde hinreißen“. Im Kolosserbrief (3,12) heißt es: „Bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt euch gegenseitig, und vergebt einander, wenn einer dem anderen andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!“ Das ist das Kleid, an dem man die Christen erkennt.
Maria hat den besseren Teil erwählt
Im Lukasevangelium wird uns eine Begebenheit berichtet, die für unser geistliches Leben bedeutsam ist. Jesus war in Betanien bei den Geschwistern Marta und Maria zu Gast, mit denen er in inniger Freundschaft verbunden war. Es heißt: “Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden” (Lk 10,38).
Die Kirchenväter haben in den beiden Schwestern immer ein Sinnbild gesehen für das Verhältnis von Beten und Arbeiten, von Gottes- und Nächstenliebe. In Marta können wir die tätige Liebe sehen. Damit sind alle äußeren Handlungen und Arbeiten gemeint, die wir täglich verrichten, auch die Taten der Liebe an unseren Mitmenschen.
Maria verkörpert hingegen das Leben der Innerlichkeit. Hier geht es mehr um die inneren Erkenntnis Gottes und die Liebe zu ihm, die wir durch Beten, durch das Betrachten des Wortes Gottes und durch die innere Aufmerksamkeit auf die Gegenwart des Herrn in unserem Leben pflegen sollen.
Marta und Maria sind aber Geschwister, die im selben Haus wohnen; das heißt, beide Aspekte der Liebe gehören zu unserem Christsein, aber sie sollen in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, in dem die betrachtende Liebe den Vorzug hat.
Worin liegt die Gefahr, wenn die Innerlichkeit fehlt? Marta wollte Christus dienen. Die tätige und schenkende Liebe war ihr großer Vorzug. Aber in diesem Dienen-Wollen lag noch eine Schwäche, und zwar: Sie wollte Christus dienen, so wie sie selbst es sich vorstellte und nicht so, wie er es wünschte. Sie hatte ihn zwar als Gast aufgenommen und bedient,
aber nicht danach gefragt, was er als Gast eigentlich wollte. Sie hat sich nicht die Zeit genommen, auf ihn zu hören. Darin liegt oft auch unser Problem.
Wir verfolgen unsere eigenen Ideen und Pläne, gehen unseren eigenen Vorstellungen und Tätigkeiten nach in der festen Meinung, dass dies das Richtige sei, und dass Gott damit zufrieden sein müsse,
aber wir fragen nicht danach, was der Herr wirklich von uns möchte. Wir haben es zwar gut gemeint, aber doch nicht das Wahre getan und das macht uns dann unzufrieden, wie wir das auch bei Marta sehen. Maria hat das Bessere gewählt, das Hinhören auf Gott, das Gebet. Das ist auch das eine Notwendige für uns, besonders in unserer Zeit, die so vom „Machen“ geprägt ist, damit wir vom Herrn erfahren, wie wir ihm wirklich dienen können.
Die Fehler der andern – Medizin zu unserer Heilung
Zum Gedenktag der hl. Monika am 27. Aug. Über das Leben der heiligen Monika wissen wir nur das, was ihr Sohn, der hl. Augustinus, in seinen „Confessiones“ von ihr berichtet hat. Sie war eine großartige Frau, die mit viel Geduld, Klugheit und Beharrlichkeit im Gebet sowohl aus ihrer schwierigen Ehe das Beste machte (ihr Mann Patricius, ein Heide, hat sich im Alter noch taufen lassen), als auch die Bekehrung ihres Sohnes Augustinus erwirkt hat. Ihr Gebet für die Bekehrung war unter anderem deshalb so fruchtbar, weil sie auch selbst bereit war, sich von Gottes Gnade formen zu lassen und sich selbst von den Schwächen und Fehlern zu bekehren.
Die hl. Monika erzählte ihrem Sohn eine Begebenheit aus ihrer Jugend, durch die sie selber viel gelernt hat. In ihrem Elternhaus hatten sie eine alte Dienerin, die schon ihren Vater aufgezogen hatte und nun auch Monika und ihre Geschwister betreute. Sie war mit ihnen sehr streng und lehrte sie das Verzichten. Sie erlaubte ihnen selbst das Wassertrinken zwischen den Mahlzeiten nicht, damit sie lernen, sich zu beherrschen.
Durch diese Art von Belehrung sollte die Begierlichkeit gezügelt werden. Und dennoch hatte sich bei Monika einmal ein Gelüste nach Wein eingeschlichen. Sie hatte von ihren Eltern den Auftrag, jeden Tag den Wein für den Tisch aus einem Fass im Keller zu holen. Beim Schöpfen des Weines begann sie eines Tages aus Übermut, ein wenig Wein aus dem Becher zu schlürfen. Zu dem wenigen, das sie verkostete, kam täglich ein wenig mehr hinzu. Und schließlich gewöhnte sie sich daran, fast einen ganzen Becher begierig auszutrinken. Die Eltern hatten nichts davon bemerkt. Die heilige Monika schildert, wie ihr Gott nun half, von dieser Schwäche wieder loszukommen. Monika ging immer mit einer Dienerin in den Keller, die ihr bei der Arbeit half. Eines Tages geriet diese Magd mit ihrer jungen Herrin im Keller in Streit, und im Zorn beschimpfte sie Monika als Weinsäuferin. Das war eine schlimme Beleidigung für Monika. Aber von dieser Beschimpfung getroffen, erkannte sie ihren eigenen Fehler und legte ihn sofort ab. Von da an war sie von dieser Versuchung geheilt.
Der heilige Augustinus zieht nun die Folgerung: „Stiften schmeichelnde Freunde Unheil an, können zankende Feinde oft bessern“. Er zeigt an Hand dieser Begebenheit auf, dass Gott in seiner weisen Vorsehung oft die Schwächen des einen durch die Sünden eines anderen heilt. Es war nicht recht, dass die Magd Monika im Zorn beschimpfte. Es war auch nicht das Verdienst der Magd, dass Monika sich von bekehrte. Aber es ist Gottes Güte, die aus allen Verfehlungen noch etwas Gutes und Heilvolles für uns machen kann, wenn wir ein demütiges und fügsames Herz haben.
Das Gefängnis zum Positiven verändert
In vielen muslimischen Ländern steht die Unterdrückung und Verfolgung der Christen von Seiten der Muslimen auf der Tagesordnung. CSI (Christian Solidarity International) berichtet immer wieder davon und lädt ein, diesen verfolgten durch Petitionen und Protestschreiben zu helfen. Aus den vielen Berichten sei hier ein großartiges Zeugnis darüber herausgegriffen, wie gläubige Menschen selbst unter schwierigsten Bedingungen das Evangelium leben und den Menschen Gutes tun.
In Indonesien (88 % Muslime, 10 % Christen) waren im Mai 2005 drei christliche Lehrerinnen festgenommen worden, da sie im Jahr 2003 mehreren muslimischen Kindern – mit ausdrücklicher Zustimmung der Eltern – die Teilnahme am Schulprojekt Glücklicher Sonntag gestattet hatten. Sie wollten damit das friedliche Miteinander von christlichen und muslimischen Kindern fördern. Sie wurden am 1. September 2005 unter großem Druck von Islamisten wegen „Verführung von Minderjährigen zum Glaubensabfall“ zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt.
Am 8. Juni 2007 (nach zwei Jahren) wurden sie auf Bewährung wieder entlassen. Die Gründe für die vorzeitige Entlassung dürften zum einen die gute Führung, zum anderen die zahlreichen Proteste, Petitionen und Solidaritätsschreiben von CSI gewesen sein. Es wird berichtet, dass die drei Frauen das Gefängnis zum Positiven verändert haben. Neben gemeinnütziger Arbeit wie der Säuberung der Zellen und der Verschönerung der Gefängnisgärten ist durch ihren Einfluss auch das Klima im Frauentrakt des Gefängnisses deutlich besser geworden. Man schreibt es ihnen zu, den ganzen Trakt, der früher von Streit und Gewalt geprägt war, beruhigt zu haben. Jetzt wollen sie ihre Arbeit in der Gemeinde wieder fortsetzen.
Maria – Mittlerin zu Jesus Christus
Am Fest des Unbefleckten Herzens Mariens (Sa. 16. Juni 2007) feiern wir in der Kapuzinerkirche eine hl. Messe mit persönlicher Weihe an die Gottesmutter. Für uns als Katholiken ist es von großer Bedeutung, dass wir uns in den Schutz Mariens begeben und sie nachahmen. Was die Weihe an Maria bedeutet, das gilt es immer wieder neu zu überlegen:
Maria hat von Gott die besondere Auserwählung empfangen, die Mutter des Erlösers zu sein. Jesus, der menschgewordene Gottessohn, hat sich selbst Maria anvertraut und von ihr das Menschsein angenommen. Vom Kreuz aus hat Jesus seine Mutter auch uns zu Mutter gegeben. Maria, die ganz aus Gott lebte und frei war von jeder Sünde, hat ihre Mutterschaft vollkommen gelebt und übt sie auch vom Himmel her für ihre Kinder aus.
Wenn wir nun mit Maria ernsthaft in Beziehung treten und uns selbst ihr weihen, dann wird das nicht ohne Folgen bleiben, dann wird etwas von ihrer Reinheit und Gottnähe auch uns erfassen, dann wird die Frau, die mit ihrem Leben der Schlange den Kopf zertritt, auch uns helfen, dass wir dem Bösen mehr und mehr widerstehen können.
Kardinal Ratzinger hat einmal auf folgendes hingewiesen: Maria ist nicht in diesem Sinn Mittlerin zu Jesus, dass sie zwischen Jesus und uns steht; sondern sie ist Mittlerin, indem sie eine Umgebung der Liebe schafft, in der wir zu einem vertrauten Umgang mit Jesus, ihrem Sohn hingeführt werden. Der Mantel Mariens ist wie eine Atmosphäre, in der wir vom Bösen und der Sünde bewahrt werden, wie Kinder im Schutz des Mantels ihrer Mutter vom Unwetter geschützt werden. In der Gegenwart ihrer Liebe können wir in der Liebe zu Christus und unseren Mitmenschen wachsen.
Ein Mann hat erzählt: Von Kind an musste er von seiner Mutter immer wieder spüren, dass er unerwünscht war. Das hat ihn sehr verletzt. Auf diesem schmerzlichen Weg kam ihm eines Tages der Gedanke, sich Maria ausdrücklich zur Mutter zu erwählen, sich ihr zu weihen. Das hat ihm inneren Frieden geschenkt und er konnte seiner Mutter die Ablehnung, die er immer erfahren musste, von Herzen verzeihen.
Die hl. Edith Stein schreibt: «Maria hat uns unserem Gnadenleben nach geboren. Darum besteht eine intime Verbindung von ihr zu uns: Sie liebt uns, sie kennt uns, sie ist bestrebt, einen jeden von uns zu dem zu machen, was er sein soll».
So ist es gut für uns, das unbefleckte Herz Mariens zu verehren, unser Leben Maria zu weihen, damit uns diese Atmosphäre der Freiheit und Liebe einhüllt, damit wir von der Sünde bewahrt bleiben und unser Glaube an Jesus immer mehr wächst.